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08.03.2013 Aufrufe

4 Experimentelle Untersuchungen im Labormaßstab Versuche mit einer Destillatfraktion aus Heizöl EL haben jedoch ergeben, dass die Kapazität des Adsorbens zur Entschwefelung von Heizöl EL zu gering ist. Für die hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger konnte nachgewiesen werden, dass die Entschwefelungsleistung durch den Betrieb mit Reformatgas mit einem Wasserstoffgehalt von 41 % gegenüber der Zugabe von reinem Wasserstoff nicht signifikant verringert wird. Kerosin mit 3031 ppm Schwefel konnte bei einem Druck von 70 bar und einer Temperatur von 390°C auf weniger als 20 ppm entschwefelt werden. Beträgt der Schwefelgehalt im Kerosin 1675 ppm kann der Druck ohne signifikante Auswirkungen auf 30 bar reduziert werden. Der Zielwert von 10 ppm Schwefel im Produkt konnte jedoch nicht sicher erreicht werden. Bei Versuchen mit Heizöl EL wurde der Katalysator innerhalb von 100 h nahezu vollständig deaktiviert. 116

5 Verfahrensanalyse und Bewertung Die Laborversuche haben gezeigt, dass Kerosin mit den im Labormaßstab untersuchten Verfahren auf den Zielwert von 10 ppm entschwefelt werden kann, wobei zum Teil die Kombination von zwei Verfahren erforderlich ist. Es ergeben sich drei mögliche Prozesse: Destillative Abtrennung und Adsorption Pervaporation und Adsorption Hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger Im Gegensatz zur destillativen Abtrennung und der Pervaporation ist die Adsorption prinzipiell geeignet, Kraftstoffe auf den Zielwert von 10 ppm zu entschwefeln. Da die Adsorptionskapazität der verfügbaren Adsorbentien zur Entschwefelung von Jet A-1 jedoch zu gering für die technische Anwendung ist, muss der Adsorption ein Grobentschwefelungsverfahren vorgeschaltet werden. Die Laborversuche haben gezeigt, dass sich bei der Kopplung der Adsorption mit der destillativen Abtrennung oder der Pervaporation viel versprechende Entschwefelungsprozesse ergeben. Mit dem dritten möglichen Verfahren, der hydrierenden Entschwefelung mit Vorsättiger, kann der Schwefelgehalt von Jet A-1 mit bis zu 3000 ppm in einem Schritt auf weniger als 20 ppm im Produkt reduziert werden. Die Kombination mit einem zusätzlichen Grobentschwefelungsverfahren ist nicht erforderlich. Es müssen jedoch Möglichkeiten zur Optimierung aufgezeigt werden, den Schwefelgehalt im Produkt zuverlässig auf den Zielwert von 10 ppm zu reduzieren. Die technische Anwendbarkeit der Verfahren ist damit jedoch nicht abschließend geklärt. Dazu sind die Zielgrößen Energieaufwand, Baugröße, zugeführter Kraftstoffstrom und Dauerhaltbarkeit zu bewerten. Im Folgenden wird daher die Auslegung eines APU-Systems mit einer Leistung von 5 kWel für die drei potentiell geeigneten Prozesse beschrieben und im Hinblick auf die genannten Kriterien untersucht. Wie bei den Laborversuchen wird dies zunächst mit Kerosin durchgeführt und dann geprüft, ob die Ergebnisse auf die Entschwefelung von Heizöl EL übertragbar sind. Zur Auslegung wurden die folgenden Annahmen getroffen: Die erforderlichen Systemkomponenten wie Pumpen, Verdichter, usw. stehen in der benötigten Leistungsklasse zur Verfügung und werden mit der elektrischen Energie der Brennstoffzelle betrieben. 117

5 Verfahrensanalyse und Bewertung<br />

Die Laborversuche haben gezeigt, dass Kerosin mit den im Labormaßstab untersuchten Verfahren<br />

auf den Zielwert von 10 ppm entschwefelt werden kann, wobei zum Teil die Kombination<br />

von zwei Verfahren erforderlich ist. Es ergeben sich drei mögliche Prozesse:<br />

Destillative Abtrennung und Adsorption<br />

Pervaporation und Adsorption<br />

Hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger<br />

Im Gegensatz zur destillativen Abtrennung und der Pervaporation ist die Adsorption prinzipiell<br />

geeignet, Kraftstoffe auf den Zielwert von 10 ppm zu entschwefeln. Da die Adsorptionskapazität<br />

der verfügbaren Adsorbentien zur Entschwefelung von Jet A-1 jedoch zu gering für<br />

die technische Anwendung ist, muss der Adsorption ein Grobentschwefelungsverfahren vorgeschaltet<br />

werden. Die Laborversuche haben gezeigt, dass sich bei der Kopplung der Adsorption<br />

mit der destillativen Abtrennung oder der Pervaporation viel versprechende Entschwefelungsprozesse<br />

ergeben.<br />

Mit dem dritten möglichen Verfahren, der hydrierenden Entschwefelung mit Vorsättiger, kann<br />

der Schwefelgehalt von Jet A-1 mit bis zu 3000 ppm in einem Schritt auf weniger als 20 ppm<br />

im Produkt reduziert werden. Die Kombination mit einem zusätzlichen Grobentschwefelungsverfahren<br />

ist nicht erforderlich. Es müssen jedoch Möglichkeiten zur Optimierung aufgezeigt<br />

werden, den Schwefelgehalt im Produkt zuverlässig auf den Zielwert von 10 ppm zu<br />

reduzieren.<br />

Die technische Anwendbarkeit der Verfahren ist damit jedoch nicht abschließend geklärt.<br />

Dazu sind die Zielgrößen<br />

Energieaufwand,<br />

Baugröße,<br />

zugeführter Kraftstoffstrom und<br />

Dauerhaltbarkeit<br />

zu bewerten. Im Folgenden wird daher die Auslegung eines APU-Systems mit einer Leistung<br />

von 5 kWel für die drei potentiell geeigneten Prozesse beschrieben und im Hinblick auf die<br />

genannten Kriterien untersucht. Wie bei den Laborversuchen wird dies zunächst mit Kerosin<br />

durchgeführt und dann geprüft, ob die Ergebnisse auf die Entschwefelung von Heizöl EL<br />

übertragbar sind.<br />

Zur Auslegung wurden die folgenden Annahmen getroffen:<br />

Die erforderlichen Systemkomponenten wie Pumpen, Verdichter, usw. stehen in der benötigten<br />

Leistungsklasse zur Verfügung und werden mit der elektrischen Energie der<br />

Brennstoffzelle betrieben.<br />

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