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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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2.3 Entschwefelung – Stand der Technik<br />

Abb. 2-1: Verfahrensfließbild der hydrierenden Entschwefelung [43, S. 578]<br />

Während leichtsiedende Naphtafraktionen in der Gasphase verarbeitet werden, liegt bei höhersiedenden<br />

Fraktionen zumindest ein größerer Anteil der Fraktion im Reaktor flüssig vor.<br />

Da schwerere Mitteldestillatfraktionen nicht vollständig verdampft werden können, wärend<br />

bei der Verarbeitung in der Gasphase Kohlenstoffablagerungen im Reaktor die Folge. Bei<br />

einem ausreichenden flüssigen Anteil können die langkettigen Moleküle dagegen durch die<br />

Katalysatorschüttung gespült werden [43, S. 579f.]. In einem solchen dreiphasigen „Trickle-<br />

Bed-Reactor“ rieseln die flüssigen Anteile als dünner Film über die Katalysatorpartikel, während<br />

in den Zwischenräumen hauptsächlich der Wasserstoff als Gasphase hindurchströmt.<br />

Da nicht der gesamte in den Reaktor geleitete Wasserstoff umgesetzt wird, wird das Reaktionsprodukt<br />

nach dem Austritt aus dem Reaktor gekühlt und der Gasanteil im Hochdruckseparator<br />

abgetrennt. Nach dem Abtrennen des Schwefelwasserstoffs aus dem Gasanteil, wird<br />

der verbleibende Wasserstoff über einen Verdichter in den Kreislauf zurückgeführt. Zur Abtrennung<br />

des im flüssigen Produkt gelösten Schwefelwasserstoffs wird die Fraktion in einer<br />

Stripperkolonne mit einem Dampf- oder Gasstrom gespült [43, S. 585]. Alternativ kann auch<br />

eine Aminwäsche eingesetzt werden, bei der der Schwefelwasserstoff über eine Absorption<br />

entfernt wird. Im weiteren Prozess kann der im Waschturm abgetrennte Schwefelwasserstoff<br />

in einer nachgeschalteten Clausanlage in elementaren Schwefel umgesetzt werden [37, S.<br />

30].<br />

Die hydrierende Entschwefelung organischer Schwefelverbindungen ist generell exotherm.<br />

Die Reaktionen sowie die Standardreaktionsenthalpien für einige wichtige Schwefelverbindungen<br />

sind in Tab. 2-8 zusammengefasst.<br />

Für das Hydrofinerverfahren werden überwiegend adiabatisch betriebene Festbettreaktoren<br />

verwendet. Der leichte Temperaturanstieg aufgrund der exothermen Reaktion wird durch<br />

Einleiten des kalten Kreislaufgases kompensiert. Daneben ist die Kreislaufrückführung des<br />

Wasserstoffs erforderlich, um einen ausreichenden Wasserstoffpartialdruck im Reaktor zu<br />

gewährleisten. Ein zu geringer Wasserstoffpartialdruck hat eine verringerte Entschwefelungsleistung<br />

und eine vorzeitige Alterung des Katalysators durch Verkokung zur Folge [43,<br />

S. 578].<br />

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