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In Putins Russland

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PROVINZGESCHICHTEN oder<br />

WIE STAATSORGANE HELFEN, STAATLICHES<br />

EIGENTUM KRIMINELL UMZUVERTEILEN<br />

Februar 2003. Moskau. So überraschend wie ein Schneesturm<br />

aus heiterem Winterhimmel ernennt Präsident<br />

Putin einen neuen Mann zum stellvertretenden <strong>In</strong>nenminister<br />

und Leiter der Hauptverwaltung zur Bekämpfung<br />

der organisierten Kriminalität (GUBOP) : Nikolai<br />

Owtschinnikow, ein unscheinbarer Duma-Abgeordneter,<br />

der im öffentlichen Wirken des Parlaments kaum<br />

wahrgenommen wurde, nie bei den Sitzungen das Wort<br />

ergriff, sich in keinerlei gesetzgeberische <strong>In</strong>itiative einbrachte<br />

und politisch eine blasse Figur war. Außerdem<br />

kam er nicht aus St. Petersburg, was bei der gegenwärtigen<br />

Kaderpolitik eigentlich als entschiedenes Manko<br />

gelten durfte. Unmittelbar nach seiner Ernennung gab<br />

Owtschinnikow ein <strong>In</strong>terview, in dem er erklärte, er<br />

wolle das Vertrauen des Präsidenten rechtfertigen und<br />

sähe seine Aufgabe darin, »die Korruption auf ein Minimum<br />

zu reduzieren«, dafür zu sorgen, dass »der gesunde<br />

Teil der Gesellschaft« nicht länger abhängig sei »vom<br />

Handeln einer kleinen kriminellen Minderheit«. Eine<br />

sehr gute, respektable Aufgabenstellung. Doch warum<br />

konnten im Ural so viele über die Versprechungen des<br />

stellvertretenden Ministers nur lachen ?<br />

Die Kaderentscheidung des Präsidenten war natürlich<br />

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