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In Putins Russland

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Ginsburg hatte während der Verhandlungen nachdrücklich<br />

das Gegenteil zu beweisen versucht : dass es<br />

diesen Missbrauch eben doch gab. Und darüber vor seiner<br />

Verhaftung auch in den Samisdat-Publikationen geschrieben,<br />

die eklatante Zunahme psychiatrischer Repressionen<br />

angeprangert, die Tätigkeit der Petschernikowa<br />

und ihresgleichen beschrieben.<br />

Nachfolgend sei das oben erwähnte »Dokument Nr. 8«,<br />

ein Artikel aus dem Menschenrechts-Bulletin »Chronik<br />

der aktuellen Ereignisse« vom 12. Oktober 1976, auszugsweise<br />

zitiert :<br />

»Vor kurzem wandte sich die Unterstützer-Gruppe zur<br />

Durchsetzung der Helsinki-Verträge an den Obersten<br />

Sowjet der UdSSR und den Kongress der Vereinigten<br />

Staaten mit dem Vorschlag, eine gemeinsame<br />

Kommission zur Untersuchung sämtlicher Fakten eines<br />

Missbrauchs der Psychiatrie ins Leben zu rufen. <strong>In</strong><br />

diesem Dokument führt die Gruppe alle ihr bekannt<br />

gewordenen Fälle psychiatrischer Repressionen aus der<br />

jüngsten Vergangenheit auf.<br />

Pjotr Startschik, Komponist und Sänger, wurde am 15.<br />

September 1976 durch die Miliz in die psychiatrische Klinik<br />

Stolbowaja verbracht. Ihm werden dort hohe Dosen<br />

Haloperidol injiziert … Die Krankenakte für Pjotr Startschik<br />

enthält folgenden Eintrag : ›S. g. E.‹ (sozial gefährliches<br />

Element). War zwangsweise nach Paragraf 70 in<br />

der psychiatrischen Klinik Perm untergebracht. Entlassen<br />

1975. Schreibt in letzter Zeit Lieder antisowjetischen<br />

<strong>In</strong>halts, versammelt in seiner Wohnung 40–50 Personen.<br />

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