BGI 857 Sicherer Betrieb von Tankfahrzeugen für Mineralölprodukte
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3.3 Tankfahrzeuge für die Auslieferung von Mitteldestillaten Tankfahrzeuge für die Auslieferung von Mitteldestillaten weisen unterschiedliche Bauweisen auf. Groß- und Industriekunden werden mittels Sattelkraftfahrzeugen beliefert. Im Privatverbrauchergeschäft ist in der Regel aus Platzgründen die Verwendung von kleineren Fahrzeugen erforderlich. Um dabei flexibel zu sein, finden sehr oft Fahrzeuge mit einem bedarfsweise mitgeführten Anhänger Verwendung. Bild 6: Tankfahrzeug für die Belieferung mit Heizöl extra leicht (HEL). Diese Tankfahrzeuge sind mit einer Pumpe, einer Schlauchtrommel und einer geeichten Mengenerfassungseinrichtung ausgerüstet. 3.3.1 Beladungseinrichtungen Mitteldestillate werden auch heute meistens noch durch Obenbefüllung über den offenen Dom verladen. Für die Befüllung gelangt der Fahrzeugführer von einer Füllbühne aus über eine Klapptreppe von rechts oder links auf sein Fahrzeug. An einigen Befüllstellen werden die Beladungseinrichtungen für Mitteldestillate auf die Untenbefüllung umgerüstet. 3.3.2 Entladungseinrichtungen Die Kundentanks werden üblicherweise mittels fahrzeugeigenen Pumpen und Schläuchen befüllt. Dabei sind oft größere Schlauchlängen erforderlich. Die Schlauchtrommeln sind in der Regel kraftbetrieben. Auf die Vermeidung von Quetsch- und Scherstellen sowie auf eine Begrenzung der Zugkräfte ist zu achten. Durch Führungsrollen (Umlenkrollen) können die Zugkräfte verringert und die Anforderungen an die Ergonomie erfüllt werden. Der Schlauchtrommelantrieb muss beim Loslassen der Betätigungseinrichtung stillgesetzt werden. Siehe § 2 Maschinenverordnung in Verbindung mit Anhang I Abschnitte 1.2.4, 1.3.7 und 1.3.8 der Richtlinie 98/37/EG.
Bild 7: Ausgeklappte hydraulisch betätigte Schlauchtrommel. Der Armaturenschrank ist in Fahrtrichtung gesehen in der Regel rechts oder hinten angeordnet. Hier sind die Pumpe, Messeinrichtungen und oftmals auch eine Additivierungseinrichtung untergebracht. Klappen von Armaturenschränken, die nach oben geöffnet werden, müssen so gestaltet sein, dass die geöffneten Klappen zur Vermeidung von Kopfverletzungen möglichst senkrecht stehen und dabei ausreichend sicher gehalten werden. Siehe § 22 Abs. 3 Unfallverhütungsvorschrift "Fahrzeuge" (BGV D29). Der Armaturenschrank muss mit dem Verbotszeichen P02 "Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten" gekennzeichnet sein; das Zeichen muss der Unfallverhütungsvorschrift "Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz" (BGV A8) entsprechen. Damit sollen auch an der Entleerstelle befindliche betriebsfremde Personen auf das Rauchverbot aufmerksam gemacht werden. Siehe § 15 Abs. 1 Unfallverhütungsvorschrift "Grundsätze der Prävention" (BGV A1). Bild 8: Armaturenschrank eines Tankfahrzeuges zur Auslieferung von HEL. In der Mitte links ist die Additivierungsanlage erkennbar. Tankfahrzeuge für die Auslieferung von HEL sind häufig mit einer Additivierungsanlage ausgerüstet. Diese besteht aus einem Behälter, in dem ein Zusatz für das HEL, das Additiv, mitgeführt wird. Während des Entladens wird dieses Additiv nach Kundenwunsch mit einer Additivierungspumpe dem Produktstrom zugemischt. Sofern es sich bei dem Additiv um einen Gefahrstoff handelt, sind alle erforderlichen Maßnahmen für den Gesundheitsschutz zu beachten. Diese müssen durch den Unternehmer in einer Betriebsanweisung für den Umgang mit dem Additiv festgelegt sein. Des Weiteren sind solche Additivierungsbehälter, die gefährliche Güter enthalten, entsprechend mit Gefahrzettel(n) zu kennzeichnen.
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3.3 Tankfahrzeuge <strong>für</strong> die Auslieferung <strong>von</strong> Mitteldestillaten<br />
Tankfahrzeuge <strong>für</strong> die Auslieferung <strong>von</strong> Mitteldestillaten weisen unterschiedliche<br />
Bauweisen auf. Groß- und Industriekunden werden mittels Sattelkraftfahrzeugen<br />
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Verwendung <strong>von</strong> kleineren Fahrzeugen erforderlich. Um dabei flexibel zu sein, finden<br />
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Diese Tankfahrzeuge sind mit einer Pumpe, einer Schlauchtrommel und einer geeichten<br />
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3.3.1 Beladungseinrichtungen<br />
Mitteldestillate werden auch heute meistens noch durch Obenbefüllung über den offenen<br />
Dom verladen. Für die Befüllung gelangt der Fahrzeugführer <strong>von</strong> einer Füllbühne aus<br />
über eine Klapptreppe <strong>von</strong> rechts oder links auf sein Fahrzeug. An einigen Befüllstellen<br />
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