Kein Folientitel
Kein Folientitel
Kein Folientitel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wärmelehre<br />
H. Zabel wärme 1
Alle Substanzen haben eine<br />
Temperatur<br />
Gas: Translationsbewegung<br />
T ∝<br />
Ekin<br />
Festkörper: Lokale Schwingungen der<br />
Atome um Gleichgewichtslage<br />
E E T + ∝<br />
pot<br />
H. Zabel wärme 2<br />
kin
Kelvin und Celsius Temperatur-Skala<br />
H. Zabel wärme 3
Wichtige Fixpunkte der<br />
Temperaturskala<br />
H. Zabel wärme 4
T A<br />
T A<br />
T A = T B<br />
Thermisches Gleichgewicht<br />
T B<br />
T B<br />
Relaxationszeit<br />
Zwei gleiche Körper mit<br />
verschiedenen<br />
Temperaturen tauschen<br />
nach Kontakt Energie aus<br />
(auch im Vakuum)<br />
Im thermischen Gleichwicht<br />
ist die Temperatur<br />
identisch: T A =T B<br />
H. Zabel wärme 5
Relaxationszeit für<br />
Temperaturausgleich<br />
Gleichgewichtstemperatur:<br />
T*<br />
=<br />
T<br />
A<br />
+ T<br />
2<br />
B<br />
Temperaturen gleichen sich<br />
nach einem exponentiellen<br />
Zeitgesetz aus. Die<br />
charakteristische Zeit für den<br />
Temperaturausgleich ist die<br />
Relaxationszeit τ.<br />
Zeit<br />
H. Zabel wärme 6<br />
T A<br />
T*<br />
T B<br />
τ<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
Temperaturausgleich
Relaxationszeit für<br />
Temperaturausgleich<br />
Bei verschiedenen Körpern (bezüglich Masse oder Chemie),<br />
folgt die Gleichgewichtstemperatur nicht einfach aus dem<br />
arithmetischen Mittel sondern muss unter Berücksichtigung<br />
von Masse und spezifischer Wärme berechnet werden<br />
(s. dazu Lektion 18):<br />
Zeit<br />
H. Zabel wärme 7<br />
Zeitlicher Verlauf Temperaturausgleich<br />
T A<br />
T*<br />
T B
Thermische Expansion von<br />
Festkörpern und Flüssigkeiten<br />
Festkörper:<br />
Thermische Expansion von<br />
Festkörpern kann nur in allen<br />
drei Dimensionen erfolgen<br />
Flüssigkeiten:<br />
Bei thermischer Expansion von<br />
Flüssigkeiten kann die<br />
Flüssigkeit in einer Richtung<br />
ausweichen:<br />
H. Zabel wärme 8<br />
V<br />
∆V<br />
Expansion- Flüssigkeiten-Festkörpern
Flüssigkeitsthermometer<br />
Flüssigkeitshöhe ist<br />
proportional zur<br />
Temperatur<br />
H. Zabel wärme 9<br />
Flüssigkeitsthermometer
Temperaturerhöhung von Gasen<br />
Bei konstantem Druck und<br />
Erhöhung der Temperatur<br />
vergrößert sich das Volumen,<br />
Stempel wird nach oben<br />
verschoben<br />
Bei konstantem Volumen und<br />
Erhöhung der Temperatur<br />
vergrössert sich der Druck:<br />
H. Zabel wärme 10<br />
Temperaturerhöhung Gase
Mittleres Geschwindigkeitsquadrat<br />
Bei einer Temperatur T haben die Moleküle eine<br />
charakteristische Geschwindigkeitsverteilung. Die mittlere<br />
Geschwindigkeit hängt von T ab:<br />
v 2<br />
=<br />
3RT<br />
m<br />
v(m/s)<br />
Je höher T, umso größer ist das mittlere Geschwindigkeitsquadrat<br />
und umso breiter ist die Verteilung ∆v.<br />
H. Zabel wärme 11<br />
Mittleres Geschwindigkeitsquadrat
Kinetische Energie, Druck und<br />
Temperatur<br />
1. Das mittlere Geschwindigkeitsquadrat<br />
ist proportional zu T:<br />
2. Die mittlere kinetische Energie<br />
von Gasmolekülen ist:<br />
3. Die mittlere kinetische Energie von<br />
Gasmolekülen ist proportional zu<br />
T. Temperatur ist kinetische<br />
Energie der Gasmoleküle!<br />
4. Höhere kinetische Energie bewirkt<br />
höheren Impulsübertrag auf die<br />
Wände und damit höheren Druck:<br />
3RT<br />
m<br />
H. Zabel wärme 12<br />
E<br />
kin<br />
=<br />
v 2<br />
E =<br />
kin<br />
1<br />
2<br />
m<br />
=<br />
v<br />
1<br />
2<br />
2<br />
m<br />
=<br />
v<br />
2<br />
3<br />
RT ∝<br />
2<br />
P Gas ∝ E kin ∝ T<br />
Temperatur und<br />
kinetische Energie<br />
T
Zustandsgleichung für ideale Gase<br />
Aus den bisherigen Beobachtungen kann geschlossen<br />
werden:<br />
1. PV = konstant bei fester Temperatur<br />
2. P ~ T bei konstantem Volumen<br />
Zusammenhang zwischen Druck P und Temperatur T wird<br />
in der Zustandsgleichung für ideale Gase ausgedrückt:<br />
P Gas<br />
V<br />
=<br />
RT<br />
Die Proportionalitätskonstante R ist die allgemeine Gaskonstante:<br />
R = 8.314 J K -1 Mol -1 .<br />
H. Zabel wärme 13
Zustandsgleichung für ideale Gase<br />
Der Zusammenhang zwischen Druck, Volumen und<br />
Temperatur gilt für ein Mol eines idealen Gases:<br />
P Gas<br />
V<br />
Für ν Mole gilt entsprechend:<br />
P Gas<br />
V<br />
RT<br />
H. Zabel wärme 14<br />
=<br />
= νRT
Allgemeine Gaskonstante R<br />
R folgt aus den STP Bedingungen für ideales Gas:<br />
P = 1 bar = 100 kPa, T=273.15 K<br />
Volumen von 1 Mol Gas: 22.4 l<br />
Daraus berechnet sich die Gaskonstante zu:<br />
pV 100kPa × 22.4 l<br />
R = =<br />
νT<br />
1Mol×<br />
273K<br />
kPa l J<br />
= 8.31 = 8.31<br />
Mol K Mol K<br />
H. Zabel wärme 15
Folgerungen aus der<br />
Zustandsgleichung für ideale Gase<br />
1.Folgerung:<br />
bei konstantem<br />
Druck ist V~T<br />
2. Folgerung:<br />
bei konstantem<br />
Volumen ist P~T<br />
(Gesetze von Gay-Lussac)<br />
V<br />
p<br />
V 1 =<br />
H. Zabel wärme 16<br />
T<br />
T<br />
V<br />
2<br />
P 1 =<br />
P<br />
2<br />
T<br />
T<br />
1<br />
2<br />
T<br />
T<br />
1<br />
2<br />
Folgerungen aus
Folgerungen aus der<br />
Zustandsgleichung für ideale Gase<br />
3. Folgerung:<br />
bei konstanter<br />
Temperatur ist<br />
P~1/V<br />
Schar von<br />
Isothermen mit<br />
T 2 >T 1 >....<br />
(Gesetz von Boyle-Mariotte)<br />
P<br />
P<br />
Isotherme<br />
P 1 =<br />
H. Zabel wärme 17<br />
T 2<br />
T 1<br />
V<br />
V<br />
P<br />
2<br />
V<br />
V<br />
2<br />
1
Dalton’sches Gesetz für<br />
die Mischung verschiedener Gasen<br />
Der Gesamtdruck ergibt sich aus den<br />
Partialdrücken der einzelnen<br />
Gaskomponenten:<br />
RT<br />
= 1 2 ν<br />
V<br />
( ν + ν + + .. ) = p + p + .. .<br />
p tot<br />
3<br />
1 2<br />
Der Partialdruck jeder einzelnen<br />
Komponente ist:<br />
1<br />
p 1 =<br />
p tot = γ 1<br />
ν 1 + v 2 + v3<br />
+ ...<br />
H. Zabel wärme 18<br />
ν<br />
γ 1 = Molfraktion von Gas 1<br />
p<br />
tot<br />
Dalton-
Dalton’sches Gesetz für Luft<br />
Molfraktionen:<br />
γ i = 78% N 2 , 20.95% O 2 , 0.93% Ar, 0.03% CO 2<br />
Partialdruck von O 2 = 0.2095bar<br />
Partialdruck von N 2 = 0.78 bar<br />
Partialdruck von CO 2 = 0.0003 bar<br />
H. Zabel wärme 19
Gasdruck<br />
p 1<br />
Flüssigkeit<br />
Gasthermometer<br />
Luftdruck p 2<br />
h(T)<br />
Den Gasdruck bei konstantem<br />
Volumen kann man in einem<br />
Gasthermometer zur<br />
Temperaturmessung<br />
ausnützen:<br />
(T) −p<br />
g h(T)<br />
∝ h(T)<br />
H. Zabel wärme 20<br />
p<br />
=<br />
Gas<br />
ρ<br />
flüssig<br />
Luft<br />
= ∆p<br />
Flüssigkeitshöhe h(T) ist<br />
proportional zur Temperatur<br />
Gasthermometer
Wärmetransport<br />
Wie wird Wärme von einem Körper auf den anderen<br />
übertragen?<br />
T A<br />
T A = T B<br />
T B<br />
Relaxationszeit<br />
Bei Temperaturausgleich<br />
wird Wärme, d.h. Energie<br />
vom heisseren Körper auf<br />
den kühleren Körper<br />
übertragen. Wärmetransport<br />
ist immer Energietransport!<br />
Es gibt drei Arten, Wärme<br />
von einem Körper auf einen<br />
anderen zu übertragen.<br />
H. Zabel wärme 21
T A<br />
Drei Arten des Wärmetransports<br />
T B<br />
1. Wärmeleitung = Austausch<br />
von Energie in direktem Kontakt<br />
aber ohne Materietransport<br />
2. Konvektion = Austausch von<br />
Energie durch Materietransport<br />
3. Wärmestrahlung =<br />
kontaktloser Energieaustausch<br />
durch elektromagnetische Wellen<br />
H. Zabel wärme 22<br />
Wärmetransport<br />
Energietransport
Wärmeabgabe bzw. Wärmeverlust<br />
beim menschlichen Körper<br />
1. Wärmeleitung<br />
2. Konvektion<br />
3. Wärmestrahlung<br />
Diese drei ersten Arten stimmen mit dem üblichen Wärmetransport<br />
auch von unbelebter Materie überein.<br />
H. Zabel wärme 23<br />
Vier Arten Wärmeabgabe 1-3
Wärmeabgabe bzw. Wärmeverlust<br />
beim menschlichen Körper<br />
4. Verdunstung<br />
= Entzug von Wärme<br />
durch Überwindung der<br />
Kohäsionskräfte<br />
H. Zabel wärme 24<br />
Vier Arten Wärmeabgabe 4
1. Wärmeleitung<br />
Wärmestrom I Q = die pro Zeiteinheit durch die<br />
Querschnittsfläche A transportierte Wärmemenge Q:<br />
∆Q<br />
TA<br />
− TB<br />
∆T<br />
L<br />
= = = , R Q = ρ ,<br />
∆t<br />
R R A<br />
IQ Q<br />
Q<br />
Q<br />
Joule<br />
s<br />
[ I ] = = Watt<br />
R Q=Wärmewiderstand, ρ Q = spezifischer Wärmewiderstand<br />
H. Zabel wärme 25<br />
1. Wärmeleitung
Wärmewiderstand<br />
Der Wärmewiderstand ist das Produkt aus einem<br />
materialspezifischen Widerstandskoeffizienten ρ und<br />
Geometriefaktoren Länge (L) und Querschnittsfläche (A).<br />
Der Kehrwert des Widerstandskoeffizienten wird<br />
Wärmeleitfähigkeit (λ)genannt.<br />
R<br />
Q<br />
[ R ]<br />
Q<br />
[ ρ ]<br />
λ<br />
Q<br />
[] λ<br />
=<br />
ρ<br />
{ Q<br />
Material<br />
= 1 ρ<br />
=<br />
Watt<br />
K<br />
−1<br />
L<br />
{ A<br />
Geometrie<br />
Ks K<br />
= =<br />
Joule Watt<br />
= K ⋅m/Watt<br />
Q<br />
=<br />
×<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
m<br />
H. Zabel wärme 26<br />
−1<br />
Wärmewiderstand
Reihenanordnung von<br />
Wärmewiderständen<br />
Bei Reihen- oder Serienanordnung addieren sich die<br />
Wärmewiderstände: R Q = R Q1 +R Q2<br />
T A<br />
T B<br />
T A<br />
R Q1<br />
R Q2<br />
H. Zabel wärme 27<br />
T B<br />
x<br />
Wärmeleitung Kirchhoff
Beispiel für Serienschaltung<br />
Wärmedämmung durch Serienwiderstand von<br />
Bekleidung:<br />
Stehende<br />
Luftschicht<br />
verhindert<br />
Wärmeverlust<br />
durch<br />
Konvektion<br />
Haut<br />
Unterhemd<br />
Hemd<br />
Mantel<br />
Jacke Pullover<br />
H. Zabel wärme 28
Parallelschaltung von<br />
Wärmewiderständen<br />
Bei Parallelschaltung von Wärmewiderstände werden die<br />
Leitwerte addiert. Der Gesamtwiderstand wird dadurch<br />
geringer als jeder Einzelwiderstand.<br />
TA TB T A<br />
1<br />
R<br />
=<br />
1<br />
R<br />
1<br />
+<br />
R 1<br />
R 2<br />
H. Zabel wärme 29<br />
R<br />
1<br />
2<br />
T B<br />
x
Beispiel für Parallelschaltung<br />
Fenster in einem Haus,<br />
Wärmeverlust gleichzeitig<br />
durch alle Öffnungen.<br />
H. Zabel wärme 30
2. Konvektion<br />
Wärmegradient in Flüssigkeiten und Gasen führt zu<br />
Transport von heißen Partikeln zu kälteren Bereichen.<br />
T 2<br />
T 1>>T 2<br />
H. Zabel wärme 31<br />
2. Konvektion
Wärmeverlust des Körpers durch<br />
Konvektion<br />
Luft streicht an Körper<br />
vorbei und nimmt<br />
Körperwärme auf.<br />
Im Winter kann der<br />
Wärmeverlust durch<br />
Windkühlung zur<br />
Erfrierung führen.<br />
Quelle: Klinke und Silbernagel, Lehrbuch der<br />
Physiologie, Thieme<br />
H. Zabel wärme 32<br />
Wärmeverlust Konvektion-
3. Wärmestrahlung<br />
H. Zabel wärme 33<br />
3.<br />
Wärmestr
Emissionsspektrum<br />
für<br />
verschiedene<br />
Temperaturen<br />
Emissionsspektrum Temperatur<br />
5000K<br />
4000K<br />
3000K<br />
2000K<br />
H. Zabel wärme 34
Abgestrahlte Intensität<br />
Fläche bei konstanter Temperatur T<br />
entspricht der abgestrahlten<br />
Intensität bei dieser Temperatur<br />
= Energie pro Zeit und Fläche:<br />
∆Q<br />
I = =<br />
A ⋅∆t<br />
4<br />
σT<br />
Intensität der Wärmestrahlung steigt<br />
mit der 4. Potenz der (absoluten)<br />
Temperatur!<br />
σ ist die Stefan-Boltzmann Konst.:<br />
−8<br />
Watt<br />
σ = 5.66×<br />
10 2 4<br />
m K<br />
H. Zabel wärme 35<br />
Abgestrahlte Intensität
Abstrahlungsleistung P<br />
Zwei Körper A und B im Vakuumgefäß können nur über Strahlung<br />
Energie austauschen.<br />
Körper A emittiert Strahlung entsprechend seiner Temperatur TA und absorbiert Strahlung von B.<br />
Körper B emittiert Strahlung entsprechend seiner Temperatur TB und absorbiert Strahlung von A.<br />
Resultierende Abstrahlungsleistung bis Temperaturen<br />
ausgeglichen sind:<br />
P<br />
4 4<br />
= εσA(T<br />
− T ) ≈ εσAT<br />
H. Zabel wärme 36<br />
A<br />
B<br />
3<br />
∆T<br />
A = Oberfläche<br />
σ = Stefan-Boltzmann Konstante<br />
ε = Emissivität, hängt von<br />
Beschaffenheit der Oberfläche ab.<br />
Abstrahlleitungsleistung P
Newton’sches Gesetz der Abkühlung<br />
36°C<br />
20°C<br />
Abkühlung proportional zu:<br />
T T<br />
3 ∆<br />
Wichtig bei Kleinkindern:<br />
schnelle Abkühlung da<br />
Verhältnis von Oberfläche zu<br />
Volumen ungünstiger ist<br />
H. Zabel wärme 37<br />
Newt. Gesetz der Kühlung
Wärmeverlust in Luft und in Wasser<br />
Wärmeverlust ist im Wasser 5 mal größer als in Luft durch die<br />
höhere Wärmeleitfähigkeit des Wassers im Vergleich zur Luft.<br />
Unterkühlungsgefahr daher wesentlich größer.<br />
H. Zabel wärme 38
Modell des menschlichen Körpers:<br />
Oberfläche ca 1m 2<br />
90 W Wärmeproduktion ist<br />
notwendig um bei Ruhe<br />
den Wärmeverlust durch<br />
Strahlung, Konvektion und<br />
Schweiß auszugleichen<br />
und eine konstante<br />
Kerntemperatur von 37°C<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
H. Zabel wärme 39<br />
Modell mensch. Körper: Oberfläche
24. Hauptsätze Wärmelehre<br />
Hauptsätze der Wärmelehre<br />
H. Zabel wärme 40
0. Hauptsatz<br />
Sind zwei Gegenstände in thermischem Kontakt, dann ist<br />
thermisches Gleichgewicht erst dann hergestellt, wenn beide<br />
Gegenstände die gleiche Temperatur haben.<br />
H. Zabel wärme 41<br />
0. Hauptsatz
1. Hauptsatz<br />
Wärme ist eine Form der Energie. Durch mechanische<br />
Arbeit am System kann seine Wärmeenergie vergrößert<br />
werden.<br />
Wenn einem isolierten<br />
System mechanische<br />
Energie ∆W zuführt, (z.B.<br />
durch Kompressionsarbeit),<br />
dann erhöht sich seine<br />
Temperatur:<br />
∆ W = p∆V<br />
= Cm∆T<br />
H. Zabel wärme 42<br />
1. Hauptsatz
1. Hauptsatz<br />
Wärme ist eine Form der Energie. Wenn einem System<br />
Wärme ∆Q zugeführt wird, dann leistet das System<br />
mechanische Arbeit ∆W (z.B. Expansionsarbeit bei<br />
konstantem Druck)<br />
Wärmezufuhr führt zur<br />
Volumenexpansion:<br />
∆ Q =<br />
p∆V<br />
= Cm∆T<br />
H. Zabel wärme 43
Innere Energie des Gesamtsystems<br />
Wärme ist eine Form der Energie:<br />
1. Mechanische Arbeit ∆W am System erhöht seine<br />
Wärmeenergie ∆Q;<br />
2. Wärmezufuhr ∆Q erhöht die Fähigkeit des Systems,<br />
mechanische Arbeit ∆W zu leisten.<br />
Die Gesamtenergie ∆U des Systems setzt sich aus<br />
Wärmeenergie ∆Q und aus mechanischer Energie ∆W<br />
zusammen:<br />
∆U = ∆Q + ∆W<br />
Die Gesamtenergie ∆U wird innere Energie des Systems<br />
genannt. Für ein abgeschlossenes System ist ∆U konstant.<br />
H. Zabel wärme 44
2. Hauptsatz<br />
Mechanische Arbeit kann vollständig in Wärme<br />
umgewandelt werden,<br />
aber<br />
die Umwandlung von Wärme in mechanische<br />
Arbeit ist notwendigerweise unvollständig<br />
H. Zabel wärme 45<br />
2. Hauptsatz
Mechanische Arbeit ist gerichtete Energie,<br />
Wärme ist ungerichtete Energie!<br />
Wärme ist ungeordnete<br />
kinetische Energie,<br />
Geschwindigkeiten und<br />
Impulse erstrecken sich<br />
über alle Richtungen<br />
Mechanische Arbeit ist<br />
geordnete kinetische<br />
Energie mit<br />
Geschwindigkeiten und<br />
Impulsen in einer<br />
bestimmten Richtung.<br />
x(t)<br />
H. Zabel wärme 46<br />
Mech.Arbeitgerichtete<br />
Energie
Umwandlung von mechanischer<br />
Energie in thermische Energie…<br />
Mechanische<br />
Energie<br />
Thermische<br />
Energie<br />
....ist<br />
vollständig möglich.<br />
H. Zabel wärme 47<br />
Umwandlung mech.-therm. Energie
Umwandlung von thermischer<br />
Energie in mechanische Energie….<br />
Thermische<br />
Energie<br />
Mechanische<br />
Energie<br />
…..ist<br />
notwendigerweise<br />
Abwärme<br />
unvollständig<br />
H. Zabel wärme 48<br />
Umwandlung therm.-mech. Energie
Heißes<br />
Reservoir<br />
Q H<br />
Q K<br />
Kaltes<br />
Reservoir<br />
Geleistete<br />
Arbeit<br />
Wirkungsgrad η<br />
η =<br />
geleistete<br />
aufgenommene<br />
H<br />
mechanische<br />
Arbeit<br />
Wärmemenge<br />
QH<br />
−QK<br />
∆Q<br />
QK<br />
TK<br />
W<br />
= = = 1−<br />
= 1−<br />
= < 1<br />
Q Q Q T Q<br />
H. Zabel wärme 49<br />
H<br />
H<br />
H<br />
H<br />
Wirkungsgrad
Unmöglichkeit eines Perpetuum<br />
Mobiles<br />
Lord Kelvin<br />
(1824-1907)<br />
Kelvin’sche Aussage:<br />
“Es gibt keine periodisch<br />
arbeitende Maschine, deren<br />
einzige Wirkung darin<br />
besteht, Wärme einem<br />
Reservoir zu entnehmen und<br />
vollständig in Arbeit<br />
umzuwandeln”<br />
H. Zabel wärme 50<br />
Kelvin Aussage
Vorschläge für Perpetuum Mobiles<br />
H. Zabel wärme 51<br />
Perpetuum mobile theor.
Der Mensch als Wärmekraftmaschine<br />
Körper-<br />
Temperatur,<br />
Körperfunktionen<br />
Arbeit<br />
W.C.<br />
Nahrungsaufnahme,<br />
energiereiche chemische<br />
Verbindung<br />
Wirkungsgrad beim<br />
Menschen liegt bei<br />
durchschnittlich 25%<br />
H. Zabel wärme 52<br />
Wärmekraftmaschine Mensch
Wirkungsgrad von<br />
Hochleistungssportlern<br />
ca 30-35%<br />
H. Zabel wärme 53<br />
Wirkungsgrad Hochleistungssportler
Zusammenfassung des<br />
2. Hauptsatzes<br />
Wärme ist nicht vollständig in mechanische Energie<br />
umwandelbar, der Wirkungsgrad ist stets kleiner<br />
als eins.<br />
Die vollständige Umwandlung widerspricht nicht<br />
der Energieerhaltung, aber der täglichen<br />
Erfahrung.<br />
Der 2. Hauptsatz drückt daher eine<br />
thermodynamische Unwahrscheinlichkeit aus.<br />
H. Zabel wärme 54<br />
Zusammenfassung 2. Hauptsatz
Richtungsabhängigkeit<br />
Der 1. Hauptsatz drückt Energieerhaltung aus, gibt aber<br />
keine Richtungsabhängigkeit von thermodynamischen<br />
Prozessen vor. Richtungsabhängigkeit entspricht aber der<br />
täglichen Erfahrung:<br />
• Wärme fließt immer vom wärmeren zum kälteren Teil;<br />
• Ein Gas breitet sich immer im ganzen zur Verfügung<br />
stehenden Raum aus und sammelt sich nicht in einer<br />
Ecke;<br />
• Aus Ordnung wird immer mehr Unordnung.<br />
H. Zabel wärme 55<br />
Richtungsabhängigkeit
Richtungsabhängigkeit<br />
H. Zabel wärme 56
Entropie<br />
In einem endlichen,<br />
abgeschlossenen<br />
System nimmt die<br />
Entropie stets zu. Nur<br />
solche Prozesse, bei<br />
denen die Entropie<br />
wächst, laufen von<br />
selbst ab.<br />
H. Zabel wärme 57<br />
Entropy at work
Ludwig Boltzmann<br />
(1844-1906)<br />
Entropie<br />
Irreversible Prozesse laufen stets so ab, dass<br />
ein Zustand mit geringerer Wahrscheinlichkeit<br />
in einen Zustand mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />
übergeht.<br />
Den Logarithmus der Wahrscheinlichkeit P<br />
eines Systems nennt man seine Entropie S:<br />
∆S= k B ln P<br />
(k B ist die Boltzmann Konstante (k B=R/L))<br />
Da bei Umwandlung von einer Energieform in<br />
eine andere immer auch Wärme entsteht, nimmt<br />
die Entropie ständig zu und der Wirkungsgrad ist<br />
immer kleiner als 1.<br />
H. Zabel wärme 58<br />
Irreversible Prozesse
Leben wandelt<br />
Wärmeenergie<br />
der Sonne<br />
in höhere,<br />
geordnetere<br />
Energieformen<br />
um.<br />
Geordnete Energie<br />
wird letztlich<br />
wieder in<br />
Wärmeenergie<br />
zurück<br />
verwandelt.<br />
H. Zabel wärme 59<br />
Umwandlungen
Rudolf<br />
Clausius<br />
(1822-1888):<br />
Entropie und Energie<br />
„Die Energie der Welt ist<br />
konstant.<br />
Die Entropie der Welt<br />
strebt einem Maximum<br />
zu!“<br />
H. Zabel wärme 60<br />
Rudolf Clausius