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In Putins Russland

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auch sämtliche Gewährsleute wieder in den Genuss ihrer<br />

Anteile kämen.<br />

Die Rechnung ging auf. Das Erste, was Fedulew nach<br />

der Haftentlassung in Angriff nahm, war die Rückeroberung<br />

des Hydrolysewerkes Lobwa. Denn Lobwa bedeutete<br />

Alkohol : großes, schnelles und bares Geld.<br />

Ein Bild von der Art und Weise, wie Fedulew dabei<br />

vorging, vermittelt die Eingabe des amtierenden Direktors<br />

Wassili Leon an die FSB-Gebietsverwaltung : »Fedulew<br />

erklärte mir, früher wären solche Fragen auf juristischem<br />

Wege gelöst worden, durch Privatisierung oder<br />

Aktienkauf … Jetzt werde alles mit Methoden der Gewalt<br />

entschieden.«<br />

Diese Aussage stammt vom Februar 2000. Leon hatte<br />

sich damals schriftlich an den FSB gewandt mit der<br />

Bitte um Unterstützung im Kampf gegen die Mafia. Die<br />

Kraft des Gesetzes sollte ihn schützen vor der organisierten<br />

kriminellen Erpressung. Zum einen von Seiten der<br />

UBOP-Gebietsverwaltung, die ihn nötigen wollte, seinen<br />

Platz im Hydrolysewerk Lobwa zu Gunsten Fedulews zu<br />

räumen. Und zum anderen durch Fedulew selbst, der<br />

nicht einfach nur Leons Rücktritt von seinem Posten,<br />

sondern obendrein noch 300 000 Dollar als Kompensation<br />

forderte.<br />

Leons Hilfeersuchen blieb unbeantwortet. Der Staat<br />

ließ Gesetz Gesetz sein und warf das Hydrolysewerk der<br />

Mafia zum Fraß vor. Und die »Methoden der Gewalt«,<br />

von denen Fedulew gesprochen hatte, ließen nicht lange<br />

auf sich warten.<br />

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