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In Putins Russland

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efürchtete nämlich, dass während seiner erzwungenen<br />

Abwesenheit die Uralmasch-Bosse die beiden anderen<br />

Hydrolysewerke des Gebiets Swerdlowsk, auf die<br />

er gleichfalls ein Auge geworfen hatte, unter ihre Kontrolle<br />

bringen würden. Darum bat er Altschul bei dem<br />

Gespräch, mit allen Mitteln seine, Fedulews, <strong>In</strong>teressen<br />

gegenüber Uralmasch zu verteidigen, wofür er ihm eine<br />

fünfzigprozentige Beteiligung am Gewinn des Hydrolysewerks<br />

Lobwa versprach.<br />

Altschul stimmte zu und fuhr nach Lobwa, einem Ort,<br />

in dem es außer besagter Hydrolysefabrik kaum etwas<br />

gibt. Er fand das Werk in einem katastrophalen Zustand<br />

vor, es war völlig heruntergewirtschaftet, die Produktion<br />

so gut wie zum Erliegen gekommen. Altschul musste sich<br />

also fragen, wozu Fedulew so viele Aktien von Betrieben<br />

aufkaufte, was er mit diesen Werken anfangen wollte.<br />

Vor Fedulew hatte das Hydrolysewerk Lobwa eine<br />

gesunde wirtschaftliche Grundlage. Doch kaum war er<br />

der Boss, umgab er den Betrieb nach bewährter Manier<br />

mit einer Vielzahl eigener Minifirmen (offiziell nur für<br />

Vertriebszwecke gegründet), die die Produktion von<br />

Lobwa übernahmen – die Herstellung von Spiritus, den<br />

sie dann entweder verkauften oder schwarz weiterverarbeiteten.<br />

Der Rückfluss der Gewinne erfolgte ebenfalls<br />

nur über die Konten dieser Firmen, und natürlich nicht<br />

in vollem Umfang. Monat für Monat, Prozent um Prozent<br />

saugte Fedulew das Werk aus.<br />

Als Altschul nach Lobwa kam, hatten die Arbeiter<br />

bereits sieben Monate keinen Lohn mehr bekommen,<br />

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