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In Putins Russland

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der vielen »nützlichen Leute« in seinem Bekanntenkreis.<br />

Dmitri war der einzige Sohn gewesen.<br />

Am 28. August 2002 veranstalteten in der Truppeneinheit<br />

42839 (stationiert in Tschetschenien, in der Nähe der<br />

Siedlung Kalinowskaja, also dort, wo schon lange nicht<br />

mehr gekämpft wird) die »Altgedienten« ein Trinkgelage.<br />

Diese kurz vor der Entlassung aus dem Wehrdienst<br />

stehenden »Altgedienten«, russisch »Dedy« (Großväter)<br />

genannt, sind die furchtbarste, die vernichtendste Kraft<br />

unserer Armee. Gegen Abend befürchteten die »Großväter«,<br />

der Wodka könnte nicht reichen, und sie gaben<br />

dem Soldaten Juri Djatschenko, der ihnen gerade über<br />

den Weg lief, den Auftrag, in Kalinowskaja Nachschub<br />

zu holen : »Beschaff Wodka, egal woher.« Djatschenko<br />

weigerte sich. Zum einen, weil er gerade als Streife zur<br />

Außensicherung des Truppengeländes eingeteilt war und<br />

seinen Posten nicht verlassen durfte. Zum anderen, weil<br />

er kein Geld hatte, wie er den »Großvätern« erklärte.<br />

Doch die verlangten, dann solle er eben in der Siedlung<br />

etwas stehlen, um an Wodka zu kommen. Juri weigerte<br />

sich standhaft. Worauf ihn die »Großväter« gnadenlos<br />

verprügelten, bis fünf Uhr morgens. <strong>In</strong> den Pausen zwischen<br />

den Schlägen peinigten sie ihr Opfer weiter auf<br />

schlimmste Weise. So fuhren sie ihm mit einem in die<br />

Latrine getauchten Lappen über das Gesicht. Sie zwangen<br />

ihn, den Fußboden zu scheuern, und als er sich bückte,<br />

stießen sie ihm einen Schrubberstiel in den Anus. Zum<br />

Abschluss der »Erziehungsmaßnahmen« schleiften die<br />

»Großväter« Juri in die Kantine, wo er einen Drei-Liter-<br />

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