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In Putins Russland

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eine schnelle und adäquate Hilfe für die Betroffenen<br />

zu organisieren, um einen Konflikt mit Putin und dem<br />

FSB zu vermeiden. Was die direkte Verantwortung der<br />

Stadtregierung für das Geschehene noch unterstreicht, ist<br />

die Tatsache, dass Juri Luschkow, der Moskauer Bürgermeister<br />

und Chef der städtischen Exekutivgewalt, eine<br />

der wenigen Personen ist, die Präsident Putin zu der<br />

Entscheidung gedrängt haben, beim Sturmangriff chemische<br />

Waffen gegen die Menschen einzusetzen.<br />

Im November 2002 wurden im Twersker Stadtbezirksgericht<br />

in Moskau die ersten Klagen eingereicht. Zu Beginn<br />

des ersten Verfahrens, das die Richterin Marina<br />

Gorbatschowa am 17. Januar 2003 eröffnete, lagen insgesamt<br />

einundsechzig Klagen vor. Die Summe des geforderten<br />

Schadenersatzes betrug 60 Millionen Dollar.<br />

Die Kläger erklärten, dies wäre der Preis für »die Lügen<br />

des Staates«, denn sie wollten in erster Linie »die Wahrheit<br />

darüber erfahren, warum ihre Angehörigen sterben<br />

mussten«. Eine Wahrheit, die ihnen nirgends gesagt<br />

wurde, weil der FSB alles streng geheim hält, was mit<br />

dem Terrorattentat im Oktober zu tun hat. Da Putin als<br />

ehemaliger Geheimdienstler aber seine schützende Hand<br />

über den FSB hält, kam es im Vorfeld der Verhandlungen<br />

in den staatlichen Medien zu einer hemmungslosen<br />

Propaganda gegen die Kläger. Ihnen wurde unterstellt,<br />

auf unverschämte Weise den Staatshaushalt plündern, für<br />

Rentner und Waisenkinder vorgesehene Mittel kassieren<br />

und sich am Tod ihrer Familienangehörigen bereichern<br />

zu wollen. Der Rechtsanwalt Igor Trunow, der sich dazu<br />

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