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5 Verfahrensanalyse und Bewertung Pumpen und Verdichter nur 15 % beträgt. Bei einer geringeren Regenerationstemperatur steigt der Energieaufwand an. Der Gesamtaufwand ist bei 450°C um 5 % und bei 400°C um 17% größer als bei 500°C. Die Ursache ist, dass geringere Regenerationstemperaturen zu reduzierten Adsorptionskapazitäten führen. Dieser Effekt wird nur zum Teil durch die aufgeführten Sekundäreffekte kompensiert werden. Gegenüber einer Regenerationstemperatur von 500°C ist die Adsorptionskapazität bei einer Regenerationstemperatur von 400°C um 32 % reduziert. Dies hat weiterhin zur Folge, dass die erforderliche Adsorbensmasse und der zuzuführende Kraftstoffmassenstrom um 41 % bzw. 5 % ansteigen. Der Entschwefelung muss je nach Betriebstemperatur ein Kraftstoffstrom zwischen 3,09 und 3,25 kg/h zugeführt werden. Davon werden 1,35 kg/h als entschwefeltes Produkt an die Brennstoffzelle geleitet, während der Rest als Rückstand zurückgeleitet werden muss oder während der Regeneration verloren geht. Der Kraftstoffverlust beträgt 0,05 – 0,08 kg/h. Mit Blick auf die Baugröße, den Energiebedarf sowie die Minimierung des Rückstandsstroms wird als Optimum eine Regenerationstemperatur von 500°C gewählt. Allerdings muss für jeden speziellen technischen Anwendungsfall abgewogen werden, ob der Aufwand wirtschaftlich ist, die Anlage aus hochtemperaturfesten Komponenten zu bauen. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, eine Temperatur von 450°C als Kompromiss zu wählen. Für die Variation der GHSV während der Regeneration ergibt sich für den Standardzustand mit einer Regenerationstemperatur von 400°C der in Abb. 5-7 abgebildete Verlauf der Zielgrößen. Da für eine GHSV von 200 h -1 nur ein Versuch durchgeführt wurde, werden die Konfidenzintervalle nur für eine GHSV von 655 h -1 und 100 h -1 dargestgellt. Energieaufwand / W x 132 1000 800 600 400 200 0 Therm. Abtrennung Adsorption Hilfsenergie Kraftstoffverlust 655 200 100 GHSV / h -1 mAds / g 5 4 3 2 1 0 655 200 100 GHSV / h -1 Abb. 5-7: Einfluss der Raumgeschwindigkeit des Luftstroms zur Regeneration auf den Energieaufwand, die benötigte Adsorbensmenge sowie den Feedstrom bei der Entschwefelung durch destillative Abtrennung und Adsorption Der Energieaufwand, die Adsorbensmasse und die zuzuführende Kraftstoffmenge steigen mit sinkender GHSV leicht an. Die Parametervariation zeigt, dass der Effekt der verringerten Adsorptionskapazität gegenüber dem verminderten Energieaufwand zur Erwärmung und m Ads m Feed 3,5 3,4 3,3 3,2 3,1 3 mFeed / (kg / h)

5.1 Prozess 1: Destillative Abtrennung und Adsorption Kompression des Gasstroms überwiegt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine Verringerung der GHSV unter den Standardwert von 655 h -1 nicht sinnvoll ist. Ein weniger eindeutiger Verlauf der Zielgrößen ergibt sich für das Absenken der Haltezeit der Regenerationstemperatur tH (Abb. 5-8). Für die Haltezeit von 2 h entfällt die Angabe des Konfidenzintervalls, da für diesen Betriebspunkt keine experimentellen Ergebnisse vorliegen und die Adsorptionskapazität auf den in Kap. 5.1.2.1 abgeleiteten Ausgleichsfunktionen beruht. Energieaufwand / W x 1200 1000 800 600 400 200 0 Therm. Abtrennung Adsorption Hilfsenergie Kraftstoffverlust 3 2 1,5 1 tHaltezeit / h mAds / g 5 4 3 2 1 0 3 2 1,5 1 tHaltezeit / h Abb. 5-8: Einfluss der Haltezeit der Regenerationstemperatur auf den Energieaufwand, die benötigte Adsorbensmenge sowie den Feedstrom bei der Entschwefelung durch destillative Abtrennung und Adsorption Die Reduzierung der Haltezeit unter den Standardwert von 3 h hat einen leichten Anstieg des Energieaufwands von 4,5% bei tH= 2 h, 10,4 % bei tH= 1,5 h und 20,9 % bei tH = 1h zur Folge. Dies ist durch eine unvollständigere Desorption begründet. Der zuzuführende Kraftstoffstrom nimmt um 1,6 %, 3,5 %, bzw. 6,8 % zu. Dagegen nimmt die erforderliche Adsorbensmasse um 15,9 %, 21,1 % bzw. 24,1 % ab, da die Verringerung der Haltezeit eine kürzere Regenerationszeit zur Folge hat. Da der Energieverbrauch und der zuzuführende Kraftstoffstrom mit sinkender Haltezeit progressiv steigen, die Adsorbensmenge jedoch degressiv sinkt, wird im Folgenden eine Haltezeit von 2 h als Kompromiss ausgewählt. Nach der Untersuchung der Regenerationsparameter werden im Folgenden die Adsorptionsbedingungen optimiert. Die Optimierung der LHSV entfällt, da sich die LHSV aus der Festlegung der übrigen Eingangsgrößen ergibt und daher in den übrigen Parametervariationen bereits enthalten ist. Da die Adsorptionstemperatur bereits auf 20°C festgelegt wurde, verbleibt die Untersuchung des Destillatanteils. Der Einfluss des Gesamtschwefelgehaltes erfolgt abschließend nach der Festlegung des optimalen Betriebspunktes für Jet A-1 A. Der Einfluss des Destillatanteils ist in Abb. 5-9 dargestellt.Da nur die Versuche zur Bestimmung der Adsorptionskapazität bei einem Destillataanteil wD= 0,5 mehrfach wiederholt durchgeführt wurden, kann für die übrigen Werte kein Konfidenzintervall angegeben werden. m Ads m Feed 3,5 3,4 3,3 3,2 3,1 3 mFeed / (kg / h) 133

5 Verfahrensanalyse und Bewertung<br />

Pumpen und Verdichter nur 15 % beträgt. Bei einer geringeren Regenerationstemperatur<br />

steigt der Energieaufwand an. Der Gesamtaufwand ist bei 450°C um 5 % und bei 400°C um<br />

17% größer als bei 500°C. Die Ursache ist, dass geringere Regenerationstemperaturen zu<br />

reduzierten Adsorptionskapazitäten führen. Dieser Effekt wird nur zum Teil durch die aufgeführten<br />

Sekundäreffekte kompensiert werden. Gegenüber einer Regenerationstemperatur<br />

von 500°C ist die Adsorptionskapazität bei einer Regenerationstemperatur von 400°C um<br />

32 % reduziert. Dies hat weiterhin zur Folge, dass die erforderliche Adsorbensmasse und der<br />

zuzuführende Kraftstoffmassenstrom um 41 % bzw. 5 % ansteigen. Der Entschwefelung<br />

muss je nach Betriebstemperatur ein Kraftstoffstrom zwischen 3,09 und 3,25 kg/h zugeführt<br />

werden. Davon werden 1,35 kg/h als entschwefeltes Produkt an die Brennstoffzelle geleitet,<br />

während der Rest als Rückstand zurückgeleitet werden muss oder während der Regeneration<br />

verloren geht. Der Kraftstoffverlust beträgt 0,05 – 0,08 kg/h.<br />

Mit Blick auf die Baugröße, den Energiebedarf sowie die Minimierung des Rückstandsstroms<br />

wird als Optimum eine Regenerationstemperatur von 500°C gewählt. Allerdings muss für<br />

jeden speziellen technischen Anwendungsfall abgewogen werden, ob der Aufwand wirtschaftlich<br />

ist, die Anlage aus hochtemperaturfesten Komponenten zu bauen. Daher kann es<br />

durchaus sinnvoll sein, eine Temperatur von 450°C als Kompromiss zu wählen.<br />

Für die Variation der GHSV während der Regeneration ergibt sich für den Standardzustand<br />

mit einer Regenerationstemperatur von 400°C der in Abb. 5-7 abgebildete Verlauf der Zielgrößen.<br />

Da für eine GHSV von 200 h -1 nur ein Versuch durchgeführt wurde, werden die Konfidenzintervalle<br />

nur für eine GHSV von 655 h -1 und 100 h -1 dargestgellt.<br />

Energieaufwand / W x<br />

132<br />

1000<br />

800<br />

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200<br />

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Therm. Abtrennung Adsorption<br />

Hilfsenergie Kraftstoffverlust<br />

655 200 100<br />

GHSV / h -1<br />

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GHSV / h -1<br />

Abb. 5-7: Einfluss der Raumgeschwindigkeit des Luftstroms zur Regeneration auf den Energieaufwand,<br />

die benötigte Adsorbensmenge sowie den Feedstrom bei der<br />

Entschwefelung durch destillative Abtrennung und Adsorption<br />

Der Energieaufwand, die Adsorbensmasse und die zuzuführende Kraftstoffmenge steigen<br />

mit sinkender GHSV leicht an. Die Parametervariation zeigt, dass der Effekt der verringerten<br />

Adsorptionskapazität gegenüber dem verminderten Energieaufwand zur Erwärmung und<br />

m<br />

Ads<br />

m<br />

Feed<br />

3,5<br />

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3,3<br />

3,2<br />

3,1<br />

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