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In Putins Russland

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Am 14. Februar 2000 rief Fedulew das Gläubigerkomitee<br />

des Hydrolysewerks zusammen, einfach so, auf persönliche<br />

Einladung, ohne jegliche juristische Berechtigung,<br />

mit dem Ziel, die Leitung des Betriebes durch ein<br />

von ihm kontrolliertes Direktorium zu ersetzen. <strong>In</strong>teressant,<br />

was nun geschieht : Von den fünf Hauptgläubigern<br />

gelang es Fedulew nur zwei auf seine Seite zu ziehen,<br />

für ein Quorum waren aber drei nötig. Also präsentierte<br />

er die gefälschte Vollmacht eines dritten Kredit<br />

gebenden Unternehmens, und das »Komitee« traf<br />

die Entscheidung, die Gläubigerversammlung nicht am<br />

Firmensitz in Lobwa durchzuführen, sondern in Fedulews<br />

Büro in der Jekaterinburger Malyschew-Straße 36.<br />

Warum gerade dort, war allen klar. Es könnten ja die<br />

wirklichen Gläubiger auftauchen, und dann müsste man<br />

sie aufhalten ; was in dem wie eine Festung gesicherten<br />

Fedulew’schen Büro ein Leichtes sein würde, nicht aber<br />

in Lobwa. Wozu sich unnötige Probleme aufhalsen ? Es<br />

ging um zu viel Geld, als dass man sich einen Misserfolg<br />

leisten konnte.<br />

Kurz vor der Versammlung traf auch Rudenko aus<br />

Moskau ein. Er und Fedulew mussten noch die wichtigste<br />

Frage klären : Was wird mit Leon, dem sturen unbotmäßigen<br />

Direktor ? Und sie fanden eine Lösung.<br />

Am 17. Februar, einen Tag vor dem Termin, schickte<br />

Fedulew zwei seiner Leute, Pilschtschikow und Naimuschin,<br />

zur UBOP-Verwaltung. Die beiden Herren waren<br />

dort gut bekannt, wurde doch seit mehreren Jahren<br />

– sehr gemächlich – gegen sie ermittelt, weil sie als<br />

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