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Titelbild - Gießener Allgemeine

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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Zum Abschied:<br />

Ein Heft über die Liebe –<br />

in ihren unterschiedlichen<br />

Facetten<br />

Stadtgespräch<br />

Die alte Kupferschmiede:<br />

Ein neuer<br />

Ort für die Kreativen<br />

der Stadt. Seite 18<br />

Kultur<br />

Monkeys, Haarlem,<br />

Ulenspiegel: Gießen<br />

geht zum Feiern in<br />

den Keller. Seite 40<br />

5. Jahrgang · 7/2012


Butzbacher<br />

• Einlass ab 19.00 Uhr<br />

OPEN OPEN AIR-KINO<br />

• Filmbeginn ca. 21.45 Uhr (nach Einbruch der Dunkelheit)<br />

• Biergarten, 130 qm Leinwand, 2.000 Sitzplätze<br />

• Digitale Projektion<br />

• Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt<br />

• Karten unter www.openairkino.info<br />

• Telefon 06033/65577<br />

18.Juli bis 2.August<br />

im im Landgrafenschloss<br />

Mi. 18.07. American Pie: Das Klassentreffen<br />

Do. 19.07. Kochen ist Chefsache<br />

Fr. 20.07. Men In Black 3<br />

Sa. 21.07. Ziemlich beste Freunde<br />

So. 22.07. Deutschland von oben<br />

Mo. 23.07. What AMan<br />

Di. 24.07. Lachsfischen im Jemen<br />

Mi. 25.07. Best Exotic Marigold Hotel<br />

Do. 26.07. Türkisch für Anfänger<br />

Fr. 27.07. The Amazing Spider-Man<br />

Sa. 28.07. Ice Age 4–Voll verschoben<br />

So. 29.07. The Artist<br />

Mo. 30.07. Ausgerechnet Sibirien<br />

Di. 31.07. The Rum Diary (Vorpremiere)<br />

Mi. 01.08. Ziemlich beste Freunde<br />

Do. 02.08. The Rocky Horror Picture Show<br />

MEDIENPARTNER


Editorial<br />

Fünf Buchstaben und ein gutes Gefühl. Über viele Jahre ließ sich mein Weg in den Hörsaal, der mich regelmäßig am<br />

Samen-Hahn-Haus vorbeiführte, auf diese einfache Formel herunterbrechen. Die »liebe« gehörte für mich zum Stadtbild<br />

wie die defekten Rolltreppen am Elefantenklo und die hübsche Verkäuferin in meiner Lieblingsbäckerei. Ein einfacher<br />

Schriftzug auf einem alten Haus war mein persönlicher Stimmungsaufheller am Morgen. Und nun soll mit dem Abriss alles<br />

vorbei sein. Selten hat uns ein Kunstwerk in seiner Schlichtheit so beeindruckt, noch nie haben wir einem einfachen Wort<br />

ein ganzes Heft gewidmet. Es wurde also Zeit. Wir wollten wissen, was es auf sich hat mit der Liebe. Was steckt dahinter?<br />

Biochemiker meinen, die Antwort zu kennen. Ein Geheimnis bleibt sie dennoch. Und wo geht sie hin? Wo man sie in der<br />

Innenstadt bekommt – zumindest die käufliche Version – haben wir herausgefunden. Aber wie hält man sie fest? An der<br />

Diezstraße haben wir einen Versuch gewagt. Nachahmung ist unbedingt erwünscht. Nur die »liebe« beim Samen-Hahn-Haus gibt uns keiner<br />

mehr zurück. Der Schriftzug wurde zehn Jahre alt. Die Geschichte hinter den fünf Buchstaben erzählen wir in einem Nachruf. Was mir nun<br />

nach dem Abriss auf meinem morgendlichen Weg, inzwischen führt er in die Redaktion, bleibt, sind die defekten Rolltreppen am E-Klo und<br />

die hübsche Verkäuferin in meiner Lieblingsbäckerei. Immerhin. Florian Dörr<br />

Inhalt<br />

BLICKPUNKT 4<br />

Die Liebe in ihren unterschiedlichen Facetten: Was passiert, wenn die Liebe in Trümmern<br />

liegt · Käufliche Liebe in der Innenstadt · Liebesschlösser für Gießen<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 13<br />

»Die Liebe ist nur ein Klischee« meint<br />

unser Autor Brad Shaw<br />

MEDIATHEK 17<br />

App, CD und Buch im Test<br />

STADTGESPRÄCH 18<br />

Die alte Kupferschmiede: Ein neuer<br />

Ort für die Kreativen der Stadt<br />

BLICK IN DIE REGION 20<br />

Geburtstag bei den Golden Oldies:<br />

Die Glitter Twins<br />

UNTERWEGS 22<br />

Cocktail-Experten: Die Centralbar im<br />

Herzen der Innenstadt<br />

AUSLESE 25<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 27<br />

AM MAIN 33<br />

Poliça und ihr Gastspiel im »Zoom« · Viel<br />

Schein, viel Sein und komplexe Phänomene<br />

– Das Explora-Museum<br />

CAMPUS 36<br />

Student aus Gießen reißt in Birmingham<br />

dank der Plattform gogenie.org Barrieren<br />

ein · Die Leihoma: Eine Frau für alle Fälle<br />

KULTUR 40<br />

Unter der Erde: Die <strong>Gießener</strong> gehen<br />

zum Feiern in den Keller<br />

SPORTWELT 42<br />

Mein erstes Mal: Der streifzug geht am<br />

Nordseestrand kiten<br />

VINOTHEK 44<br />

Wein des Monats<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu im Kino: »The Dark Night Rises«<br />

Foto: Schepp<br />

Foto: sag<br />

RAMPENLICHT 14<br />

»Lahn’s Edge«: Ex-US-Soldat Chuck Diskrell<br />

schreibt Roman über Gießen<br />

streifzug<br />

IMPRESSUM<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

<strong>Titelbild</strong>: Oliver Schepp<br />

Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />

An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />

D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel, Dr. M.<br />

Rempel, B. Sälzer.<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />

erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />

unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />

7/2012 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

Wenn die Liebe in<br />

Trümmern liegt<br />

Wir lachen. Wir weinen. Wir fiebern. Wir träumen. Es ist ein bisschen wie beim Fußball.<br />

Nur ist die Liebe nicht ganz so leicht zu verstehen. Dass sie ganz plötzlich kommt, nehmen<br />

wir noch gerne hin. Auch ohne nachzufragen. Doch oft geht sie auch wieder. Und das<br />

möchten wir dann am liebsten gar nicht akzeptieren. Aber was passiert eigentlich, wenn<br />

die Liebe in Trümmern liegt?<br />

Es klingt schon ein bisschen wie ein Rezept<br />

aus dem Kochbuch eines verrückten<br />

Biochemikers: Man nehme ein wenig<br />

Dopamin, zusätzlich eine Prise Noradrenalin<br />

und mische auch ein bisschen Seroto-<br />

4 streifzug 7/2012<br />

nin darunter. Doch nicht der Wissenschaftler<br />

von nebenan in seinem kleinen Kämmerlein<br />

hat sich die Formel ausgedacht,<br />

sondern natürlich war es die Natur.<br />

Denn an der Liebe liegt ihr was: Schließlich<br />

sollen sich die Menschen fortpflanzen<br />

und gerne auch danach noch ein Weilchen<br />

zusammenbleiben, zumindest so<br />

lange bis der Nachwuchs aus dem Gröbsten<br />

heraus ist.<br />

Foto: Schepp<br />

Foto: Schepp


Und das scheint gar nicht schlecht zu funktionieren:<br />

Rund die Hälfte der Deutschen<br />

glaubt nach einer repräsentativen Umfrage<br />

des IdF Allensbach sogar an die Liebe auf<br />

den ersten Blick. Bei manchen Menschen<br />

scheint – Wortspielalarm! – die Chemie<br />

sogar so schnell zu stimmen, dass sie dem<br />

Gegenüber möglichst schnell davon berichten<br />

möchten: Drei Prozent der Deutschen,<br />

so hat es eine Studie von elitepartner.de<br />

herausgefunden, sagen »Ich liebe<br />

dich« bereits am ersten Abend. Aufgedröselt<br />

nach Geschlechtern wird schnell klar,<br />

bei wem sich die Liebe besonders schnell<br />

einstellt: Nur ein Prozent der Frauen, aber<br />

immerhin knapp sieben Prozent der Männer<br />

rücken schon in den ersten 24 Stunden<br />

damit heraus. Ein Schelm, wer Böses dabei<br />

denkt. Die große Mehrheit, nämlich knapp<br />

52 Prozent, wartet immerhin ein paar Wochen,<br />

bis sie die großen Worte sagt.<br />

Doch was passiert, wenn die Chemie ganz<br />

plötzlich nicht mehr stimmt? Bei der Liebeskummer-<br />

und Paarkrisenambulanz in<br />

Berlin kennt man sich mit Herzschmerz<br />

aus: »Wenn wir ohne Vorwarnung einen<br />

großen emotionalen Schmerz erleben, fehlen<br />

dem Gehirn schlagartig Glückshormone,<br />

an die es bis dahin gewöhnt war. Dadurch<br />

kann Liebeskummer Spuren im Hirn<br />

hinterlassen, wie es sonst nur bei schweren<br />

Depressionen geschieht«, heißt es dort.<br />

Doch nicht nur im Kopf hinterlässt das<br />

Ende der Liebe seine Folgen. Beim Herzschmerz<br />

kann der Name im schlimmsten<br />

Fall auch zum Programm werden. Vom<br />

»Broken Heart Syndrom« ist dann die Rede.<br />

Atemnot, Schmerzen in der Brust, Übelkeit:<br />

Das Krankheitsbild ist beängstigend.<br />

»Kardiologen stellten bei Liebeskranken<br />

ähnliche Krankheitssymptome fest wie bei<br />

Herzkranken. Die ausgeschütteten Stresshormone<br />

können den Herzmuskel schädigen<br />

und sogar lähmen«, erfährt man bei<br />

der Liebeskummer- und Paarkrisenambulanz.<br />

Meist sind Frauen jenseits der 60 betroffen.<br />

Sie bekommen – wie bei Patienten,<br />

die einen Herzinfarkt erlitten haben –<br />

oft einen Katheter gelegt. Erst dann sehen<br />

die Ärzte, dass der vermeintliche Herzinfarkt<br />

doch keiner ist. Denn die Herzkranzgefäße<br />

werden normal durchblutet, von<br />

einer Verstopfung oder gar einem Verschluss<br />

keine Spur. Allerdings bewegt sich<br />

ein Teil des Herzens nicht mehr. Vermutlich<br />

schüttet die Nebenniere bei den Betroffenen<br />

zu viele Stresshormone aus, es kommt<br />

zu einer wahren Hormonexplosion. So findet<br />

sich etwa im Blut der Patienten eine<br />

deutlich höhere Konzentration von Adrenalin<br />

und Dopamin als bei gesunden Menschen.<br />

So viele Hormone auf einmal ver-<br />

kraftet das Herz nicht, ein Teil davon stellt<br />

einfach die Arbeit ein. Dass vor allem ältere<br />

Frauen betroffen sind, liegt eventuell an<br />

dem immer weniger werdenden Östrogen<br />

in ihrem Körper nach den Wechseljahren.<br />

Östrogene – also die weiblichen Geschlechtshormone<br />

– wirken normalerweise<br />

herzschützend. »Liebeskummer erzeugt<br />

Stress, dieser wiederum führt zu einer erhöhten<br />

Ausschüttung von Noradrenalin<br />

und Dopamin – Botenstoffe, die suchtartige<br />

Reaktionen auslösen können. Und genau<br />

aus diesem Grund meinen wir in der<br />

ersten Phase des Liebeskummers, diesen<br />

Menschen fast noch mehr zu lieben als<br />

zuvor«, heißt es bei der Liebeskummerund<br />

Paarkrisenambulanz. Die gute Nachricht:<br />

Fast alle Patienten mit »Broken Heart<br />

Syndrom« überleben. Die Mortalität liegt<br />

nur bei etwa drei Prozent. Außerdem heilt<br />

das Herz von selbst. Wer dennoch denkt,<br />

dass Verlieben viel zu riskant sei, und dass<br />

das mal lieber die ohnehin gefährdeten<br />

Raucher und Trinker machen sollten, dem<br />

sei gesagt: Das »Broken Heart Syndrom«<br />

kann auch bei der Freude etwa über einen<br />

Lottogewinn auftreten.<br />

Schnell noch ein Foto, eh die Bagger zur Tat rollen.<br />

BLICKPUNKT<br />

Keine Liebe ist also auch keine Lösung.<br />

Und weil die Natur – das muss man ihr<br />

neidlos zugestehen – ganze Arbeit geleistet<br />

hat, machen wir fröhlich weiter. Wie genau<br />

das aussieht? Eine Studie von elitepartner.de<br />

offenbart die harten Fakten rund um<br />

ein weiches Thema. Die Favoriten fürs erste<br />

Date: Kaffee trinken, Essen gehen, Spaziergang<br />

machen. Immerhin 32,5 Prozent<br />

der Deutschen wünschen sich »etwas Originelles«<br />

für das erste Treffen. Mit welchen<br />

Männern die deutschen Frauen gerne ein<br />

Date hätten: Auf George Clooney folgen<br />

erst einmal Günther Jauch, Bill Gates und<br />

Harald Schmidt, bevor mit Jude Law wieder<br />

einer kommt, den Mann auf dieser Liste<br />

erwartet hätte. Dagegen wünschen sich die<br />

meisten deutschen Männer ein Date mit<br />

Barbara Schöneberger. Die ist hübsch und<br />

humorvoll. Heidi Klum steht auf dem zweiten<br />

Platz. Die ist auch hübsch. Es folgen<br />

Sandra Maischberger und Anke Engelke.<br />

Faszination, Lust, Hochgefühle, Treue,<br />

Schmerz: Viele Aspekte rund um die Liebe<br />

lassen sich mithilfe der Biochemie inzwischen<br />

weitgehend erklären. Manches zum<br />

Glück auch nicht. Florian Dörr<br />

Foto: one<br />

7/2012 streifzug 5


BLICKPUNKT<br />

Orte der Liebe<br />

Gießen und Romantik? Das schließe sich von vorneherein aus, meinte neulich eine Freun-<br />

din. Wir sagen: Nein. Zwar drängen sich die lauschigen Plätzchen für Paare, die sich<br />

paaren wollen oder nur schmusen, nicht gerade auf, doch es gibt sie. Wir haben gesucht<br />

und gefunden. Zum Teil sind die Orte der Liebe ein wenig versteckt, aber dafür gibt es<br />

heutzutage ja die Geo-Daten. Macht euch auf den Weg, suchen müsst ihr aber selber…<br />

50.584783 / 8.663052<br />

50.596260 / 8.648053<br />

50.585866 / 8.678089


50.594271 / 8.602509<br />

50.542427 / 8.646326<br />

50.587555 / 8.677611


BLICKPUNKT<br />

8 streifzug 7/2012<br />

NACHRUF<br />

Der streifzug trauert. Mit dem Abriss des Samen-Hahn-Hauses verschwindet die<br />

»liebe« aus der Stadt. Sie wurde zehn Jahre alt. Roswitha Berger-Gentsch hatte<br />

den Schriftzug zur Hessiale 2002 gemalt. Im Rahmen der Landeskunstausstellung<br />

verzierte die Künstlerin aus Karlstadt unter dem Titel »Wunden sprechen« fünf<br />

Orte in Gießen, die ihre besten Zeiten bereits damals hinter sich hatten. »Vergangene,<br />

verwunschene, verlorene Orte, Wege und Plätze, die vom Leben nur<br />

noch gestreift, kaum noch berührt werden, finden wieder eine Bejahung«,<br />

schrieb sie im Katalog zur Hessiale 2002.<br />

Neben »liebe« am Samen-Hahn-Haus gestaltete Roswitha Berger-Gentsch eine<br />

Garage an der Wetzsteinstraße mit dem Wort »bitte«, malte »lass« auf eine Wand<br />

an der Südanlage, »ja« schrieb sie auf eine Hausfassade in einem Hinterhof an<br />

der Rittergasse, und das ebenfalls bekannte »wunderbar« fand seinen Platz an der<br />

Bleichstraße. »Nicht renoviert, aufgewertet oder verschönt sollen diese Bereiche<br />

werden, nicht ihrer Identität beraubt, sondern aus ihrer ganz individuellen Situation<br />

heraus Sprachrohr werden«, so die Künstlerin damals.<br />

Die »liebe« schaffte es in den vergangenen zehn Jahren nicht nur in unzählige<br />

Facebook-Profile, sondern auch auf Hochzeitseinladungen, Kunstdrucke und<br />

sogar auf ein Buchcover: »Aber die Liebe« heißt das Werk von Eckhard Nagel<br />

und Katrin Göring-Eckardt. Auf Fotos von Carsten Hirth, die im Rahmen des<br />

Kunstspectaculums »Fluss mit Flair« vor zwei Jahren zu sehen waren, wurde die<br />

Fassade des Samen-Hahn-Hauses zudem mit kleinen Manipulationen gezeigt.<br />

Anstelle der roten Lettern auf gelbem Grund, die zusammen »liebe« ergeben,<br />

zierte dort die »gier« die Fassade.<br />

Mit der »liebe« gehen »bella ciao« und »haut den spekulanten auf die fetten<br />

pranken« von uns. Der streifzug trauert und erinnert an die Worte von Roswitha<br />

Berger-Gentsch aus dem Katalog zur Hessiale 2002: »Können wir ein Leben mit<br />

Wunden akzeptieren, sie annehmen, auch wenn sie unbequem sind und nicht<br />

in unser Bild von Perfektion, gesellschaftlicher Maßstäbe und ungeliebter Verletzbarkeit<br />

passen?« Florian Dörr


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7/2012 streifzug 9


Käufliche Liebe<br />

Die Zeiten, in denen Gießen aufgrund der hohen Prostituiertendichte bundesweit als das<br />

»Shanghai an der Lahn« bezeichnet wurde, sind lange vorbei. In der Bahnhofstraße reih-<br />

ten sich damals Etablissements aneinander wie Perlen einer Kette. Bis in die 1980er<br />

Jahre blühte das »horizontale Gewerbe« in diesem Teil der Innenstadt. Heute ist nur noch<br />

die »Bar Parisiana« übrig geblieben. Auch sie hat die besten Zeiten längst hinter sich. Ein<br />

Besuch in der letzten Sex-Bar im Zentrum der Stadt.<br />

Die zweite Tür öffnet sich automatisch. Per<br />

Knopfdruck von innen. Hinter dem schweren<br />

dunklen Vorhang ist es düster. Zum<br />

Glück. Der rote, ehemals flauschige Teppichboden<br />

ist abgewetzt, die Zweisitzer,<br />

notdürftig mit Decken behängt, sind durchgesessen.<br />

An den Wänden erkennt man<br />

Wasserflecken. Auf einem kleinen Fernseh-<br />

10 streifzug 7/2012<br />

gerät flimmert ein Actionthriller. Zwei Spielautomaten<br />

summen nach Kundschaft. Vergebens.<br />

Aber Sex? Mal sehen. Die Theke<br />

erinnert an die eines lieblos gestalteten<br />

Sportheims, die Sofas an einen alten Bummelzug.<br />

Jeweils zwei stehen sich gegenüber.<br />

Eine halbhohe Wand trennt die Zweisitzerreihe<br />

in drei Abteile. Intimsphäre. Die<br />

Tischdecken zeigen ein buntes Blumenmuster.<br />

Sie sind aus Plastik. Und sie kleben.<br />

Ein Fläschchen Nagellackentferner, eine Tube<br />

Bodylotion von Balea und eine grüne<br />

Frühstücksdose mit Wurst- und Käsebroten<br />

darin stehen auf dem Tisch und machen<br />

auf eigentümliche Weise deutlich, dass es<br />

hier nicht um Romantik geht, sondern um


Arbeit. Die Frauen, die ihrem Job dort<br />

nachgehen, fünf sind es an diesem Abend,<br />

vier sitzen auf den Sofas, eine kellnert,<br />

halten, was die Aufkleber an der äußeren<br />

Glastür versprechen: Oben ohne! Aber<br />

Sex?<br />

»Es gab und gibt immer wieder Verdachtsmomente,<br />

dass in der ›Bar Parisiana‹ der<br />

Prostitution nachgegangen wird. Es gibt<br />

auch immer wieder Kontrollen, aber es fanden<br />

sich bisher keine ausreichenden Belege<br />

für eine Gewerbeuntersagung«, sagt<br />

Claudia Boje, Pressesprecherin der Stadt<br />

Gießen, wohl wissend, dass Prostitution<br />

gemäß einer viele Jahre alten Vorgabe des<br />

Regierungspräsidiums in der Innenstadt<br />

längst verboten, Etablissements so in Randbezirke<br />

und die Huren in gewöhnliche<br />

Wohnungen beispielsweise im Wiesecker<br />

Weg oder der Hindemithstraße verdrängt<br />

wurden.<br />

»In den 1950er Jahren war das noch ganz<br />

anders«, sagt Dr. Jutta Failing. »1950 gab es<br />

in der Illustrierten ›Quick‹ einen reißerischen<br />

Artikel mit dem Titel ›Das Shanghai<br />

an der Lahn‹, in dem die Nachkriegssituation<br />

in Gießen beschrieben wurde«, sagt<br />

die Historikerin, die gemeinsam mit der<br />

Gießen Marketing GmbH unter dem Titel<br />

»Das (Un)heimliche Gießen« eine Stadtführung<br />

u.a. zu diesem Thema anbietet. Laut<br />

dieser Zeitschrift fand man in Gießen in<br />

den Nachkriegsjahren gemessen an der<br />

Einwohnerzahl die höchste Prostituiertendichte<br />

in ganz Europa. Die Freier waren<br />

Die Crednerstraße:<br />

In den 1990er Jahren<br />

Zentrum des <strong>Gießener</strong><br />

Straßenstrichs.<br />

meist US-amerikanische Soldaten, die in<br />

Gießen stationiert waren. Bei einer Razzia<br />

vor einer Kaserne wurden damals in einer<br />

Nacht 66 Frauen aufgegriffen. »Eine Zeitzeugin<br />

hat mir berichtet, dass auf einem<br />

ehemaligen Parkplatz, dort wo heute die<br />

Galerie Kaufhof steht, nachts regelmäßig<br />

Hochbetrieb herrschte«, sagt Failing. Die<br />

Anwohner hätten damals häufig aus den<br />

Fenstern heraus beobachtet, was sich dort<br />

so alles abspielte. »Das muss wie im Kino<br />

gewesen sein«, so die Historikerin. Das<br />

Gebiet, auf dem später das Citycenter und<br />

das Kaufhaus entstanden, war bis zum Abriss<br />

in den späten 1960er Jahren der <strong>Gießener</strong><br />

Rotlichtbezirk. Enge verwinkelte Gassen,<br />

alte zum Teil leer stehende Häuser,<br />

unübersichtliche Trümmergrundstücke und<br />

viele Kneipen luden Frauen und Freier<br />

geradezu ein. In den 70er Jahren eröffneten<br />

dann zahlreiche Etablissements<br />

in der Bahnhofstraße, um die weiterhin<br />

große Nachfrage nach käuflicher Liebe zu<br />

decken. Sie hießen »Pik Dame«, »Fiaker«,<br />

»Casanova«, »Moulin Rouge« oder »Oli’s<br />

Bar«. Die letzten schlossen in den 1980er<br />

Jahren. Nur die »Bar Parisiana« hat überlebt.<br />

Noch gibt es sie.<br />

Das Bier kostet 5 Euro. Aus der Flasche. Der<br />

Aufpasser an der Theke fackelt nicht lange.<br />

Nur gucken? Gibt’s nicht. Trinken? Mindestens.<br />

Aber Sex? Mittlerweile ist klar, dass das<br />

Angebot besteht. Es kommt diskret, aber es<br />

kommt. Einige der Damen arbeiten nicht<br />

nur hinter der Theke oben ohne.<br />

BLICKPUNKT<br />

Nicht ganz so diskret zeigte sich das Ȋlteste<br />

Gewerbe der Welt« in der Stadt noch in<br />

den 1990ern. Viele Jahre konnten Freier<br />

entlang der Frankfurter Straße käufliche<br />

Liebe finden. In den Blickpunkt geriet der<br />

<strong>Gießener</strong> Straßenstrich im Südviertel zum<br />

ersten Mal im Vorfeld der deutschen<br />

Wiedervereinigung, als 1989/1990 das ehemalige<br />

Notaufnahmelager aus allen Nähten<br />

platzte und die geballte Männeransammlung<br />

eine spezielle Nachfrage verursachte.<br />

Danach flaute das Liebesangebot am Straßenrand<br />

wieder ab, doch ab 1993 etablierte<br />

sich in dem Viertel zwischen Mittelweg,<br />

Credner-, Hofmann- und Frankfurter Straße<br />

eine Straßenprostitution, die offenkundig in<br />

ganz Mittelhessen bekannt war. »In den<br />

Abendstunden herrscht ein stetes Autorollen<br />

und Türenschlagen, ansässige Frauen<br />

auf dem Gehweg werden von Freiern als<br />

vermeintliche Prostituierte angesprochen,<br />

das halbkriminelle Milieu mit der Anwesenheit<br />

von Zuhältern verbreitet ein bedrückendes<br />

Klima«, schrieb die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung« am 12. Januar 1996.<br />

Anwohner hatten sich bei Polizei und Ordnungsamt<br />

der Stadt beschwert und die<br />

Lokalpresse eingeschaltet. Heute ist der<br />

Straßenstrich genau wie das alte Rotlichtviertel<br />

Gießens Geschichte. Das Gewerbe hat<br />

sich in Randgebiete oder Privatwohnungen<br />

zurückgezogen. Ganz aus der Innenstadt<br />

verschwunden ist es aber nicht – auch wenn<br />

die letzte Sex-Bar der Stadt die besten Zeiten<br />

längst hinter sich hat.<br />

Fotos: Schepp<br />

7/2012 streifzug 11


BLICKPUNKT<br />

Liebesschlösser<br />

für Gießen<br />

Marmor, Stein und Eisen bricht bekanntlich.<br />

Doch wie sieht es eigentlich mit Stahl aus?<br />

Liebesschlösser hängen als Beweis ewiger<br />

Verbundenheit in Massen an der Hohenzollernbrücke<br />

in Köln, am Eisernen Steg in<br />

Frankfurt oder an der Weidendammbrücke<br />

in Berlin. Aber auch in Rom, Paris oder New<br />

York City. Die Schlüssel haben die Liebenden<br />

in Rhein, Main, Spree oder den anderen<br />

Flüssen versenkt.<br />

Die Wurzeln dieses Brauchs sind unklar. Waren<br />

die ersten Liebesschlösser in Lettland<br />

oder Ungarn angebracht? Sicher ist: Populär<br />

wurde die Idee durch den Roman »Ich steh<br />

auf dich« des italienischen Schriftstellers<br />

Federico Moccia. An einer Laterne, welche<br />

die Milvische Brücke über den Tiber beleuchtet,<br />

schwören sich die Pärchen in seiner<br />

Geschichte ewige Liebe. Im realen Leben<br />

fand die Idee schnell Nachahmer, bis die<br />

12 streifzug 7/2012<br />

besagte Leuchte letztlich unter dem Gewicht<br />

der Liebesschlösser zusammenbrach. Die<br />

Stadt Rom reagierte und stellte vor jeder<br />

der sechs Laternen zusätzliche Ketten auf,<br />

an denen die Schlösser nun befestigt<br />

werden.<br />

Auch über Lahn und Wieseck führen schöne<br />

Brücken, dachten wir vom streifzug. Seit fast<br />

vier Jahren stehen wir Ausgabe für Ausgabe<br />

offen zu unserer Liebe zu Gießen, und das<br />

wollten wir nun auch mal dokumentieren –<br />

siehe Foto oben. Natürlich in der Hoffnung,<br />

dass sich in Gießen Nachahmer finden, die<br />

ihrer ewigen Verbundenheit zueinander in<br />

ihrer Stadt ein Denkmal setzen wollen.<br />

Ein paar Abstriche muss man in Gießen zwar<br />

machen, so gibt es unter der streifzug-Brücke<br />

in dem kleinen Park am Ende der Diezstraße,<br />

gegenüber vom Rathaus, zwar keinen reißenden<br />

Fluss, in dem man die Schlüssel ver-<br />

senken könnte, ein kunstvolles Denkmal der<br />

Liebe kann dort aber trotzdem entstehen.<br />

Wir werden es gespannt verfolgen.<br />

Sogar im Internet können Verliebte über<br />

www.liebes-schloesser.com inzwischen virtuelle<br />

Schlösser befestigen. Nicht in Gießen,<br />

aber etwa an der Glienicker Brücke in Berlin<br />

oder am Gasometer in Oberhausen. Für 2,95<br />

Euro ist man dabei. Die Liebesschlösser sind<br />

dann für alle Welt auf einer Karte im Internet<br />

zu sehen. In der realen Welt gibt es sie nicht.<br />

Der Vorteil: Unter der Last von virtuellen<br />

Schlössern brechen keine Laternen zusammen.<br />

Der Nachteil: Romantisch ist das nur<br />

bedingt. Insbesondere auch, weil sich der<br />

Beweis ewiger Verbundenheit per Mausklick<br />

bei Bedarf wieder löschen lässt, als wäre nie<br />

etwas gewesen. Der streifzug verzichtet dankend<br />

auf diese Möglichkeit. Unsere Liebe zu<br />

Gießen ist und bleibt. Florian Dörr


Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie im Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und immer wieder<br />

mit der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Um die Liebe wurde viel Lyrik, Liedgut und Leidenschaft<br />

gemacht. Die Quintessenz: Liebe ist wie<br />

eine Lotterie – leider ein seltsames Spiel. Und obwohl<br />

die Regeln hart und die Gegenüber unberechenbar<br />

sind, spielen alle mit. Nummer um<br />

Nummer, Date um Date, bis sie im Pott den sprichwörtlichen<br />

»Sechser im Lotto« finden. Oder im<br />

Allgäu. Oder eben gar nicht.<br />

Am Anfang dieses Textes stand ein klassisches<br />

Brainstorming: Ich habe alle Wörter, die mir spontan<br />

zum Thema »Liebe« in den Kopf kamen, auf<br />

ein Blatt Papier geschrieben. Die ersten drei lauteten<br />

wie folgt: Paris, Sex, Romantik. So lassen sich<br />

vorerst zumindest zwei Aussagen über die Liebe<br />

treffen.<br />

Erstens: Die Katze wird nicht im Sack gekauft.<br />

Zweitens: Die Liebe ist wie Paris – ein Klischee.<br />

Klischees helfen uns, die Welt zu ordnen und besser<br />

zu verstehen, aber sie vertuschen gleichzeitig<br />

des Pudels Kern. Liebe ist zweifellos alles andere<br />

als Ferien mit Blick auf den Eiffelturm. Bei genauerem<br />

Hinsehen ist sie eher ein turmhoher Berg<br />

schweißtreibender Arbeit. Wer gestern Liebe gemacht<br />

hat und morgen Windeln wechseln könnte,<br />

weiß, was ich meine. Und schwitzt mit. Die größere<br />

Herausforderung ist allerdings, aus zwei Men-<br />

Ein Klischee<br />

Ein Klischee<br />

schen, die völlig verschieden sind, ein großes<br />

Ganzes zu formen, sie zu verschmelzen.<br />

Was auf diesem Weg nur wenige zugeben: Romantik<br />

ist ein Klischee des Liebesklischees, Sex<br />

immerhin eine knallharte Tatsache. Denn wer in<br />

der Hochzeitsnacht feststellen muss, dass zwar<br />

die Liebe keine Ferien braucht, sich aber die Libido<br />

dauerhaft in den Urlaub verabschiedet hat,<br />

dem bleibt nach dem Junggesellen-Kater nur<br />

noch der Katzenjammer sowie in Sack und Asche<br />

zum Anwalt zu gehen. Außer er verlegt die Flitterwochen<br />

spontan von den Malediven nach Paris<br />

und hofft auf ein Wunder. Geht es in der Liebe<br />

nicht um die kleinen Wunder?<br />

Ich kam nicht umhin mich zu fragen: Wenn Paris<br />

ein Klischee ist, Romantik ein Klischee ist und die<br />

Liebe selbst das größte Klischee von allen, warum<br />

setzten wir uns nicht gleich kritiklos die rosarote<br />

Brille auf und lassen uns einfach verzaubern? Im<br />

Gegensatz zur Lotterie gibt es in der Liebe eigentlich<br />

nichts zu verlieren – außer Würde. Doch wer<br />

hat schon Zeit für »Würde« wenn er längst bei<br />

»Sollte« hätte ankommen müssen?<br />

Könnte, hätte, müsste... Was Liebe betrifft, sollten<br />

wir uns trauen. Im Idealfall landen wir dann sogar<br />

vor dem Traualtar. Hinfort also mit allen Zweifeln<br />

und tragischen Geschichten über die Ehen von<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

Whitney und Britney, Mariah und Soraya. In der<br />

Mitte dieses Textes steht deshalb ein klassisches<br />

Bekenntnis: Ich glaube an Sneakers aus Amerika,<br />

an Klamotten aus Paris und die Liebe aus dem<br />

Bauch. So einfach ist das. Alle drei lassen sich<br />

gerade im Sommer herrlich tragen und halten im<br />

Winter herzhaft warm. Geht es in der Liebe nicht<br />

um Wärme? All diese Lyrik, diese Lieder und Leidenschaften<br />

kommen selten ohne Feuer, Fieber<br />

und Hitzewallungen aus. So lassen sich zwei weitere<br />

Aussagen über die Liebe treffen.<br />

Erstens: Wer liebt, schwitzt (Elvis Presley, »Fever« /<br />

Kylie Minogue, »Fever«).<br />

Zweitens: Wer nicht liebt, friert und sucht Wärme<br />

(Best of Adèle).<br />

Das sind natürlich Klischees. Selbstverständlich<br />

können selbst Schwerverliebte beim Annähern in<br />

der Arktis erfrieren, wo sich Singles über ihr Schicksal<br />

allabendlich echauffieren.<br />

Glücklicherweise haben wir uns auf Klischees geeinigt.<br />

Deshalb darf ich ruhigen Gewissens behaupten,<br />

bei 36 Grad auf der Sonnenseite angekommen<br />

zu sein. Und es wird noch heißer! Das<br />

ist immerhin eine knallharte Tatsache. Denn wenn<br />

zwei Seelenverwandte zu einem großen Ganzen<br />

verschmelzen sollen, fangen sie idealerweise mit<br />

den Körpern an. Denn wer kauft schon die Seele<br />

im Sack?<br />

Einen Text über die Liebe zu schreiben, ist mindestens<br />

so schweißtreibende Arbeit wie die Liebe<br />

selbst. Für beide gilt doch vor allem, dass sie unberechenbar<br />

sind und fast keine Regeln kennen.<br />

Außer zwei: guter Stil und große Leidenschaft.<br />

Am Ende dieses Textes steht folglich eine klassische<br />

Erkenntnis: Liebe ist nicht nur ein Wort. Sie ist<br />

das letzte Wort in einem stilistisch einwandfreien<br />

Satz, wenn Leidenschaft im Spiel ist. Darüber sollten<br />

wir nachdenken. Schließlich haben Whitney,<br />

Britney und andere Ausnahmesängerinnen dafür<br />

gesorgt, dass Sätze wie »I will always love you«<br />

zwar Hochkonjunktur haben, aber nicht unbedingt<br />

Tiefgang. »Für immer« sind erst mal nur<br />

Sneakers aus Amerika und Klamotten aus Paris.<br />

Was die Liebe betrifft, stehen wir stets vor dem<br />

Sissyphus-Akt harter Arbeit, denn sie wandert.<br />

Und wir laufen hinterher – manche fürwahr für<br />

immer. Andere nicht. Wichtige Regeln, um mitzuhalten,<br />

folgen.<br />

Erstens: Ein Klischee ist immer nur so kitschig wie<br />

der Ausführende.<br />

Zweitens: Kein Klischee ist kitschig genug, um<br />

Liebe zu verhindern.<br />

»Wie wär es mal wieder mit einem Strauß roter<br />

Rosen«, denke ich. Und schreibe: »Herz drum.<br />

Fertig.«<br />

Brad Shaw<br />

7/2012 streifzug 13


RAMPENLICHT<br />

»Ich bin<br />

den GIs aus<br />

dem Weg<br />

gegangen«<br />

Von 1991 bis 1993 war er als Mitglied der US Army in Gießen stationiert. Seitdem hat die<br />

Stadt ihn nicht mehr losgelassen. Chuck Driskell aus South Carolina weiß mehr über Gießen<br />

als mancher Einheimische. Seit 2004 schreibt er Thriller. Mit »Lahn’s Edge« widmet er seiner<br />

»zweiten Heimat« nun sogar ein eigenes Buch und lässt seinen Protagonisten an bekannten<br />

Schauplätzen der Universitätsstadt agieren. »Lahn’s Edge« ist ganz frisch als E-Book auf dem<br />

Markt, im Herbst soll es als Taschenbuch erscheinen. Ein Treffen im »Stadtcafé«…<br />

Was gefällt Ihnen so gut an Gießen?<br />

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.<br />

Ich denke immer an Gießen. Es gibt eine<br />

Webkamera im Internet, und jeden Tag,<br />

bevor ich anfange zu arbeiten, schaue ich<br />

nach wie das Wetter in Gießen ist. Ich fange<br />

morgens um 5 Uhr an, dann ist es in<br />

Gießen 11 Uhr, und ich bekomme einen<br />

Eindruck wie der Tag werden wird. So weiß<br />

14 streifzug 7/2012<br />

ich zum Beispiel auch, dass der letzte Winter<br />

nicht gerade hart war und es nur wenig<br />

Schnee gab.<br />

Sie interessieren sich wirklich sehr für die<br />

Stadt… Ich mag die Menschen hier. Ich<br />

habe sie kennengelernt, als ich hier stationiert<br />

war. Es ist ein ganz besonderes Gefühl,<br />

das ich habe, wenn ich hierher kom-<br />

me – vielleicht, weil es sich anfühlt, als wäre<br />

ich wieder 19. Es fühlt sich auch an wie<br />

mein zweites Zuhause. Gießen hat unglaublich<br />

viel zu bieten. Ich mag den Geruch,<br />

wenn ich in die Stadtmitte komme,<br />

ich mag das Gras im Schwimmbad, wenn<br />

es meinen Rücken berührt, den Geruch<br />

nach Currywurst mit Pommes und die<br />

Gesprächsfetzen, die ich höre, wenn ich


durch die Stadt laufe. Ich kann nur wenig<br />

Deutsch, aber einzelne Worte kann ich<br />

verstehen. Ich mag die Clubs und die<br />

Kneipen. Eigentlich mag ich einfach alles –<br />

Gießen ist ein netter Ort, den ich in Gedanken<br />

immer bei mir trage.<br />

Wenn Sie Gießen mit amerikanischen<br />

Städten vergleichen, wo liegt der Unterschied?<br />

Amerikanische Städte sind in sich<br />

sehr stark auseinandergezogen. Mit der<br />

Erfindung des Autos ist das Land stark gewachsen<br />

und die Städte wanderten immer<br />

weiter nach draußen. In Gießen findest du<br />

alles, was du brauchst. Es reicht, in die<br />

Stadtmitte zu gehen. Es gibt Ärzte, Lebensmittelgeschäfte,<br />

Apotheken. Da, wo ich<br />

lebe, muss ich mich ins Auto setzen, egal<br />

wohin ich will. Selbst wenn ich nur einen<br />

Spaziergang machen möchte, muss ich erst<br />

mal fahren. Ihr lebt alle sehr dicht zusammen,<br />

und es ist alles sehr gut geplant.<br />

Was waren Ihre Lieblingsorte, als Sie hier<br />

in Gießen stationiert waren? Die Kneipen!<br />

(lacht). Ich bin sehr gerne ins »Ausweg« gegangen,<br />

in die »Zwibbel«, wo heute das<br />

»Melchiors« ist, in die »Number One« nach<br />

Lich, in einen Club nach Lauterbach, an<br />

dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere<br />

– eine große Disco, mit einer weiteren<br />

Disco darin, in den »Leierkasten« und<br />

in den »Irish Pub«. Am liebsten mochte ich<br />

aber das »Ausweg«, weil sie da alternative<br />

Musik und Dark Wave gespielt haben.<br />

Schade, dass es geschlossen ist. Auch im<br />

»Scarabee« war ich oft. Außerdem gab es<br />

noch das »Phönix« (heute »Chevy«, Anm. d.<br />

Red.) Gegen Ende meines Aufenthaltes waren<br />

wir ständig dort. Es war damals sehr<br />

beliebt, umso überraschter war ich, dass es<br />

nicht mehr existiert. Außerdem mag ich<br />

den Gleiberg und den <strong>Gießener</strong> Bahnhof.<br />

Das Gebäude ist wunderschön. Jedes Mal,<br />

wenn ich hier bin, setze ich mich dorthin<br />

und trinke einen Kaffee oder ein Bier. Der<br />

Schwanenteich ist vielleicht mein allerliebster<br />

Ort. Ich mag es, dort spazieren zu<br />

gehen, und die Blumen, das Gras und die<br />

Menschen zu sehen. Und ich mag das<br />

Schwimmbad an der Ringallee.<br />

Was war die wichtigste Erfahrung, die Sie<br />

in Ihrer Zeit hier gemacht haben? Ich habe<br />

hier ein deutsches Mädchen kennengelernt.<br />

Ihre Eltern waren sehr nette Menschen,<br />

und auch wenn das mit uns beiden<br />

nicht sehr lange gehalten hat, habe ich bei<br />

ihrer Familie gelernt wie sich Deutschland<br />

wirklich anfühlt. Das war eine sehr wichtige<br />

Erfahrung. Wir sind im Guten auseinandergegangen.<br />

Anfangs mochten ihre Eltern es<br />

nicht, dass sie mit einem Soldaten ausging.<br />

Doch dann haben sie mich kennengelernt.<br />

Auch wenn es kulturelle Unterschiede gibt:<br />

Der Stellenwert der Familie ist hier derselbe<br />

wie in Amerika.<br />

Was hat Gießen Ihnen bedeutet, als Sie<br />

hier stationiert waren, und was bedeutet<br />

es Ihnen heute? Als ich hierher kam, wurde<br />

mir gesagt, dass ich nach Gießen müsste<br />

und ich fragte: »Was ist das – davon habe<br />

ich noch nie gehört?« Ich habe also meinen<br />

Onkel angerufen, der Colonel bei der<br />

Air Force war. Er kannte Gießen. Um ehrlich<br />

zu sein: Die ersten sechs Monate, die<br />

ich hier war, habe ich Gießen nicht gemocht.<br />

Es war bewölkt, kalt und nass. Da,<br />

wo ich herkomme, ist es warm und sonnig.<br />

Dann habe ich die Stadt kennengelernt,<br />

und das war etwas ganz Besonderes. Ich<br />

erinnere mich an das letzte Wochenende,<br />

an dem ich hier war. 1993: Ich habe einen<br />

traurigen Song im Radio gehört und wurde<br />

so traurig, weil ich hier weg musste. Klar<br />

wollte ich meine Mum und meine Familie<br />

wiedersehen, aber zu diesem Zeitpunkt<br />

dachte ich darüber nach, ob ich jemals<br />

zurückkehren könnte. Das Leben ging<br />

weiter, ich bekam meinen ersten Job, gründete<br />

eine eigene Familie. 2004 begann ich<br />

ernsthaft darüber nachzudenken, wie besonders<br />

dieser Ort ist und ich wusste: Ich<br />

muss zurückkommen! Als ich dann wieder<br />

hier war, war alles noch besser geworden.<br />

Das ist wie mit einem guten Dessert, dass<br />

Licher Bier ist dem Autor im Gedächtnis geblieben.<br />

RAMPENLICHT<br />

du über viele Jahre nicht gegessen hast.<br />

Seitdem komme ich jedes Jahr ein- oder<br />

sogar zweimal. Es fühlt sich jedes Mal an<br />

wie Nachhausekommen.<br />

Was hat sich hier in Gießen verändert?<br />

Gießen hat sich nicht so stark verändert<br />

wie die USA. Wir bauen unsere Gebäude<br />

nicht für die Ewigkeit, reißen Häuser ab<br />

und stellen neue auf. Hier sind die Strukturen<br />

immer noch dieselben. Dieses Gebäude<br />

hier (das »Stadtcafé«, Anm. d. Red.)<br />

war früher »Pizza Hut« – heute gefällt es<br />

mir besser, denn ich möchte nicht nach<br />

Deutschland kommen und »Pizza Hut« sehen<br />

(lacht). Gießen ist schöner geworden<br />

und moderner, schau dir allein Bars wie das<br />

»Dachcafé« an. Und: Es gibt keine Amerikaner<br />

mehr. Als ich hier war, wimmelte es<br />

von Amerikanern. Ich habe immer versucht,<br />

ihnen aus dem Weg zu gehen. Wir<br />

haben Clubs besucht, in denen GIs eigentlich<br />

nicht gern gesehen waren. Aber wir<br />

durften rein, weil wir uns respektvoll verhalten<br />

haben.<br />

Haben Sie ihre Familie jemals mit hierher<br />

gebracht? Ja, meine Frau, bevor wir Kinder<br />

hatten. Aktuell sind unsere Kinder aber<br />

noch zu klein. Aber ich kann es kaum erwarten,<br />

ihnen die Stadt zu zeigen.<br />

Sie mögen Licher Bier. Was ist für Sie das<br />

Besondere daran? Ich liebe Licher Bier! Es<br />

ist ein wundervolles Pils. Man kann es in<br />

Foto:<br />

7/2012 streifzug 15


RAMPENLICHT<br />

den USA nicht kaufen – das ist eine Schande!<br />

In Hessen waren viele Tausend Soldaten<br />

stationiert, die heute im Internet diskutieren,<br />

warum Licher nicht nach Amerika<br />

importiert wird. Wenn sie es bei uns verkaufen<br />

würden, würden sie einen Haufen<br />

Geld damit machen.<br />

Wie werden die Deutschen in der amerikanischen<br />

Literatur und in Filmen dargestellt?<br />

Die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs<br />

sind maßgeblich verantwortlich für<br />

die Art und Weise, wie Deutsche in amerikanischer<br />

Fiktion dargestellt werden.<br />

Deutsche in amerikanischen Filmen oder<br />

Büchern sind oft Nazis. Es ist faszinierend,<br />

wenn man mal den Horror beiseite lässt<br />

und es aus soziologischer Sicht betrachtet.<br />

Aber wenn man Menschen um die 20 in<br />

den USA, in Kanada oder Japan nach Deutschen<br />

fragt, glauben die, jeder hier sei ein<br />

Nazi gewesen. Das ist auf der einen Seite<br />

ignorant, aber man muss auch Hollywood<br />

die Schuld daran geben. Die Nazis regierten<br />

über Dominanz und Furcht. Was hätte<br />

denn ein junger Vater, der seine Kinder ernähren<br />

und durchbringen muss, damals<br />

machen sollen, außer mitzumachen? Das<br />

hätte überall auf der Welt passieren können.<br />

Die Menschen haben eine völlig falsche<br />

Vorstellung, und Hollywood greift<br />

diese auf und zeigt die Deutschen oft stark<br />

überzeichnet. Jede Nation hat gute und<br />

böse Charaktere und dieselben Typen<br />

Menschen: Du hast faule Menschen, hart<br />

arbeitende, kriminelle und schüchterne.<br />

Wenn ich Deutsche beschreibe, dann sind<br />

das normale Typen – mit gutem Charakter<br />

oder mit schlechtem.<br />

Wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen<br />

und aus welchem Grund? Das war<br />

2004. Ich hatte noch nie geschrieben und<br />

hielt mich selbst nicht für einen guten<br />

Schreiber, ich konnte gerade mal einen<br />

Brief verfassen. Es kam, weil ich von Gießen<br />

und Deutschland regelrecht besessen<br />

war. Mein bester Freund war Autor. Er hat<br />

mich ermutigt, es einfach zu versuchen<br />

und aufzuschreiben, was mir in den Sinn<br />

kam. Ich habe dann begonnen, samstags<br />

zu schreiben, und schnell festgestellt, dass<br />

es mir sehr viel Freude bereitet, und so<br />

habe ich dann fast jeden Tag geschrieben.<br />

Seit dem Zeitpunkt, an dem ich das tägliche<br />

Schreiben begonnen habe, hat es<br />

insgesamt nur drei, vier Tage gegeben, an<br />

denen ich nichts geschrieben habe. Ich<br />

trage das einfach in mir.<br />

Wie lange haben Sie an »Lahn’s Edge« gearbeitet?<br />

Erstmals habe ich das Buch 2007<br />

geschrieben. Seitdem habe ich es mehrfach<br />

überarbeitet. Insgesamt habe ich mittlerweile<br />

etwa ein Jahr daran gearbeitet.<br />

Jetzt ist es fertig.<br />

Vom Soldaten in Gießen<br />

zum Autor in den USA<br />

Als jüngstes von fünf Geschwistern<br />

wird Chuck Driskell<br />

in seiner Kindheit regelmäßig<br />

von seinen Eltern in<br />

die Bibliothek geschleppt.<br />

Noch heute erinnert sich<br />

der US-Amerikaner an den<br />

ersten Roman, den er in seinem<br />

Leben gelesen hat: »The<br />

Shining« von Stephen King.<br />

Nach der Highschool geht<br />

Chuck Driskell zur US Army.<br />

Weder reizte ihn das College,<br />

noch hatte seine Familie<br />

das nötige Geld. Für zweieinhalb<br />

Jahre ist er zwischenzeitlich<br />

in Deutschland<br />

stationiert.<br />

Zum Autor wurde Chuck<br />

Driskell durch einen Unfall:<br />

16 streifzug 7/2012<br />

Er verletzt sich beim<br />

Basejumping, weshalb<br />

er heute viele Sportarten<br />

nicht ausführen kann.<br />

Eine neue Passion wurde<br />

das Schreiben. Gießen<br />

spielt in jeder seiner<br />

Geschichten eine Rolle.<br />

Im Herbst sollen sie als<br />

Taschenbücher erscheinen.<br />

Bis dahin sind sie als<br />

E-Book bei Amazon zu<br />

haben. Mehr über Chuck<br />

Driskell auf www.chuckdriskell.com.<br />

Eine Leseprobe finden<br />

Sie unter:<br />

www.giessenerallgemeine.de/ar349250<br />

Können Sie »Lahn’s Edge« in ein paar Sätzen<br />

zusammenfassen? Es geht um einen<br />

Soldaten, der böse Dinge tut. Deswegen<br />

nimmt ihn eine Gruppe von Terroristen<br />

ins Visier und erpresst ihn, etwas Schreckliches<br />

zu tun. Sie wissen aber nicht, dass er<br />

sehr clever ist und das nutzt, um zurückzuschlagen.<br />

Was bedeutet Ihnen das Schreiben? Ich<br />

liebe es, zu lesen, Fiktion und auch Sachbücher.<br />

Für mich bedeutet Lesen eine<br />

aktive Flucht. Ich mag es auch, Filme oder<br />

Fernsehen zu schauen. Aber beim Lesen<br />

muss man viel mehr den Kopf benutzen,<br />

um sich Dinge vorzustellen. Der Autor erzählt<br />

und beschreibt etwas, das Bild muss<br />

man sich aber selbst erschaffen. Schreiben<br />

ist für mich ein Weg, meine Gedanken zu<br />

teilen. Man bündelt Gedanken und teilt sie<br />

mit den Menschen. Das macht viel Spaß!<br />

Ihre Lieblingsbücher? Ich mag »Der Schakal«<br />

von Frederik Forsyth, »Die Nadel« von<br />

Ken Follett, »Verdammt in alle Ewigkeit«<br />

von James Jones und »Casino Royale« von<br />

Ian Fleming. Die »James Bond«-Bücher<br />

sind nicht so überzogen wie die Filme –<br />

sie sind wirklich glaubwürdig. Fleming ist<br />

ein wundervoller Autor. Wenn ich etwas<br />

von ihm lese, traue ich mich fast gar nicht<br />

mehr, selbst zu schreiben (lacht). Er ist<br />

unglaublich.<br />

Können Sie sich an das erste Buch erinnern,<br />

das Sie gelesen haben? Ich bin mir<br />

ziemlich sicher, dass es »Shining« von<br />

Stephen King war. Es hat mich fast zu Tode<br />

geängstigt. Ich war das jüngste von fünf<br />

Geschwistern, und meine Eltern haben gar<br />

nicht mitbekommen, was wir so alles treiben.<br />

Sie waren einfach nur müde.<br />

Fragen amerikanische Leser Sie nach<br />

Gießen? Was wollen sie wissen? Sie wollen<br />

alle wissen, woher ich so viel über<br />

Deutschland weiß. Ich antworte dann<br />

immer: »Weil ich dort gelebt habe.« Alle<br />

sagen mir, dass sie sich beim Lesen gefühlt<br />

hätten, als seien sie hier gewesen. Ich<br />

strenge mich an, damit der Leser wirklich<br />

glaubt, hier zu sein. Viele fragen mich auch<br />

nach Gießen, ganz besonders nach den<br />

Dingen, die ich auf meiner Webseite stehen<br />

habe. Sie fragen mich: »Was ist das<br />

Besondere an Gießen?« und ich antworte<br />

dann: »Komm mit mir, ich zeige es dir!«<br />

Sie könnten hier ja als Fremdenführer arbeiten.<br />

(lacht) Eine Freundin hat zu mir gesagt,<br />

ich wüsste mehr über Gießen als die<br />

meisten Einheimischen. Sabine Glinke


»Kill ‘Em All«<br />

Auch für die Besitzer der neuen Galaxy-S3-Boliden wird<br />

die Welt nicht gerechter. Früher hatten die Computer<br />

wenig Speicher und die Programme passten auf wenige<br />

Megabyte große Disketten (ja, Disketten!). Heute fressen Betriebssysteme<br />

und Spiele ganze Terabyte. So ist es auch beim Smartphone.<br />

Das stärkste Handy nützt nichts, wenn die Anwendungen<br />

immer mehr und immer speicherhungriger werden. Trotz Mehrkernsmartphone<br />

schlagen Kalender, Spiele, Messanger und Facebook<br />

dauerhaft geöffnet ganz schön auf die Leistung. Beim iPhone<br />

gibt es den Home-Button, um sein System frisch zu halten. Auf<br />

dem Android-Smartphone ist ein Task-Killer vonnöten. Ein schönes,<br />

schlankes Tool ist der Advanced Task Killer. Der ist kostenlos, nistet<br />

sich in der Notification-Bar ein und listet alle offenen Programme.<br />

Die, die geschlossen werden sollen, können ausgewählt und terminiert<br />

werden. Über eine Liste werden Apps<br />

verwaltet, die von der Zwangsschließung<br />

ausgeschlossen sind und mit etwas Gefummel<br />

lassen sich wiederkehrende Apps sogar<br />

vollautomatisch schließen. Aber grundsätzlich<br />

tut die App was sie soll: Bremser<br />

auf dem Smartphone kurzerhand »killen«.<br />

http://goo.gl/zTYvP<br />

»Romandebüt mit Swag«<br />

»Karizma«<br />

Sara Gmuer, Belletristik, Hardcover<br />

› Der Inhalt: Victoria hat aufgehört zu modeln,<br />

weil sie mit Mitte 20 nicht mehr als<br />

16 durchgeht. Jetzt langweilt sie sich in Berlin.<br />

Als sie zufällig Rapstar Said begegnet, wissen<br />

beide, dass sie den Rest des Lebens miteinander<br />

verbringen werden. Während einer<br />

Tournee durch Südeuropa verschwindet Said<br />

jedoch auf mysteriöse Weise in den Fluten des Mittelmeers. Für<br />

Victoria bricht eine Welt zusammen. Auf die Trauer folgt die Einsamkeit,<br />

in der sie Said wiederzufinden glaubt. Und sie findet ihn<br />

– in seiner Sprache und seiner Musik. Als sie eine Schachtel mit<br />

unveröffentlichten Texten ihres toten Freundes findet, entschließt<br />

sie sich, seinen Traum weiterzuträumen. Schicht um Schicht,<br />

Song um Song, kann sie sich von der qualvollen Vergangenheit<br />

losreißen und neuen Lebensmut schöpfen – nicht als Victoria,<br />

das traurige Mädchen, sondern als Karizma, die Rapperin, die<br />

sagt: »Wenn einer gehen will, dann muss man ihn gehen lassen,<br />

oder noch besser, man geht zuerst.« Eine HipHop-Lovestory mit<br />

tragischem Ausgang.<br />

› Die Autorin: Sara Gmuer wurde 1980 in Locarno geboren. Ihre<br />

Kindheit verbrachte sie in der italienischen Schweiz, ihre Jugend<br />

in Luzern. Als sie 1995 »La Haine« im Kino sah, verliebte sie sich<br />

in Hauptdarsteller Vincent Cassel. Die Schwärmerei hielt einen<br />

Sommer, das Lebensgefühl des Films blieb. Mit 17 brach sie die<br />

Schule ab, reiste durch die Welt, verdiente ihr erstes Geld als<br />

Model und gab es für Rap-Platten wieder aus. 2002 schloss sie in<br />

Zürich die Schauspielschule ab und ist seitdem in etlichen Filmund<br />

Fernsehproduktionen zu sehen, aktuell zum Beispiel im<br />

neuen Musikvideo der Ärzte. Sara Gmuer lebt in Berlin.<br />

› Der Spannungsbogen: Man fragt sich bis zum letzten Satz, ob<br />

es unsere Heldin schaffen wird. Es geht um nicht weniger als Leben<br />

und Tod.<br />

MEDIATHEK<br />

Fink – Perfect Darkness<br />

Im Zentrum von Fink steht die unverkennbar kräftige<br />

Stimmfarbe von Greenall. Man sollte sie unbedingt gehört<br />

haben. Daneben fällt das markante Akustikgitarrenspiel<br />

in Kombination mit minimalistischen Arrangements<br />

auf. Der Sound ist puristisch. Eine Art Folk, jedoch etwas<br />

dunkler und intensiver. Anspieltipp ist der breit orchestrierte<br />

Titel »Fear Is Like<br />

Fire«. Die zehn Titel des<br />

Albums sind trotz ihres<br />

dunklen Untertons eine echt<br />

hörenswerte Sache, nicht nur für<br />

verregnete Sommertage. »Perfect<br />

Darkness« ist ein intensives und unglaublich<br />

musikalisches Album. Der<br />

Detailreichtum des Albums geht erst<br />

nach mehrfachem Hören auf. Also:<br />

Zeit nehmen und genießen!<br />

Für den streifzug gehört von …<br />

NEOH. Die junge Band aus Gießen macht ehrliche Rock-<br />

Musik. Seit der Gründung 2009 blicken die fünf Anfang bis<br />

Mitte Zwanzigjährigen auf Konzerte mit Wir sind Helden,<br />

Juli, Culcha Candela, The Hives und vielen mehr zurück. Seit<br />

2010 sind sie Fördermitglied der VW Soundfoundation. Im<br />

Januar erschien ihr erster Tonträger. www.neohonline.de<br />

› Das Niveau: Ein junges Romandebüt mit Swag.<br />

› Der Gesprächsfaktor: »Hate it or love it, the<br />

underdog's on top. And I‘m gonna shine,<br />

homie, until my heart stop!« Wer den Satz versteht,<br />

wird über »Karizma« reden – garantiert!<br />

› Die Leseprobe: Ich rauchte und wartete. Rauchte auf<br />

dem Fensterbrett, am Tisch und im Bett, ich rauchte da, wo andere<br />

reden, essen und Sex haben. Essen sollte ich nicht, zum Reden<br />

hatte ich niemanden und für Sex auch nicht. Den Kummer<br />

hätte ich vielleicht wegsaufen können, die Kopfschmerzen nicht.<br />

Was soll’s, da wo ich herkomme, kannte man eh keine Probleme,<br />

und wenn es doch mal welche gab, dann wandte man sich<br />

an Gott, und wenn der nicht half, ging man zu Bernardo Provenzano.<br />

Mir half keiner von beiden. Bis dahin dachte ich immer,<br />

die Hoffnung stirbt zuletzt, bullshit, die Hoffnung verlässt dich<br />

wie eine Nutte, sobald es ernst wird, das, was wirklich bis zum<br />

bitteren Ende bleibt, ist die Wut. Und von der blieb eine ganze<br />

Menge. Ich wär vor Hass am liebsten gestorben. Eigentlich wollte<br />

ich mehr als nur tot sein, denn tot sein hieße, gelebt zu haben.<br />

› Must-have zum Buch: Eine gute Plattensammlung, denn man<br />

will während des Lesens permanent laute Rapmusik hören:<br />

Biggie, 2 Pac, Foxy Brown, Eazy E, T.I., Destiny‘s Child, Lil Wayne,<br />

Jay-Z, Brandy, Drake.<br />

› Das Buch ist genau richtig für … alle, die mindestens einen<br />

der oben genannten Künstler auf ihrem iPod haben.<br />

Für den streifzug gelesen von …<br />

Lars Amend (33). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido«<br />

landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und<br />

wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock<br />

Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von<br />

Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness«<br />

mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars<br />

Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin.<br />

7/2012 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Hinter roten Backsteinmauern<br />

Von außen verrät ein verwaschener, mit Klebeband notdürftig befestigter Zettel nur unzurei-<br />

chend, was sich im Inneren tut. Von einer Ausstellung ist dort lapidar die Rede. Tatsächlich<br />

hat hier, hinter den roten Backsteinmauern der ehemaligen Kupferschmiede am Tiefenweg,<br />

die Subkultur einen neuen Unterschlupf gefunden. Auf vier Etagen betreiben das Künstlerkol-<br />

lektiv »Soll & Haben« und das Atelier »Karawane« hier seit einigen Monaten einen Spielplatz<br />

für die Kreativen der Stadt.<br />

Vom »Focus« wurde er jüngst als »Juwel des<br />

modernen Gitarrenfolks« gefeiert. Nun sitzt<br />

Will Stratton mit seiner Gitarre im Keller der<br />

ehemaligen Kupferschmiede. Lange standen<br />

die Gemäuer leer. Die Steine an den Wänden<br />

sind inzwischen weiß überpinselt. Über<br />

den massiven Dielen auf dem Boden liegt<br />

ein Perserteppich. Auf der Einladung stand<br />

»Bring your own Drinks« und niemand beschwert<br />

sich, dass keine Getränke ausgeschenkt<br />

werden. Alles läuft ein wenig anders<br />

hinter den roten Backsteinmauern. »Die<br />

Stadt lechzt nach dieser Art von Kultur«, sagt<br />

Frank Loth.<br />

Vor einiger Zeit hat sich der Inhaber des<br />

»Green Hill Skateshops« mit Gunnar Triebel<br />

18 streifzug 7/2012<br />

und Christian Roth von »Mob Skateboards«<br />

zum Künstlerkollektiv »Soll & Haben« zusammengeschlossen.<br />

Loth meint: »Die Stadt<br />

hat viel mehr Potenzial als Angebot.« Wenn<br />

jemand Kultur macht, kommen die <strong>Gießener</strong><br />

aus ihren Löchern. So brachten bei der<br />

»Flaschensammler Bar« rund 60 Gäste ihre<br />

eigenen Getränke in die ehemalige Kupferschmiede<br />

und ließen am Ende des Abends<br />

ihre Pfandflaschen in großen Tüten für jene<br />

zurück, die sich ihren Lebensunterhalt dadurch<br />

aufbessern, dass sie Leergut in die<br />

Supermärkte der Stadt zurückbringen und<br />

dort in bare Münze eintauschen. »Ich hatte<br />

mit vielleicht zehn Gästen gerechnet. Am<br />

Ende war der Laden voll.«<br />

Der ganze Innenhof, gelegen zwischen Neustadt<br />

und Bahnhofstraße, strahlt einen ganz<br />

besonderen Charme aus. »Es ist das letzte<br />

Stück altes Gießen, das es in dieser Ecke<br />

noch gibt«, sagt Frank Loth. Kopfsteinpflaster,<br />

rote Backsteinmauern an den Häusern, das<br />

Holz an Türen und Fachwerk ist inzwischen<br />

blau und rot und grün gestrichen. Im Inneren<br />

erstreckt sich derzeit eine Ausstellung<br />

über zwei Etagen, der Keller bietet mit seinen<br />

rund 70 Quadratmetern genügend Platz<br />

für Veranstaltungen. Vieles in der ehemaligen<br />

Kupferschmiede hat Frank Loth in Handarbeit<br />

renoviert und gestaltet. Das nötige<br />

Know-how legte er sich schon in seiner Jugend<br />

zu, als er Rampen zum Skaten baute.


»Das ist Beschäftigungstherapie für mich. Ich stecke viel Arbeit rein,<br />

aber es ist ein gutes Gefühl, etwas zu schaffen«, erklärt er.<br />

Gerade sei er dabei, Bäume zu sammeln. Seine Idee: Im Keller der<br />

ehemaligen Kupferschmiede möchte er einen Wald erschaffen. Die<br />

Bäume, ergänzt durch Rollrasen und künstlichen Nebel. »Ich könnte<br />

jede Woche zwei bis drei unterschiedliche Aktionen machen, ohne<br />

dass es langweilig würde«, sagt er. Auch jenseits der roten Backsteinmauern<br />

soll es Veranstaltungen von »Soll & Haben« geben: So plant<br />

Frank Loth etwa eine mobile Mischung aus Bar, Ausstellung und gemütlichem<br />

Beisammensein mit Freunden: raus aus dem Transporter,<br />

aufgebaut, einen schönen Abend verbracht, abgebaut, rein in den<br />

Transporter. Etwa an der Lahn, im Schwanenteichpark, aber auch am<br />

Elefantenklo könnte man Station machen. Auch bei dieser »Outdoor<br />

Bar« würden die Flaschensammler wieder vom gesammelten Leergut<br />

profitieren. Bereits in den nächsten Wochen soll es losgehen.<br />

Für die ehemalige Kupferschmiede sind keine festen Veranstaltungsroutinen<br />

angedacht. »Dafür gibt es zu viele Ideen«, sagt Frank Loth.<br />

Einzig Konzerte würde er gerne häufiger veranstalten. Das nächste ist<br />

für den 24. August geplant. Dann wird Emaline Delapaix, eine Singer-<br />

Songwriterin aus Australien, kommen. Auch zehn Tage vorher, wenn<br />

in Gießen der »WG-Flohmarkt« steigt, wird es nicht nur Stände<br />

unterm Dach geben. Im Keller sollen auch Bands spielen. Hinweise<br />

zu geplanten Veranstaltungen gibt es über Mundpropaganda.<br />

Ermöglicht wurde der neue Unterschlupf für die Subkultur auch<br />

durch die Eigentümer des Innenhofs. Im vergangenen Sommer hatten<br />

sie bereits erlaubt, dass sich der polnische Künstler »Swanski« mit<br />

seinem überdimensionalen Fantasiewesen auf der Rückseite der<br />

ehemaligen Kupferschmiede verewigt. Das Grafitto ist heute von der<br />

Mühlgasse zu sehen. Frank Loth könnte sich gut vorstellen, dass<br />

irgendwann nicht nur die vier Etagen jenseits der roten Backsteinmauern,<br />

sondern der gesamte Innenhof am Tiefenweg von den Kreativen<br />

der Stadt genutzt würde. Die Hackeschen Höfe in Berlin<br />

könnten ein Vorbild sein. Florian Dörr<br />

Fotos: Schepp<br />

www.DIVIICE.de<br />

Quelle: Statista 2012<br />

STADTGESPRÄCH<br />

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Weil meine Wohnbau<br />

sich kümmert!«<br />

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7/2012 streifzug 19


BLICK IN DIE REGION<br />

Glitter Twins – Geburtstag<br />

bei den Golden Oldies<br />

Dokumentarfilm im September, Fotobuch im Juli. Die Rolling Stones werden in diesem Jahr<br />

50! Anlässlich des Jubiläums starten sie aber keine Konzerttournee. Wer trotzdem nicht auf<br />

ihre Musik verzichten will, kann auf die »beste Stones-Cover-Band, wo gibt« bauen, die Glit-<br />

ter Twins vom Main. Auch die haben 2012 allen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen:<br />

Die im Dunstkreis von Rodgau Monotones, Flatsch und Crackers aufgewachsene Combo<br />

feiert ihr 30-Jähriges – und am Freitag, 27. Juli, geben Peter »Fips« Schmidt und Co. bei den<br />

Golden Oldies in Krofdorf-Gleiberg eines ihrer wenigen Geburtstagskonzerte.<br />

20 streifzug 7/2012<br />

Fotos: bf


Bei den Oldies-Machern haben die Glitter<br />

Twins einen Stein im Brett, seit sie 1992<br />

kurzfristig einsprangen und an einem Sonntagnachmittag<br />

die restlos gefüllte Schieferstraße<br />

aufmischten. Dem Publikum stand<br />

der Mund offen: Sie spielten (fast) wie das<br />

Original – ehrlicher, gut gemachter Rock’n’-<br />

Roll, erdiger Blues. Der gertenschlanke Sänger<br />

kam so schlaksig daher wie der richtige<br />

Mick Jagger, trug mal hautenge bunte Leggings<br />

und ein Leibchen mit »Angie«-Zunge<br />

drauf, dann wieder einen ausladenden<br />

Mantel mit Wildkatzenleder-Muster und<br />

hatte eine ungemeine Bühnenpräsenz. Die<br />

beiden Gitarristen in ihren zerfetzten Klamotten<br />

– Achim Schnall und Rolf Bussalb,<br />

weiland bekannt von den Crackers – griffen<br />

wie Keith Richards und Ronny Wood in<br />

die Saiten; alle Licks und Riffs der großen<br />

Vorbilder saßen haargenau. Das hatte was,<br />

war unverwechselbar.<br />

Fragt man die im Rhein-Main-Gebiet verortete<br />

Band nach ihrer Geschichte, bekommt<br />

man ein Märchen zu hören. Es war einmal<br />

Frau Helga Jagger, geb. Schmidt. Die gebar<br />

zwei Söhne, die unglücklicherweise an den<br />

Zungen zusammengewachsen waren: Mick<br />

und Fips. Nach langem Hin und Her, was<br />

nur die Zungen der Jungen verlängerte,<br />

entschloss man sich zur OP. Die Jungen<br />

wurden getrennt. Mick ging nach England<br />

und Fips blieb in Bruchköbel, glaubte<br />

man… Aber durch eine aberwitzige Verwechslung<br />

war es nicht Mick, der 1962 in<br />

England die Rolling Stones gründete – es<br />

war Fips, der sich Mick nannte. Der Rest<br />

läuft auf ein Happy End hinaus…<br />

Die Glitter Twins waren vor 30 Jahren das,<br />

was man heute eine Projektband nennen<br />

würde: Die Initiatoren Achim Schnall sowie<br />

die Schmidt-Brüder Peter und Kläus waren<br />

in anderem Formationen zu Hause. Die<br />

neue Combo sollte so etwas werden wie<br />

Urlaub vom (Musiker-)Alltag. Das ist sie bis<br />

heute. Alleinstellungsmerkmal: nur Stones-<br />

Covers, keine nostalgische Melange. Quasi<br />

der Gegenentwurf zur Beatles-Revival-<br />

Band. »Wir spielen Stones aus ganzem Herzen«,<br />

sagt Peter Schmidt.<br />

Der Frontmann war vier, als der richtige<br />

Herr Jagger mit Keith Richards auf dem<br />

Bahnsteig in Dartford/Kent die Stones-<br />

Gründung einfädelte. Die anderen Glitter<br />

Twins von heute lagen in den Windeln<br />

oder waren noch nicht auf der Welt. Ergo<br />

sind die Lieblingsstücke der Band (im Gesamtrepertoire<br />

von etwa 100 Liedern) nicht<br />

unbedingt die ganz frühen Kompositionen,<br />

sondern angesiedelt in den 1970ern, bei<br />

»Get Yer Ya-Ya’s Out!« (1970), »Sticky Fingers«<br />

(1971) und »Exile on Main St.« (1972).<br />

»Midnight Rambler«, »Sympathy for the De-<br />

vil«, »Dead Flowers« zählen dazu und<br />

»Brown Sugar«. An dieser Stelle kommt<br />

»ein ständiger Gastmusiker« ins virtuose<br />

Spiel, der dem Stones-Klangbild ein ums<br />

andere Mal das Sahnehäubchen aufsetzt:<br />

Achim Farr von der Frankfurt City Blues<br />

Band. Was der von sich hören lässt, ist der<br />

absolute Hammer!<br />

Musik-Profis sind aber auch die meisten<br />

anderen. Musikwissenschaftler Rolf Bussalb<br />

gilt als Hessen-Antwort auf Gitarristen-Legende<br />

Tommy Tedesco. Der Beau aus Südhessen<br />

lehrt an einer Musikschule modernes<br />

Gitarrenspiel und ist ein gefragter<br />

Rock- und Jazzgitarrist. Häufig begleitete er<br />

Nigel Kennedy, den Star-Geiger; u.a. bei<br />

einem Konzert in der Royal Albert Hall.<br />

Rolfs jüngerer Bruder Klaus ist »Berufsbasser«,<br />

Musiklehrer und in Musical-Produktionen<br />

eingebunden.<br />

Den Part von Keith Richards spielt Achim<br />

Schnall, der sich mit Rolf blind versteht;<br />

was daran liegen kann, dass beide Gitarristen<br />

am selben Tag im März 1961 das Licht<br />

der Welt erblickten. Achim verdient seine<br />

Brötchen mit dem »City Music Studio« in<br />

Offenbach, wo er auch Henni Nachtsheim<br />

zu seinen Kunden zählt, und als Haus-und-<br />

Achim Schnall, Rolf Bussalb und Peter Schmidt.<br />

BLICK IN DIE REGION<br />

Hof-Mischer von Wolfgang Niedecken und<br />

dessen Kölsch-Rock-Band BAP. Besonderes<br />

Kennzeichen: Hemd mit Totenkopf-Motiven,<br />

eine abgerissene Jeans, die bald in alle<br />

Einzelteile zerfällt – und eine glühende Filterlose,<br />

während des Spiels zwischen die<br />

Saiten am Ende des Gitarrenhalses geklemmt.<br />

Musiklehrer ist auch Didi Müller,<br />

der Keyboarder, dem hauptberuflich am<br />

Wohlergehen der Kaisersaal-Lichtspiele im<br />

12 000-Seelen-Ort Münster gelegen ist.<br />

Keinen Musikerjob hat nur Trommler Kläus<br />

Schmidt: Ihn weist die Band-Homepage als<br />

»Unternehmer und Ex-Postler« aus. Nicht<br />

zu vergessen »Fips«, der Derwisch: Peter<br />

Schmidt aus Bruchköbel, bei dem die Glitter-Fäden<br />

zusammenlaufen, arbeitet als Architekt<br />

und Großfamilienoberhaupt.<br />

Am 27. Juli wollen die Musiker wieder<br />

Wettenberg rocken; wie vor etlichen Jahren<br />

auf der großen Bühne an der Turnhalle.<br />

Wer die echten Stones mag, hat an diesem<br />

Cover bestimmt seine Freude und sollte<br />

sich den Termin merken, denn so oft wie<br />

früher mit 35 Gigs pro Jahr treten die Glitter<br />

Twins nicht mehr auf. »Maybe the last<br />

time… I don’t know!?« Hoffentlich nicht!<br />

Norbert Schmidt<br />

7/2012 streifzug 21


UNTERWEGS<br />

»Centralbar«<br />

Löbers Hof 10 · 35390 Gießen · Telefon 0641/9845337<br />

Wer in Gießens Innenstadt eine gute Gelegenheit<br />

sucht, um für weitere Feierlichkeiten<br />

»vorzuglühen«, einen Abend gechillt ausklingen<br />

zu lassen oder einfach nur als Hauptabendprogramm<br />

einen Cocktail zu trinken,<br />

wird in der Centralbar fündig. Mitten in Gießens<br />

Zentrum gelegen, aber dennoch in<br />

einer Nebengasse versteckt, bietet die Centralbar<br />

in ihrer aktuellen Form bereits seit<br />

2003 Cocktails auf hohem Niveau in loungigem<br />

Ambiente, mit dem sie durchaus der<br />

Wegbereiter für die später in ähnlichem Stil<br />

umgestalteten Türmchen, Dachcafé und Co.<br />

gewesen sein dürfte.<br />

Der Erfolg der Centralbar ist untrennbar mit<br />

dem Namen Kazim Eren verbunden, der das<br />

Potenzial des Ladens sofort erkannte. Nachdem<br />

das Café Löbers dichtgemacht hatte,<br />

wurde in diesen Räumlichkeiten im Löbershof<br />

von Frankfurter Geschäftsleuten die<br />

erste Centralbar gegründet, die sich aber<br />

nicht halten konnte und bereits nach wenigen<br />

Monaten wieder geschlossen wurde.<br />

Eren wusste gleich: »Das kann ich besser.<br />

Schon als Kleinkind habe ich Gastronomie<br />

im Blut gehabt, wollte unter Menschen sein,<br />

22 streifzug 7/2012<br />

Fotos: Schepp<br />

für sie kochen, und dafür sorgen, dass sie<br />

sich wohlfühlen. Eine Cocktailbar war schon<br />

immer mein Traum.«<br />

So übernahm er als Geschäftsführer gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Nec die Centralbar<br />

und belebte sie, indem er das Konzept<br />

überarbeitete. Von der Getränke- über die<br />

Speisekarte bis hin zur loungigen Inneneinrichtung<br />

mit Videoleinwand und schönem<br />

Biergarten vor der Tür. So laufen auf der<br />

Leinwand gechillte Clips von sonnigen Stränden,<br />

aber durchaus auch Fußballübertragungen<br />

wie jüngst bei der EM. Der Biergarten<br />

hingegen lockt dank Sand und Liegestühlen<br />

mit Urlaubsflair. Auch Events nahm Eren in<br />

das Programm auf: So steht jeder erste und<br />

dritte Mittwoch im Monat im Zeichen von<br />

Salsa. Auch Partys bietet die Location gelegentlich<br />

an, wie zuletzt die Medizinerparty<br />

oder den Tanz in den Mai mit Ralf Richter.<br />

Weniger loungig, dafür aber ruhiger und<br />

schlichter ist der Nebenraum der Centralbar<br />

gestaltet, der unter anderem die Theatergänger<br />

des TiL ansprechen soll und einen ungestörten<br />

Rahmen für ruhige Gespräche, Kartenspiele<br />

etc. bietet.<br />

Und auch wer spät noch Hunger hat, bekommt<br />

in der Centralbar an jedem Wochentag<br />

bis 23.30 Uhr warme Küche – die Renner<br />

sind Burritos und Tapas, aber auch<br />

Salate, Schnitzel, Pasta, Baguettes, Grillteller<br />

und Fingerfood stehen auf der Speisekarte.<br />

»Ich esse lieber hier als zu Hause, weil es so<br />

viel Auswahl gibt«, sagt Eren, der gleichzeitig<br />

auch sehr erfolgreich das Schnitzelhaus in<br />

der Frankfurter Straße leitet, und dessen 14jähriger<br />

Sohn Kenan erst kürzlich bewies,<br />

dass er von seinem Vater das Gastronomieblut<br />

geerbt hat: Er hat bereits ein Kochbuch<br />

veröffentlicht und plant schon das zweite.<br />

Beachtlich ist in der Centralbar zudem die<br />

Auswahl an Weinen, die keine Wünsche offen<br />

lassen. Das eigentliche Herzstück sind<br />

aber die Cocktails. Über 100 verschiedene<br />

Mixgetränke stehen zur Auswahl, die Karte<br />

ist zudem ebenso wie die Speisekarte Mitte<br />

Juni überarbeitet worden. Und eine besondere<br />

Neuheit bietet die Centralbar seitdem<br />

auch, die nur wenig Konkurrenz haben dürfte:<br />

Cocktail-to-Go in transparenten Plastikbechern.<br />

Aber natürlich kann man seinen<br />

White Russian, Caipirinha, Long Island Ice<br />

Tea, Swimming Pool, Tom Collins und Co.<br />

auch weiterhin in den bewährten Räumlichkeiten<br />

genießen – und das zu sagenhaften<br />

Preisen: »Wir haben eine unschlagbare Happy<br />

Hour – solche Qualität für solche Preise<br />

findest du woanders nicht«, sagt Eren. An<br />

allen Wochentagen von 19 bis 21 Uhr sowie<br />

sonntags bis donnerstags von 23 bis 0 Uhr<br />

und freitags und samstags von 23.30 bis<br />

1 Uhr kosten Cocktails nur 3,90 Euro,<br />

Daiquiris 4,90 Euro.<br />

Dank des angenehmen Ambientes mit Glasfassade,<br />

Videoleinwand und Biergarten sowie<br />

der großen Auswahl an Cocktails zu studentenfreundlichen<br />

Preisen dürfte es nur<br />

Formsache sein, dass die Centralbar im September<br />

2013 ihr zehnjähriges Bestehen feiert<br />

und auf erfolgreiche weitere Jahre anstoßen<br />

kann. Jan Sommerlad<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 50 im Hauptraum, 20 im<br />

Nebenraum, 30 im Biergarten<br />

Küche: Von exotischen Tapas über<br />

Pasta bis Schnitzel<br />

Spezialitäten: Cocktails<br />

Öffnungszeiten: täglich ab 18 Uhr,<br />

warme Küche bis 23.30 Uhr.<br />

Happy Hour So. bis Do. 19–21 und<br />

23–0 Uhr, Fr. und Sa. 19–21 und<br />

23.30–1 Uhr<br />

Küche ★★✩✩<br />

Ambiente ★★★✩<br />

Service ★★★✩<br />

Preise UU


…im größten Open-Air-Kino der Region<br />

16 Filmabende unterm Sternenhimmel<br />

Zum 14. Mal wird der Schlosshof des Butzbacher Landgrafenschlosses zum Kinosaal und lädt vom 18. Juli bis 2. August zu 16 Filmabenden<br />

ein. Auf dem Plan stehen u.a. der Publikumsliebling »Ziemlich beste Freunde« und Blockbuster wie »Ice Age 4« oder der neue »Spider-Man«.<br />

Zur deutschen Produktion »Ausgerechnet Sibirien« hat sich Regisseur Ralf Huettner angekündigt; außerdem läuft mit »The Rum<br />

Diary« eine Vorpremiere vor dem eigentlichen Kinostart. Karten für das Open-Air-Kino gibt es im Vorverkauf ab 23. Juni u.a. online unter<br />

www.openairkino.info. Los geht’s mit einer öffentlichen Generalprobe am 18. Juli mit »American Pie: Das Klassentreffen«. Offizieller Eröffnungsfilm<br />

ist die französische Komödie »Kochen ist Chefsache« mit Jean Reno (19. Juli). Am ersten Wochenende stehen »Men in Black 3«<br />

(20. Juli), »Ziemlich beste Freunde« (21. Juli) und der Dokumentarfilm »Deutschland von oben« (22. Juli) auf dem Plan. Matthias Schweighöfer<br />

ist am 23. Juli in seinem in und um Frankfurt produzierten Film »What A Man« zu sehen, die Literaturverfilmung »Lachsfischen im Jemen«<br />

folgt am 24. Juli. »Best Exotic Marigold Hotel« heißt der Programmkino-Hit, der am 25. Juli gezeigt wird. Die Kino-Variante der TV-<br />

Serie »Türkisch für Anfänger« steht am 26. Juli auf dem Programm, »The Amazing Spider-Man« kommt am 27. Juli. Im Vorprogramm wird an<br />

diesem Abend die US-Army-Dixieband Wings of Dixie spielen. »Ice Age« (28. Juli), »The Artist« (29. Juli), »Ausgerechnet Sibirien« (30. Juli),<br />

»The Rum Diary« mit Johnny Depp (31. Juli), »Ziemlich beste Freunde« (1. August) und »The Rocky Horror Picture Show« (2. August) folgen.<br />

…Theater und Kino<br />

FreiLichtKino im Schlosspark Laubach<br />

Es geht wieder los in Laubach! Am Donnerstag, 12. Juli, öffnet das FreiLichtKino im<br />

Schlosspark seine Pforten. In Zusammenarbeit mit der Stadt und der Kultur und Bäder<br />

GmbH präsentieren das Kino Traumstern und künstLich bis zum 15. Juli, jeweils ab<br />

20 Uhr anspruchsvolle Filme und hörenswerte Konzerte sowie erstmals einen Theaterabend.<br />

Den Auftakt macht das Theater Traumstern mit seiner Aufführung des »Eingebildeten<br />

Kranken« von Molière. Bereits am 6. und 7. Juli sind im Schlosspark Pre-Vorführungen<br />

geplant. Beginn ist wie bei allen anderen Veranstaltungen um 20 Uhr. Am<br />

13. Juli gibt es dann die besten Songs aus »Hair« zu hören, bevor mit »Sommer in<br />

Orange« der erste Film gezeigt wird. »The Artist« flimmert am 14. Juli über die Leinwand,<br />

zuvor geben sich Gabriela Mendes und Conjunto Creolo die Ehre. Den Abschluss des<br />

Wochenendes bilden am 15. Juli die Bakad Kapelye sowie »Ziemlich beste Freunde«<br />

(Foto). Die Filme beginnen jeweils mit Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr.<br />

…WG-Flohmarkt<br />

Es wird wieder getrödelt – im WG-Stil<br />

Nach dem fulminanten Auftakt im Februar startet nun am Samstag, 14. Juli die »Sommerausgabe« des<br />

<strong>Gießener</strong> WG-Flohmarkt-Fests unter dem Motto: »Kramt! Findet! Feiert!«. Diesmal wird nicht nur in WGs,<br />

sondern auch unter freiem Himmel gestöbert. Und zu guter Letzt wird TrödelTanzBar! »Habt ihr ein<br />

Hirschgeweih gesehen?«, »Gibt’s hier Schallplatten?«, »Kuchen?« – es wurde gefragt, geredet, gelacht. Zwischen<br />

ausgedienten Hemden, alten Super-Mario-Spielen und antikem Kaffeeservice wurde am 11. Februar<br />

in Gießen zum ersten Mal kollektiv getrödelt, organisiert von der Plattform für Gießen »Was mach ich<br />

eigentlich hier?« Rund 800 Trödler tingelten damals von WG zu WG. Die ganze Stadt wurde so zum Flohmarkt.<br />

16 WGs – in der Innenstadt verteilt – hatten mitgewirkt und präsentierten mehr als altbekannten<br />

Trödelkram. Kleine Kunstausstellungen, inszenierte Musik und vor allem eine Fülle an Gesprächen schafften<br />

eine neue Flohmarktatmosphäre, ganz im <strong>Gießener</strong> WG-Stil. Am Ende des Tages wurde gemeinsam<br />

gefeiert. So soll es nun auch am 14. Juli ab 17 Uhr werden. Wer als Aussteller dabei sein möchte, kann<br />

sich bis 1. Juli unter info@wasmachicheigentlichhier.de anmelden. Der wegweisende Flohmarktstadtplan<br />

wird in der Stadt ausgelegt und kann unter www.wasmachicheigentlichhier.de heruntergeladen werden.<br />

Nicht verkaufte Sachen können über den Veranstalter an regionale Hilfseinrichtungen gespendet werden.<br />

UNTERWEGS<br />

7/2012 streifzug 23


IM TEST<br />

Die<br />

Milchdiät<br />

Gaby Bindernagel, Melanie Nestor und Anja Henke vorher und nachher.<br />

Geschafft. Gaby Bindernagel (46), Melanie Nestor (42) und Anja<br />

Henke (41) haben drei Monate milch-diätet. Der streifzug hat sie<br />

begleitet und ist von ihren Erfolgen überwältigt. Zum Abschlussgespräch<br />

kommen nämlich drei Frauen – attraktiv, gut gelaunt<br />

und voller Energie. Insgesamt haben sie in drei Monaten 30,5 kg<br />

abgenommen, 8 bis 10 Prozent Körperfett verloren und den<br />

Bauchumfang im Schnitt um 13 cm reduziert. »Ich bin stolz auf die<br />

Mädels. Auch nach drei Monaten sind sie noch sehr motiviert und<br />

haben richtig Spaß an ihrer Lebensumstellung«, sagt Ernährungsberaterin<br />

Franca Mangiameli aus Gießen. Die Erfinderin der Milchdiät<br />

hat die drei Frauen bei der Ernährungsumstellung beraten.<br />

»Meine Lebensqualität hat sich erhöht, ich bin kaum noch zu<br />

bremsen«, sagt Melanie Nestor, die statt Kleidergröße 46 nun 42<br />

tragen kann. »Endlich muss ich nicht mehr in die Big-Läden und<br />

kann wieder normale Klamotten kaufen«, sagt sie. »Ich bin sicher,<br />

dass ich nicht mehr zunehmen werde. Die alten Kleider habe ich<br />

weggeworfen. Ich will nie mehr fühlen, was ich vorher gefühlt habe.<br />

Dafür haben wir zu viel investiert. Ich war immer müde und<br />

unbeweglich, jetzt geht es mir gut«, erzählt die 42-Jährige. Ihre<br />

Freundinnen nicken, denn sie fühlen ähnlich. »Seitdem ich die<br />

Milchdiät mache, hat sich mein Leben verändert«, sagt Gaby Bindernagel.<br />

Das Erfolgsrezept verrät Anja Henke: »Anfangen – jetzt«,<br />

sagt sie und lacht. Disziplin, Ernährung, Sport, die Betreung durch<br />

Franca Mangiameli und Abdul Mounouar, der den Mädels in seinem<br />

Sportstudio »WoF« im Schiffenberger Tal ein Fitnessprogramm<br />

auf den Leib schneiderte und sie motivierte, sowie der sanfte<br />

öffentliche Druck durch die Veröffentlichungen im streifzug seien<br />

24 streifzug 7/2012<br />

die Säulen gewesen. »Ich will den<br />

Tag nicht vor dem Abend loben,<br />

aber ich hoffe, dass wir genau so<br />

weitermachen«, sagt Anja Henke.<br />

Rückenprobleme sind verschwunden,<br />

die Frauen sind beweglicher<br />

und haben mehr Lust auf Leben.<br />

Natürlich gönnen sie sich auch<br />

mal etwas, aber in Maßen. »Wir<br />

sind sensibilisiert für das Essen«,<br />

verrät Anja Henke. Für alle drei<br />

gehört Sport nun zum Alltag. Der<br />

Vertrag im Studio ist verlängert.<br />

Nicht zuletzt, weil sich auch gesundheitliche<br />

Verbesserungen<br />

eingestellt haben. »Sport ist das<br />

beste Medikament gegen Bluthochdruck«,<br />

sagt Abdul Mounouar,<br />

der bei Gaby Bindernagel eine erhebliche<br />

Verbesserung gemessen<br />

hat. »Die drei haben sich auf die<br />

Milchdiät eingelassen und sind belohnt<br />

worden. Durch den Kalzium-<br />

Effekt haben sich auch viel Bauchumfang<br />

verloren. Ich bin zufrieden<br />

mit den Mädels«, so Mangiameli<br />

über das erfolgreiche Projekt.<br />

Franca Mangiameli<br />

Abdul Mounouar<br />

Fotos: mac/age


GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Petticoat und Pomade<br />

Nostalgie pur! Eine<br />

der schnellsten und<br />

schönsten Zeitreisen<br />

geht wieder los. An<br />

drei Tagen verwandelt<br />

sich das sonst<br />

so unscheinbare<br />

Dörfchen Krofdorf-<br />

Gleiberg in das Oldie-Mekka<br />

der 50er<br />

und 60er Jahre. Und<br />

das hat auch schnell ganz Deutschland gemerkt. Das beliebte<br />

Festival ist unbedingt einen Besuch wert. Wundervolle<br />

alte Schlitten auf Hochglanz poliert, Rock’n’Roll-Klänge aus<br />

allen Ecken, ein Nostalgiemarkt und der passende Rockabilly-Style<br />

wo man auch hinsieht. Unser Tipp: Passt euch<br />

kleidungstechnisch dem Zeitalter an und die Zeitreise ist<br />

perfekt! Vom 27. bis 29. Juli könnt ihr eintauchen in das<br />

goldene Zeitalter und das 23. Goldene Oldies Festival samt<br />

Oldtimer, Jeansjacken, Haarpomade und Petticoats wohin<br />

das Auge reicht. Der Eintritt kostet Freitag und Samstag<br />

10 Euro und gilt für alle drei Tage. Sonntag kostet er noch<br />

8 Euro. Der streifzug beschäftigt sich in der nächsten Ausgabe<br />

ausgiebig mit dem Festival.<br />

Starke Stimme<br />

AUSLESE<br />

Hardcore-Abend im MuK<br />

Drei US-amerikanische und eine deutsche Hardcore-Combo geben<br />

sich am Sonntag, 15. Juli, im MuK die Ehre. Bereits im vergangenen<br />

Jahr waren die vom Punk geprägten »Defeater« im lautesten Bunker<br />

der Stadt. Nun kommen sie als Headliner wieder. Das Quintett aus<br />

Boston wird als spannendste Band in der Landschaft des modernen<br />

Hardcore bezeichnet. Musikalisch wechseln sich turbulente mit ruhigen<br />

Parts ab, die Songtexte erzählen Geschichten über Nachkriegsszenarien<br />

und sind damit eher ungewöhnlich für die Szene. »Former<br />

Thieves« aus Cedar Falls bewegen sich dagegen im Post-Hardcore:<br />

»The Language That We Speak« ist nach einer EP ihr erstes Album.<br />

Wütend, verzweifelt, aber ehrlich kommt die Combo daher. Nach<br />

ihrer dritten veröffentlichten EP feiern die vier jungen Musiker von<br />

Code Orange Kids aus Pittsburgh dieses Jahr ihren Erfolg. Das Besondere:<br />

Hier singen Gitarristin Reba und Schlagzeuger Jami an der<br />

Front, während sich musikalisch<br />

schneller Punk mit<br />

schleppendem Doom<br />

abwechselt. Den Abend<br />

eröffnen werden »The Tidal<br />

Sleep« aus Mannheim und<br />

Karlsruhe. Los geht’s um<br />

20.30 Uhr. Tickets kosten<br />

im Vorverkauf 14 Euro<br />

oder 18 Euro (AK).<br />

Liz Longley kommt am 1. Juli in die Licher Bezalel-Synagoge. Die<br />

25-jährige Singer-Songwriterin ist an der Ostküste der USA aufgewachsen<br />

und hat am berühmten »Berkley College of Music« studiert.<br />

Nach ihrem Abschluss tourte sie mit Nancy Griffith, Shown Colvin,<br />

Jesse Colin Young, Jonathan Edwards,<br />

Joan Osborne oder Livingston Taylor<br />

durch die Clubs. Ihre außergewöhnlich<br />

einfühlsame und technisch perfekte<br />

Stimme zog die Zuhörer in ihren Bann.<br />

Inzwischen füllt sie mit ihrer Gitarre in<br />

den USA Hallen mit bis zu 600 Zuhörern.<br />

Los geht’s in der Licher Bezalel-<br />

Synagoge um 20 Uhr. Tickets: 12 Euro,<br />

ermäßigt 9 Euro.<br />

Traditionsveranstaltung<br />

Als einer der Höhepunkte des Sommers lockt die 9. Auflage der Gail'schen Tafelrunde am<br />

Samstag, 7. Juli, in das ganz besondere Ambiente des englischen Landschaftsgartens in Biebertal.<br />

Inmitten der wunderschönen Parklandschaft gehen Kunst und Kultur eine Verbindung<br />

mit kulinarischen Genüssen unter freiem Himmel ein. Rund um den Teich des Parks<br />

ist eine festliche Tafel aufgebaut, an der die Gäste mit einem mehrgängigen mediterranen<br />

Menü und italienischen Weinen verwöhnt werden. Musiker, Gaukler, Stelzenläufer und<br />

viele andere Zeitgenossen gaukeln und musizieren sich mit Charme und südländischem<br />

Temperament in die Herzen der Gäste. Neu ist in diesem Jahr das Lichtpicknick: Beleuchtete<br />

Pilze und Muscheln illuminieren den Park zusätzlich. Zum feurigen Finale präsentieren<br />

Feuerkünstler ein flammendes Varieté aus Feuerkunst und Tanztheater. Beginn 19 Uhr.<br />

7/2012 streifzug 25


Stadtfest<br />

17.–19. August 2012<br />

Gießen-Innenstadt<br />

Stadtführungen im Juli<br />

Entdecke die vielen Gesichter der Stadt!<br />

Sa 7.7.2012, 16.00 Uhr|Naturschutz auf der Hohen Warte<br />

So 8.7.2012, 18.15 Uhr|Botanischer Garten Düfte und Gerüche<br />

Mi 11.7.2012, 11.00 Uhr|DetektiveinGießen unterwegs<br />

Mi 11.7.2012, 14.00 Uhr|Ferien im Museum<br />

Fr 13.7.2012, 11.00 Uhr|Detektiveauf BurgGleiberg<br />

Sa 14.7.2012, 15.00 Uhr|Gießen hören,gucken,tasten,...<br />

Sa 14.7.2012, 21.00 Uhr|Akadem.Forstgarten Nachtder Sinne<br />

So 15.7.2012, 14.00 Uhr|Die BurgGleiberg<br />

So 15.7.2012, 15.00 Uhr|Der <strong>Gießener</strong> Kunstweg<br />

Mi 18.7.2012, 14.00 Uhr|Ferien im Museum Feuer aus Steinen<br />

Mi 18.7.2011, 18.00 Uhr|Das „Alt-<strong>Gießener</strong>“Bierseminar<br />

Fr 20.7.2012, 11.00 Uhr|Detektiveauf dem Schiffenberg<br />

www.giessen-tourismus.de<br />

Tourist-Information Gießen<br />

Berliner Platz 2(Kongresshalle)<br />

35390 Gießen<br />

Tel: 0641306 -1890<br />

E-Mail: tourist@giessen.de<br />

Montag –Freitag: 9.00 –18.00 Uhr<br />

Samstag: 10.00 –14.00 Uhr<br />

und mehr...<br />

Lahnlust<br />

1. –2.September2012<br />

Lahnufer<br />

noch bis 15. Juli<br />

www.urzeit-entdecken.de<br />

Gießen Marketing GmbH |www.giessen-tourismus.de


Veranstaltungen<br />

1SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Grünberg<br />

Von Menschen und<br />

Mäusen<br />

Mausefallen aus der<br />

Sammlung von Reinhard<br />

Ewert (bis 5. August,<br />

Mi. 18 bis 20 Uhr,<br />

Fr. bis So. 14 bis 18<br />

Uhr)<br />

Museum im Spital<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Ebsdorfergrund<br />

Summer-Fun-Festival –<br />

Drachenei<br />

und Zauberei<br />

Kinder- und Familienfestival<br />

mit Fredrik<br />

Vahle & Band,<br />

Schwimmbad-Disco,<br />

Zauberer Michael<br />

10.30 GrundBad –<br />

Gelände Heskem-<br />

Mölln<br />

Feldatal<br />

Mühlenfest<br />

Rahmenprogramm und<br />

historischer Markt<br />

11.00 Ortsmitte<br />

Stumpertenrod<br />

Grünberg<br />

Diebsturmfest<br />

Stadtfest mit<br />

Livemusik<br />

Altstadt/Diebsturm<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Urzeit in Gießen<br />

entdecken<br />

Führung von Urzeit bis<br />

zur Eiszeit<br />

12.00 und 15.00 Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

Sonntagsführungen im<br />

Botanischen Garten<br />

Pflanzen erleben –<br />

Vielfalt bei Blüten und<br />

Bestäubern<br />

18.15 Botanischer<br />

Garten<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Botanische Konzerte<br />

Roots – Blues &<br />

Balladen<br />

11.00 Botanischer<br />

Garten<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Oberkrainer-Express –<br />

Volksmusik<br />

15.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Basilika-Konzerte<br />

Studio Konzertante mit<br />

Werken von Vivaldi,<br />

Bach, Rossini<br />

19.30 Rathaus,<br />

Konzertsaal<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Open Doors – Rock,<br />

Oldies & Blues<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Laubach<br />

Schlossparkkonzert<br />

Mit dem neu gegründeten<br />

Verein Lampenfieber<br />

15.00 Schlosspark<br />

Lich<br />

Klangzauber<br />

Saxophon & Orgel<br />

20.00 Marienstiftskirche<br />

Liz Longley<br />

Singer-Songwriterin aus<br />

Nashville und Lisa-Marie<br />

Fischer (Marburg)<br />

20.00 Kulturzentrum<br />

Bezalel-Synagoge<br />

Vorträge<br />

Eine(r) liest<br />

Pfeiffer trifft Horvath –<br />

Der ewige Spießer –<br />

Lesung und Büchermarkt<br />

12.00 Marktlaubenstraße<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

8.00 Hessenhallen<br />

Ebsdorfergrund<br />

Flugzeugwrackmuseum<br />

Gesonderte Führungen<br />

außerhalb der<br />

Öffnungszeiten jederzeit<br />

möglich unter:<br />

06424/9231 93<br />

13.00 Ebsdorf,<br />

Hauptstraße 31c<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Workshop:<br />

Flamenco für Kinder<br />

Infos: www.almagitana.de/workshops.<br />

htm<br />

10.00 MuK<br />

2 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Guinness Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

LESUNG<br />

1. Juli<br />

Gießen<br />

Eine(r) liest: Pfeiffer trifft Horvath<br />

Episodenhaft beschreibt Ödon von Horvath in<br />

seinem ersten Roman »Der ewige Spießer« das<br />

moderne Menschenbild des Spießbürgers, einer<br />

Spezies ohne Verfallsdatum. In Auszügen stellt<br />

Schauspieler Harald Pfeiffer das Fräulein Anna<br />

Pollinger vor, die vor dem Hintergrund finanzieller Not beginnt, praktisch<br />

zu werden. Mit Büchermarkt. Eintritt frei 12.00 Marktlauben<br />

Independent tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Studierende berichten<br />

für Studierende<br />

DDR unter Palmen –<br />

Berichte von der<br />

Großen Exkursion<br />

Kuba 2012<br />

18.15 Zeughaus,<br />

Großer Hörsaal<br />

Die queere<br />

Ringvorlesung<br />

Das Bild als Queereur –<br />

Queere ästhetische<br />

Strategien im Kontext<br />

multipler Machtverhältnisse<br />

von Dr. Antke<br />

Engel<br />

19.15 Alte UB<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Seniorennachmittag<br />

15.00 Mathematikum<br />

Vogelsberg<br />

Ferienspiele im Naturpark<br />

Hoher Vogelsberg<br />

Unter dem Motto:<br />

Germany’s next Waldmodell.<br />

Für Schulkinder<br />

bis 12 Jahre, von Mo.<br />

bis Fr. 9.00 bis 16.00,<br />

Information und Anmeldung:www.ritz-naturattraktionen.de<br />

oder Tel.<br />

06644/7529<br />

3DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer –<br />

Der Partydienstag<br />

21.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Ferienspiele im<br />

Mathematikum<br />

für Kinder zwischen<br />

8 und 12 Jahren<br />

9.00 Mathematikum<br />

Tuesday Night Skating<br />

Auf Inlinern durch<br />

die Stadt<br />

20.00 Parkplatz Intersport<br />

Begro, Schiffenberger<br />

Weg 119<br />

VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

Ihre Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

02.–08.09. | So.–Sa. | 14–18 Uhr<br />

Ausstellung – Frauen für den Frieden<br />

07.09. | Freitag | 20 Uhr<br />

Gerd Dudenhöffer – Sackgasse<br />

14.09. | Freitag | 20 Uhr<br />

»Don Giovanni à trois« –Kultour 2000 e.V.<br />

06.10. | Samstag | 20 Uhr<br />

Der Familie Popolski<br />

»Get the Polka started!«<br />

13.10. | Samstag | 20 Uhr<br />

Konzert: Wolf Mahn<br />

14.10. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />

2nd-Hand-Modemarkt<br />

19.10. | Freitag | 20 Uhr<br />

Bodo Bach<br />

26.10. | Freitag | 20 Uhr<br />

Dr. MARK BENECKE –<br />

Aus der Dunkelkammer des Bösen<br />

27.10. | Samstag | 20 Uhr<br />

Konzert: Saga<br />

09.11. | Freitag | 20 Uhr<br />

EURE MÜTTER – »Schieb du Sau!« Extra<br />

22.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

»Bäst of Begge Peder«<br />

(hessische Mundart Comedy)<br />

23.11. | Freitag | 17 Uhr<br />

»Michel in der Suppenschüssel«<br />

nach Astrid Lindgren<br />

24.11. | Samstag | 20 Uhr<br />

Meltem Kaptan<br />

29.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Mundstuhl – »Ausnahmezustand«<br />

06.12. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

VINCE EBERT<br />

09.12. | Sonntag | 15 Uhr<br />

Kindermusical »Aschenputtel –das Musical«<br />

16.12. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />

Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />

23.12. | Sonntag | 19.30 Uhr<br />

Weihnachtskonzert<br />

»Hilf deinem Nachbarn«<br />

26.12. | Mittwoch | 15.30 Uhr<br />

Die kleine Hexe feiert Weihnachten<br />

27.12. | Donnerstag | 20 Uhr<br />

Angelo Kelly Offroad – Christmas-Tour<br />

28.12. | Freitag | 19 Uhr<br />

Novyje Russkije Babki<br />

(Neue Russische Omis)<br />

30.12. | Sonntag | 20 Uhr<br />

Die Nacht der 5 Tenöre<br />

31.12. | Montag | 19.30 Uhr<br />

Großer Silvesterball<br />

7/2012 streifzug 27


VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

4 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Spätschicht<br />

Metal, Rockabilly, Punk<br />

mit DJ Dead Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Hier im Garten –<br />

Karoline von Günderrode<br />

und die Romantik<br />

Poetisch-Botanische<br />

Führung mit Dr. Marlies<br />

Obier und Holger<br />

Laake<br />

18.00 Botanischer<br />

Garten<br />

5 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Rubbel de’ Aff –<br />

die verrückte<br />

Gender Party<br />

21.00 Monkeys<br />

Land unter<br />

Electronische Tanzmusik<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Frauen, Frieden und<br />

Sicherheit – von<br />

Frauenfragen zur<br />

Genderperspektive<br />

Öffentlicher Vortrag<br />

von Prof. Dr. Beate Rudolf<br />

19.00 Uni-Hauptgebäude,<br />

Aula<br />

Republik der Frauen<br />

Gioconda Belli aus<br />

Nicaragua liest bei ihrer<br />

einzigen Station in<br />

6. Juli<br />

Wettenberg<br />

Italienische Nacht<br />

Ein Sommerabend mit kulinarischen Köstlichkeiten,<br />

bezaubernden Melodien und glanzvollen<br />

Stimmen. Geboten werden Höhepunkte aus<br />

italienischen Opern der »Belcanto«-Epoche. Im<br />

Mittelpunkt des Solistenaufgebots steht der Bariton-Sänger Tae-Joong Yang<br />

von der Wiener Staatsoper. Zudem treten weitere hochklassige Sänger auf,<br />

die von der Großpolnischen Philharmonie begleitet werden.<br />

20.30 Burg Gleiberg<br />

28 streifzug 7/2012<br />

Deutschland ihre eigenen<br />

Texte<br />

19.30 Petruskirche<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste –<br />

Das Unikino<br />

Ein Tick anders (Komödie,<br />

D, 2011)<br />

20.00 Flimmerkiste<br />

6 FR<br />

BÜHNE<br />

Hungen<br />

Open-Air<br />

Der eingebildete<br />

Kranke – gespielt vom<br />

Theater Traumstern<br />

20.00 Schloss,<br />

Innenhof<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa Club –<br />

Ritmo Latino<br />

Salsa-Rhythmen, Top<br />

DJ’s, Schnupperkurse<br />

u.v. m. aus der Karibik<br />

und Lateinamerika<br />

bestimmen den Abend<br />

21.00 White<br />

Elephant<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Bio(R)hytmus –<br />

Biologie UniParty<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Die 80er sind los!<br />

Mit DJ Dead Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Eritrea-Festival<br />

Musik, Kinder- und<br />

Jugendprogramm,<br />

Sport, Vorträge, Fotoausstellungen<br />

20.00 Hessenhalle<br />

Grünberg<br />

Grimm & ich<br />

1. Grünberger Märchenfestival<br />

(täglich bis<br />

13. Juli) – Eröffnung<br />

Infos: http://grimmund-ich.de<br />

11.00 Märchenzelt<br />

an der Stadtkirche<br />

1. Grünberger<br />

Märchenfestival<br />

Ein Abend wie 1001<br />

Nacht für Erwachsene,<br />

Bauchtanz, Livemusik<br />

mit 4 von Acht Ohren.<br />

Infos: http://grimmund-ich.de<br />

19.00 Märchenzelt<br />

an der Stadtkirche<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Brutality Will Prevail,<br />

Desolated, In Circles,<br />

Countdown, Grey<br />

Years, Harm/Shelter<br />

19.00 MuK<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Alexandre Zindel –<br />

Autoharpspieler &<br />

Sänger<br />

20.00 Kloster Schiffenberg<br />

Wettenberg<br />

Italienische Nacht<br />

Highlights aus Opern<br />

von Rossini, Bellini &<br />

Donizetti, VVK: www.<br />

adticket.de, www.zagovec-artists.de,<br />

01 80/5040300<br />

20.30 Burg Gleiberg<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Freitag.Vier: Das Hausbuch<br />

der Märchen<br />

Lesung und Gespräch<br />

mit Museumsdirektor<br />

Dr. Friedhelm Häring.<br />

Für Kinder ab vier J.<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

KONZERT<br />

7 SA<br />

BÜHNE<br />

Hungen<br />

Open-Air<br />

Der eingebildete<br />

Kranke – gespielt vom<br />

Theater Traumstern<br />

20.00 Schloss,<br />

Innenhof<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Nachttanzdemo<br />

mit Undertheground<br />

Innenstadt<br />

Schwule Mädchen Party<br />

20.00 AK44<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Phono Pop Club<br />

Indie.Electro.Pop.Party<br />

22.00 Monkeys<br />

Rock of Ages<br />

Rock, Metal, classics<br />

mit DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

House at Admiral<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Eritrea-Festival<br />

Musik, Kinder- und<br />

Jugendprogramm,<br />

Sport, Vorträge,<br />

Fotoausstellungen<br />

10.00 Hessenhalle<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Urzeit in Gießen<br />

entdecken<br />

Von der Urzeit bis zur<br />

Eiszeit<br />

12.00 und 15.00 Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

Naturschutzwanderung<br />

Naturschutz auf der<br />

Hohen Warte mit Ralph<br />

Bauer und Wolfgang<br />

Wagner<br />

16.00 Netanyastraße<br />

(Wendehammer, Europaviertel)<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Der singende Postbote<br />

– Volksmusik<br />

15.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Peep Durple – Rock<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Shadowpainter<br />

CD Pelease Party<br />

Mit Am Leben vorbei –<br />

Alternative, Grunge<br />

Rock der 90er<br />

21.00 MuK<br />

Hungen<br />

Amigos & Freunde<br />

Schlagerfeuerwerk<br />

20.00 Sportplatz<br />

Villingen<br />

SONSTIGES<br />

Biebertal<br />

9. Gailsche Tafelrunde<br />

Rund um den Teich<br />

werden Gäste kulinarisch<br />

und kulturell verwöhnt,<br />

Infos: www.<br />

wieselevents.com oder<br />

Tel. 06405/5057 11<br />

19.00 Gailscher Park<br />

8 SO<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Eritrea-Festival<br />

Musik, Kinder- und<br />

Jugendprogramm,<br />

Sport, Vorträge,<br />

Fotoausstellungen<br />

11.00 Hessenhalle<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Antik- und<br />

Sammlermarkt<br />

9.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Urzeit in Gießen<br />

entdecken<br />

Von der Urzeit bis zur<br />

Eiszeit<br />

12.00 und 15.00 Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

Gießen von unten<br />

Archäologie einer<br />

Stadt – Eine Reise in<br />

die Vorgeschichte<br />

14.00 Liebigmuseum<br />

Sonntagsführungen im<br />

Botanischen Garten<br />

Pflanzen erleben, Luftige<br />

Nachrichten: Düfte<br />

und Gerüche<br />

18.15 Botanischer<br />

Garten<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Musikverein Allendorf –<br />

Böhmische Blasmusik<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Frankie Boys – von<br />

Swing bis Pop<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Laubach<br />

Schlossparkkonzert<br />

Mit Nora Schmidt<br />

(Schlagersängerin)<br />

15.00 Schlosspark<br />

9 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

10 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer –<br />

Der Partydienstag<br />

21.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Ferienspiele im<br />

Mathematikum<br />

Für Kinder zwischen<br />

8 und 12 Jahren<br />

9.00 Mathematikum<br />

Tuesday Night Skating<br />

Auf Inlinern durch<br />

die Stadt<br />

20.00 Parkplatz von<br />

Intersport Begro<br />

Grünberg<br />

Grimm & ich –<br />

1. Grünberger<br />

Märchenfestival<br />

Die Fabel von der<br />

Stadtmaus und der<br />

Feldmaus – Mäusemärchen<br />

und mehr<br />

10.00 Museum<br />

im Spital<br />

11 MI<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Detektive in Gießen<br />

unterwegs – Ein Detektivspiel<br />

zur <strong>Gießener</strong><br />

Geschichte<br />

11.00 Stadtkirchenturm<br />

Stadtführungen<br />

Ferien im Museum –<br />

Geheimnisvolle Nachrichten<br />

im Burgmannenhaus<br />

mit Kay-<br />

Hermann Hörster<br />

14.00 Leib’sches<br />

Haus<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

16.00 Mathematikum


KONZERT<br />

7. Juli<br />

Hungen<br />

Amigos & Freunde<br />

Im Stadtteil Villingen laden die berühmtesten<br />

Einwohner des Ortes zu einem Mega-Spektakel<br />

ein: Die Amigos Bernd und Karl-Heinz Ulrich<br />

überraschen mit einem Schlager-Festival und bieten<br />

unter anderem Stefan Mross, Michael Hirte<br />

sowie die Gewinnerinnen des Volksmusik Grand Prix, Sigrid und Marina.<br />

Im Vorprogramm treten Daniela Alfinito und Country-Sängerin C.C. Tennissen<br />

auf. 18.00 Festzelt Villingen<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Chicago Five & One<br />

19.00 Lahnterrasse<br />

Spätschicht<br />

Pagan-Metal, NDH,<br />

Industrial, Mittelalter<br />

mit DJ Lecur<br />

22.00 Scarabée<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

The Young Americans<br />

Große Abschlussshow<br />

der 45-köpfigen Show-<br />

Gruppe, Elemente aus<br />

Hip-Hop, Soul, Jazz,<br />

Musical, Dance,<br />

Comedy, Slapstick,<br />

Chorgesang<br />

19.00 Sporthalle Ost<br />

12 DO<br />

BÜHNE<br />

Laubach<br />

Open-Air<br />

Der eingebildete<br />

Kranke – gespielt vom<br />

Theater Traumstern<br />

20.00 Schlosspark<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Campus Beatz<br />

Studenten Semesterfete<br />

21.00 Monkeys<br />

Land unter<br />

Indiepassion mit<br />

DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Heimspiel<br />

Seniorenführung zur<br />

Ausstellung mit Werken<br />

von Jan und Saskia<br />

Schüler<br />

15.00 Kunsthalle<br />

Konzerte<br />

Gießen<br />

City Rats – Punkrock<br />

aus Israel<br />

20.00 AK44<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Lich<br />

Briefmarken-<br />

Tauschmarkt<br />

19.00 Bürgerhaus<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flimmerkiste –<br />

Das Unikino<br />

500 Days of Summer<br />

(Komödie/Drama, USA,<br />

2009)<br />

20.00 Flimmerkiste<br />

13 FR<br />

BÜHNE<br />

Hungen<br />

Absurda Comica<br />

oder Herr Peter Squenz<br />

mit der Theatergruppe<br />

des Instituts für Germanistik<br />

an der der JLU<br />

Gießen<br />

20.00 Schlosshof<br />

Marburg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Schlossfestspiele 3 Tage<br />

Maribor: Das Schlossgespenst<br />

hat Ohrwürmer<br />

– Musiktheaterstück<br />

für Kinder mit<br />

dem Musiker Janko<br />

Jezovsek-Jizou. VVK:<br />

www.adticket.de, Tel.<br />

06421/9912 15<br />

15.00 und 16.30 im<br />

und um das Schloss<br />

herum<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

World Vibes –<br />

Mfkw Uniparty<br />

22.00 Monkeys<br />

90er Eurodance +<br />

MashUp-Floor<br />

22.00 MuK<br />

Seek and Destroy<br />

Metalparty mit<br />

DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

Connect Party<br />

Campus<br />

rocks Schiffenberg<br />

22.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Detektive auf Burg<br />

Gleiberg – Wanderung<br />

und Detektivspiel für<br />

Kinder von 8 bis 10 Jahren.<br />

Infos: www.schlagetter-p.de<br />

11.00 Krofdorfer<br />

Straße/Ecke<br />

Gleiberger Weg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mühlleitners<br />

Liedermacher<br />

<strong>Gießener</strong> Liedermacher-Allstars<br />

Nacht II –<br />

im Anschluss offene<br />

Jam Session mit Daniel<br />

Mühlleitner<br />

21.00 Café Amélie<br />

Laubach<br />

Kino und<br />

Bühnenprogramm<br />

Die besten Songs aus<br />

HAIR mit dem Theater<br />

Traumstern, anschließend<br />

der Film: Sommer<br />

in Orange<br />

20.00 Schlosspark<br />

Marburg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Schlossfestspiele 3 Tage<br />

Maribor, Operngala –<br />

mit Solisten aus<br />

Maribor und dem<br />

Schlossorchester<br />

musica europa. VVK:<br />

www.adticket.de, Tel.<br />

06421/9912 15<br />

20.00 Schloss,<br />

Fürstensaal<br />

SONSTIGES<br />

Homberg/Ohm<br />

1. Hessencup<br />

Oldtimertraktor-Langstreckenrennen<br />

Traktoren aus alten<br />

Zeiten in zwei Etappen<br />

auf Feld- und Wiesenwegen.<br />

Infos: www.<br />

oldtimer-freunde-ohmtal.de<br />

Veranstaltungsgelände<br />

Dannenrod<br />

14 SA<br />

BÜHNE<br />

Marburg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Schlossfestspiele 3 Tage<br />

Maribor: Das Schlossgespenst<br />

hat Ohrwürmer<br />

– Musiktheaterstück<br />

für Kinder mit<br />

dem Musiker Janko<br />

Jezovsek-Jizou. VVK:<br />

www.adticket.de, Tel.<br />

06421/9912 15<br />

10.00, 11.30, 15.00<br />

und 16.30 im und<br />

um das Schloss<br />

herum<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Rock’n’Roll Queens<br />

22.00 Monkeys<br />

Rhythm and House<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Electrified!<br />

Deep, Tech, Electro,<br />

Minimal, Dubstep auf<br />

zwei Floors<br />

22.00 MuK<br />

Achterbahn<br />

statt Bällchenbad<br />

OldSchool, New Metal,<br />

Rock’n’Roll, Grunge mit<br />

DJ Nightnoize<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Kramt! Findet! Feiert!<br />

Das <strong>Gießener</strong> WG-<br />

Flohmarkt-Fest mit abschließender<br />

Trödel-<br />

TanzBar, Infos unter<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

17.00 in teilnehmenden<br />

WGs in Gießen<br />

VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

Wünschen Sie Ihre<br />

Veranstaltung im<br />

27. Juli 2012<br />

Allendorf/Lumda<br />

Festzelt<br />

streifzug<br />

Schreiben Sie bis zum 13. Juli per E-Mail an:<br />

streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit<br />

der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />

7/2012 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

30 streifzug 7/2012<br />

Das regionale Stellenportal<br />

mit über 35.000 Stellenportal<br />

www.JOBS-in-Mittelhessen.de<br />

Grünberg<br />

1. Hessenfest<br />

mit Hessisch-Kulinarischem<br />

und Musik aus<br />

der Region<br />

11.00 Altstadt<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Urzeit in Gießen<br />

entdecken<br />

Vonder Urzeit bis zur<br />

Eiszeit<br />

12.00 und 15.00 Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

Stadtführungen<br />

Äktschen uff de Gass!<br />

(für Erwachsene) –Gießen<br />

hören, gucken, tasten,<br />

riechen, schmecken…<br />

15.00 Stadtkirchenturm,<br />

Kirchenplatz<br />

Sonntags am<br />

Schiffenberg<br />

Die Nacht der Sinne –<br />

Den Wald einmal anders<br />

erleben: Dunkel,<br />

geheimnisvoll. Eintauchen<br />

in die zauberhafte<br />

Welt der Dämmerungsund<br />

Nachttiere…<br />

21.00 Parkplatz am<br />

Schiffenberger Tal<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Antje und die Dominos<br />

–Schlager &Oldies<br />

15.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Patrick de Santos<br />

Kapverdische und<br />

brasilianische Musik<br />

19.00 ZiBB<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Bluesrange –Blues &<br />

Bluesrock<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

LAUBACH<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Open-Air: Gabriela<br />

Mendes &Conjunto<br />

Creolo –das ganze<br />

Spektrum der Kapverdischen<br />

Musik, anschließend:<br />

The Artist<br />

20.00 Schlossparkbühne<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

SONSTIGES<br />

Alsfeld<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Eröffnung: Lachendes<br />

Rathaus –Lach-Klanginstallation<br />

der Frankfurter<br />

Künstler CaBri,<br />

Carolyn Krüger und<br />

Brigitte Kottwitz<br />

11.00 Marktplatz<br />

Homberg/Ohm<br />

1. Hessencup<br />

Oldtimertraktor-Langstreckenrennen<br />

Veranstaltungsgelände<br />

Dannenrod<br />

15 SO<br />

BÜHNE<br />

Marburg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Schlossfestspiele Das<br />

Schlossgespenst hat<br />

Ohrwürmer.<br />

10.00, 11.30, 15.00<br />

und 16.30 im und<br />

um das Schloss<br />

herum<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Grünberg<br />

1. Hessenfest<br />

Mit Hessisch-Kulinarischem<br />

und Musik aus<br />

der Region<br />

11.00 Altstadt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Urzeit in Gießen<br />

entdecken<br />

Vonder Urzeit bis zur<br />

Eiszeit<br />

12.00 und 15.00 Selterstor<br />

(Elefantenklo)<br />

Tagder Offenen Pforte<br />

<strong>Gießener</strong> öffnen ihre<br />

Gärten für Besucher<br />

14.00 Fam. Paetow,<br />

Gleisanlagenpark,<br />

Frankfurter Straße<br />

Stadtführungen<br />

Der <strong>Gießener</strong><br />

Kunstweg<br />

15.00 Mensa<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Botanische Konzerte<br />

Jean Faure &Orchester<br />

–Klassiker des<br />

französischen Chanson<br />

11.00 Botanischer<br />

Garten<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Fernwaldmusikanten –<br />

Blasmusik<br />

15.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

TSG Big Band –<br />

Big Sound Band<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

AUGUST-AUSGABE<br />

› Erscheinungstermin: 26. 7. 2012<br />

› Anzeigenschluss: 13.7.2012<br />

Sichern Sie sich schon heute<br />

Ihren Anzeigenplatz<br />

in einem informativen und<br />

ansprechenden Umfeld!<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Telefon 0641/3003-223, -224<br />

Fax 0641/3003-300<br />

anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de


Defeater, Former<br />

Thieves, Code Orange<br />

Kids, The Tidal Sleep<br />

Hardcore-Combo<br />

20.30 MuK<br />

Laubach<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Open-Air: Bakad Kapelye,<br />

anschließend<br />

der Film: Ziemlich<br />

beste Freunde<br />

20.00 Schlossparkbühne<br />

Marburg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Schlossfestspiele 3 Tage<br />

Maribor: Operngala –<br />

mit Solisten aus<br />

Maribor und dem<br />

Schlossorchester<br />

musica europa<br />

20.00 Schloss,<br />

Fürstensaal<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Reptilienbörse<br />

10.00 Hessenhallen<br />

Alsfeld<br />

Antikmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

Homberg/Ohm<br />

1. Hessencup<br />

Oldtimertraktor-Langstreckenrennen<br />

Veranstaltungsgelände<br />

Dannenrod<br />

16 MO<br />

BÜHNE<br />

Grünberg<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Clapp & Buchfink: Die<br />

Ideenfänger – Ein<br />

Geschichten-Erfinden-<br />

Improvisations-Theater-<br />

Programm für Kinder<br />

ab 6 Jahren<br />

11.00 Theo-Koch-<br />

Schule<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Die queere<br />

Ringvorlesung<br />

Die Bedeutung des<br />

Geschlechts für Medizin.<br />

Evelyn Kleinert<br />

19.15 Alte UB<br />

17 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer –<br />

Der Partydienstag<br />

21.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tuesday Night Skating<br />

20.00 Parkplatz von<br />

Intersport Begro<br />

18 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Spätschicht<br />

PaganMetal, NGH,<br />

Industrial, Mittelalter<br />

mit DJ Lecur<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Ferien im Museum –<br />

Das Feuer aus den Steinen:<br />

eine Reise in die<br />

Steinzeit – für Kinder<br />

von 6 bis 10 Jahren<br />

14.00 Wallenfels’sches<br />

Haus<br />

Was hat ein<br />

Gärtner zu reisen<br />

Was Goethe in seinem<br />

Garten fand – Poetisch-<br />

Botanische Führung mit<br />

Dr. Marlies Obier und<br />

Holger Laake<br />

18.00 Botanischer<br />

Garten<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Ferienspiele im<br />

Mathematikum<br />

9.00 Mathematikum<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

American Pie:<br />

Das Klassentreffen<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

19 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Queer and still<br />

Monkeys feat. Erasmus<br />

internat. Studentsparty<br />

21.00 Monkeys<br />

Land unter<br />

electronische Tanzmusik<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Kochen ist Chefsache<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

20 FR<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Just Dance – strictly<br />

electric music<br />

22.00 Monkeys<br />

Gitarren in den<br />

Vordergrund<br />

Handgemachte Musik<br />

von DJ Nightnoize &<br />

Special Guest Mume<br />

22.00 Scarabée<br />

Admiral Black Beatz<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Detektive auf dem<br />

Schiffenberg – Wanderung<br />

und Detektivspiel<br />

für Kinder von<br />

8 bis 10 Jahren. Infos:<br />

www.schlagetter-p.de<br />

11.00 Parkplatz,<br />

Bahnübergang Schiffenberger<br />

Weg<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Generation GAP –<br />

Rock’n’Soul<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Men in Black 3<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

Wölfersheim<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Die große Reise –<br />

Begegnungen im Lichterlabyrinth<br />

20.00 Hochseilgarten<br />

21 SA<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Die große 90er Party<br />

22.00 Monkeys<br />

Hed Kandi<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Rock of Ages<br />

Mit DJ Cel’ardor<br />

22.00 Scarabée<br />

Reggae Night<br />

23.00 Domizil<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Vestiges – Frozen Man<br />

Syndrome<br />

20.00 AK44<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Ziemlich beste Freunde<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

22 SO<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Familienführung: Der<br />

Alte Friedhof – Bis wir<br />

uns wiedersehen<br />

15.00 Kapelle, Eingang<br />

Licher Straße<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Short Line –<br />

Blues & Rock<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Blue Project – Jazz mit<br />

Latin, Blues & Funk<br />

20.00 Schiffenberg<br />

Titan, Light Bearer,<br />

Tempest<br />

20.00 AK44<br />

Laubach<br />

Schlossparkkonzert<br />

Mit dem Solms-<br />

Laubacher Gesangverein<br />

15.00 Schlosspark<br />

Kammerkonzert<br />

Klassik mit dem Ensemble<br />

SINUS<br />

18.00 Hessenbrückenmühle,<br />

Münster<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Deutschland von oben<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

Telefon 0641/38306<br />

www.schlosskeller-giessen.de<br />

<strong>Gießener</strong><br />

Wochenmarkt<br />

Immer mittwochs und<br />

samstags herrscht in<br />

Gießen auf dem Brandplatz,<br />

dem Lindenplatz und<br />

in der Marktlaubenstraße<br />

von 7 bis 14 Uhr beim<br />

größten traditionellen<br />

Wochenmarkt der Region<br />

mit frischen Produkten ein<br />

buntes Treiben.<br />

@<br />

7/2012 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM JULI<br />

23 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

What a Man<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

24 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer –<br />

21.00 Monkeys<br />

streifzug<br />

streifzug<br />

streifzug<br />

32 streifzug 7/2012<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tuesday Night Skating<br />

20.00 Parkplatz von<br />

Intersport Begro<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Lachsfischen im Jemen<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

25 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Spätschicht<br />

Alternative, Grunge,<br />

StonerRock, Ska mit<br />

DJ Nightnoize<br />

22.00 Scarabée<br />

Sommer-Gewinnspiel<br />

Wir verlosen 3x 2 Freikarten<br />

für den HolidayPark<br />

Wie können Sie gewinnen?<br />

Ganz einfach!<br />

Senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Stichwort<br />

»HolidayPark« an anzeigenverkauf@<br />

giessener-allgemeine.de.<br />

Die Verlosung der Freikarten findet unter Ausschluss<br />

des Rechtsweges statt.<br />

Einsendeschluss: Fr.,13. Juli 2012<br />

Bitte vermerken Sie in der E-Mail ihre vollständige<br />

Adresse, damit wir die Freikarten<br />

nach erfolgter Verlosung zusenden können.<br />

Viel Erfolg, wünscht das<br />

streifzug -Team<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Stadtführungen<br />

Ferien im Museum –<br />

Menschenskinder!<br />

Kunst im Alten Schloss<br />

für Kinder von 6 bis<br />

10 Jahren<br />

14.00 Altes Schloss,<br />

Foyer<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Ferienspiele im<br />

Mathematikum<br />

9.00 Mathematikum<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Best Exotic Marigold<br />

Hotel<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

26 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Land unter<br />

Indiepassion<br />

mit DJ Jimmy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Lich<br />

Kultursommer<br />

Mittelhessen<br />

Gabriela Mendes &<br />

Conjunto Creolo – das<br />

ganze Spektrum der<br />

Kapverdischen Musik<br />

20.00 Kino Traumstern<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Türkisch für Anfänger<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

27 FR<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Beatklinik<br />

Medizinerparty<br />

Bang Bang Semesterabsch(l)uss<br />

22.00 Monkeys<br />

Electronic<br />

Porn Party No. 61<br />

EBM, Futurepop,<br />

Industrial<br />

22.00 MuK<br />

Scarabass Vol. I<br />

Dubstep, UK-Funky,<br />

House mit Special<br />

Guests zum<br />

50. Geburtstag<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Wettenberg<br />

Eröffnung: 23. Golden<br />

Oldies Festival<br />

Die Bundesliga der<br />

Oldiemusik, 3 Tage –<br />

9 Bühnen – 52 Livebands<br />

17.00 Ortsmitte<br />

Krofdorf<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

16.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Secret Tip – Blues mit<br />

Jazzeinflüssen<br />

20.00 Schiffenberg<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

The Amazing Spider-<br />

Man, Vorprogramm:<br />

Live-Musik der US-<br />

Dixieband Wings of<br />

Dixie<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

28 SA<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Indie Fresse Party<br />

Indie, Alternative &<br />

Electroclash<br />

22.00 Monkeys<br />

Admiral House Special<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

Dancing Devils<br />

in Angels Way<br />

Alles vom himmlischen<br />

Rock bis zum teuflisch<br />

guten Metal mit DJ<br />

Dead Jes7er<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Wettenberg<br />

Nostalgiemarkt –<br />

23. Golden Oldies<br />

Festival<br />

Die Bundesliga der<br />

Oldiemusik: 3 Tage –<br />

9 Bühnen – 52 Livebands<br />

11.00 Ortsmitte<br />

Krofdorf<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Buseck<br />

Flohmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Blacktop Cherry – Rock<br />

15.00 Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Diego’s Bluesband –<br />

Chicago-Blues<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Ice Age 4<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

29 SO<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Wettenberg<br />

Nostalgiemarkt –<br />

23. Golden Oldies<br />

Festival<br />

3 Tage – 9 Bühnen –<br />

52 Livebands – Die<br />

Bundesliga der Oldiemusik<br />

10.00 Ortsmitte<br />

Krofdorf<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Mathematische<br />

Stadtführung<br />

15.00 Mathematikum<br />

Wettenberg<br />

Führung im Holz- und<br />

Technikmuseum<br />

Anmeldung: Tourist-Information<br />

Gießen<br />

0641/97511-60 oder<br />

direkt im Museum<br />

06406/8307-400<br />

11.00 Holz- und<br />

Technikmuseum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Basilika-Konzerte<br />

Gentlemen Singers –<br />

Matineekonzert<br />

11.15 Rathaus,<br />

Konzertsaal<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

Musikzug Muschenheim<br />

– Blasmusik<br />

15.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Musikalischer Sommer<br />

auf dem Schiffenberg<br />

No-Eight – Rock & Pop<br />

20.00 Kloster<br />

Schiffenberg<br />

Laubach<br />

Schlossparkkonzert<br />

mit dem Musikverein<br />

Allendorf/Lahn<br />

15.00 Schlosspark<br />

SONSTIGES<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

The Artist<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

30 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent tanzbar<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Guinness Karaoke<br />

mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Lich<br />

Meer und Wasser –<br />

Ferienworkshop<br />

zweitägiger Malkurs für<br />

Kinder von 8 bis 13 Jahre<br />

mit Miriam Rieger<br />

10.30 Theaterwerkstatt<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

Ausgerechnet Sibirien,<br />

Regisseur Ralf Huettner<br />

und die Produzentinnen<br />

Minu Barati und<br />

Skady Lis kommen<br />

persönlich<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

31 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer – Der<br />

Partydienstag<br />

21.00 Monkeys<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Ferienspiele im Mathematikum<br />

für Kinder zwischen<br />

8 und 12 Jahren<br />

9.00 Mathematikum<br />

Tuesday Night Skating<br />

20.00 Parkplatz von<br />

Intersport Begro<br />

Butzbach<br />

Open-Air-Kino<br />

The Rum Diary, Vorpemiere<br />

vor dem offiziellen<br />

Kinostart<br />

19.00 Open-Air-Kino<br />

Lich<br />

Meer und Wasser –<br />

Ferienworkshop<br />

10.30 Theaterwerkstatt


Poliça kommen ins »Zoom«<br />

Eine Band aus Minneapolis um eine ehemalige Folksängerin ist derzeit das Spannendste,<br />

was der Popzirkus zu bieten hat. Poliça versöhnen Hiphop, Elektro und Indiepop. Wären sie<br />

15 Jahre früher gekommen, hätte man der Popmusik nie den Rücken kehren müssen. Am<br />

2. Juli gibt sich die Band im »Zoom« die Ehre.<br />

»Sie sind die beste Band, die ich jemals gehört<br />

habe.« Wer ein solches Kompliment<br />

von Justin Vernon, dem Kopf hinter Bon<br />

Iver, vorweisen kann, der packt am besten<br />

seine Koffer. Denn mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit geht es bald auf<br />

große Tournee rund um den Globus.<br />

Wenn dann auch noch Jay-Z daherkommt,<br />

und das eigene Musikvideo auf seinem<br />

Blog mit der Öffentlichkeit teilt, dann hat<br />

man am besten schon die Nachbarn gebeten,<br />

sich um die Blumen zu kümmern,<br />

denn so schnell wird man wohl nicht zurück<br />

sein: Der Hype dürfte ein großer werden.<br />

Channy Leanagh, die eiskalte Stimme<br />

hinter Poliça, hat genau das hinter sich.<br />

Seit knapp 15 Jahren sichert Auto-Tune, ein<br />

Programm zur nachträglichen Tonhöhenkorrektur<br />

von digitalen Musikaufnahmen,<br />

auch eher mittelmäßig begabten Sängern<br />

in gewisser Regelmäßigkeit hohe Chartplatzierungen.<br />

Ihre Stimmen klingen dann oft<br />

metallisch, schiefe Töne sucht man nach<br />

der Bearbeitung durch Auto-Tune vergebens.<br />

Cher stetzte mit »Believe« den Anfang<br />

der Mode, von Madonna bis Kanye<br />

West folgte der halbe Popzirkus – mit teils<br />

unsäglichen Ergebnissen. Auch Channy<br />

Leanagh klingt nach Auto-Tune. Doch bei<br />

Poliça wird ihre Stimme nicht verändert,<br />

um ihr einen besseren Klang zu geben<br />

oder etwas darzustellen, was in Wahrheit<br />

gar nicht da ist. Vielmehr geht es um<br />

Atmosphäre.<br />

Dass die Musik der Band gleichermaßen<br />

von Justin Vernon und Jay-Z – der eine seines<br />

Zeichens sensibler Songwriter mit<br />

Waldschratbart, der andere ehemals Drogendealer<br />

und inzwischen Medienmogul –<br />

Die Band um Sängerin Channy Leanagh räumt im Popzirkus auf.<br />

angepriesen wird, ist deutlichstes Zeichen<br />

dafür, dass sich Poliça nicht so gerne an<br />

Genregrenzen halten. Sie zeigen vielmehr:<br />

Hiphop, Elektro und Indiepop können miteinander.<br />

Verwurzelt in Minneapolis gründete<br />

sich die Band erst im vergangenen<br />

Jahr. Doch schon heute kann man sich eine<br />

gut aufgeräumte Plattensammlung ohne ihr<br />

Debütalbum »Give You The Ghost« nur<br />

Foto: bf<br />

schwer vorstellen. Möchte man vielleicht<br />

auch gar nicht: Wenn Auto-Tune bereits<br />

vor 15 Jahren so geklungen hätte, wäre es<br />

wohl gar nicht nötig gewesen, der Popmusik<br />

den Rücken zu kehren. Poliça kommen<br />

spät, doch immer noch sind sie ein Segen<br />

– nicht nur für Justin Vernon und Jay-Z.<br />

Tickets für ihr Konzert am 2. Juli im »Zoom«<br />

kosten 14 Euro. Florian Dörr<br />

7/2012 streifzug 33<br />

Fotos: Sven Stinn


AM MAIN<br />

Schein und Sein<br />

»Pssssst, bitte leise sein!« oder »Nichts anfassen!« bekommen Besucher in diesem Museum<br />

nicht zu hören. Nicht nur deshalb ist das Explora, das im Frankfurter Nordend in einem<br />

Bunker zu finden ist, ein besonderes Haus. Im Mitmachmuseum gibt es viel Schein, viel Sein,<br />

und wer genauer hinguckt und selbst aktiv wird, bekommt komplexe Phänomene aus<br />

Wissenschaft und Technik einfach erklärt.<br />

Schon alleine die Location ist einen Blick<br />

wert: Der Bunker, in dem sich das Museum<br />

breit gemacht hat, ist zwischen<br />

1940 bis 1943 gebaut worden. Bombensicher,<br />

2,15 Meter dicke Außenwände,<br />

zwei Meter dicke Decke aus Stahlbeton<br />

sowie Quarz und Basalt als Füllstoff. Hier<br />

sollte die Zivilbevölkerung vor den Bomben<br />

der alliierten Flugzeuge geschützt<br />

werden, die der Nazi-Diktatur den Kampf<br />

angesagt hatten. Von außen sieht der Bunker<br />

aus wie eine mittelalterliche Burg. So<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Sonntag, 1. Juli<br />

The Ballett Revolutión<br />

Die klassischen Tänzer widmen sich lateinamerikanischer<br />

Musik, Hip-Hop und R&B.<br />

➛ 14.30 Alte Oper<br />

Götterdämmerung<br />

Die Wagner-Oper dauert mit Pausen fast<br />

sechs Stunden.<br />

➛ 17.00 Opernhaus<br />

Dienstag, 3. Juli<br />

Trixie Whitley<br />

Die Sängerin mit der feinen Stimme hat ihr<br />

neues Projekt »Black Dub« im Gepäck.<br />

➛ 20.00 Gibson<br />

Mittwoch, 4. Juli<br />

Neoh<br />

Zur Mittagspause geben sich die <strong>Gießener</strong><br />

am FH-Campus im Nordend die Ehre.<br />

➛ 13.30 Fachhochschule, Nibelungenplatz<br />

34 streifzug 7/2012<br />

einfach erklärt<br />

sollte die feindliche Luftaufklärung getäuscht<br />

werden. Gegen Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs diente er nach Aussagen von<br />

Augenzeugen als Hauptquartier der Verteidigung<br />

Frankfurts, später waren »Ausgebombte«,<br />

die Frankfurter Kreditanstalt und<br />

ein Karnevalsverein dort zu finden. 1995<br />

erwarb der Designer und Sammler Gerhard<br />

O. Stief den Bunker, nachdem dieser<br />

nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion<br />

von der Bundesrepublik verkauft<br />

worden war.<br />

Freitag, 6. Juli<br />

Theaterspecial: Böse Märchen<br />

Studenten aus Frankfurt und Offenbach fragen:<br />

Wer hat Angst vor den Gebrüdern<br />

Grimm?<br />

➛ 19.30 Hochschule für Musik und<br />

Darstellende Kunst<br />

Samstag, 7. Juli<br />

Zombie Walk<br />

Hunderte von Leuten laufen, verkleidet und<br />

geschminkt als Zombies, durch die Stadt.<br />

➛ 19.00 Hauptbahnhof<br />

BB King<br />

Der »Blues Boy« gibt sich die Ehre in der<br />

Mainmetropole.<br />

➛ 20.00 Festhalle<br />

Sonntag, 8. Juli<br />

Die drei ??? – Record Release Party<br />

Ganz großes Hörspektakel! Die drei ???<br />

präsentieren neue Folgen.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Dieser Bunker ist sicher ein Alleinstellungsmerkmal<br />

des Museums, bereitete<br />

zu Beginn den Museumsmachern aber<br />

auch Kopfzerbrechen. Räumlich erweitert<br />

werden konnte der Bunker nämlich nur<br />

rudimentär. Eine Herausforderung. »Wir<br />

haben einen Turm angebaut und das<br />

Dach aufgerissen«, sagt Stief. Probleme<br />

hätten vor allem die Räume im Inneren<br />

bereitet. »Wir mussten erst herausfinden,<br />

welche Wände tragend sind.« Am Ende<br />

der Tüftelei aber stehen bis heute zwei<br />

Ironman<br />

3,8 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer<br />

Radeln, 42,2 Kilometer Laufen. Wer ist dabei?<br />

➛ 7.00 Langener Waldsee<br />

Inside Eintracht Frankfurt<br />

Wer den Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga<br />

wider Erwarten noch nicht kennen sollte, hat<br />

bei dieser Führung die Gelegenheit dazu, ihn<br />

kennenzulernen.<br />

➛ 14.00 Commerzbank Arena<br />

Montag, 9. Juli<br />

Hazmat Modine<br />

Blues, Country, Klezmer und Jazz mischt eine<br />

der angesagten Bands New Yorks in ihrem<br />

Sound.<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Sonntag, 15. Juli<br />

The Walkabouts<br />

Die Institution des Indie-Rocks<br />

kommt auf Tour.<br />

➛ 20.30 Das Bett


Etagen und ein Keller mit großen Räumen<br />

und kleinen Ecken, die ein bisschen<br />

Abenteuerlust und Forschergeist wecken.<br />

Gerade das brauchen die Besucher. Denn<br />

von ihnen erwartet Stief vor allem Neugierde<br />

und Spaß am Lernen. Am Anfang<br />

gibt’s einen gedruckten Guide und eine<br />

Spezialbrille. In dem Heft sind alle der<br />

150 Exponate aufgeführt; drei Kreuze zeigen,<br />

dass der Besucher selbst aktiv werden<br />

muss – beispielsweise kommt die<br />

Brille zum Einsatz, Räder müssen gedreht<br />

oder Perspektiven geändert werden. Unter<br />

den Ausstellungsstücken finden sich<br />

beispielsweise sogenannte Anaglyphen.<br />

Das sind Bilder, die aus zwei stereoskopischen<br />

Halbbildern in Rot und Grün über-<br />

Leidenschaft für verzerrte Wirklichkeiten.<br />

Montag, 16. Juli<br />

Tito & Tarantula<br />

Spätestens seit ihrem Auftritt in Tarantinos<br />

Film »From Dusk Till Dawn« sind die Bluesrocker<br />

Kult.<br />

➛ 20.00 Batschkapp<br />

Kimya Dawson<br />

Zusammen mit Adam Green hat die<br />

exzentrische Musikerin den Anti-Folk<br />

salonfähig gemacht.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Hugh Laurie<br />

Dr. House kann auch singen. Begleitet wird<br />

der Schauspieler von der Copper Bottom<br />

Band.<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Mittwoch, 18. Juli<br />

Schatzkammer des Nordens<br />

Greenpeace stellt in dieser Multivisions-<br />

Show die Arktis vor.<br />

➛ 20.30 Zoo<br />

einander gedruckt worden sind. Klingt<br />

kompliziert, ist es aber nicht. Denn wer<br />

die Spezialbrille aufsetzt, erlebt statt<br />

einem verschwommen Motiv ein Gefühl<br />

für Tiefe. Im Fundus gibt es außerdem<br />

Anamorphosen. Das sind verzerrte Zeichnungen,<br />

die beispielsweise erst mithilfe<br />

eines zylinderförmigen Spiegels entschlüsselt<br />

werden können. So kann aus einem<br />

Farbklumpen ein verzierter Stuhl werden.<br />

Oder Hologramme, die je nach Perspektive<br />

ein anderes Bild zeigen: Dracula schlafend,<br />

Dracula wacht auf, Dracula zeigt<br />

Zähne, Dracula beißt zu. Oder, oder,<br />

oder... Das Besondere an den Exponaten:<br />

Es handelt sich nicht um Leihgaben oder<br />

Geschenke. »Das nehmen wir nicht«, sagt<br />

Foto: Explora-Museum<br />

Donnerstag, 19. Juli<br />

Der Watzmann<br />

Die schrille Alpenshow verzichtet auf<br />

Bierzelt-Niveau.<br />

➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Freitag, 20. Juli<br />

Die Ärzte vs. Die Toten Hosen Party<br />

Ein DJ legt im Duell der beiden deutschen<br />

Punkbands auf, außerdem spielt die Gruppe<br />

Alex im Westerland.<br />

➛ 23.30 Das Bett<br />

Nächtliche Expedition<br />

Den Zoo können junge Naturforscher (8 bis<br />

12 Jahre) bei dieser Tour erkunden.<br />

➛ 19.30 Zoo<br />

Samstag, 21. Juli<br />

Christopher Street Day<br />

Die Parade steht unter dem Motto:<br />

»Eckstein, Eckstein, musst du noch<br />

versteckt sein?«<br />

➛ ab 12.00 Römer<br />

Klonen mit Hilfe eines Spiegels.<br />

Sonntag, 22. Juli<br />

AM MAIN<br />

Stief. Er habe alle Sammlerstücke weltweit<br />

gekauft, ersteigert oder anfertigen lassen.<br />

Naturwissenschaft und Technik zum Anfassen.<br />

Das ist das Motto des Explora-<br />

Museums. »Die Besucher sollen etwas<br />

kennenlernen, was sie vorher nicht kannten<br />

oder bereits Bekanntes vertiefen«, erklärt<br />

Stief das Konzept. »Und lernen kann<br />

man leichter, wenn man es anfassen, erleben<br />

und erfühlen kann.« Diese Erfahrung<br />

nähmen die Besucher dann mit nach Hause.<br />

»Das ist interaktiv, und das ist anders<br />

als in anderen Museen.«<br />

Das Explora-Museum ist täglich von 11 bis<br />

18 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es im<br />

Internet auf der Seite www.exploramuseum.de.<br />

Kays Al-Khanak<br />

Foto: Explora-Museum<br />

Young Rebel Set<br />

Legendär sind die Eine-Kiste-Bier-Pro-Person-<br />

Konzerte der englischen Indie-Folkrocker.<br />

➛ 20.30 Das Bett<br />

Dienstag, 24. Juli<br />

Daniel Kahn & The Painted Bird<br />

Vielfach ausgezeichnete Mixtur aus Klezmer,<br />

Punk, Folk und Singer-Songwriter.<br />

➛19.30 Palmengarten, Musikpavillon<br />

Freitag, 27. Juli<br />

Acht Jahre Cocoonclub<br />

Ein ganzes Wochenende feiert sich der Cocoonclub<br />

selbst. Wir wünschen alles Gute!<br />

➛ 22.00 Cocoonclub<br />

Samstag, 28. Juli<br />

Mauricio Guillén – Avenida Progreso<br />

Ausstellung rund um einen Film über soziale<br />

Unterschiede in einer Gesellschaft.<br />

➛ 10.00 Museum für Moderne Kunst<br />

7/2012 streifzug 35


Ein <strong>Gießener</strong> reißt<br />

Barrierefreiheit ist ein großes Thema. Doch nicht alles, was groß ist,<br />

überlässt man am besten erst einmal den anderen. Irgendjemand<br />

wird sich schon kümmern? Wohl eher nicht. Jan Kampmann aus Gießen<br />

studiert derzeit in Birmingham – und reißt nebenbei Barrieren ein.<br />

»Birmingham grüßt eigentlich recht behindertenfreundlich<br />

von der Insel. Eine Stadt, wie man sie sich<br />

als Rollstuhlfahrer nur wünschen kann«, erklärt der<br />

24-jährige <strong>Gießener</strong>. Und das, obwohl im Stadtkern<br />

mehr Kanäle fließen als in Venedig. Nicht nur stünden<br />

überall Rampen und Lifte. Auch werde einem Rollstuhlfahrer<br />

stets freundlich geholfen, selbst dann,<br />

wenn man erst zwei Minuten vor Abfahrt seines<br />

Zugs am Bahnhof eintreffe. Und an der gewünschten<br />

Station warte dann bereits der nächste Assistent mit<br />

einer Rampe. »In Deutschland wäre das ohne 48stündige<br />

Vorlaufzeit und amtliche Formalitäten undenkbar«,<br />

sagt Jan Kampmann.<br />

Trotzdem gebe es in Sachen Barrierefreiheit auch in<br />

Barrieren ein<br />

Für www.gogenie.org leistet er wichtige Arbeit.<br />

Birmingham noch einiges zu tun. »Sogar hier gibt es<br />

Schikanen.« Daher sei auch in »B’ham« ein Service wie<br />

www.gogenie.org sinnvoll. Die Datenbank bietet<br />

einen Überblick über die Barrierefreiheit verschiedener<br />

Lokalitäten. Benutzer können eingeben, wo sie<br />

beispielsweise am Abend gerne ausgehen möchten,<br />

und bekommen Informationen etwa zu Treppen<br />

geliefert, die nicht mit Rampe oder Lift zu Umgehen<br />

sind: »Anders als beispielsweise www.wheelmap.org,<br />

ein Partnerprojekt aus Deutschland, ist das nicht nur<br />

für Rollstuhlfahrer interessant. Auch auf die Bedürfnisse<br />

von seh- und höreingeschränkten Menschen<br />

wird hingewiesen«, sagt der <strong>Gießener</strong>. Dazu gibt es<br />

auch Hinweise etwa für Mütter mit Kinderwagen oder


Leute, die ein Café mit WiFi suchen. »Über<br />

unsere App kann zudem jeder in Sekundenschnelle<br />

Informationen zum gewünschten<br />

Kino, Restaurant oder Theater aufs Handy<br />

bekommen«, ergänzt er. Die Daten kommen<br />

von den Benutzern selbst: Ȇber die<br />

Jahre haben Rollstuhlfahrer und Menschen<br />

mit anderen Einschränkungen oder ihre Angehörigen<br />

einen Berg an Wissen angehäuft.<br />

Da wären wir heilfroh, wenn ein paar etwas<br />

beisteuern würden.«<br />

Noch wird Tag für Tag an der Webseite gebastelt,<br />

dennoch kann und soll bereits fleißig<br />

eingetragen werden. Das ist inzwischen<br />

auch schon passiert: Lokalitäten aus der<br />

ganzen Welt sind zu finden. Während der<br />

<strong>Gießener</strong> gerade hilft, den Service in Birmingham<br />

bekannt zu machen, sind auch aus<br />

Mittelhessen schon einige Lokalitäten in der<br />

Datenbank zu finden. Darunter etwa öffentliche<br />

Cafés, Toilettenhäuschen, Kneipen,<br />

Sportstätten oder Geschäfte. Mit Nokia und<br />

der gemeinnützigen Organisation<br />

Nesta konnten bereits namhafte Sponsoren<br />

gewonnen werden, nun geht es vor allem<br />

um internationale Aufmerksamkeit.<br />

Weil in der Datenbank bereits Lokalitäten in<br />

Orten rund um den Globus gespeichert sind<br />

und nur die entsprechenden Informationen<br />

fehlen, ist www.gogenie.org auf die Mitarbeit<br />

von Helfern auf der ganzen Welt angewiesen.<br />

Und hier kommt Jan Kampmann ins<br />

Spiel. Bei www.gogenie.org hat er das<br />

»Community Management« übernommen.<br />

Bedeutet: »Ich zeige den Leuten, dass das<br />

Projekt bahnbrechend sein könnte, wenn sie<br />

nur alle mitmachen – mit zwei Klicks ist man<br />

angemeldet, mit weiteren zwei hat man<br />

schon Daten hochgeladen«, meint Kampmann.<br />

Über eine Kampagne sollen an allen<br />

möglichen Orten der Welt noch mehr Botschafter<br />

gewonnen werden, die als Pioniere<br />

ein Teil des Teams von www.gogenie.org<br />

werden. Sie sollen mithelfen, an ihren Orten<br />

die Menschen zu mobilisieren. Bewerben<br />

kann sich jeder einfach über Facebook oder<br />

per E-Mail.<br />

Für die Benutzer gibt es nicht nur wichtige<br />

Informationen in Sachen Barrierefreiheit<br />

abzugreifen. »Eine wachsende Zahl an Geschäften<br />

und Lokalitäten beteiligt sich,<br />

welche die Plattform als ideale Möglichkeit<br />

sehen, Menschen mit speziellen Bedürfnissen<br />

und ihr soziales Umfeld als Gäste oder<br />

Kunden zu gewinnen. Für die User winken<br />

damit reduzierte Tickets, Freigetränke,<br />

Gutscheine und Ähnliches«, erläutert Jan<br />

Kampmann.<br />

Während seines Studiums in Birmingham<br />

hat der 24-jährige <strong>Gießener</strong> übrigens gelernt:<br />

Auch wenn seine neue Wahlheimat<br />

eine Stadt sei, wie man sie sich als Rollstuhlfahrer<br />

nur wünschen könne, bleibe Gießen<br />

etwas ganz Besonderes. Er vermisst die Kellerkneipen<br />

und das Dönerdreieck. Ob die<br />

feine Clubbing-Kundschaft in Birmingham<br />

riskiert, sich zwischen Pomade und Pomp,<br />

zwischen Haargel und High Heels zur frühen<br />

Morgenstunde an einem der vielen Imbissständen<br />

in bester Mittelhessen-Manier mit<br />

Knoblauchsoße zu bekleckern? »Ich wage es<br />

zu bezweifeln.« In diesen Momenten werde<br />

man beherzt von der Realität gekniffen, als<br />

wolle sie sagen: Es gibt auch in Birmingham<br />

noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten.<br />

Florian Dörr<br />

Jan Kampmann verwaltet auf www.gogenie.org ein großes Netzwerk.<br />

Fotos: bf<br />

DREI PFLICHTVER-<br />

ANSTALTUNGEN<br />

von der »Gießen-Seite«<br />

www.wasmachicheigentlichhier.de<br />

»Naturbar«: Umsonst und draußen<br />

Zweifellos ist der Platz vor dem Uni-Hauptgebäude<br />

einer der schönsten in ganz Gießen –<br />

trotz Querelen. Doch es gibt Alternativen. Die<br />

schönsten nennen wir hier: »Kate Wiese« (Ecke<br />

Bismarckstraße/Stephanstraße), »Lahnspitz«<br />

(Lahnstück gegenüber Bahnhofsgebäude),<br />

Schwanenteich (solange noch keine Bauarbeiten),<br />

Zeughaus (gegenüber Schloss und Botanischem<br />

Garten), Wiesen der Philosophiken,<br />

Schiffenberg (nach einer Radtour/Wanderung).<br />

Das Bier holen wir trotzdem beim Marbobo am<br />

Hauptgebäude, übergeben das Leergut anschließend<br />

den Flaschensammler. Ein ganz natürlicher<br />

Kreislauf einer »Naturbar« eben.<br />

Liedermacherabend<br />

Lied ist gut. Vor allem<br />

handgemachtes Liedgut.<br />

Und die, die solche Lieder machen, nennen<br />

sich Liedermacher. Mal mit Witz, mal melancholisch,<br />

mal kritisch – die Texte sind das Takt gebende<br />

Instrument. Die Gitarre folgt meist. Die,<br />

die in und um Gießen solches Liedgut basteln,<br />

versammeln sich am 13. Juli zum zweiten Mal<br />

zum Happening. Mit der <strong>Gießener</strong> Liedermacher<br />

Allstars Nacht II zeigt die Reihe »Mühlleitner’s<br />

Liedermacher« das beste Liedgut im Café<br />

Amélie. Eintritt frei. Atmosphäre entspannt. Konzert<br />

und anschließende Jam Session hautnah!<br />

Beginn 21 Uhr.<br />

Das Kloster<br />

leuchtet<br />

Alte Mauern ragen<br />

empor. Altertümlicher<br />

Charme<br />

schwebt in der Luft.<br />

Eine traumhafte Atmosphäre, um bei gutem<br />

Wetter die Nacht durchzufeiern. Auf dem riesigen<br />

Feierspielplatz sammeln sich Bierzelte, Barhäuschen,<br />

Tanzfläche und eine riesige Spielwiese<br />

zum Toben, Trinken und Tanzen. Obgleich der<br />

Andrang immer größer wird und die Uniparty<br />

längst kommerzialisiert und in »Connect Party«<br />

umbennant ist, ist dieser außergewöhnliche Ort<br />

am 13. Juli (Beginn 22 Uhr) den Bergaufstieg<br />

wert! Früh da sein – Schlange und so!<br />

7/2012 streifzug 37


Eine Oma für alle Fälle<br />

Wie gerne haben wir in ihren Gärten gespielt, mit ihnen gebacken oder<br />

uns gleich die ganze Welt erklären lassen? Nichts geht über Oma und<br />

Opa. Doch an Kindern von Studenten, die aufgrund der Wahl des<br />

Studienorts weit von ihrer Familie entfernt leben, gehen diese Erfahrungen<br />

teils gänzlich vorbei. Leihomas sind auch in Gießen ein Ersatz.<br />

Die Mobilitätsrate von Studenten ist in den vergangenen<br />

Jahren stetig gestiegen. Mal ist es der Ruf der<br />

Ferne oder der Großstadt. Dann sind Numerus<br />

Clausus oder Studiengänge, die nur an ausgewählten<br />

Hochschulen angeboten werden, die Gründe dafür.<br />

Eine damit einhergehende Loslösung von der Familie<br />

ist besonders hart für die rund 94500 Studenten mit<br />

Kind, die zurzeit in Deutschland die Hochschulbank<br />

drücken. Doch was macht der Nachwuchs, wenn die<br />

Eltern im Hörsaal sitzen? An der Justus-Liebig-Universität<br />

wird einiges geboten: So gibt es den kostenlosen<br />

Kinderteller in Mensen und Cafeterien des Studentenwerks<br />

oder eine eigene Tagesstätte für Kinder<br />

von Studierenden. Außerdem wurden in den Räumlichkeiten<br />

der Hochschule drei Eltern-Kind-Zimmer<br />

eingerichtet, in denen Studierende sich mit ihrem<br />

Nachwuchs zurückziehen können, um ihn zu wickeln,<br />

zu stillen oder mit ihm zu spielen. Doch was<br />

passiert in Ausnahmesituationen, wenn wirklich einmal<br />

Not am Mann ist?<br />

Angelika Thier wohnt in Gießen, ein Vierteljahrhundert<br />

war sie Pflegemutter. »Insgesamt hatten wir<br />

25 Pflegekinder, noch dazu vier eigene«, sagt die<br />

69-Jährige. »Wir waren immer acht bis neun Personen<br />

im Haus.« Mit viel Tamtam und großer Verabschiedung<br />

durch die Stadt ging sie vor neun Jahren in den<br />

Ruhestand. Doch schnell wurde klar: Die ungewohnte<br />

Stille im Haus war die Sache von Angelika Thier<br />

nicht. Vor zwei Jahren entschied sie sich daher, als<br />

Leihoma zu arbeiten. »Hast du nicht genug?«, fragte<br />

ihr Mann. Die 69-Jährige antwortete: »Ich bin gesund,<br />

ich bin gerne mit Kindern zusammen, was spricht<br />

Foto: dpa


dagegen?« Also meldete sie sich bei Eltern<br />

helfen Eltern e.V. an. Der Verein aus Gießen<br />

organisiert Flohmärkte mit Kinderwaren,<br />

vermittelt Tagesmütter oder eben auch<br />

Leihomas. Heute sagt Angelika Thier: »Andere<br />

in meinem Alter gehen zur Gymnastik<br />

oder zum Kaffeeklatsch. Ich gehe lieber zu<br />

den Kindern.«<br />

»Gerade in den letzten Berufsjahren ist man<br />

sehr durch die Arbeit gefordert«, erklärt<br />

Ursula Lenz, Sprecherin der Bundesvereinigung<br />

der Seniorenorganisationen. In dieser<br />

Lebensphase mag das Fehlen von Enkeln<br />

noch im Hintergrund stehen – schließlich<br />

füllt der Job den Alltag aus. Das jedoch<br />

ändert sich mit dem Ausscheiden aus dem<br />

Berufsleben radikal. »Der eigene Wert wird<br />

mit einem Fragezeichen versehen«, erklärt<br />

Psychologin Andrea Schaal. Hinzu kommt,<br />

dass manche soziale Kontakte wegbrechen.<br />

Der Alltag muss neu organisiert werden.<br />

All diese Veränderungen schärfen den Blick<br />

für das, was fehlt. »Wenn Senioren in dieser<br />

Lebensphase zum Beispiel bei gleichaltrigen<br />

Freunden beobachten, wie diese<br />

mit ihren Enkelkindern umgehen, wird<br />

ihnen sehr drastisch vor Augen geführt,<br />

dass es in ihrem Leben eine Lücke gibt«,<br />

so Lenz. Bei einigen wächst dann die Idee,<br />

sich als Leihoma ein paar Euro dazuzuverdienen.<br />

Susanne Schreiber von der Familienservicestelle<br />

des Studentenwerks Gießen sieht den<br />

generellen Ersatz einer Tagesmutter durch<br />

eine Leihoma jedoch kritisch. »Problematisch<br />

sind vor allem die rechtlichen Fragen«,<br />

sagt sie. »Muss eine Leihoma einen Erste-<br />

Hilfe-Kurs haben? Verschiedene Qualifikationen<br />

vorweisen? Das ist alles ungeregelt,<br />

deshalb unterschiedlich ausgeprägt und<br />

vorhanden«, erläutert Schreiber die Problematik.<br />

Für sie sind Leihomas eher als Ergänzung<br />

zu einer Tagesmutter denkbar. So<br />

könnten sie flexibel eingesetzt werden, falls<br />

sich die Eltern plötzlich mit außerplanmäßigen<br />

Ereignissen konfrontiert sehen würden:<br />

Etwa heiße Lernphasen vor einer Klausur<br />

oder dringende Treffen mit der Referatsgruppe<br />

könnten mit einer flexiblen Form<br />

der Betreuung möglich gemacht werden –<br />

ein Rendezvous-System also.<br />

Als solches feiert das Konzept seit einiger<br />

Zeit im ganzen Land Erfolge: Von München<br />

über Karlsruhe, von Halle nach Osnabrück,<br />

von Bremen nach Berlin organisieren Vereine<br />

das Leben im Rentenalter. Omas und<br />

Opas lesen in Kindergärten vor oder bieten<br />

Treffs an, zu denen gestresste Eltern ihre<br />

Kinder bringen können. Bei Jung und Alt<br />

e.V. aus Hamburg, dem nach eigenen Angaben<br />

ersten Leihservice für Großeltern in<br />

Deutschland, sind inzwischen über 180<br />

Omas und auch einige Opas in der Kartei.<br />

Beate Schmidt hat bereits Ende der 1970er<br />

Jahre die Lücke erkannt, die eine mobile<br />

und globale Welt reißen würde, und den<br />

Dienst gegründet. »Das Leben in der Großfamilie<br />

ist heute ganz und gar nicht mehr<br />

normal. Viele haben keine Enkel oder keine<br />

Großeltern mehr in der Nähe.« Die Leihomas<br />

springen ein, wenn der Babysitter nicht<br />

kann, die Mutter krank wird oder die Eltern<br />

mal übers Wochenende allein verreisen<br />

wollen.<br />

Angelika Thier konnte alle gefragten Qualifikationen<br />

vorweisen, da sie bereits lange<br />

Zeit als Pflegemutter tätig war. Ein polizeiliches<br />

Führungs-, sowie ein Gesundheitszeugnis<br />

und ein Lebenslauf benötigte sie,<br />

um von Eltern helfen Eltern e.V. in Gießen<br />

vermittelt zu werden. Inzwischen hilft sie<br />

bei zwei Familien aus. Mütter und Leihoma<br />

verstanden sich auf Anhieb und pflegen<br />

heute ein inniges Verhältnis. »Ich spreche<br />

mich auch immer sehr genau mit den Müttern<br />

ab, was ich darf und was sie lieber<br />

selbst regeln möchten.« Jeweils zwei halbe<br />

Tage pro Woche verbringt die 69-Jährige bei<br />

den beiden Familien, kümmert sich um die<br />

Kinder, macht mit ihnen Hausaufgaben und<br />

geht mit ihnen auf den Spielplatz. Doch<br />

auch wenn Angelika Thier wieder nach<br />

Hause kommt, ist sie stets für »ihre« Kinder<br />

erreichbar. »Sie können mich immer anrufen,<br />

falls etwas ist. Ich bin immer für sie da,<br />

wenn sie mich brauchen«, sagt die <strong>Gießener</strong>in.<br />

So also, wie man es sich von einer<br />

Oma oder einem Opa wünscht.<br />

Natalie Harapat<br />

Plattform für alle Arten der Künste<br />

Egal ob Musik, Theater, Literatur, Performances oder Film – das Sturm<br />

& Klang versteht sich als Plattform für alle Arten der Künste. Am 29.<br />

und 30. Juni ist es am Philosophikum II wieder so weit. Der AStA<br />

plant drei Bühnen unter freiem Himmel sowie eine weitere im Audimax.<br />

Als hochkarätiger Gast haben sich neben anderen auch Stereo<br />

Total angekündigt. Die Band um Françoise Cactus und Brezel Göring<br />

touren mit ihrem punkigen Synthie-Pop seit über zehn Jahren durch<br />

Europa, Japan, Lateinamerika und die USA. Musikliebhaber und<br />

Feuilletonisten sind regelmäßig verzückt. Ebenfalls auftreten werden<br />

Die Türen und Niels Frevert. Wie immer dabei beim Sturm & Klang<br />

sind auch die Jungs von Under The Ground. Die Freunde elektronischer<br />

Tanzmusik legen auf und laden ein, ihren 15. Geburtstag gemeinsam<br />

und mit schwingender Hüfte zu feiern. Damals startete die<br />

inzwischen legendäre Partyreihe in einem WG-Keller unter dem Seltersweg.<br />

Inzwischen ist Under The Ground aus den Clubs und<br />

unter den Autobahnbrücken der Stadt nicht mehr wegzudenken.<br />

Los geht’s am Freitag, dem 29. Juni, um 18 Uhr. Außer dem Programm<br />

im Audimax sind alle Veranstaltungen des Sturm & Klang am<br />

Philosophikum II kostenlos. Draußen spielen lokale Bands wie Am<br />

Leben Forbei. Unter www.asta-giessen.de ist das komplette<br />

Programm zu finden.<br />

CAMPUS<br />

7/2012 streifzug 39


Unter<br />

Tage<br />

In Gießen geht man zum Feiern<br />

in den Keller. Ulenspiegel,<br />

Haarlem, Scarabée, Monkeys<br />

und Domizil sind nur einige<br />

Beispiele. Doch woher kommt<br />

die »Faszination Keller« und<br />

was macht sie aus? Eine<br />

Spurensuche.<br />

»Ein Keller verfügt über ein bestimmtes<br />

Flair. Hier ist ein anderer Geruch und es<br />

gibt nur künstliches Licht. Es gab schon<br />

Gäste, die danach fragten, ob sie ein Fenster<br />

öffnen dürften«, sagt Bettina Tydeman<br />

und lacht. Sie ist Besitzerin, Bedienung und<br />

gute Seele im Domizil. Der Kicker ist gratis,<br />

die Luftfeuchtigkeit ist beeindruckend. Neben<br />

Musik gibt es an der Braugasse kultu-<br />

40 streifzug 7/2012<br />

relle Veranstaltungen. Einige Beispiele zum<br />

Angeben bei einem Dosenbier an der Theke:<br />

Unter anderem waren schon Tierfallen-,<br />

Handtaschen- und eine Kondomausstellung<br />

zu sehen. Zurzeit kann man eine<br />

Fotosammlung zu Dixie-Klos bestaunen.<br />

»1957 gab es das Domizil schon, da machte<br />

es als Jazzkeller auf«, erklärt Tydeman.<br />

Der Trend, Kellergewölbe zu bespielen, hat<br />

genau hier eine seiner Wurzeln: So gedieh<br />

der Jazz in den 1950er Jahren vielerorts in<br />

Katakomben und alten Gewölben. Eine<br />

Schankerlaubnis war nicht erforderlich und<br />

die Atmosphäre stimmte auch. Das Domizil<br />

in seiner jetzigen Form öffnete 1994 die<br />

Tore. »Ziel war es, einen Treffpunkt für<br />

Musiker und Künstler zu schaffen, eine Art<br />

kulturelles Projekt sollte es werden. Wir<br />

Fotos: Schepp


Foto: fotolia<br />

hatten hier schon Band aus allen Stilrichtungen<br />

und aus aller Welt: Russland, Spanien,<br />

Australien, Kanada«, sagt Tydeman.<br />

Vor allem Musiker aus der Region seien<br />

aber stets willkommen.<br />

Ähnlich tief unter der Oberfläche wie das<br />

Domizil liegt das Monkeys. »Ich war damals<br />

bei einer externen Medizinerparty<br />

und fand den Laden cool. Da dachte ich<br />

mir: Da kann man doch was draus machen«,<br />

erklärt Marian Radovcic, der den<br />

Kellerclub an der Liebigstraße zusammen<br />

mit Mirko Sonneborn seit drei Jahren leitet.<br />

Im Et Cetera und dem Baba Jaga wurde<br />

bereits Jahrzehnte zuvor in der Katakombe<br />

gefeiert.<br />

Eine weitere Wurzel der »Faszination Keller«<br />

zeigt sich am Beispiel des Scarabée:<br />

die Getränkewirtschaft. Während andernorts,<br />

insbesondere in Süddeutschland, ehemalige<br />

Wein- und Braukeller zu Kneipen<br />

aus- und umgebaut wurden, fand sich im<br />

Riegelpfad bis vor 50 Jahren eine Abfüllerei<br />

für Sinalco. Inzwischen ist dort mit dem<br />

Scarabée seit einem halben Jahrhundert<br />

die älteste Diskothek der Stadt beheimatet.<br />

»Im öffentlichen Meinungsbild galt es, bezeichnend<br />

für eine abseits gelegene Musikkneipe<br />

in einer gepflasterten Nebenstraße,<br />

eher als verrufen, als gastronomisches und<br />

soziologisches Wildkraut«, so Inge Menges,<br />

die den Kellerklub zusammen mit Christel<br />

Brömer-Weber betreibt. Udo Lindenberg,<br />

Otto Waalkes, Daniel Cohn-Bendit, Marius<br />

Müller-Westernhagen oder Oliver Korittke<br />

kamen trotzdem und tranken ihr Bierchen<br />

an der Theke. Legendär ist auch der 31.<br />

August 1973: Bei einer Drogenrazzia sprangen<br />

Polizisten aus Güterwaggons und überführten<br />

17 Rauschgifthändler und 28<br />

Rauschmittelkonsumenten. Die Palette der<br />

sichergestellten Drogen reichte von Haschisch<br />

über Heroin, opiumhaltige<br />

Medikamente und LSD-Trips bis hin zu<br />

Spritzen und sogar Pistolen.<br />

Während am Riegelpfad Limonade abgefüllt<br />

wurde, war das spätere Haarlem lange<br />

Zeit ein Kohlenkeller. Für jeweils kurze Zeit<br />

hieß er Parrot’s, Soma und Gonzo’s, doch<br />

große Veränderungen hat der Kellerclub an<br />

der Schanzenstraße seit seiner Eröffnung<br />

1964 nicht durchgemacht. Die Inneneinrichtung<br />

soll an den Marktplatz des nieder-<br />

KULTUR<br />

ländischen Städtchens Haarlem erinnern.<br />

Betreiber, Besitzer und Geschäftsführer Lutz<br />

Geipert hat hier schon Heiratsanträge und<br />

Hochzeitsentführungen erlebt. Auch er<br />

selbst lernte seine spätere Gattin im Ex-<br />

Kohlenkeller kennen.<br />

Der Ulenspiegel hat eine andere Geschichte.<br />

Bereits während des 30-jährigen Kriegs<br />

wurde das Gewölbe für Militärzwecke genutzt.<br />

Auch in anderen Städten haben<br />

ehemalige Munitionskeller, die zu Clubs<br />

umfunktioniert wurden, inzwischen dafür<br />

gesorgt, dass die »Faszination Keller« anhält.<br />

Noch im 19. Jahrhunderts war der Straßenzug<br />

rund um den heutigen Ulenspiegel als<br />

»Kriminalgasse« bekannt. Nach 1968 wollte<br />

die Stadt Gießen das gelbe Haus am Seltersweg<br />

abreißen, aber aufgrund seines historischen<br />

Wertes sah man davon ab und<br />

renovierte es. Die Tanzbar, der hintere Bereich,<br />

wurde erst 1993 unter anderem von<br />

Geschäftsführer Tobias Bach eröffnet. Seitdem<br />

haben etwa Til Schweiger und Eva<br />

Briegel, Frontfrau von Juli, hinter der Theke<br />

gearbeitet. Kleiner Fakt, um beim nächsten<br />

Besuch die sprachwissenschaftlich interessierte<br />

Blondine am Tresen zu beeindrucken:<br />

Das mittelniederdeutsche Wort<br />

»ulen« bedeutet unter anderem »wischen«,<br />

das Wort »spegel« kann mit »Gesäß« übersetzt<br />

werden. Noch heute wird in der Jägersprache<br />

das helle Fell am Hinterteil von<br />

Reh und Hirsch »Spiegel« genannt. Der<br />

Ausruf »Ul’n spegel« bedeutete also<br />

»Wisch mir’n Hintern«.<br />

Die »Faszination Keller« erklärt Jakup Aljija –<br />

der mit dem Kunstkeller an der Marburger<br />

Straße einen House-Club betreibt, bei dem<br />

das Programm bereits im Namen steht –<br />

zusammenfassend: »Dadurch, dass es keine<br />

Großraumdisko ist, herrscht hier immer<br />

eine sehr entspannte und familiäre Atmosphäre.«<br />

Charlotte Annika Wagner<br />

7/2012 streifzug 41


In Einklang<br />

mit Wind und Wasser<br />

Es ist windig, kalt und ungemütlich. Der Frühsommer fühlt sich an diesem Tag an wie Februar.<br />

Die Hände frieren, der Neoprenanzug hilft, dass der Körper nicht komplett auskühlt. Den-<br />

noch ist die Nordsee voller Menschen, die glücklich sind. Denn der Wind steht perfekt. Die<br />

Kite-Surfer drängeln sich in St. Peter-Ording am Strand und bauen ihre Schirme auf. Unter<br />

ihnen ist unser Mitarbeiter Jan Martin Strasheim. Es ist sein erstes Mal.<br />

Nur wenn der Wind von Westen kommt –<br />

die Experten sprechen von »ablandig«,<br />

wenn er aufs Meer hinaus weht – kann<br />

man von perfekten Bedingungen sprechen.<br />

»Locker bleiben und nicht verkrampfen«,<br />

sagt Chris, ein professioneller Kite-Surf-<br />

Lehrer. Der 34-Jährige aus Bingen muss es<br />

ja wissen. Immerhin war er mit seinem<br />

Schirm schon in Brasilien, Holland und<br />

Spanien unterwegs. Nun hat er eine Surfschule<br />

an der Nordsee gegründet.<br />

42 streifzug 7/2012<br />

Doch locker bleiben ist gar nicht so einfach.<br />

Ich mache meine ersten Schritte in<br />

dieser neuen Sportart und kann mit<br />

Chicken-Loops oder Chicken-Sticks, welche<br />

die Befestigung des »Lenkers« an meinem<br />

Körper sichern, nichts anfangen. Chris<br />

fackelt nicht lange und geht in die Vollen.<br />

Auf dem Plan steht: Den Schirm in die Luft<br />

befördern und geschickt lenken. Was dem<br />

Außenstehenden als Lappalie vorkommen<br />

dürfte, ist tatsächlich alles andere als ein<br />

Zuckerschlecken. Meinen Kumpel Marcel,<br />

der ebenfalls zum ersten Mal ein solch voluminösen<br />

Stofffetzen durch die Luft fliegen<br />

lässt, hätte es um ein Haar erwischt:<br />

Wenn man die Bar, also den »Lenker«, kurz<br />

falsch hält, bläst der Wind falsch in den<br />

Schirm – die Folgen können verheerend<br />

sein. Marcel wäre fast abgehoben und im<br />

schlimmsten Fall einige Meter geflogen.<br />

Mit einem beherzten Hechtsprung und<br />

einem strammen Griff an sein Trapez, eine<br />

Fotos: dpa


Art Gürtel, an dem der Schirm befestigt<br />

wird, konnte ich meinen Kumpel vor<br />

einem nicht ganz ungefährlichen Flug über<br />

die wolkenbehangene Nordseeküste<br />

schützen.<br />

Aller Anfang ist schwer. Schon beim Aufbau<br />

des Schirms, der mit vier Seilen verknotet<br />

wird, habe ich mich nicht gerade<br />

mit Ruhm bekleckert. Die aufgrund der<br />

Kälte blau angelaufenen Hände erweisen<br />

sich beim Knoten nicht gerade als geeignetes<br />

Mittel. Mithilfe des geduldigen<br />

Lehrers schaffe ich es dann doch zumindest,<br />

den Schirm ordnungsgemäß aufzubauen.<br />

Im zehn Grad kalten Wasser gebe<br />

ich zunächst aber auch keine bessere Figur<br />

ab. Immer wieder klatscht der Schirm mit<br />

brachialer Gewalt zurück auf den Boden.<br />

Wie machen das bloß die ganzen Kite-<br />

Surfer um mich herum, die auf dem Bord<br />

stehen und den Schirm mit einer unfassbaren<br />

Leichtigkeit lenken? Doch für genauere<br />

Blicke auf mein Umfeld habe ich eigentlich<br />

keine Zeit.<br />

Jetzt, nach einer halben Stunde, steht der<br />

Schirm am Himmel wie eine eins. Chris ist<br />

begeistert: »Sehr gut. Jetzt auf zwölf Uhr<br />

halten und immer das Fenster beachten.«<br />

Fenster? Der professionelle Kite-Surf-Lehrer<br />

meint mein Sichtfeld. Ich soll den Schirm<br />

von links nach rechts führen. Etwa 20<br />

Meter steht er in der Luft. Die wirkenden<br />

Kräfte sind so stark, dass Chris mich zunächst<br />

festhalten muss. Die Gefahr einer<br />

unliebsamen Flugeinlage ist zu groß. Doch<br />

irgendwann schaffe ich es alleine, den<br />

Schirm zu halten – und sogar ein bisschen<br />

damit zu spielen. Der Spaßfaktor steigt<br />

von der einen auf die andere Minute ins<br />

Unermessliche.<br />

Doch auch die Herausforderungen werden<br />

größer. Alleine mit meinem Schirm stehe<br />

ich in der bitterkalten Nordsee und spüre<br />

am eigenen Leib, was es heißt, für sein<br />

eigenes Tun auch Verantwortung zu übernehmen.<br />

Die Bar muss beim Starten und<br />

Lenken genau richtig justiert und mit dem<br />

Wind in Einklang gebracht sein. Sonst sind<br />

Schwierigkeiten so sicher wie die Steuer.<br />

Wenn man den Dreh raushat, geht es jedoch<br />

ganz einfach. »Jetzt leg dich auf den<br />

Bauch ins Wasser«, sagt Chris und fügt hinzu:<br />

»Und jetzt fahr Achten mit dem Schirm.<br />

So schnell es geht.« Gesagt, getan. Und<br />

schon rase ich auf dem Bauch mit einer<br />

unfassbaren Geschwindigkeit durch die<br />

kalte Nordsee.<br />

Auf dem Bord stehe ich nur kurz. »Beim<br />

ersten Mal ist das nicht so einfach. Starten<br />

steht aber beim nächsten Mal auf dem<br />

Programm«, sagt Chris. Marcel und mir hat<br />

der Exkurs in eine uns vorher völlig unbekannte<br />

Welt dennoch großen Spaß<br />

gemacht. Weitere Übungsstunden sind<br />

bereits in Planung. Denn auch wenn Kite-<br />

Surfen eine der wohl umständlichsten und<br />

aufwendigsten Sportarten der Welt ist –<br />

Spaß macht es allemal, im Einklang mit<br />

Wind und Wasser zu gleiten.<br />

Jan Martin Strasheim<br />

Ganz so elegant sah es bei unserem Mitarbeiter noch nicht aus.<br />

SPORTWELT<br />

Kite-Surfen<br />

In den 1820er Jahren<br />

experimentierte ein<br />

englischer Lehrer mit<br />

großen Lenkdrachen,<br />

um damit Kutschen<br />

und kleine Boote<br />

anzutreiben. Seine<br />

Intention war es,<br />

so bequem wie<br />

möglich zu seinem Ziel zu kommen<br />

und gleichzeitig die damals übliche<br />

»Pferdesteuer« zu umgehen. Das<br />

Kite-Surfen in seiner heutigen Form<br />

entwickelte sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten aus der Idee des englischen<br />

Lehrers. Wer heutzutage am<br />

Nordseestrand entlangwandert, sieht<br />

sie überall am Himmel. Die Schirme<br />

der Kite-Surfer.<br />

Die Industrie schätzt die Zahl der<br />

Sportler derzeit auf 500000 weltweit.<br />

Beim Kite-Surfen hat der Surfer die<br />

Bar zum Lenken des Schirms in den<br />

Händen und das Board zum Gleiten<br />

über das Wasser an den Füßen. Zur<br />

perfekten Anpassung an die vorherrschenden<br />

Windverhältnisse – in<br />

Bezug auf Angriffsfläche und Winkel<br />

des Windes – gibt es verschiedene<br />

Schirmgrößen. Zudem wird zwischen<br />

drei Arten von Boards unterschieden:<br />

Twin-Tips, Directional-Boards, Mutant-<br />

Boards. Bei der Bar – dem »Lenker«,<br />

an dem der Schirm verknotet wird –<br />

unterscheidet man zwischen einem<br />

Zwei-, Vier- oder Fünfleiner. Die Bar<br />

ist mit einem Trapez am Körper verbunden.<br />

Sonst kann der Schirm<br />

kaum gehalten werden. Sinn und<br />

Zweck beim Kite-Surfen ist es, mit<br />

hoher Geschwindigkeit über das<br />

Wasser zu gleiten – und im Idealfall<br />

noch verschiedene Sprünge einzubauen.<br />

***<br />

Günstig ist anders: Für das Kiten<br />

benötigt man ein Board (ab 120 Euro),<br />

eine Bar (ab 100 Euro) und natürlich<br />

den Schirm (ab 300 Euro). In kühlen<br />

Regionen wie der Nord- und Ostsee<br />

sind zudem ein Neoprenanzug (ab<br />

100 Euro) und Neoprenschuhe (ab<br />

30 Euro) nicht nur von Vorteil, sondern<br />

unabdingbar. Ein Einsteigerkurs in<br />

der Surfschule H2O in Sankt Peter-<br />

Ording kostet 259 Euro. Die weitere<br />

Privatstunde kann man ab 69 Euro<br />

buchen. jms<br />

7/2012 streifzug 43


WEIN DES MONATS<br />

Als ich wieder einmal an<br />

einer Weindegustation teilnahm,<br />

fragte mich eine junge<br />

Dame, die zum ersten Mal<br />

einer solchen Veranstaltung<br />

beiwohnte, ob ich für das<br />

Verkosten von Rebsäften<br />

einen Schein besitze.<br />

Ich antwortete, mir genüge<br />

der Anschein. Die Dame wendete<br />

sich von mir ab.<br />

Heute soll mir das nicht noch<br />

einmal passieren, auch wenn<br />

der »Grand Circle« aus der neuen<br />

Welt, was Duft und<br />

Geschmack betrifft, als Chardonnay<br />

der alten Schule firmiert.<br />

Jener alten Schule, die<br />

auch Altherrenwitze kennt.<br />

Im Glas beinahe sonnengelb. In<br />

der Nase ein Bukett aus Vanille, Banane,<br />

Mirabelle und Pfirsich; am Gaumen wunderbar<br />

weich, üppig und etwas ölig, mit<br />

reifer Frucht, zarten Nussnuancen, gut eingebundener<br />

dezenter Säure und eleganter<br />

Würze, die für zusätzliche Struktur sorgt;<br />

das Finish hat eine brauchbare Länge.<br />

Der »Grand Circle« der Hess Family Estate,<br />

zu der unter anderem auch das australische<br />

Weingut von Peter Lehmann gehört,<br />

44 streifzug 7/2012<br />

Sunnyboy<br />

Hess Family Estate, Chardonnay<br />

»Grand Circle«, Jahrgang 2007, Kalifornien,<br />

13,5 Prozent Alkohol, 6,95 Euro;<br />

Bezug via Internet.<br />

stammt aus Kalifornien und ist fünf Jahre<br />

alt. Ein Teil der Trauben reifte im Holzfass,<br />

der Rest im Stahltank. Der Sunnyboy ist<br />

jetzt auf dem Punkt. Er bietet den perfekten<br />

Kontrast zu Riesling und Sauvignon<br />

blanc, sollte aber nicht so kalt getrunken<br />

werden wie seine säurereichen Mitstreiter.<br />

Genießen Sie<br />

den »Grand<br />

Circle« solo<br />

oder zu Geflügelgerichten<br />

mit heller Soße,<br />

auch Ausflüge<br />

in die asiatische<br />

Küche<br />

pariert er gut.<br />

Und reißen Sie<br />

keine Altherrenwitze<br />

auf<br />

die Frage, ob Sie einen Schein besitzen.<br />

Laden Sie die junge Dame lieber zu einem<br />

Glas »Grand Circle« ein – schon schließt<br />

sich der Kreis.<br />

Weinautor Manfred Merz<br />

Schreiben Sie an Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de<br />

DIE MUSIK<br />

ZUM WEIN<br />

Der »Grand Circle« steht für die schönen Momente im Leben. Er mag keine<br />

Hektik. Er setzt auf zeitlose Eleganz. Obwohl am Gaumen üppig, sind<br />

die leisen Töne sein Metier.<br />

Gönnen Sie sich dazu einen Ausflug in romantische Gefilde. Lauschen Sie<br />

dem alten Hit von Terence Trent D’Arby: »Sign your name«. Und zeichnen<br />

Sie mit dem »Grand Circle« gegen. mm


Einer der größten Superhelden aller Zeiten<br />

kommt zurück auf die Leinwand. Das<br />

inzwischen dritte Mal ist es Christopher<br />

Nolan, der dafür sorgt, dass Batman sein<br />

Fledermauskostüm überstreift.<br />

Mit »The Dark Knight Rises« wagt der Regisseur<br />

einen Zeitsprung: Das Geschehen<br />

setzt acht Jahre nach der Handlung des<br />

Vorgängers ein. Die Vorgeschichte: In »The<br />

Dark Knight« nimmt Batman nach dem<br />

Tod des Harvey Dent die Schuld an dessen<br />

Verbrechen auf sich, um den Ruf des<br />

Staatsanwalts zu schützen. Daher wird er<br />

von der Polizei gejagt und verlässt letztlich<br />

die Stadt. Hier setzt »The Dark Knight<br />

Rises« ein. Batman ist älter geworden, sein<br />

körperlicher und mentaler Zustand ist nicht<br />

mehr der beste. Doch dann sieht sich<br />

Gotham City wieder mit einer großen Ge-<br />

Anne Hathaway alias Catwoman testet ihr neues Motorrad.<br />

SPERRSITZ<br />

Kinostart: 26. Juli<br />

fahr konfrontiert: Dieses Mal in Form von<br />

Bane, der droht, die Stadt zu zerstören.<br />

Die Rollen sind hochkarätig besetzt: Christian<br />

Bale hat bereits einen Oscar gewonnen.<br />

Weitere Hauptrollen spielen Anne<br />

Hathaway als Selina Kyle alias Catwoman,<br />

Tom Hardy als Bane, Oscar-Preisträgerin<br />

Marion Cotillard als Miranda Tate und<br />

Joseph Gordon-Levitt als John Blake. Mit<br />

dabei ist mit Michael Caine als Alfred ein<br />

weiterer Gewinner des Oscars, Gary<br />

Oldman als Commissioner Gordon sowie<br />

ein weiterer Oscar-Preisträger als Lucius<br />

Fox: Morgan Freeman. Mit Hans Zimmer<br />

kümmerte sich ein weiterer Gewinner des<br />

Oscars um die Musik.<br />

Gedreht wurde auf gleich drei Kontinenten:<br />

In den Städten Pittsburgh, New York<br />

und Los Angeles sowie in Indien und<br />

Großbritannien. »The Dark Knight Rises«<br />

ist als letzter Teil einer Triologie von Christopher<br />

Nolan angekündigt. Dennoch gibt<br />

es wilde Spekulationen über den Ausgang:<br />

Wird Batman sterben, oder lässt sich der<br />

Regisseur ein Hintertürchen offen?<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x 2Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »The Dark Knight Rises«<br />

am 26. Juli. Wer den Film sehen möchte,<br />

sollte bis zum 16. Juli eine Karte mit<br />

dem Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger<br />

Straße 20, 35390 Gießen oder<br />

eine Mail an streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

senden. Viel Glück!<br />

7/2012 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu<br />

im Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 0641/72108<br />

Heli<br />

Frankfurter Straße 34, Telefon 0641/74511<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 0641/32547<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino JOKUS<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 0641/306-2495<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 06401/6869<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 06404/3810<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

präsentieren<br />

Fast Verheiratet<br />

Mittwoch, 11.07.2012<br />

um 20:30 Uhr<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Kinocenter •Bahnhofstraße 34 •35390 Gießen<br />

Roxy •Ludwigsplatz 4•35390 Gießen<br />

Heli •Frankfurterstraße 34 •35390 Gießen<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

46 streifzug 7/2012<br />

Ice Age 4 –<br />

Voll verschoben<br />

Abenteuer, Humor und<br />

Emotion<br />

Das Mammut Manny, der<br />

Säbelzahntiger Diego und<br />

das Riesenfaultier Sid begeben<br />

sich auf ihr größtes<br />

Abenteuer. Durch eine Katastrophe wird die<br />

Kontinentalverschiebung in Gang gebracht.<br />

Sid und die Freunde landen getrennt von<br />

ihrer Herde auf einem einsam dahintreibenden<br />

Eisberg. Diesen funktionieren sie zu<br />

einem Schiff um und begeben sich damit<br />

auf Hochsee-Abenteuer. Als sie auf ihrer<br />

Reise Wassermonstern und sogar blutrünstigen<br />

Piraten begegnen, bleibt nur eine Hoffnung:<br />

Eine neue Welt zu entdecken.<br />

Start: 2. Juli<br />

★★★✩<br />

Sleep Tight<br />

Stilsicherer Psychothriller<br />

César arbeitet als Portier in<br />

einem Apartmenthaus.Von<br />

den Mietern wird er kaum<br />

wahrgenommen, er weiß<br />

alles über sie. Besonders<br />

Claras Freundlichkeit und<br />

unbeschwerte Lebenslust verursachen bei<br />

ihm die reinste Übelkeit. Wenn er ihre Ausgelassenheit<br />

zerstört hat, hofft er Ruhe zu<br />

finden. So schleicht er sich tagtäglich in ihre<br />

Wohnung, betäubt sie mit Chloroform und<br />

legt sich zu ihr ins Bett. Später setzt er in ihrer<br />

Wohnung Kakerlaken aus, nur um dann<br />

als hilfsbereiter Kammerjäger einzuspringen.<br />

Darsteller: Luis Tosar, Marta Etura, Alberto<br />

San Juan, Pep Tosar<br />

Start: 5. Juli<br />

★★★✩<br />

Töte mich<br />

Psychogramm<br />

Nach dem Unfalltod ihres<br />

Bruders ist die 13-jährige<br />

Adele vollkommen alleine<br />

der Lieb- und Leblosigkeit<br />

ihrer Eltern auf einem abgeschiedenen<br />

Hof ausgesetzt.<br />

Als sie dem flüchtigen Häftling und<br />

Totschläger Timo begegnet, bietet sie ihm<br />

einen Deal an: Sie wird ihm bei der Flucht<br />

zu seinem Bruder helfen, wenn er sie dafür<br />

vom Leid befreit und tötet. Langsam kommen<br />

sich die beiden so unterschiedlichen<br />

Außenseiter näher, und Adele ist sich nicht<br />

mehr sicher, ob sie wirklich sterben will<br />

Darsteller: Maria-Victoria Dragus, Roeland<br />

Wiesnekker, Wolfram Koch<br />

Start: 5. Juli<br />

★★✩✩<br />

2 Tage New York<br />

Culture-Clash-Komödie<br />

Fotografin Marion wohnt<br />

mit ihrem Sohn, neuem<br />

Partner und dessen Töchterchen<br />

in Manhattan. Als<br />

nach dem Tod ihrer Mutter<br />

aus Paris Vater, Schwester<br />

und ein Ex-Lover in die Wohnung einfallen,<br />

bricht Chaos aus, prallen französische Arroganz<br />

und amerikanischer Pragmatismus hart<br />

aufeinander. Während die Mischpoke eine<br />

Spur emotionaler Verwüstung nach sich<br />

zieht und in alle Fettnäpfchen tritt, gerät<br />

auch das Paar heftig aneinander, steht die<br />

Beziehung auf der Kippe.<br />

Darsteller: Julie Delpy, Chris Rock, Albert<br />

Delpy, Aleksia Landeau<br />

Start: 5. Juli<br />

★★✩✩<br />

Sons of Norway<br />

Herzerwärmende Komödie<br />

Ende der Siebzigerjahre<br />

lebt der 14-jährige Nikolaj<br />

das typische Leben eines<br />

Jungen, dessen Eltern die<br />

Hippie-Bewegung ausleben.<br />

Doch als Nikolajs<br />

Mutter bei einem Verkehrsunfall ums Leben<br />

kommt, fällt sein Vater Magnus in eine tiefe<br />

Depression. In dieser Zeit wird Nikolaj auf<br />

die Musik der Sex Pistols aufmerksam und<br />

ist so begeistert, dass er sich selbst eine<br />

Gitarre kauft. Als sein Vater aus der Depression<br />

herausfindet, unterstützt er seinen<br />

Sohn bei dessen Wandel zum Punkrocker.<br />

Darsteller: Sven Nordin, Åsmund Høeg,<br />

Sonja Richter, John Lydon<br />

Start: 5. Juli<br />

★★✩✩<br />

Bis zum Horizont,<br />

dann links!<br />

Sympathischer Seniorenspaß<br />

Die meisten Bewohner<br />

des Seniorenruhesitzes<br />

»Abendstern« haben sich<br />

mit dem drögen Alltag<br />

längst abgefunden. Doch<br />

der mürrische Tiedgen will noch was erleben.<br />

Die Gelegenheit dazu ergibt sich, als<br />

die Senioren eine Rundreise mit einer alten<br />

Propellermaschine antreten. Kurzerhand<br />

entführt Tiedgen das Flugzeug und zwingt<br />

den Piloten mit vorgehaltener Pistole zu<br />

einer Änderung der Route. Eine abenteuerliche<br />

Reise in ferne Gefilde nimmt ihren Lauf.<br />

Darsteller: Otto Sander, Angelica Domröse,<br />

Ralf Wolter, Tilo Prückner<br />

Start: 12. Juli<br />

★★✩✩


Fast verheiratet<br />

Beziehungskomödie<br />

Gourmetkoch Tom und<br />

Studentin Violet treffen<br />

sich auf einer Silvester-<br />

Party in San Francisco und<br />

ein Jahr später macht Tom<br />

ihr einen nervösen Heiratsantrag.<br />

Ihr zuliebe gibt er seine Stellung in<br />

einem In-Restaurant auf und zieht mit ihr<br />

ins langweilig-frostige Michigan. Dies führt<br />

zu konstanten Verzögerungen und fünf<br />

Jahre später sind sie immer noch nicht verheiratet.<br />

Die Beziehung und Toms Ego gelangen<br />

an einen Tiefpunkt, doch ihre Liebe<br />

überwindet alle Hindernisse.<br />

Darsteller: Jason Segel, Emily Blunt, Chris<br />

Pratt, Alison Brie, Rhys Ifans<br />

Start: 12. Juli<br />

★★★✩<br />

Pommes Essen<br />

Coming-of-Age-Komödie<br />

Frieda führt mit ihren drei<br />

Töchtern die Pommesbude<br />

ihres verstorbenen Vaters,<br />

allerdings erfolglos – obwohl<br />

sie das leckere Geheimrezept<br />

seiner Soße<br />

hat. Ihr hinterlistiger Bruder Walther hat indes<br />

mit einer Fast-Food-Kette Karriere gemacht<br />

und lässt keinen Trick aus, um an Vaters<br />

Soßenformel zu kommen. Dafür ködert<br />

er Friedas Tochter Patty, die von einer Karriere<br />

als Sterne-Köchin träumt. Den Wettbewerb<br />

um das Stadion-Catering des MSV<br />

Duisburg will er durch Verrat entscheiden.<br />

Darsteller: Thekla Carola Wied, Luise Risch,<br />

Marlene Risch, Tabea Willemsen<br />

Start: 12. Juli<br />

★★✩✩<br />

Lady Vegas<br />

Turbulente Komödie<br />

Die junge Stripperin Beth<br />

Raymer träumt davon, in<br />

einem hippen Lokal als<br />

Cocktailkellnerin zu arbeiten.<br />

Um ihrem Ziel näher<br />

zu kommen, reist sie ins<br />

Zockerparadies Las Vegas und wird prompt<br />

zur Glücksfee des Wettkönigs Dink. Das<br />

missfällt allerdings Dinks eifersüchtiger Frau<br />

Tulip, die dafür sorgt, dass Beth bald ohne<br />

Job dasteht. Als Beth bei Dinks Konkurrent,<br />

dem zwielichtigen »Rosie« anheuert, droht<br />

sie in kriminelle Machenschaften verwickelt<br />

zu werden. Dink muss ihr zur Hilfe eilen.<br />

Darsteller: Rebecca Hall, Bruce Willis, Vince<br />

Vaughn, Catherine Zeta-Jones<br />

Start: 19. Juli 2012<br />

★★✩✩<br />

Hasta la Vista!<br />

Ausgezeichnete Komödie<br />

Drei belgische Jungs wollen<br />

nur das eine: Sex. Obgleich<br />

schon über 20,<br />

haben sie noch mit keiner<br />

Frau geschlafen. Denn der<br />

eine ist an den Rollstuhl<br />

gefesselt, der zweite vom Hals abwärts gelähmt<br />

und der dritte fast total blind. Gegen<br />

den Willen der Eltern brechen sie heimlich<br />

mit einer Pflegerin nach Spanien auf, in ein<br />

speziell für ihre Bedürfnisse ausgerichtetes<br />

Bordell. Beim abenteuerlichen Trip zum Ziel<br />

ihrer Träume kämpfen sie um Unabhängigkeit,<br />

Liebe und wahre Freundschaft.<br />

Darsteller: Robrecht Vanden Thoren, Gilles<br />

De Schrijver, Tom Audenaert<br />

Start: 12. Juli<br />

★★✩✩<br />

Der Lorax<br />

Bonbonbunte Animation<br />

Es ist eine Welt, in der keine<br />

Bäume existieren, in<br />

der alles nur noch aus<br />

Plastik besteht, weil der<br />

habgierige Once-ler aus<br />

Profitgier alle Bäume hat<br />

fällen lassen. Die 16-jährige Ashley wünscht<br />

sich nichts sehnlicher, als einmal einen echten<br />

Baum zu Gesicht zu bekommen. Der<br />

junge Ted, der unsterblich in Ashley verliebt<br />

ist, wittert hier seine Chance. Er macht sich<br />

auf, um den Once-ler um seinen allerletzten<br />

Baumsamen zu bringen. Doch dabei<br />

braucht er die Unterstützung des flauschigen<br />

Lorax, der Meister der Wälder und Beschützer<br />

der Natur.<br />

Start: 19. Juli<br />

★★★✩<br />

Familientreffen<br />

mit Hindernissen<br />

Liebevolle Komödie<br />

1979 will Albertine mit ihren<br />

Eltern den 67. Geburtstag<br />

der Großmutter feiern.<br />

Ein Wochenende lang hausen<br />

alle Verwandten unter<br />

einem Dach in malerischer Umgebung an<br />

der Atlantikküste. Die Meldung, dass an<br />

diesem Wochenende die US-Raumstation<br />

Skylab über der Bretagne abstürzen soll,<br />

versetzt die Erwachsenen in helle Aufruhr.<br />

Albertine beschäftigen andere Dinge: Die<br />

erste Liebe, nachfolgender Liebeskummer<br />

und schließlich das Erwachsenwerden.<br />

Darsteller: Lou Alvarez, Julie Delpy, Eric<br />

Elmosnino, Bernadette Lafont<br />

Start: 26. Juli<br />

★★✩✩<br />

SPERRSITZ<br />

Periferic<br />

Kraftvolles Drama<br />

Zwei Jahre sitzt Matilda unschuldig<br />

in einem rumänischen<br />

Gefängnis. Als sie<br />

erstmals 24 Stunden Freigang<br />

hat, ist sie entschlossen,<br />

das Land zu verlassen.<br />

Zunächst will sie ihrer Familie gegenübertreten:<br />

Bruder Andrei und dessen Frau, die<br />

Matilda ihre Ablehnung spüren lassen, ihrem<br />

Ex-Freund, der ihr noch Geld schuldet,<br />

und schließlich ihrem Sohn Toma, der in<br />

einem Waisenhaus untergebracht ist. All ihre<br />

Besuche enden desaströs, doch nichts<br />

bringt Matilda von ihrem Fluchtplan ab.<br />

Darsteller: Ana Ularu, Mimi Branescu,<br />

Andi Vasluianu, Ioana Flora<br />

Start: 12. Juli<br />

★★✩✩<br />

Das verflixte 3. Jahr<br />

Zyniker wird Romantiker<br />

Marc lässt sich nach drei<br />

Jahren Ehe von seiner Frau<br />

Anne scheiden. Tagsüber<br />

ein gelangweilter Literaturkritiker,<br />

abends ein feierwütigerGesellschaftskolumnist,<br />

schlägt der sympathische Loser sich<br />

durchs Leben. Er ist davon überzeugt, dass<br />

die »wahre Liebe« nicht das »verflixte dritte<br />

Jahr« überstehen kann. Um diese These zu<br />

belegen, veröffentlicht er sogar unter einem<br />

Pseudonym ein Pamphlet darüber. Als er jedoch<br />

die schöne Alice kennenlernt, geraten<br />

seine Überzeugungen schwer ins Wanken.<br />

Darsteller: Gaspard Proust, Louise Bourgoin,<br />

Joey Starr, Jonathan Lambert<br />

Start: 19. Juli<br />

★★✩✩<br />

Miss Kicki<br />

Beziehungsdrama<br />

Kicki ist schon fast fünfzig,<br />

doch anstatt im Leben angekommen<br />

zu sein, wirkt<br />

sie noch immer verträumtnaiv,<br />

stets auf der Suche<br />

nach ihrem Traumprinzen.<br />

Gerade nach Schweden zurückgekehrt, um<br />

sich ihrem Sohn Viktor anzunähern, der bei<br />

seiner Großmutter aufgewachsen ist, lernt<br />

sie übers Internet den attraktiven Mr. Chang<br />

aus Taipeh kennen. Sie beschließt, Viktor zu<br />

einer Reise nach Taiwan einzuladen. Dieser<br />

lernt in Taipeh den gleichaltrigen Didi kennen,<br />

zu dem er bald eine Verbindung spürt.<br />

Darsteller: Pernilla August, Ludwig Palmell,<br />

He River Huang, Tsang Chi-wai<br />

Start: 26. Juli<br />

★★✩✩<br />

7/2012 streifzug 47

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