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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Die adsorptive Entschwefelung bietet prinzipiell die Möglichkeit, den Kraftstoff auf den<br />

Zielwert von 10 ppm zu entschwefeln. Dafür muss jedoch ein Adsorbens mit ausreichender<br />

Kapazität für aromatische Schwefelverbindungen verfügbar sein, das mit den im<br />

Brennstoffzellensystem verfügbaren Medien in einem integrierten Prozess an Bord regeneriert<br />

werden kann. Da jedoch kein solches Adsorbens kommerziell verfügbar war,<br />

mussten bestehende und neu entwickelte Adsorbentien auf ihre Eignung für diese Anwendung<br />

hin untersucht werden.<br />

Die hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger ist eine Weiterentwicklung der industriellen,<br />

hydrierenden Entschwefelung. Der für die Reaktion benötigte Wasserstoff wird bei<br />

Drücken von bis zu 70 bar im flüssigen Kraftstoff gelöst, so dass die Kreislaufführung des<br />

Gasstroms entfällt. Daher hat auch dieses Verfahren das Potential zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs.<br />

Da bisher nur die Entschwefelung von Dieselkraftstoffen unter Zufuhr<br />

von reinem Wasserstoff im Labormaßstab gezeigt wurde, war der Betrieb mit dem im<br />

Brennstoffzellensystem verfügbaren Reformatgas zu untersuchen. Außerdem war zu prüfen,<br />

ob hochschwefelhaltiges Kerosin mit einem Schwefelgehalt von 3000 ppm mit dem<br />

Verfahren auf den Zielwert von 10 ppm entschwefelt werden kann.<br />

Um die offenen Fragen zur Anwendbarkeit der ausgewählten Verfahren zu beantworten,<br />

wurden Laborversuche durchgeführt, die in Kapitel 4 beschrieben sind:<br />

Mit der destillativen Abtrennung konnte der Schwefelgehalt in der Destillatfraktion für ein<br />

Verhältnis aus Destillat und Rückstand von 3:7 in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt im<br />

Kerosin um 33 – 66 % reduziert werden. Für das untersuchte Heizöl EL ergab sich eine<br />

Verringerung des Schwefelgehaltes um 73 % bis 88 %.<br />

Bei der Untersuchung verschiedener Pervaporationsmembranen wurden zwei gegensätzliche<br />

Eigenschaften beobachtet. Mit einer Polyurethan Membran konnte ein schwefelarmer<br />

Kraftstoffstrom abgetrennt werden, der durch die Membran permeiert. Je nach Betriebspunkt<br />

und eingesetzter Kerosinqualität enthielt der Permeatstrom 32 – 64 % weniger<br />

Schwefel als der zugeführte Kraftstoff. Für Heizöl EL konnte der Schwefelgehalt im Permeat<br />

nur um 19 % reduziert werden. Weitere Forschungsarbeit ist jedoch erforderlich, um<br />

die Dauerhaltbarkeit des Membranmaterials auf die geforderte Betriebszeit mit Kerosin zu<br />

steigern.<br />

Eine vernetzte Polyimidmembran führte dagegen mit einer destillativ abgetrennten, leichtsiedenden<br />

Kerosinfraktion zu einem mit Schwefelverbindungen angereicherten Permeatstrom.<br />

Dieser enthielt einen dreimal höheren Schwefelgehalt als die zugeführte<br />

Kraftstofffraktion. Für Jet A-1 wurde jedoch keine Anreicherung erzielt, da der Dampfdruck<br />

der mehrfach alkylierten Benzothiophene, die in Jet A-1 die vorherrschenden Schwefelverbindungen<br />

sind, bei der Betriebstemperatur von weniger als 135°C zu gering ist. Mit<br />

Heizöl EL wurden keine Versuche mit dieser Membran durchgeführt, da der Dampfdruck<br />

der enthaltenen Dibenzothiophene noch geringer ist.<br />

Zehn unterschiedliche Adsorbentien wurden experimentell untersucht. Mit acht davon<br />

wurde keine nennenswerte Kapazität für die Entschwefelung von Jet A-1 erreicht. Zwei<br />

Adsorbentien zeigten zwar eine ausreichende Kapazität, die Regeneration war jedoch<br />

nicht bzw. nur mit reinem Wasserstoff möglich, so dass sie nicht zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs<br />

geeignet sind. Jedoch wurde mit dem Adsorbens A-4, das mit einem<br />

heißen Luftstrom regeneriert werden kann, eine ausreichende Kapazität zur Entschwefe-<br />

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