View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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4 Experimentelle Untersuchungen im Labormaßstab<br />
Schwefelgehalt / ppm<br />
114<br />
10000<br />
1000<br />
100<br />
10<br />
1<br />
20 40 60 80 100 120 140<br />
Versuchsdauer / h<br />
Abb. 4-34: Schwefelgehalt im Produkt als Funktion der Laufzeit mit Heizöl EL als Kraftstoff<br />
Nachdem die Kraftstoffzufuhr von Kerosin auf die Heizölfraktion umgestellt wurde, stellte sich<br />
nach 22 h ein Schwefelgehalt von 60 ppm im Produkt ein. Nach 100 h betrug der Schwefelgehalt<br />
im Produkt bereits 371 ppm. Zusätzlich zeigte sich eine Schwarzfärbung des Produkts.<br />
Um zu untersuchen, ob die Schädigung des Katalysators reversibel ist, wurde der<br />
Teststand nach dem Ende des Versuchs 24 weitere Stunden mit Kerosin A betrieben. Dabei<br />
stieg der Schwefelgehalt im Produkt auf 676 ppm an.<br />
Daraus folgt, dass durch den Betrieb mit der Heizölfraktion eine irreversible Deaktivierung<br />
des Katalysators erfolgte. Somit ist der Prozess bei den gegebenen Bedingungen für Heizöl<br />
EL nicht geeignet. In früheren Versuchen wurde am Lehrstuhl für chemische Verfahrenstechnik<br />
dagegen die hydrierende Entschwefelung mit Vorsättiger mit Gasöl über eine Dauer<br />
von 2000 h mit stabiler Entschwefelungsleistung durchgeführt [61, S. 1483ff.]. Mögliche Ursachen<br />
für die Degradation des Katalysators mit Heizöl EL, das sich nur durch den Zusatz<br />
von Additiven und Markierstoffen von Gasöl unterscheidet, sind:<br />
nicht bekannte Additive im Kraftstoff,<br />
das zugesetzte Additiv zur Lagerstabilität,<br />
Rückstände der Markier- und Rotfarbstoffe.<br />
60 % Teilfraktion<br />
Heizöl EL-1000 ppm<br />
Produkt<br />
Zur Ermittlung der genauen Degradationsursache sind weitere umfassende Versuche zum<br />
Einfluss verschiedener Additive und Markierstoffe im Heizöl erforderlich. Auch Versuche mit<br />
unterschiedlichen Katalysatoren können zum stabilen Betrieb der hydrierenden Entschwefelung<br />
mit Vorsättiger mit Heizöl EL beitragen.