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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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4 Experimentelle Untersuchungen im Labormaßstab<br />

gen und der Regressionspolynome sowie die Konfidenzintervalle sind im Anhang (Kap.<br />

9.4.1) erläutert.<br />

112<br />

Effekt S-Gehalt / ppm<br />

Haupteffekt T -152<br />

Haupteffekt p 22<br />

Wechselwirkung -14<br />

Tab. 4-20: Haupteffekte und Wechselwirkungen der Temperatur und des Druckes im Reak-<br />

1<br />

tor auf den Schwefelgehalt im Produkt bei LHSV 0,<br />

7 h<br />

Der Haupteffekt der Temperatur war der dominante Effekt. Wird die Temperatur von 330°C<br />

auf 390°C angehoben, folgte daraus eine Verringerung des Schwefelgehaltes im Produkt um<br />

304 ppm. Damit war der Einfluss der Temperatur 6,9-mal größer als der Haupteffekt des<br />

Druckes und 10,9-mal größer als die Wechselwirkung beider Parameter. Da die Betrachtung<br />

der 95 %-Konfidenzintervalle ergab, dass sämtliche Effekte signifikant sind, muss die Wechselwirkung<br />

für die Bildung des Regressionspolynoms berücksichtigt werden. Für die Auslegung<br />

des Entschwefelungsmoduls sollten daher der Temperatur- und der Druckeinfluss nicht<br />

unabhängig voneinander betrachtet werden.<br />

Zur Berücksichtigung der Wechselwirkung ergibt sich für den untersuchten Parameterbereich<br />

das folgende Regressionspolynom für den Schwefelgehalt im Produkt cS,Produkt:<br />

T3610, 55 p510, 0117 T361p51 cS, Produkt 90 2,<br />

533 R<br />

R<br />

R<br />

R <br />

(4-11)<br />

Für den optimalen Auslegungspunkt folgt daraus, dass die Temperatur maximiert und der<br />

Druck minimiert werden sollte. Die maximale Temperatur ist jedoch begrenzt, da das Risiko<br />

der Verkokung des Katalysators mit steigender Temperatur zunimmt und ein Überschreiten<br />

der kritischen Temperatur, die bei etwa 411°C liegt [14, S. 24], unbedingt zu vermeiden ist.<br />

Für Betriebstemperaturen von mehr als 390°C ist daher ein Dauerversuch erforderlich, um<br />

zu überprüfen, ob die Lebensdauer für den jeweiligen Anwendungsfall ausreicht. Zur Optimierung<br />

des Reaktordruckes wurde ein zusätzlicher Versuch bei pR= 20 bar mit einer Temperatur<br />

von 390°C und einer LHSV von 0,7 h -1 durchgeführt. Dabei wurde der Katalysator<br />

jedoch zerstört. Eine mögliche Ursache ist, dass es aufgrund eines zu geringen Wasserstoffpartialdrucks<br />

zur Verkokung des Katalysators gekommen ist.<br />

Für die Auslegung der Pilotanlage wird zunächst eine Reaktortemperatur von 390°C gewählt.<br />

Die Wahl des Betriebsdruckes erfolgt in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt im Kraftstoff. Wie<br />

die Versuche gezeigt haben, reicht ein Druck von 30 bar für Schwefelgehalte bis 1675 ppm<br />

aus. Um zu verhindern, dass der Katalysator Schaden nimmt, wird der Druck für geringere<br />

Schwefelgehalte nicht unter 30 bar abgesenkt. Für einen Schwefelgehalt von 3000 ppm haben<br />

die Versuche gezeigt, dass ein Druck von 70 bar ausreichend ist.

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