08.03.2013 Aufrufe

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

In LKW und Schiffen wird derzeit ein vom Antriebsaggregat getriebener Generator zur<br />

Stromerzeugung eingesetzt. Insbesondere in Stillstandszeiten führt dies zu sehr geringen<br />

Wirkungsgraden und hohem Schadstoffausstoß. Flugzeuge nutzen Bordstromaggregate<br />

(APUs - Auxiliary Power Units) auf Gasturbinenbasis, die lediglich einen Wirkungsgrad von<br />

etwa 15 % erzielen. Um den durch zunehmende Elektrifizierung von Nebenaggregaten<br />

steigenden Energiebedarf zu decken und die Energieeffizienz zu verbessern, bietet sich der<br />

Einsatz von Brennstoffzellen für die Bordstromversorgung an. Dies führt zu elektrischen<br />

Wirkungsgraden von bis zu 40 % und zu einer Verringerung des lokalen<br />

Schadstoffausstoßes. Voraussetzung für den Einsatz von Brennstoffzellen-APUs in diesen<br />

Anwendungen ist, dass diese mit den an Bord verwendeten Mitteldestillat-Kraftstoffen<br />

betrieben werden können.<br />

Um Brennstoffzellen mit Mitteldestillaten zu betreiben, wird der Kraftstoff mit dem Prozess<br />

der katalytischen Reformierung in ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt. Da die<br />

Katalysatoren sowohl im Reformer als auch in der Brennstoffzelle durch die im Kraftstoff<br />

enthaltenen Schwefelverbindungen deaktiviert werden, ist eine Entschwefelung des<br />

Kraftstoffs notwendig. Um eine Schädigung des Reformers zu vermeiden, darf der<br />

Schwefelgehalt im Kraftstoff nicht mehr als 10 ppm betragen. Wird eine Hochtemperatur-<br />

Polymerelektrolytbrennstoffzelle mit Polybenzimidazol-Membranen eingesetzt, ist eine<br />

weitere Entschwefelung des Reformatgases nicht erforderlich. Thema dieser Arbeit ist es,<br />

einen geeigneten Prozess zur Entschwefelung von Mitteldestillaten in Brennstoffzellen-APUs<br />

zu entwickeln. Da der am Institut für Energieforschung – Brennstoffzellen im<br />

<strong>Forschungszentrum</strong> <strong>Jülich</strong> entwickelte Reformer für die Zufuhr von flüssigem Kraftstoff<br />

ausgelegt ist, betrachtet diese Arbeit schwerpunktmäßig Verfahren zur Entschwefelung in<br />

der Flüssigphase.<br />

In Kapitel 2 sind dazu die Grundlagen zur Entschwefelung von Mitteldestillaten<br />

zusammengestellt. Zunächst werden die zum Betrieb von Brennstoffzellen-APUs<br />

eingesetzten Kraftstoffe charakterisiert und die für die Entschwefelung relevanten Kraftstoffe<br />

ausgewählt. Anschließend werden die industriell eingesetzten Entschwefelungsverfahren<br />

daraufhin untersucht, ob sie den Anforderungen zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs<br />

genügen. Mitteldestillate werden bei der Rohöldestillation als Fraktion mit einem<br />

Siedebereich zwischen 152°C und 370°C gewonnen. Die Fraktionen werden anschließend<br />

zu den folgenden Verkaufsprodukten weiterverarbeitet:<br />

Flugturbinenkraftstoffe, die einen typischen Siedebereich zwischen 140°C und 250°C haben.<br />

Das in der kommerziellen Luftfahrt eingesetzte Jet A-1 kann gemäß Norm bis zu<br />

3000 ppm Schwefel enthalten. Der durchschnittliche Schwefelgehalt beträgt in der EU jedoch<br />

nur 500 ppm, bzw. 710 ppm in den USA. Der Schwefel liegt hauptsächlich in Form<br />

von Benzothiophenen und mehrfach alkylierten Thiophenen im Kraftstoff vor.<br />

Dieselkraftstoffe für Kraftfahrzeuge, die durch einen höheren Siedebereich zwischen<br />

175°C und 370°C gekennzeichnet sind. Ab dem 1.1.2009 darf der Schwefelgehalt in diesen<br />

Kraftstoffen nicht mehr als 10 ppm betragen, so dass diese Kraftstoffe ohne weitere<br />

Entschwefelung zum Betrieb von Brennstoffzellen-APUs eingesetzt werden können.<br />

167

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!