View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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7 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Extraleichtflüssiges Heizöl (Heizöl EL), das den gleichen Siedebereich wie<br />
Dieselkraftstoffe für Kraftfahrzeuge hat, jedoch einen Siederückstand von mehr als 5 %<br />
enthalten kann. Der Schwefelgehalt darf in der EU bis zu 1000 ppm betragen.<br />
Dibenzothiophene sind die vorherrschenden Schwefelverbindungen in Heizöl EL.<br />
Bunkergasöl, das in der EU zum Antrieb von Binnenschiffen eingesetzt wird. Als Bunkergasöl<br />
werden entweder Heizöl EL, Dieselkraftstoff für Kraftfahrzeuge oder Gasöl für den<br />
Seeverkehr eingesetzt. Gasöl für den Seeverkehr unterscheidet sich von Heizöl EL nur<br />
durch eine geringfügig höhere Dichte. Bunkergasöle dürfen nicht mehr als 1000 ppm enthalten.<br />
Wie in Heizöl EL sind Dibenzothiophene die überwiegenden Schwefelverbindungen.<br />
Folglich ist für den Einsatz von Brennstoffzellen-APUs in LKW keine Entschwefelung an Bord<br />
erforderlich, während Flugturbinenkraftstoffe und Bunkergasöl zum Betrieb von Brennstoffzellen-APUs<br />
in Flugzeugen und Schiffen vor der Reformierung entschwefelt werden müssen.<br />
Für die Untersuchungen in dieser Arbeit wurden daher das in der kommerziellen Luftfahrt<br />
übliche Jet A-1 und das als Bunkergasöl eingesetzte Heizöl EL als repräsentative Kraftstoffe<br />
ausgewählt.<br />
In Raffinerien ist die hydrierende Entschwefelung die vorherrschende Technologie zur Entschwefelung<br />
von Mitteldestillaten. Darüber hinaus wird nur ein neuartiger Adsorptionsprozess<br />
industriell eingesetzt. Bei beiden Prozessen ist dem Reaktor Wasserstoff im Überschuss<br />
zuzuführen, der im Kreislauf geführt wird. In der Brennstoffzellen-APU ist jedoch kein<br />
reiner Wasserstoff verfügbar. Der Reformatstrom enthält nur 41 %(Vol.) Wasserstoff, so dass<br />
der Wasserstoffgehalt bei der Kreislaufführung weiter reduziert würde, bis die Reaktion zum<br />
erliegen käme. Die notwendige Aufbereitung des Gasstroms zur Anreicherung des Wasserstoffs<br />
und zur Abtrennung des Schwefelwasserstoffs wäre zu aufwändig für die Anwendung<br />
in mobilen Brennstoffzellensystemen. Für diesen Anwendungsfall werden daher alternative<br />
Verfahren zur Entschwefelung von Mitteldestillaten benötigt, die sich jedoch bisher im Forschungsstadium<br />
befinden. In Kapitel 3 werden die in der Literatur diskutierten Verfahren im<br />
Hinblick auf ihre Anwendung in Brennstoffzellen-APUs bewertet. Dabei wurden die folgenden<br />
potentiell geeigneten Verfahren ausgewählt:<br />
Die destillative Abtrennung ist ein Vorentschwefelungsverfahren, das mit einem weiteren<br />
Verfahren zur Feinentschwefelung kombiniert werden muss. Dabei wird eine leichtsiedende,<br />
schwefelreduzierte Teilfraktion des Kraftstoffs destillativ abgetrennt. Da ein hochschwefelhaltiger<br />
Rückstandsstrom anfällt, kann das Verfahren nur beim Einsatz einer mobilen<br />
Brennstoffzellen APU gemeinsam mit einem separaten Antriebsaggregates<br />
eingesetzt werden, welches den Rückstandsstrom verwenden kann.<br />
Die Pervaporation ist ein Membranverfahren, das analog zur destillativen Abtrennung einen<br />
zugeführten Kraftstoff in einen schwefelarmen Produktstrom und einen hochschwefelhaltigen<br />
Rückstandsstrom aufteilt. Aufgrund der geringen Betriebstemperaturen von 80<br />
- 150°C können sich gegenüber der destillativen Abtrennung Vorteile bezüglich der Energieeffizienz<br />
ergeben. Es war jedoch keine Membran für diese Anwendung kommerziell<br />
erhältlich, so dass verfügbare Pervaporations-Membranen und in Forschungskooperationen<br />
neu entwickelte Membranen im Rahmen dieser Arbeit auf ihre Eignung zur Entschwefelung<br />
von Mitteldestillaten untersucht werden mussten.<br />
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