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In Putins Russland

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»Was ist denn passiert ?«, frage ich. »Wir sind doch<br />

nicht etwa in einen Hinterhalt geraten ?«<br />

Was natürlich völliger Unsinn ist, wie kann es in der<br />

streng bewachten Garnison einer Spezialeinheit einen<br />

Hinterhalt geben ?<br />

»Man darf ihn nicht reizen«, sagt Rinat leise und setzt<br />

sein Ablenkungsmanöver fort. Unauffällig wie die Kundschafter,<br />

zielstrebig und zügig, doch ohne verräterische<br />

Eile, schlagen wir einen anderen Kurs ein.<br />

»Wenn darf man nicht reizen ?«, will ich wissen, als<br />

Rinat den Kopf hebt und erleichtert aufatmet. Die Gefahr<br />

ist vorüber.<br />

»Petrow, unseren stellvertretenden Regimentskommandeur.«<br />

Wie sich herausstellt, war das ganze Manöver nur deshalb<br />

nötig, weil uns dieser Petrow gerade in seinem Auto<br />

entgegen kam. Er hielt vor dem schönen Haus, in dem<br />

er natürlich wohnte. Erst als Petrow im Treppenaufgang<br />

verschwunden war, beruhigte sich Rinat. Wir spazierten<br />

weiter über das Garnisonsgelände, kreuz und quer, hierhin<br />

und dorthin – und landeten doch immer wieder bei<br />

dem wunderschönen Hochhaus, das Rinat sehnsüchtig<br />

und mit unverhohlenem Neid betrachtete.<br />

Ich konnte mir, ehrlich gesagt, keinen richtigen Reim<br />

auf das Ganze machen. Schließlich kannte ich Rinats<br />

militärischen Werdegang ein wenig und wusste, wie<br />

furchtlos und verwegen er war. Und jetzt dieses Versteckspiel.<br />

Wovor hatte er, der erfahrene Kundschafter und<br />

Krieger, überhaupt noch Angst ? Vor dem Tod ?<br />

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