View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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5.1 Prozess 1: Destillative Abtrennung und Adsorption<br />
Im Folgenden werden zunächst die Auslegung der destillativen Abtrennung und der Adsorption<br />
unabhängig voneinander diskutiert. Die Optimierung der Betriebsparameter und die Bewertung<br />
hinsichtlich der Zielgrößen erfolgt anschließend für den Gesamtprozess.<br />
Die Laborversuche zur Charakterisierung der beiden Verfahren wurden mit dem Kraftstoff<br />
Jet A-1 A mit 563 ppm-S durchgeführt. Hochschwefelhaltige Kerosinfraktionen mit Schwefelgehalten<br />
zwischen 1412 ppm und 1675 ppm lagen nur in geringen Mengen vor, so dass damit<br />
anschließend nur eine geringe Anzahl von Versuchen zur Übertragung der Ergebnisse<br />
auf die Entschwefelung von hochschwefelhaltigem Kerosin durchgeführt werden konnte.<br />
Daher wird der Prozess zunächst für Jet A-1 A mit 563 ppm-S ausgelegt. Darauf aufbauend<br />
wird die Auslegung anhand der Versuche mit hochschwefelhaltigem Kerosin auf Schwefelgehalte<br />
bis 1675 übertragen, bevor abschließend theoretische Betrachtungen für einen<br />
Kraftstoff mit 3000 ppm Schwefel durchgeführt werden.<br />
5.1.1 Destillative Abtrennung<br />
5.1.1.1 Prozessauslegung<br />
Für den Betrieb in mobilen Brennstoffzellensystemen muss die destillative Abtrennung auch<br />
bei Neigung der Anlage möglich sein. Daher erfolgt die Verdampfung in einem Durchlaufverdampfer<br />
mit einem Zyklon zur Trennung der flüssigen und der gasförmigen Phase. Als<br />
Durchlaufverdampfer wird eine Rohrwendel mit einem Volumen von 0,8 l eingesetzt. Um<br />
eine homogene Temperaturverteilung zu erreichen, ist die Rohrwendel in Aluminium eingegossen.<br />
Der von der Firma AP Miniplant GmbH für eine Pilotanlage ausgelegte Verdampfer<br />
hat einen Durchmesser von 240 mm und eine Länge von 500 mm.<br />
5.1.1.2 Energetische Betrachtung<br />
Der erforderliche Energieaufwand zur Abtrennung der leichtsiedenden Teilfraktion des zugeführten<br />
Kraftstoffs hängt vom Anteil des Destillats am zugeführten Kraftstoff ab. Der optimale<br />
Destillatanteil kann nur in einer gemeinsamen Betrachtung mit dem Adsorptionsprozess im<br />
nächsten Abschnitt festgelegt werden. Daher wird der Energiebedarf zunächst in Abhängigkeit<br />
vom Destillatanteil ermittelt.<br />
Zur Verdampfung des Destillatanteils muss der zugeführte Kraftstoff zunächst erhitzt werden.<br />
Das dampfförmige Produkt, sowie der flüssige Rückstand müssen anschließend zur weiteren<br />
Entschwefelung wieder auskondensiert und abgekühlt werden. Es bietet sich daher an, den<br />
zugeführten Kraftstoff mit den Produktströmen vorzuwärmen. Die daraus entstehenden<br />
energetischen Vorteile sind gegenüber dem zusätzlichen apparativen Aufwand abzuwägen.<br />
Die möglichen Anordnungen der Wärmetauscher sind in Abb. 5-2 dargestellt.<br />
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