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In Putins Russland

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Doch der junge Offizier wollte nicht zum Denunziant<br />

werden. Also zwang ihn Putjaikin, sich mit der eigenen<br />

Dienstpistole zu erschießen, indem er ihm androhte, er<br />

habe keine andere Wahl, Fedulews Leute würden ihn<br />

sowieso aus dem Weg räumen.<br />

»Das kann doch gar nicht sein !«, höre ich den vollkommen<br />

konsternierten Leser rufen. »So etwas ist einfach<br />

nicht möglich !«<br />

Immer schön ruhig, es ist möglich – und wie es möglich<br />

ist. Genau so entstanden und erstarkten unter Jelzin<br />

die stabilen kriminellen Strukturen, die heute, unter<br />

Putin, das Leben des Staates bestimmen. Genau sie,<br />

die allmächtigen, einflussreichen, im Gelde schwimmenden<br />

Verbrecherbünde, hat der jetzige Präsident im Auge,<br />

wenn er erklärt, eine Umverteilung des Eigentums sei<br />

unmöglich, alles solle so bleiben, wie es ist. Nun mag<br />

Putin zwar in Tschetschenien Zar und Gott sein, nach<br />

Gutdünken strafen und begnadigen, aber die Mafiosi<br />

rührt er lieber nicht an. Denn da stehen Summen auf<br />

dem Spiel, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen.<br />

Der Preis eines Lebens, der Wert eines Versprechens,<br />

Anstand und Ehre – all das wird absolut nichtig, wenn<br />

es um Millionenprofite geht.<br />

Die un a n ta s t B a r e n<br />

Als Fedulews Mafia an die Macht gekommen war, ging<br />

das Leben im Ural nicht mehr »nach den Regeln« vonstatten<br />

(ein Ausdruck der Gaunersprache, die sich in<br />

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