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08.03.2013 Aufrufe

5 Verfahrensanalyse und Bewertung 138 onsfrequenz. Zusätzlich ist die LHSV in dem überdimensionierten Reaktor deutlich niedriger, was eine höhere Adsorptionskapazität zur Folge hat. Wird der für 3000 ppm-S ausgelegte Adsorber beispielsweise mit Jet A-1 A betrieben, ergibt sich ein Energieaufwand von nur 502 W, der sogar 13,5 % niedriger ist als der Wert eines für Jet A-1 A ausgelegten Adsorbers. In diesem Fall ergibt sich durch die Entschwefelung nur eine Wirkungsgradeinbuße der APU um 3,1 Prozentpunkte. Die Auslegung des Adsorbers für hohe Schwefelgehalte wirkt sich also lediglich negativ auf die Reaktorgröße aus. Nur in dem seltenen Fall, dass hochschwefelhaltiger Kraftstoff eingesetzt wird, kommt es zu einer zusätzlichen Verringerung des Systemwirkungsgrades. Die Langzeitstabilität wurde bisher für bis zu 31 Adsorptionszyklen untersucht. Dabei wurden keinerlei signifikante Degradationseffekte sichtbar, so dass von einer deutlich höheren Zyklenzahl ausgegangen werden kann. Für den Betrieb mit Kerosin mit 3000 ppm-S entsprechen 31 Adsorptionszyklen einer Lebensdauer von 228 h. Bei der Entschwefelung von Jet A-1 A entspricht dies aufgrund der längeren Durchbruchszeit einer Lebensdauer von 1428 h. Die zuzuführende Kraftstoffmenge hängt nur geringfügig vom Schwefelgehalt ab. Der Produktstrom beträgt in jedem Fall mehr als 19,5 % des zugeführten Kraftstoffs. Die Ergebnisse zeigen, dass der Prozess zwar grundsätzlich zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs geeignet ist, die Leistungsfähigkeit des Systems jedoch durch den hohen Energieaufwand und das große Bauvolumen deutlich beeinträchtigt wird. Es deutet sich jedoch an, dass die Leistungsdichte und die Energieeffizienz durch weiteren Entwicklungsaufwand verbessert werden könnten: Neue Adsorbentien zur Entschwefelung flüssiger Kraftstoffe mit Kapazitäten von mehr als 5 mg-S/g, die im Rahmen des „Advanced Fuel Cell Program“ des U.S. Office of Naval Research entwickelt werden, sollen in den kommenden Jahren kommerzialisiert werden. Vorversuche haben gezeigt, dass die Reihenschaltung von Adsorbensschüttungen eine deutlich höhere Ausnutzung des Adsorbens erlaubt. Dies erfordert den Einsatz eines Rotoradsorbers, womit eine anspruchsvolle Konstruktion zum Verschalten mehrerer Reaktoren bei bis zu 500°C verbunden ist. 5.1.5 Bewertung der destillativen Abtrennung mit Adsorption für Heizöl EL Es wurden Laborversuche zur adsorptiven Entschwefelung von Heizöl EL mit schwefelarmem Heizöl mit 86 ppm-S und mit Heizöl EL Standard mit 1000 ppm Schwefel durchgeführt. Das schwefelarme Heizöl EL wurde ohne vorgeschaltete destillative Abtrennung adsorptiv entschwefelt. Von dem Heizöl EL mit 1000 ppm-S wurde mit dem Verfahren der destillativen Abtrennung vor der Adsorption eine leichte Teilfraktion mit einem Destillatanteil von 0,3 und einem Schwefelgehalt von 185 ppm abgetrennt. Die Ergebnisse für die Auslegung des Entschwefelungsprozesses sind in Abb. 5-12 dargestellt.

Energieaufwand / W x 5000 4000 3000 2000 1000 0 Therm. Abtrennung Adsorption Hilfsenergie Kraftstoffverlust Heizöl EL schwefelarm Heizöl EL standard 5.2 Prozess 2: Pervaporation und Adsorption mAds / g 30 20 10 0 Heizöl EL schwefelarm Heizöl EL standard Abb. 5-12: Energieaufwand, Adsorbensmenge sowie der Feedstrom bei der Entschwefelung durch destillative Abtrennung und Adsorption von Heizöl EL Aufgrund der geringen Adsorptionskapazität von 0,1 mg/g ergibt sich bereits für das schwefelarme Heizöl EL ein Energiebedarf von 986 W und eine Adsorbensmenge von 10,9 kg. Der Wirkungsgrad des APU-Systems wird durch die Entschwefelung um 6,1 Prozentpunkte reduziert. Folglich ist die Entschwefelung zwar technisch machbar, bringt jedoch erhebliche Nachteile für das APU-System mit sich. Die Entschwefelung der Standard Heizöl EL Qualität mit 1000 ppm Schwefel erscheint jedoch technisch nicht sinnvoll. Da die Adsorptionskapazität mit diesem Kraftstoff nur 0,09 mg/g beträgt, ist eine Adsorbensmasse von mehr als 30 kg erforderlich und der Energieaufwand führt zu einer Verringerung des Systemwirkungsgrades um mehr als 20 Prozentpunkte. 5.2 Prozess 2: Pervaporation und Adsorption Die Pervaporation kann als Alternative zur destillativen Abtrennung eingesetzt werden, um eine schwefelarme Teilfraktion aus dem zugeführten Kraftstoff abzutrennen. Da der Schwefelgehalt im Produktstrom der Pervaporation deutlich mehr als 10 ppm Schwefel enthält, muss wiederum eine Adsorption zur weiteren Entschwefelung eingesetzt werden, so dass sich das in Abb. 5-13 dargestellte Prozessschema ergibt. m Ads m Feed 12 8 4 0 mFeed / (kg / h) 139

Energieaufwand / W x<br />

5000<br />

4000<br />

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Therm. Abtrennung Adsorption<br />

Hilfsenergie Kraftstoffverlust<br />

Heizöl EL<br />

schwefelarm<br />

Heizöl EL<br />

standard<br />

5.2 Prozess 2: Pervaporation und Adsorption<br />

mAds / g<br />

30<br />

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Heizöl EL<br />

schwefelarm<br />

Heizöl EL<br />

standard<br />

Abb. 5-12: Energieaufwand, Adsorbensmenge sowie der Feedstrom bei der Entschwefelung<br />

durch destillative Abtrennung und Adsorption von Heizöl EL<br />

Aufgrund der geringen Adsorptionskapazität von 0,1 mg/g ergibt sich bereits für das schwefelarme<br />

Heizöl EL ein Energiebedarf von 986 W und eine Adsorbensmenge von 10,9 kg. Der<br />

Wirkungsgrad des APU-Systems wird durch die Entschwefelung um 6,1 Prozentpunkte reduziert.<br />

Folglich ist die Entschwefelung zwar technisch machbar, bringt jedoch erhebliche<br />

Nachteile für das APU-System mit sich. Die Entschwefelung der Standard Heizöl EL Qualität<br />

mit 1000 ppm Schwefel erscheint jedoch technisch nicht sinnvoll. Da die Adsorptionskapazität<br />

mit diesem Kraftstoff nur 0,09 mg/g beträgt, ist eine Adsorbensmasse von mehr als 30 kg<br />

erforderlich und der Energieaufwand führt zu einer Verringerung des Systemwirkungsgrades<br />

um mehr als 20 Prozentpunkte.<br />

5.2 Prozess 2: Pervaporation und Adsorption<br />

Die Pervaporation kann als Alternative zur destillativen Abtrennung eingesetzt werden, um<br />

eine schwefelarme Teilfraktion aus dem zugeführten Kraftstoff abzutrennen. Da der Schwefelgehalt<br />

im Produktstrom der Pervaporation deutlich mehr als 10 ppm Schwefel enthält,<br />

muss wiederum eine Adsorption zur weiteren Entschwefelung eingesetzt werden, so dass<br />

sich das in Abb. 5-13 dargestellte Prozessschema ergibt.<br />

m<br />

Ads<br />

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