View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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4.8 Zusammenfassung<br />
4.8 Zusammenfassung<br />
Um nachzuweisen, ob Kerosin und Heizöl mit den in Kapitel 3 ausgewählten Verfahren auf<br />
den Zielwert von 10 ppm entschwefelt werden können, und um Daten zur Auslegung von<br />
Pilotanlagen zu erhalten, wurden die Verfahren experimentell im Labormaßstab untersucht.<br />
Zur Bestimmung der Entschwefelungsleistung der destillativen Abtrennung wurden fünf Kerosine<br />
und 2 Heizöle destillativ fraktioniert. Anschließend wurden in jeder Fraktion die<br />
Schwefelverbindungen identifiziert und ihre Konzentration bestimmt, so dass damit der Gehalt<br />
der relevanten Schwefelverbindungen in Abhängigkeit vom Destillatanteil und von der<br />
Kraftstoffqualität angegeben werden kann. Die Versuche ergaben für einen Destillatanteil<br />
von 0,3 in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt im Kerosin eine Verringerung des Schwefelgehaltes<br />
um 33 – 66 %. Für das untersuchte Heizöl EL ergab sich eine Verringerung des<br />
Schwefelgehaltes um 88 %. Da insbesondere hochsiedende Schwefelverbindungen im<br />
Rückstand verbleiben, ergibt sich für Kraftstoffe mit einem hohen Anteil leichtsiedender<br />
Schwefelkomponenten eine geringere Abreicherung des Schwefelgehaltes im Destillat.<br />
Bei der Untersuchung verschiedener Pervaporationsmembranen wurden zunächst Versuche<br />
mit Jet A-1 durchgeführt. Versuche zum Einsatz von aromatenselektiven Membranen mit<br />
dem Ziel den Schwefelgehalt im Permeat anzureichern, führten nicht zum Erfolg. Alle untersuchten<br />
Membranen führten zu einem schwefelreduzierten Permeat. Mit einer Polyurethan<br />
Membran konnte der Schwefelgehalt im Permeat jedoch je nach eingesetzter Kerosinqualität<br />
um 40 % – 64 % abgesenkt werden, so dass der Prozess als Alternative zur destillativen<br />
Abtrennung genutzt werden könnte. Für Heizöl EL konnte der Schwefelgehalt im Permeat<br />
nur um 19 % reduziert werden. Da die Lebensdauer des Membranmaterials bei Betriebstemperatur<br />
zwischen 60°C und 85°C weniger als 150 h betrug, ist weitere Forschungsarbeit erforderlich,<br />
um die Dauerhaltbarkeit des Membranmaterials auf die geforderte Betriebszeit zu<br />
steigern.<br />
Pervaporationsversuche mit einer durch destillative Abtrennung hergestellten leichten Kerosinfraktion<br />
erfüllten dagegen die Erwartung, ein hochschwefelhaltiges Permeat zu erzielen.<br />
Mit einer vernetzten Polyimidmembran konnte ein mit Schwefelverbindungen angereicherter<br />
Permeatstrom abgetrennt werden, dessen Schwefelgehalt dreimal höher lag, als der der<br />
zugeführten Kraftstofffraktion. Dies kann damit begründet werden, dass die leichte Destillatfraktion<br />
einen höheren Anteil an alkylierten Thiophenen enthält als der Ausgangskraftstoff Jet<br />
A-1, die aufgrund des größeren Dampfdrucks bevorzugt durch die Membran permeieren. Mit<br />
Heizöl EL wurden keine Versuche mit dieser Membran durchgeführt, da der Dampfdruck der<br />
enthaltenen Dibenzothiophene noch geringer ist als der der im Jet A-1 vorkommenden Benzothiophene.<br />
Zur Analyse der adsorptiven Entschwefelung wurden zehn unterschiedliche Adsorbentien<br />
experimentell auf Ihre Kapazität zur Entschwefelung von Jet A-1 untersucht. Mit sieben davon<br />
wurde keine nennenswerte Kapazität erreicht. Zwei der übrigen Adsorbentien waren<br />
nicht bzw. nur mit reinem Wasserstoff regenerierbar, so dass sie nicht zum Einsatz in Brennstoffzellen-APUs<br />
geeignet sind. Ein weiteres Adsorbens, das mit einem heißen Luftstrom<br />
regeneriert werden kann, zeigte eine Kapazität, die zu gering für technische Anwendungen<br />
ist. Eine ausreichende Kapazität konnte mit diesem Adsorbens jedoch zur Entschwefelung<br />
von einer durch destillative Abtrennung erzeugten Kerosinfraktion nachgewiesen werden.<br />
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