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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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5.3 Prozess 3: Hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger<br />

die Abwärme des Brennstoffzellensystems zur Beheizung des Vorsättigers ausreicht und<br />

diese somit genutzt werden kann. Bei Nutzung der Abwärme des HT-PEFC Stacks, der<br />

bei 180°C arbeitet, kann eine Vorsättigertemperatur von mindestens 130°C erreicht werden.<br />

Der erforderliche Betriebsdruck ist vom Schwefelgehalt im Kraftstoff abhängig. Die experimentellen<br />

Untersuchungen haben bestätigt, dass am Austritt des Reaktors ein Wasserstoffpartialdruck<br />

von 10 bar ausreicht. Damit folgt aus der Modellrechnung zur Gaslöslichkeit<br />

in Abhängigkeit von der Temperatur im Vorsättiger und dem Schwefelgehalt im<br />

Kraftstoff der in Abb. 5-21 dargestellte Verlauf des erforderlichen Betriebsdruckes.<br />

cs,max / ppm<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

127°C<br />

27°C<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

pH2 / bar<br />

Abb. 5-21: Zusammenhang zwischen dem Betriebsdruck und dem Schwefelgehalt in Jet A-1<br />

für die vollständige Umsetzung der Schwefelverbindungen in Abhängigkeit von<br />

der Temperatur im Vorsättiger<br />

Bei einer Vorsättigertemperatur von 127°C ist für ein Jet A-1 mit einem in Europa typischen<br />

Schwefelgehalt von 550 ppm nur ein Betriebsdruck von 25,5 bar erforderlich. Enthält<br />

das Kerosin 3000 ppm Schwefel muss ein Betriebsdruck von 59 bar aufgebracht werden.<br />

Damit liegen die Drücke 11 % bzw. 37 % unter dem Wert, der bei einer<br />

Vorsättigertemperatur von 27°C erforderlich ist.<br />

Die Versuche haben gezeigt, dass die Reaktionstemperatur einen starken Einfluss auf<br />

den Schwefelgehalt im Produkt hat. Mit steigender Temperatur wird ein geringerer Schwefelgehalt<br />

im Produkt erzielt. Um eine Verkokung des Katalysators zu vermeiden wird als<br />

Maximalwert die Temperatur von 390°C für die Prozessauslegung ausgewählt.<br />

Die Festlegung der LHSV wirkt sich direkt auf die Baugröße und das Gewicht des Reaktors<br />

aus. Da ein größerer Reaktor ein größeres zu beheizendes Volumen und damit auch<br />

größere Wärmeverluste bedingt, wirkt sich dies indirekt auf den Energiebedarf des Prozesses<br />

aus. Zur Minimierung des Schwefelgehaltes im Produkt wurde auf Basis der Laborversuche<br />

eine LHSV von 0,7 h -1 ausgewählt. Allerdings scheint dieser Parameter Potential<br />

zur weiteren Prozessoptimierung zu bieten.<br />

Die Auslegung erfolgt auf Basis der Laborversuche für ein Jet A-1 mit bis zu 3000 ppm<br />

Schwefel, so dass der Auslegungsdruck 70 bar beträgt. Wird jedoch ein Kerosin mit ei-<br />

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