Der vollständige Name deutet an; IEC 62353 „Medical Electrical ...

Der vollständige Name deutet an; IEC 62353 „Medical Electrical ... Der vollständige Name deutet an; IEC 62353 „Medical Electrical ...

08.03.2013 Aufrufe

14 | Normen IEC 62353Von John Backes Der vollständige Name deutet an; IEC 62353 „Medical Electrical Equipment – recurrent test and test after repair of medical electrical equipment“, definiert die Anforderungen an die Einhaltung der elektrischen Sicherheit bei der Nutzung von elektrischen medizintechnischen Ausrüstungen und Systemen. Der Standard IEC 62353 ist der Harmonisierungsversuch bezüglich der verschiedenen regionalen Standards und Vorschriften für den sicheren Betrieb und die Prüfung medizintechnischer Ausrüstung und Systeme. Dahingehend beinhaltet der Standard IEC 62353 nicht nur Typprüfungen. Speziell zielt der Standard darauf ab, eindeutige und einheitliche Regelungen bezüglich der Sicherheitseinschätzung medizinischer Geräte zu schaffen und dabei den Bezug zum Standard IEC 60601-1 zu erhalten und andererseits die Risiken für die Prüfer zu minimieren. Ein sehr wichtiger Punkt dabei ist, dass der neue Standard anerkennt, dass die beschriebenen Laborbedingungen im Standard IEC 60601-1 nicht immer garantiert werden können, wenn medizinische Geräte unter Betriebsbedingungen geprüft werden. Im Ergebnis bedeutet dies, dass Messungen unter speziellen Umgebungsbedingungen an Ausrüstungen, die bereits im normalen Einsatz sind, nicht immer praktikabel oder eindeutig einzuhalten sind. Ein weiter zu berücksichtigender Faktor ist, dass die im Betrieb befindliche Ausrüstung bei Typprüfungen potentiellen Beschädigungen ausgesetzt wird, die potentielle Gefahren für die Nutzer darstellen können. 1. WODURCH UNTERSCHEIDEN SICH DIE BEIDEN STANDARDS IEC 62353 UND IEC 60601? Obwohl der Standard IEC 60601 ein Typprüfungsstandard ist, der die Sicherheitsanforderungen hinsichtlich Entwicklung und Produktion von elektrischen medizinischen Geräten regelt, nutzen ihn die meisten biomedizinischen und klinischen Technikabteilungen und Medizinserviceunternehmen als Basis für regelmäßige Prüfungen medizinischer Geräte bzw. auch nach Beendigung von Servicearbeiten oder Reparaturen. Dies wird sich wahrscheinlich mit der Einführung des vorgeschlagenen Standards IEC 62353, der gegenwärtig durch die IEC entwickelt wird, ändern. Somit werden spezifische Prüfanforderungen für das Prüfen von medizinischen Geräten, die sich im Einsatz befinden, beschrieben. Was werden also die Auswirkungen sein, die mit der Einführung des Standards IEC62353 einhergehen und welche Unterschiede wird es zu den Regelungen des weit verbreiteten und anerkannten Standards IEC 60601 geben? 2.1. DER STANDARD IEC 60601 Der Standard wurde durch das internationale elektrotechnische Komitee als Regelwerk zur Planung und Entwicklung medizinischer Ausrüstungen eingeführt. Der internationale Sicherheitsstandard IEC 60601, „Medical Electrical Equipment – General Requirements for Safety“ wurde zuerst im Jahre 1977 veröffentlicht und wurde weithin in seiner Kurzformbezeichnung IEC 601 bekannt. Hersteller von medizinischen Ausrüstungen müssen die Prüfungen nach IEC 601 erfüllen, um sicherzustellen, dass die entwickelten Ausrüstungen wirklich sicher sind. Der Standard spezifiziert die Typprüfungsanforderungen zum Schutz gegen potentielle elektrische Gefahren einschließlich Schutzerdung (Massekontinuität), Fehlerstrom gegen Masse, Patientenfehlerstrom und Patientenhilfsströme. Als ein Typprüfungsstandard beschreibt er eine Anzahl von Messungen zum Nachweis der Sicherheit eines Teils einer elektromedizinischen Ausrüstung während der Gerätelebensdauer. Diese Messungen beinhalten eine Kombination aus Stress- und Zerstörungsprüfung, die unter bestimmten Umgebungsbedingungen durchgeführt werden müssen. In vielen Fällen wurde der Standard IEC 60601 in lokale nationale Standards zur dortigen Anwendung umgeschrieben. Beispiele dazu sind die Standards EN 60601 (EC), ES 60601, UL2601- 1 (USA), CSA C22.2 (Kanada) und AS/NZ 3200-1 (Australien / Neuseeland). Es liegt auf der Hand, dass Sicherheitsprüfungen in der Entwicklungsphase und an Ende der Produktionskette im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig sind, was aber soll geprüft werden, wenn die Ausrüstungen repariert wurden? Infolge der Nichtverfügbarkeit eines anerkannten internationalen Standards für Serviceprüfungen haben einige Länder bereits Ihre eigenen nationalen Prüfempfehlungen eingeführt. Beispielsweise haben einige Länder ihre eigenen technischen Standards bzw. Richtlinien für Sicherheitsprüfungen für neu gelieferte medizinische Geräte herausgegeben (manchmal als Acceptancetest bezeichnet), andere Länder wiederum haben die Prüfungen in regulären Intervallen spezifiziert (auch als sog. Preventive Maintenance, d.h. vorbeugende Prüfungen, bezeichnet) und andere Länder besitzen Prüfanforderungen, die unmittelbar nach Service und Reparatur anzuwenden sind. Einige Beispiele dazu sind MDA DB9801 (GB), VDE 750/751 (Deutschland), AS/NZ 3551 (Australien / Neuseeland) und NFPA - 99 (USA). Allgemein sind alle diese Standards mit dem Ziel erstellt worden, die Sicherheit medizinischer Geräte, die zur Diagnose und Behandlung von Patienten eingesetzt werden, zu gewährleisten. Wie auch immer, in den Ländern, in denen keine nationalen Vorschriften oder Handlungsanweisungen für Serviceprüfungen bestehen, ist es gebräuchlich, den Herstellerempfehlungen zu folgen, die ausnahmslos empfehlen, den Anforderungen des Standards IEC 60601-1 zu folgen und somit diese Prüfungen zu wiederholen. 2.2. IN-SERVICE PRÜFANFORDERUNGEN Als elektrotechnischer Typprüfungsstandard stellt IEC 60601-1 keine harmonisierende Richtlinie hinsichtlich Prüfanforderungen dar, wenn eine Komponente einer elektrischen medizinischen Ausrüstung die Produktionslinie verlässt. Sobald ein medizinisches Gerät einer Serviceprozedur unterzogen wird, stehen eine Anzahl von potentiellen Prüfszenarien zur Durchführung an. Das sind: Acceptance Test, auch als Initialprüfung oder Referenzprüfung bezeichnet. Diese Prüfung wird als Vorbedingung einer Betriebszulassung eines neuen medizinischen Geräts durchgeführt und dient dem Nachweis der korrekten und kompletten Lieferung. Acceptance Tests gehen oft über den Rahmen von elektrischen Sicherheitsprüfungen hinaus, da auch einige Grundfunktionen ausgeführt werden, um die korekte Arbeitsweise des Geräts nachzuweisen. Routineprüfung, auch als PPM (Preventative Product Maintenance, vorsorgliche Produktwartung, d.Ü.) bezeichnet. Diese Prüfungsart erfolgt oft nach festen Zeitabschnitten, die entsprechend der Art der Ausrüstungen, den Herstellerempfelungen und den Risikoeinschätzungen variieren, die durch individuelle BME oder medizinisch-physikalische Abteilungen durchgeführt werden. Routineprüfungen beschränken sich nicht auf Sicherheitsprüfungen und beinhalten oft auch die Verifizierung der korrekten Funktionalität der Geräte. Service - und Reparaturprüfungen werden nach Reparaturen oder Produkt- Upgrades durchgeführt und sind oft Teil von Servicedienstleistungen, die von eigenen Mechanikern oder Ingenieurteams der Kliniken durchgeführt werden. In vielen Fällen sind weitergehende strenge elektrische Sicherheitsprüfungen nach Komponentenaustausch oder nach Umkonfiguration medizinischer Geräte nötig. 2.3. TECHNISCHE ÜBERLEGUNGEN Das Hauptziel des Standards IEC 62353 liegt in der Veröffentlichung einer einheitlichen Regelung, die eine sichere Umsetzung in der Praxis ermöglicht und die Komplexität des gegenwärtigen Standards IEC 60601-1 reduziert. Beispielsweise ist einer der Hauptunterschiede die Erdungsprüfung. Beim neuen Standard ist ein minimaler Prüfstrom gegen Erde von 200 mA spezifiziert, wohingegen im Standard IEC 60601-1 25 A verlangt werden. Bei der Einschätzung von Fehlerströmen beinhaltet der Standard IEC 62353 eine Anzahl unterschiedlicher Methoden, um einen sichereren Umgang bei den Messungen, sowie deren Wiederholbarkeit zu gewährleisten. Zusätzlich zur direkten Fehlerstrommethode des Standards IEC 60601-1 beschreibt der Standard IEC 62353 auch die differenzielle Fehlerstrommethode (in einigen Standards auch Reststrom genannt) und die ‘alternative’ Methode. Alle die- Beitrag | 15 se Prüfungen bieten eine Vielzahl an Vor- und Nachteilen (siehe 8.1 für weitere Einzelheiten). 2.4. WICHTIGE VORBEREITUNGEN Obwohl die Veröffentlichung des neuen Standards IEC 62353 mit seinen lokalen Anpassungen für 2007 erwartet wird, sollten alle diejenigen, die in Planung, Management und Implementierung elektrischer Sicherheitsprüfungsabläufe für medizinische Ausrüstungen involviert sind, bereits jetzt damit beginnen, über die möglichen Änderungen nachzudenken. Auch wenn die Hersteller medizinischer Geräte zwangsläufig dazu verpflichtet sind, über geeignete Serviceprüfabläufe für ihre Geräte zu informieren, wird der neue Standard klare Auswirkungen auf medizinische Serviceunternehmen, Biomediziner, Medizinphysiker, Kliniktechniker und andere technische Abteilungen haben. Um all denjenigen eine Hilfestellung zu geben, die wahrscheinlich von den Änderungen, die mit der Einführung des neuen Standards IEC 62353 betroffen sind, wird hier eine Zusammenfassung von Prüfanforderungen in dieser Broschüre zum Standard IEC 62353 vorgestellt. Diese Broschüre ist nur als eine Anleitung mit allgemeinen Informationen gedacht und nicht als vollständiger Ersatz der Vollversion des Standards. 3. ALLGEMEIN GEBRÄUCHLICHE DEFINITIONEN IN DEN STANDARDS IEC 60601 – IEC 62353 Equipment under test Die zu prüfende Ausrüstung (EUT, equipment under test) ist das Prüfobjekt. Device under test Das zu prüfende Gerät (DUT, device under test) ist das Prüfobjekt. Applied Part Teil der medizinischen Ausrüstung, der dazu bestimmt ist, mit dem Patienten in physikalischen Kontakt zu treten oder Teile, mit denen der Patient am wahrscheinlichsten in Berührung kommt. Patient Connection Individuelle physikalische Verbindungen und / oder metallische Teile, die dazu bestimmt sind, mit dem Patienten verbunden zu werden und die ein sog. „Applied Part“, bzw. Teile davon darstellen. Patient Environment Räumlicher Umgebungsbereich, in dem der Patient absichtlich oder unabsichtlich mit medizinischen Ausrüstungen in Berührung kommen kann, sei es unmittelbar oder mittelbar durch Kontakt über andere Personen, die die medizinische Ausrüstung und den Patient berühren (siehe Anlage E). F-Type Applied Part Ein sog. „Applied Part“, das elektrisch schutzisoliert gegen Erde ist, sowie andere Teile des medizinischen Ausrüstung. „F-type Applied Parts“ sind sowohl „BF-“ als auch „CF- Applied Parts“. Type B Applied Part Dies ist ein sog. „Applied Part“, das den spezifizierten Anforderungen für den Schutz gegen elektrische Schläge entspricht. Typ B – „Applied Parts“sind jene, die nicht schutzisoliert sind.

14 | Normen<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong>Von John Backes<br />

<strong>Der</strong> vollständige <strong>Name</strong> <strong>deutet</strong> <strong>an</strong>; <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> „Medical <strong>Electrical</strong> Equipment – recurrent<br />

test <strong>an</strong>d test after repair of medical electrical equipment“, definiert die Anforderungen<br />

<strong>an</strong> die Einhaltung der elektrischen Sicherheit bei der Nutzung von elektrischen medizintechnischen<br />

Ausrüstungen und Systemen.<br />

<strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> ist der Harmonisierungsversuch bezüglich<br />

der verschiedenen regionalen St<strong>an</strong>dards und Vorschriften<br />

für den sicheren Betrieb und die Prüfung medizintechnischer<br />

Ausrüstung und Systeme. Dahingehend beinhaltet der St<strong>an</strong>dard<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> nicht nur Typprüfungen. Speziell zielt der St<strong>an</strong>dard<br />

darauf ab, eindeutige und einheitliche Regelungen bezüglich der<br />

Sicherheitseinschätzung medizinischer Geräte zu schaffen und<br />

dabei den Bezug zum St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601-1 zu erhalten und<br />

<strong>an</strong>dererseits die Risiken für die Prüfer zu minimieren.<br />

Ein sehr wichtiger Punkt dabei ist, dass der neue St<strong>an</strong>dard <strong>an</strong>erkennt,<br />

dass die beschriebenen Laborbedingungen im St<strong>an</strong>dard<br />

<strong>IEC</strong> 60601-1 nicht immer gar<strong>an</strong>tiert werden können, wenn<br />

medizinische Geräte unter Betriebsbedingungen geprüft werden.<br />

Im Ergebnis be<strong>deutet</strong> dies, dass Messungen unter speziellen Umgebungsbedingungen<br />

<strong>an</strong> Ausrüstungen, die bereits im normalen<br />

Einsatz sind, nicht immer praktikabel oder eindeutig einzuhalten<br />

sind. Ein weiter zu berücksichtigender Faktor ist, dass die im<br />

Betrieb befindliche Ausrüstung bei Typprüfungen potentiellen<br />

Beschädigungen ausgesetzt wird, die potentielle Gefahren für die<br />

Nutzer darstellen können.<br />

1. WODURCH UNTERSCHEIDEN SICH<br />

DIE BEIDEN STANDARDS <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> UND <strong>IEC</strong> 60601?<br />

Obwohl der St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601 ein Typprüfungsst<strong>an</strong>dard ist,<br />

der die Sicherheits<strong>an</strong>forderungen hinsichtlich Entwicklung und<br />

Produktion von elektrischen medizinischen Geräten regelt, nutzen<br />

ihn die meisten biomedizinischen und klinischen Technikabteilungen<br />

und Medizinserviceunternehmen als Basis für regelmäßige<br />

Prüfungen medizinischer Geräte bzw. auch nach Beendigung von<br />

Servicearbeiten oder Reparaturen. Dies wird sich wahrscheinlich<br />

mit der Einführung des vorgeschlagenen St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong>,<br />

der gegenwärtig durch die <strong>IEC</strong> entwickelt wird, ändern. Somit<br />

werden spezifische Prüf<strong>an</strong>forderungen für das Prüfen von medizinischen<br />

Geräten, die sich im Einsatz befinden, beschrieben.<br />

Was werden also die Auswirkungen sein, die mit der Einführung<br />

des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong><strong>62353</strong> einhergehen und welche Unterschiede<br />

wird es zu den Regelungen des weit verbreiteten und <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten<br />

St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> 60601 geben?<br />

2.1. DER STANDARD <strong>IEC</strong> 60601<br />

<strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard wurde durch das internationale elektrotechnische<br />

Komitee als Regelwerk zur Pl<strong>an</strong>ung und Entwicklung medizinischer<br />

Ausrüstungen eingeführt. <strong>Der</strong> internationale Sicherheitsst<strong>an</strong>dard<br />

<strong>IEC</strong> 60601, „Medical <strong>Electrical</strong> Equipment – General<br />

Requirements for Safety“ wurde zuerst im Jahre 1977 veröffentlicht<br />

und wurde weithin in seiner Kurzformbezeichnung <strong>IEC</strong> 601<br />

bek<strong>an</strong>nt. Hersteller von medizinischen Ausrüstungen müssen die<br />

Prüfungen nach <strong>IEC</strong> 601 erfüllen, um sicherzustellen, dass die<br />

entwickelten Ausrüstungen wirklich sicher sind.<br />

<strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard spezifiziert die Typprüfungs<strong>an</strong>forderungen zum<br />

Schutz gegen potentielle elektrische Gefahren einschließlich<br />

Schutzerdung (Massekontinuität), Fehlerstrom gegen Masse,<br />

Patientenfehlerstrom und Patientenhilfsströme. Als ein Typprüfungsst<strong>an</strong>dard<br />

beschreibt er eine Anzahl von Messungen zum<br />

Nachweis der Sicherheit eines Teils einer elektromedizinischen<br />

Ausrüstung während der Gerätelebensdauer. Diese Messungen<br />

beinhalten eine Kombination aus Stress- und Zerstörungsprüfung,<br />

die unter bestimmten Umgebungsbedingungen durchgeführt<br />

werden müssen. In vielen Fällen wurde der St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601<br />

in lokale nationale St<strong>an</strong>dards zur dortigen Anwendung umgeschrieben.<br />

Beispiele dazu sind die St<strong>an</strong>dards EN 60601 (EC), ES<br />

60601, UL2601- 1 (USA), CSA C22.2 (K<strong>an</strong>ada) und AS/NZ 3200-1<br />

(Australien / Neuseel<strong>an</strong>d). Es liegt auf der H<strong>an</strong>d, dass Sicherheitsprüfungen<br />

in der Entwicklungsphase und <strong>an</strong> Ende der Produktionskette<br />

im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig sind,<br />

was aber soll geprüft werden, wenn die Ausrüstungen repariert<br />

wurden? Infolge der Nichtverfügbarkeit eines <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten internationalen<br />

St<strong>an</strong>dards für Serviceprüfungen haben einige Länder<br />

bereits Ihre eigenen nationalen Prüfempfehlungen eingeführt.<br />

Beispielsweise haben einige Länder ihre eigenen technischen<br />

St<strong>an</strong>dards bzw. Richtlinien für Sicherheitsprüfungen für neu<br />

gelieferte medizinische Geräte herausgegeben (m<strong>an</strong>chmal als<br />

Accept<strong>an</strong>cetest bezeichnet), <strong>an</strong>dere Länder wiederum haben die<br />

Prüfungen in regulären Intervallen spezifiziert (auch als sog. Preventive<br />

Mainten<strong>an</strong>ce, d.h. vorbeugende Prüfungen, bezeichnet)<br />

und <strong>an</strong>dere Länder besitzen Prüf<strong>an</strong>forderungen, die unmittelbar<br />

nach Service und Reparatur <strong>an</strong>zuwenden sind. Einige Beispiele<br />

dazu sind MDA DB9801 (GB), VDE 750/751 (Deutschl<strong>an</strong>d), AS/NZ<br />

3551 (Australien / Neuseel<strong>an</strong>d) und NFPA - 99 (USA). Allgemein<br />

sind alle diese St<strong>an</strong>dards mit dem Ziel erstellt worden, die Sicherheit<br />

medizinischer Geräte, die zur Diagnose und Beh<strong>an</strong>dlung von<br />

Patienten eingesetzt werden, zu gewährleisten. Wie auch immer,<br />

in den Ländern, in denen keine nationalen Vorschriften oder<br />

H<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>weisungen für Serviceprüfungen bestehen, ist es gebräuchlich,<br />

den Herstellerempfehlungen zu folgen, die ausnahmslos<br />

empfehlen, den Anforderungen des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> 60601-1 zu<br />

folgen und somit diese Prüfungen zu wiederholen.<br />

2.2. IN-SERVICE PRÜFANFORDERUNGEN<br />

Als elektrotechnischer Typprüfungsst<strong>an</strong>dard stellt <strong>IEC</strong> 60601-1<br />

keine harmonisierende Richtlinie hinsichtlich Prüf<strong>an</strong>forderungen<br />

dar, wenn eine Komponente einer elektrischen medizinischen<br />

Ausrüstung die Produktionslinie verlässt. Sobald ein medizinisches<br />

Gerät einer Serviceprozedur unterzogen wird, stehen eine<br />

Anzahl von potentiellen Prüfszenarien zur Durchführung<br />

<strong>an</strong>. Das sind: Accept<strong>an</strong>ce Test, auch als Initialprüfung oder Referenzprüfung<br />

bezeichnet. Diese Prüfung wird als Vorbedingung<br />

einer Betriebszulassung eines neuen medizinischen Geräts durchgeführt<br />

und dient dem Nachweis der korrekten und kompletten<br />

Lieferung. Accept<strong>an</strong>ce Tests gehen oft über den Rahmen von<br />

elektrischen Sicherheitsprüfungen hinaus, da auch einige Grundfunktionen<br />

ausgeführt werden, um die korekte Arbeitsweise des<br />

Geräts nachzuweisen. Routineprüfung, auch als PPM (Preventative<br />

Product Mainten<strong>an</strong>ce, vorsorgliche Produktwartung, d.Ü.)<br />

bezeichnet.<br />

Diese Prüfungsart erfolgt oft nach festen Zeitabschnitten, die entsprechend<br />

der Art der Ausrüstungen, den Herstellerempfelungen<br />

und den Risikoeinschätzungen variieren, die durch individuelle<br />

BME oder medizinisch-physikalische Abteilungen durchgeführt<br />

werden. Routineprüfungen beschränken sich nicht auf Sicherheitsprüfungen<br />

und beinhalten oft auch die Verifizierung der<br />

korrekten Funktionalität der Geräte. Service - und Reparaturprüfungen<br />

werden nach Reparaturen oder Produkt- Upgrades<br />

durchgeführt und sind oft Teil von Servicedienstleistungen, die<br />

von eigenen Mech<strong>an</strong>ikern oder Ingenieurteams der Kliniken<br />

durchgeführt werden. In vielen Fällen sind weitergehende strenge<br />

elektrische Sicherheitsprüfungen nach Komponentenaustausch<br />

oder nach Umkonfiguration medizinischer Geräte nötig.<br />

2.3. TECHNISCHE ÜBERLEGUNGEN<br />

Das Hauptziel des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> liegt in der Veröffentlichung<br />

einer einheitlichen Regelung, die eine sichere Umsetzung<br />

in der Praxis ermöglicht und die Komplexität des gegenwärtigen<br />

St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> 60601-1 reduziert. Beispielsweise ist einer der<br />

Hauptunterschiede die Erdungsprüfung. Beim neuen St<strong>an</strong>dard<br />

ist ein minimaler Prüfstrom gegen Erde von 200 mA spezifiziert,<br />

wohingegen im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601-1 25 A verl<strong>an</strong>gt werden. Bei<br />

der Einschätzung von Fehlerströmen beinhaltet der St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

<strong>62353</strong> eine Anzahl unterschiedlicher Methoden, um einen sichereren<br />

Umg<strong>an</strong>g bei den Messungen, sowie deren Wiederholbarkeit<br />

zu gewährleisten. Zusätzlich zur direkten Fehlerstrommethode<br />

des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> 60601-1 beschreibt der St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

auch die differenzielle Fehlerstrommethode (in einigen St<strong>an</strong>dards<br />

auch Reststrom gen<strong>an</strong>nt) und die ‘alternative’ Methode. Alle die-<br />

Beitrag | 15<br />

se Prüfungen bieten eine Vielzahl <strong>an</strong> Vor- und Nachteilen (siehe<br />

8.1 für weitere Einzelheiten).<br />

2.4. WICHTIGE VORBEREITUNGEN<br />

Obwohl die Veröffentlichung des neuen St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> mit<br />

seinen lokalen Anpassungen für 2007 erwartet wird, sollten alle<br />

diejenigen, die in Pl<strong>an</strong>ung, M<strong>an</strong>agement und Implementierung<br />

elektrischer Sicherheitsprüfungsabläufe für medizinische Ausrüstungen<br />

involviert sind, bereits jetzt damit beginnen, über die<br />

möglichen Änderungen nachzudenken. Auch wenn die Hersteller<br />

medizinischer Geräte zw<strong>an</strong>gsläufig dazu verpflichtet sind, über<br />

geeignete Serviceprüfabläufe für ihre Geräte zu informieren, wird<br />

der neue St<strong>an</strong>dard klare Auswirkungen auf medizinische Serviceunternehmen,<br />

Biomediziner, Medizinphysiker, Kliniktechniker und<br />

<strong>an</strong>dere technische Abteilungen haben.<br />

Um all denjenigen eine Hilfestellung zu geben, die wahrscheinlich<br />

von den Änderungen, die mit der Einführung des neuen St<strong>an</strong>dards<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> betroffen sind, wird hier eine Zusammenfassung<br />

von Prüf<strong>an</strong>forderungen in dieser Broschüre zum St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

<strong>62353</strong> vorgestellt. Diese Broschüre ist nur als eine Anleitung mit<br />

allgemeinen Informationen gedacht und nicht als vollständiger<br />

Ersatz der Vollversion des St<strong>an</strong>dards.<br />

3. ALLGEMEIN GEBRÄUCHLICHE DEFINITIONEN IN DEN<br />

STANDARDS <strong>IEC</strong> 60601 – <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

Equipment under test<br />

Die zu prüfende Ausrüstung (EUT, equipment under test) ist das<br />

Prüfobjekt.<br />

Device under test<br />

Das zu prüfende Gerät (DUT, device under test) ist das Prüfobjekt.<br />

Applied Part<br />

Teil der medizinischen Ausrüstung, der dazu bestimmt ist, mit<br />

dem Patienten in physikalischen Kontakt zu treten oder Teile, mit<br />

denen der Patient am wahrscheinlichsten in Berührung kommt.<br />

Patient Connection<br />

Individuelle physikalische Verbindungen und / oder metallische<br />

Teile, die dazu bestimmt sind, mit dem Patienten verbunden zu<br />

werden und die ein sog. „Applied Part“, bzw. Teile davon darstellen.<br />

Patient Environment Räumlicher Umgebungsbereich, in<br />

dem der Patient absichtlich oder unabsichtlich mit medizinischen<br />

Ausrüstungen in Berührung kommen k<strong>an</strong>n, sei es unmittelbar<br />

oder mittelbar durch Kontakt über <strong>an</strong>dere Personen, die die medizinische<br />

Ausrüstung und den Patient berühren (siehe Anlage E).<br />

F-Type Applied Part<br />

Ein sog. „Applied Part“, das elektrisch schutzisoliert gegen Erde<br />

ist, sowie <strong>an</strong>dere Teile des medizinischen Ausrüstung. „F-type<br />

Applied Parts“ sind sowohl „BF-“ als auch „CF- Applied Parts“.<br />

Type B Applied Part<br />

Dies ist ein sog. „Applied Part“, das den spezifizierten Anforderungen<br />

für den Schutz gegen elektrische Schläge entspricht.<br />

Typ B – „Applied Parts“sind jene, die nicht schutzisoliert sind.


16 | Normen<br />

Typ B sind Teile, die für kardiologische Anwendungen nicht<br />

geeignet sind.<br />

Type BF Applied Part<br />

Typ F- „Applied Parts“ erfüllen einen höheren Schutzgrad gegen<br />

elektrische Schläge als Typ B. Typ BF- „Applied Parts“ sind für<br />

direkte kardiologische Anwendungen nicht geeignet.<br />

Type CF Applied Part<br />

Typ CF- „Applied Parts“ erfüllen den höchsten Schutzgrad gegen<br />

elektrische Schläge. Typ CF- „Applied Parts“ sind für direkte<br />

kardiologische Anwendungen geeignet.<br />

Medical <strong>Electrical</strong> Equipment<br />

Elektrische Ausrüstungen für die Beh<strong>an</strong>dlung, Überwachung und<br />

Diagnose von Patienten, die über nicht mehr als einen Netz<strong>an</strong>schluss<br />

verfügen und die nicht zwingend in direktem Kontakt<br />

hinsichtlich Berührung oder elektrischer Verbindung mit dem<br />

Patienten stehen oder Energie vom oder zum Pateienten übertragen<br />

oder derartige Energieübertragungen messen.<br />

Medical <strong>Electrical</strong> System<br />

Ausrüstungskombination, bei der mindestens eine Ausrüstung als<br />

„Medial <strong>Electrical</strong> System“klassifiziert ist und als solches vom<br />

Hersteller für funktionale Verbindungen oder die Benutzung eines<br />

multiportablen Steckverbinders deklariert ist.<br />

Class I<br />

Klasse1, Geräteschutz gegen elektrische Schläge durch (geerdet)<br />

zusätzlichen Schutz zur vorh<strong>an</strong>denen Isolierung, indem exponierte<br />

leitende Teile und die Schutzerdung durch feste Verdrahtung<br />

<strong>an</strong> die Installation <strong>an</strong>g schlossen sind.<br />

Class II<br />

Klasse 2, auch als Doppelisolierung bezeichnet. Geräteschutz<br />

gegen elektrische Schläge durch zusätzlichen Schutz zur vorh<strong>an</strong>denen<br />

Isolierung, indem zusätzliche Isolierung verwendet wird.<br />

Exponierte Metallteile werden hierbei nicht in die elektrische<br />

Installation mit einbezogen.<br />

HINWEIS:<br />

Klasse 2 - GERÄTE KÖNNEN MIT EINER FUNKTIONALEN<br />

ERDSAMMELSCHIENE ODER EINEM FUNKTIONALEN<br />

ERDUNGSPUNKT GELIEFERT WERDEN.<br />

Autor:<br />

John Backes<br />

Poduktm<strong>an</strong>ager Rigel Medical,<br />

Engl<strong>an</strong>d-Repräsent<strong>an</strong>t der<br />

Arbeitsgruppe 14 / <strong>IEC</strong>-Unterausschuss 62A<br />

E-Mail: sales@seaward.co.uk<br />

„Allgemeine Aspekte zur elektrischen Ausrüstung<br />

in der medizintechnischen Praxis“


6 | Normen<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

Von John Backes<br />

4. SYMBOLE UND BEZEICHNUNGEN<br />

Im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601 wurden die benötigten Daten / Informationen<br />

definiert, die auf den Typschildern medizinischer Geräte vorh<strong>an</strong>den<br />

sein müssen, um eine eindeutige Identifikation des Gerätes<br />

zu ermöglichen. Folgende Informationen müssen enthalten<br />

sein: Herstellername, Modellnummer, Seriennummer, elektrische<br />

Anforderungen etc. <strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601 bezieht sich auf eine<br />

Vielzahl von Symbolen, die auf medizinischen Geräten, medizinischen<br />

Systemen, Zusatzbaugruppen und <strong>an</strong>deren verw<strong>an</strong>dten<br />

Teilen verwendet werden.<br />

Eine komplette Symbolübersicht wird im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601, Tabelle<br />

1, zur Verfügung gestellt. Im Rahmen dieser Broschüre wird<br />

hier nachfolgend eine Auswahl der gebräuchlichsten Symbole gezeigt:<br />

Klasse 1<br />

Klasse 2<br />

Typ B „Applied Part“<br />

Typ BF „Applied Part“<br />

Typ CF „Applied Part“<br />

Erdungsreferenzpunkt<br />

d.h. “Conformité Européenne”<br />

Defibrillationsfest Typ B „Applied Part“<br />

Defibrillationsfest Typ BF „Applied Part“<br />

Defibrillationsfest Typ CF „Applied Part“<br />

5. SICHTPRÜFUNG<br />

Die Her<strong>an</strong>gehensweise bei Sichtprüfungen ist im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

60601 nicht klar definiert. Dennoch stellen Sichtprüfungen einen<br />

wesentlichen Teil der allgemeinen Sicherheitsüberprüfungen während<br />

der Lebensdauer von medizinischen Geräten dar. Meistens,<br />

d.h. in 70% aller Fälle, werden Fehler bereits während der Sicht-<br />

prüfung festgestellt. Sichtprüfungen sind relativ leicht durchzuführen,<br />

um auf diese Weise festzustellen, dass das in Benutzung<br />

befindliche medizinische Gerät nach wie vor den durch den Hersteller<br />

spezifizierten. Anforderungen gerecht wird und nicht durch<br />

äußere Einwirkungen beschädigt oder verunreinigt wurde. Sichtprüfungen<br />

können die folgenden Untersuchungen umfassen:<br />

• Gehäuse – Überprüfung hinsichtlich<br />

Beschädigung, Brüche usw.<br />

• Verunreinigung – Bewegliche Teile überprüfen<br />

Stecker<strong>an</strong>schlüsse, usw.<br />

• Kabel (Netz, “Applied Parts” usw.) – Schnitte,<br />

falsche Verbindungen usw.<br />

• Richtige Sicherungen – Überprüfung der<br />

richtigen Sicherungswerte nach Austausch<br />

• Markierungen und Beschriftungen – Überprüfung<br />

der Vollständigkeit der<br />

Sicherheitsmarkierungen<br />

• Vollständigkeit der mech<strong>an</strong>ischen Teile – Überprüfungen<br />

hinsichtlich möglicher Blockierungen<br />

6. ERDUNGSPRÜFUNG<br />

Die Erdungs- oder auch Masseprüfung dient dem Nachweis der<br />

niederohmigen Verbindung zwischen dem Erdungsleiter und den<br />

metallischen leitenden Teilen, die Fehlerströme aufnehmen können,<br />

wenn ein Fehler <strong>an</strong> einem medizinischen Gerät der Klasse 1<br />

auftritt. Obwohl viele medizinische Geräte der Klasse 1 mit einem<br />

Massereferenzpunkt geliefert werden, ist es notwendig, <strong>an</strong> den<br />

meisten, wenn nicht gar allen medizinischen Geräten mehrfache<br />

Erdungsprüfungen vorzunehmen, um die Verbindungen aller metallischen<br />

Teile des Gehäuses zu prüfen. <strong>Der</strong> Prüfstrom wird zwischen<br />

dem Erdungsstift am Gerätenetzstecker und allen erreichbaren<br />

Metallteilen (der Massereferenzpunkt ebenfalls) über ein<br />

entsprechendes Erdungsprüfkabel <strong>an</strong>gelegt (Klemme/Prüfspitze)<br />

Bild 1 ver<strong>an</strong>schaulicht die Erdungsprüfung.<br />

L<br />

N<br />

PE<br />

Bild 1: Erdungsprüfung bei Geräten der Klasse 1<br />

Bei festen Installationen k<strong>an</strong>n eine Punkt zu Punkt Kontiniutätsmessung<br />

vorgenommen werden, indem ein zweites Kabel in den<br />

Zusatzerdungsstecker eingesteckt wird. <strong>Der</strong> Wiederst<strong>an</strong>d wird


d<strong>an</strong>n zwischen den beiden Kabeln gemessen. <strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

<strong>62353</strong> verl<strong>an</strong>gt einen Prüfstrom von mindestens 200mA Gleich-<br />

oder Wechselstrom. Wenn ein Prüfgleichstrom verwendet wird,<br />

muss der Widerst<strong>an</strong>d in beiden Polaritätsrichtungen ermittelt werden.<br />

<strong>Der</strong> höchste Wert bestimmt, ob das Prüfresultat in Ordnung<br />

oder m<strong>an</strong>gelhaft ist. Die Leersp<strong>an</strong>nung der Stromquelle soll 24V<br />

nicht übersteigen. 6 Marktfuhrer Die Prüfmaximalwerte im St<strong>an</strong>dard<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> sind wie folgt:<br />

100m½ für ein einzelnes Stromversorgungskabelmit bis zu<br />

3 m Länge 300m½ für ein Klasse 1 (Class 1) Gerät inklusive Stromversorgungskabel<br />

(nicht über 3 m) 500m½ für ein medizinisches<br />

System, bestehend aus verschiedenem medizin-ischen und nichtmedizinischen<br />

Anlagenteilen. Siehe dazu auch die Definition einesmedizinischen<br />

Systems im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong>60601-1: 2005<br />

6.1. ÜBERLEGUNGEN ZUR ERDUNGSPRÜFUNG<br />

Autor:<br />

John Backes<br />

Poduktm<strong>an</strong>ager Rigel Medical,<br />

Engl<strong>an</strong>d-Repräsent<strong>an</strong>t der<br />

Arbeitsgruppe 14 / <strong>IEC</strong>-Unterausschuss 62A<br />

E-Mail: sales@seaward.co.uk<br />

„Allgemeine Aspekte zur elektrischen Ausrüstung<br />

in der medizintechnischen Praxis“<br />

Beitrag | 7<br />

Hohe Prüfströme (10 A und mehr) können potentiell zerstörend<br />

auf Teile des zu prüfenden Geräts wirken, die mit der Schutzerde<br />

verbunden sind, die jedoch einen funktionalen Zweck erfüllen (z.B.<br />

Screening). Insofern sollte über die Höhe des Prüfstroms nachgedacht<br />

werden. Niedrige Prüfströme (< 8 A) können potentiell die<br />

Messergebnisse infolge des Kontaktwiderst<strong>an</strong>ds beeinflussen, da<br />

dieser durch eine Reihe von Faktoren bestimmt wird (Feder- bzw.<br />

Anpressdruck, Oberflächenwiderst<strong>an</strong>d). Bei höheren Prüfströmen<br />

fällt der Kontaktwiderst<strong>an</strong>d nicht insGewicht, wohingegen bei<br />

niedrigeren Prüfströmen eine relativ höhere Anzeige zu erwarten<br />

ist. Dies be<strong>deutet</strong> potentiell eine unnötige Fehlerquelle. Weitere<br />

Details zu hohen gegenüber niedrigen Prüfströmen können Sie in<br />

den Applikationshinweisen zu Erdungsprüfungen finden. E-mailenSie<br />

einfach <strong>an</strong> info@rigelmedical.com , d<strong>an</strong>n erhalten Sie eine<br />

kostenlose Kopie.


8 | Beitrag<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

Von John Backes<br />

7. ISOLATIONSWIDERSTANDSPRÜFUNG<br />

Im Gegensatz zu den Prüfungen des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> 60601-1 wird<br />

im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> eine Methode zur Isolationswiderst<strong>an</strong>dsprüfung<br />

von medizinischen Geräten beschrieben. Die Methoden<br />

zur Isolationswiderst<strong>an</strong>dsprüfung sind wie folgt unterteilt:<br />

• Isolation zwischen Teilen der Stromversorgung und Erde (7.1)<br />

• Isolation zwischen „Applied Parts“ und Erde (7.2)<br />

• Isolation zwischen Teilen der Stromversorgung und Erde (7.3)<br />

7.1. ISOLATIONSWIDERSTAND EUT ZU ERDE<br />

Diese Prüfung dient dem Nachweis, dass die Stromversorgungsteile<br />

entsprechend gegenüber Erde (Klasse I) oder dem Gehäuse<br />

(Klasse II) isoliert sind. Die Bilder 2A und 2B ver<strong>an</strong>schaulichen die<br />

Isolationsprüfung.<br />

L<br />

M N<br />

Bild 2A: EUT- Isolationsprüfung <strong>an</strong> Klasse 1 Gerät<br />

L<br />

N<br />

PE<br />

PE<br />

MP AP<br />

MP AP<br />

M<br />

Bild 2B: EUT Isolationsprüfung <strong>an</strong> Klasse 2 Gerät<br />

! Während dieser Prüfung wird 500 V Gleichstrom<br />

zwischen dem Erdungskontakt und der Phase sowie dem Nulleiter<br />

des Netz<strong>an</strong>schlusssteckers <strong>an</strong>gelegt.<br />

Sowohl für Klasse 1-, als auch für Klasse 2- Geräte stecken Sie bitte<br />

den Stecker des zu prüfenden Gerätes (DUT) in den Sicherheits<strong>an</strong>alysator.<br />

Klasse 2 - Geräte benötigen eine zusätzliche Leitung,<br />

die zum Gehäuse des Gerätes verbunden wird. Dazu können Sie<br />

das Gehäuse in Aluminiumfolie einwickeln und die zusätzliche Leitung<br />

mit einer Krokodilklemme befestigen.<br />

7.2. ISOLATIONSWIDERSTAND VON „APPLIED PARTS“<br />

Diese Prüfung dient dem Nachweis der entsprechenden Isolation<br />

der „Applied Parts“ gegen Erde (Klasse 1) oder gegen das Gehäuse<br />

(Klasse 2). Diese Prüfung ist nur für Klasse 1 und Klasse<br />

2, BF- und CF- Geräte gültig. Die Bilder 3A und 3B zeigen diese<br />

Insolationsprüfung.<br />

L<br />

N<br />

PE<br />

Bild 3A: AP Isolationsprüfung <strong>an</strong> Klasse 1 Gerät<br />

L<br />

N<br />

MP AP<br />

Bild 3B: AP Isolationsprüfung <strong>an</strong> Klasse 2 Gerät<br />

! Während dieser Prüfung werden 500V Gleichstrom zwischen<br />

dem Erdungskontakt (Klasse 1) oder dem Gehäuse (Klasse<br />

2) und zwischen allen „Applied Parts“ in Kombination <strong>an</strong>gelegt.<br />

Sowohl bei Geräten der Klasse 1 als auch bei Geräten der Klasse<br />

2 verbinden Sie bitte die Patientenverbindungen bzw. „Applied<br />

Parts“ mit den entsprechenden Konnektoren Ihres Sicherheits<strong>an</strong>alysators.<br />

Bei Klasse 1 – Geräten stecken Sie bitte den Netzstecker<br />

in den Sicherheits<strong>an</strong>alysator. Klasse 2 – Geräte benötigen<br />

eine zusätzliche Leitung, die zum Gehäuse des Gerätes verbunden<br />

wird. Dazu können Sie das Gehäuse in Aluminiumfolie einwickeln<br />

und die zusätzliche Leitung mit einer Krokodilklemme befestigen.<br />

7.3. ISOLATIONSWIDERSTAND ZWISCHEN<br />

„APPLIED PARTS“ UND NETZSTROMVERSORGUNG<br />

Diese Prüfung dient dem Nachweis der Isolation zwischen<br />

„Applied Parts“ und den Teilen der Netzstromversorgung.<br />

Die Prüfung gilt nur für Klasse 1 und Klasse 2 – BF und CF – Geräte.<br />

Das Bild 4 zeigt den Prüfaufbau für die Isolationsprüfung zwischen<br />

den „Applied Parts“ und der Netzstromversorgung.<br />

M<br />

MP AP<br />

M


L<br />

N<br />

PE<br />

Bild 4: AP Isolationsprüfung zur Netzstromversorgung<br />

für Klasse 1 und Klasse 2 - Geräte<br />

! Bei dieser Prüfung liegt zwischen den „Applied Parts“<br />

und den Phasen- und Nullleiterkontakten des Gerätenetzsteckers<br />

500V Gleichstrom <strong>an</strong>.<br />

Verbinden Sie bei Geräten der Klassen 1 und 2 die Patientenverbindungen<br />

bzw. die „Applied Parts“ mit den entsprechenden Konnektoren<br />

Ihres Sicherheits<strong>an</strong>alysators und stecken Sie auch den<br />

Netzstecker in den Sicherheits<strong>an</strong>alysator.<br />

8. <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong>, FEHLERSTROMMESSUNGEN<br />

Die Forschung hat bewiesen, dass oft der Strom, nicht die Sp<strong>an</strong>nung<br />

die Todes- oder Verletzungsursache darstellt. Nur ein geringer<br />

Strom ist nötig, um größere Folgen herbeizuführen.<br />

Zwei Hauptfaktoren bestimmen die Folgen einer Strombeeinflussung<br />

auf den menschlichen Körper. Erstens die Stromstärke und<br />

zweitens die Zeitdauer des Stromflusses.<br />

Beispielsweise setzt der Herzschlag bei folgenden Bedingungen<br />

aus:<br />

a) 250 ms bei 40 mA<br />

b) 100 ms bei 100 mA<br />

c) 50 ms bei 200 mA<br />

MP AP<br />

M<br />

Sehen Sie sich die folgenden Beispiele von Stromauswirkungen<br />

auf den menschlichen Körper <strong>an</strong>, wenn der Strom <strong>an</strong>d die Hautoberfläche<br />

<strong>an</strong>gelegt wird;<br />

0,9–1,2 mA Strom ist gerade noch wahrnehmbar<br />

Autor:<br />

John Backes<br />

Poduktm<strong>an</strong>ager Rigel Medical,<br />

Engl<strong>an</strong>d-Repräsent<strong>an</strong>t der<br />

Arbeitsgruppe 14 / <strong>IEC</strong>-Unterausschuss 62A<br />

E-Mail: sales@seaward.co.uk<br />

„Allgemeine Aspekte zur elektrischen Ausrüstung<br />

in der medizintechnischen Praxis“<br />

Beitrag | 9<br />

15,0–20,0 mA K<strong>an</strong>n nicht mehr als 15 Min. ausgehalten<br />

werden<br />

50,0–100,0 mA Ventrikuläre Fibrillation, Respiratorischer<br />

Arrest, führt direkt zum Tod<br />

100,0–200,0 mA Ernste Verbrennungen und Muskelverkramp-<br />

fungen solcher Art, dass die Thoraxmuskeln<br />

das Herz zusammendrücken.<br />

Vergleichen Sie diese Werte damit, dass eine 25 W - Glühbirne<br />

einen Strom von 250 mA benötigt, um zu leuchten. Aus diesem<br />

Grund hat das Normungskomitee für den St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601<br />

strenge Designregeln für medizinische Geräte festgelegt, um Patienten<br />

und Betreiber vor Strömen zu schützen, die nicht in direktem<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Betriebszweck des Gerätes stehen. Diese<br />

Ströme werden als Fehlerströme bezeichnet. <strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

<strong>62353</strong> definiert zwei Arten von Fehlerstromprüfungen:<br />

• Gerätefehlerstrom - gesamter Fehlerstrom von den<br />

„Applied Parts“, Gehäuse und Netzstromversorgung zur Erde<br />

• „Applied Part“ - Fehlerstrom - gesamter Fehlerstrom von<br />

den kombinierten Patientenverbindungen innerhalb eines<br />

„Applied Parts“ zur Erde und jeglichen Strom leitenden oder<br />

nicht Strom leitenden Teilen des Gehäuses. <strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> beschreibt die folgenden Fehlerstromprüfungsmethoden:<br />

• Direkter Fehlerstrom: <strong>Der</strong> Strom fließt über den Schutzleiter<br />

des Netzsteckers ab.<br />

• Differenzieller Fehlerstrom: Das Ergebnis des Stromunterschieds<br />

zwischen dem Phasenleiter und dem Nullleiter.<br />

• Alternative Methode: Ein Strom fließt vom „Applied Part“<br />

durch eine Person zur Erde ab oder ein Strom fließt vom<br />

„Applied Part“ durch eine Person zur Erde ab, wobei eine<br />

Fremdsp<strong>an</strong>nung einer externen Quelle zusätzlich mit <strong>an</strong>liegt.


4 | Beitrag<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

Von John Backes<br />

8.1. BESCHREIBUNG DER METHODEN<br />

8.1.1. Direkter Fehlerstrom<br />

Die direkte Fehlerstrommethode ist mit der im St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

60601-1 beschriebenen Methode identisch. <strong>Der</strong> echte Fehlerstrom<br />

durch ein Körpermodell (Messgerät) gegen Erde wird ermittelt.<br />

Vorteile<br />

• Gleich- und Wechselfehlerstrom können derart<br />

ermittelt werden.<br />

• Höchste Genauigkeit im Vergleich zu <strong>an</strong>deren Methoden.<br />

• Potentieller Fehlerstrom durch einen menschlichen Körper<br />

wird über ein Messgerät ermittelt.<br />

• Direkter Vergleich mit Messungen, die im Einkl<strong>an</strong>g mit dem<br />

St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601-1 durchgeführt wurden, ist möglich.<br />

Überlegungen<br />

• <strong>Der</strong> 1 kΩ<br />

Widerst<strong>an</strong>d, der das Messgerät darstellt, stört die<br />

niederohmige Erdungsverbindung und stellt auf diese Weise<br />

eine potentielle Gefährdung für den Fall dar, dass ein<br />

fehlerhaftes Gerät geprüft wird.<br />

• Zweiterdungsweg(e). Das zu prüfende Gerät (EuT / DuT)<br />

muss während der Messung gegenüber der Erde elektrisch<br />

isoliert sein. Es könnte ein geringerer Fehlerstrom gemessen<br />

werden, da nicht alle Fehlerströme zum Erdungsleiter hin<br />

messbar sind.<br />

• Zweitverbindungen sind typisch bei:<br />

- Geräten, die fest in Stahlbetonfußböden ver<strong>an</strong>kert sind<br />

(z.B. Zahnarztstühle, MRI)<br />

- Geräten, die mit Gas- oder Wasserleitungen verbunden sind<br />

- Geräten, die als Teil eines medizinischen elektrischen<br />

Systems fungieren<br />

- Geräten, die mit einem PC / Drucker verbunden sind<br />

• Eine Potentialdifferenz bezüglich der Polarität der Phase und<br />

des Nullleiters k<strong>an</strong>n die Fehlerstromwerte beeinflussen,<br />

insofern müssen Fehlerstrommessungen bei jeder Polarität<br />

der Netzversorgung vorgenommen werden.<br />

• Mittels eines TN (Terre – Neutral) Systems k<strong>an</strong>n sichergestellt<br />

werden, dass die Messungen bei der Maximalsp<strong>an</strong>nung zwischen<br />

Phase und Erde durchgeführt werden. Jede <strong>an</strong>dere<br />

Sp<strong>an</strong>nung zwischen Null und Erde k<strong>an</strong>n in kleineren Messwerten<br />

resultieren. Dadurch besteht die Gefahr, dass ein<br />

potentiell fehlerhaftes Gerät die Prüfung besteht.<br />

8.1.2. Differenzielle Methode<br />

Bei der differenziellen Fehlerstrommethode wird der Fehlerstrom<br />

als ein Ergebnis der Stromdifferenz zwischen Phase und Nullleiter<br />

ermittelt. Potentielle Zweiterdverbindungen werden hierbei in die<br />

Gesamtmessung einbezogen, daher braucht das zu prüfende<br />

Gerät nicht gegenüber Erde isoliert werden. Geringe Fehlerströme<br />

von weniger als 75μA lassen sich mit der differenziellen Methode<br />

schwer nachweisen. Die differenzielle Fehlerstrommethode wird<br />

nicht als für geeignet erachtet, wenn leitende nicht geerdete Teile<br />

gemessen werden sollen und wenn kleine Fehlerströme von weniger<br />

als 75μA erwartet werden.<br />

Vorteile<br />

• Die Messungen werden nicht durch Zweiterdverbindungen<br />

beeinflusst.<br />

• <strong>Der</strong> Gesamtfehlerstrom des Geräts wird gemessen.<br />

• Das Messgerät (1 kΩ<br />

Widerst<strong>an</strong>d) ist hie nicht in Reihe mit<br />

der Erdungsverbindung geschaltet, die niederohmige<br />

Erdungsverbindung bleibt erhalten.<br />

Überlegungen<br />

• Die differenzielle Fehlerstrommethode ist für die exakte<br />

Messung geringer Fehlerströme weniger geeignet (


6 | Beitrag<br />

8.3.2. Gerätefehlerstrom –<br />

Differenzielle Methode<br />

Die Bilder 6A und 6B ver<strong>an</strong>schaulichen die differenzielle<br />

Methode.<br />

M<br />

L<br />

N<br />

L(N)<br />

N(L)<br />

MP<br />

PE<br />

Bild 6A: Gerätefehlerstrom Differenzielle Methode -<br />

Klasse 1<br />

M<br />

L<br />

N<br />

L(N)<br />

N(L)<br />

MP<br />

PE<br />

Bild 6B: Gerätefehlerstrom Differenzielle Methode -<br />

Klasse 2<br />

Potentielle Zweiterdverbindungen werden in den Messungen berücksichtigt,<br />

daher braucht das zu prüfende Gerät (DuT) nicht von<br />

der Erdungsverbindung getrennt werden. Alle „Applied Parts“<br />

(B, BF & CF) und geerdete (z.B. Gerätegehäuse der Klasse 1) und<br />

nicht geerdete erreichbare Teile, die Strom führen können,<br />

oder Teile die keinen Strom führen (Gerätegehäuse der Klasse 2)<br />

werden zusammengefasst und zur Erde hin verbunden. Über<br />

die differentielle Schaltung wird der Gesamtfehlerstrom gemessen.<br />

Im Gegensatz zur direkten Methode wird bei der differenziellen<br />

Methode nicht über das Körpermodell gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong><br />

60601 gegen Erde gemessen. Das Körpermodell ist Teil einer differenziellen<br />

Strommessung zwischen der Phase und dem Nullleiter.<br />

<strong>Der</strong> Frequenzbereich der Messung soll dem Körpermodell, das im<br />

St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601 beschrieben ist, entsprechen. Zum Schutz des<br />

Benutzers wird die Prüfung bei intakter Schutzerdeverbindung<br />

durchgeführt. Die Messungen werden bei unterbrochener<br />

Schutzerde zum zu prüfenden Gerät (EuT) in beiden Polaritätsrichtungen<br />

der Netzstromversorgung durchgeführt.<br />

Fehlerströme kleiner als 75 μA sind mit der differenziellen Fehlerstrommethode<br />

schwierig zu messen. Die differenzielle Fehlerstrommethode<br />

ist nicht zur Messung leitender nicht geerdeter Teile und<br />

geeignet. Weiterhin ist die Methode ungeeignet für Fehlerströme<br />

unterhalb 75 μA.<br />

Strom in μA (RMS)<br />

Gerätefehlerstrom – direkte oder<br />

differenzielle Methode<br />

Geräteklasse 1<br />

Geräteklasse 2 (Berührungsstrom)<br />

AP<br />

AP<br />

APPLIED PART<br />

B BF CF<br />

500μA<br />

100μA<br />

500μA<br />

100μA<br />

500μA<br />

100μA<br />

8.3.3. Gerätefehlerstrom – Alternative Methode<br />

Diese Methode ist der Dielektrikumprüfung zwischen den Teilen<br />

der Netzstromversorgung und allen berührbaren Teilen (Strom führend<br />

und nicht Strom führend) inklusive den zusammengeschalteten<br />

„Aplied Parts“ ähnlich. Die Bilder 7A und 7B ver<strong>an</strong>schaulichen<br />

die alternative Methode.<br />

M0<br />

Bild 7A: Gerätefehlerstrom – Alternative Methode -<br />

Klasse 1<br />

M0<br />

Bild 7B: Gerätefehlerstrom - Alternative Methode -<br />

Klasse 2<br />

Die Prüfung wird mit Strombegrenzung (3.5mA) und Netzpotential<br />

und 50 Hz Sinussignal durchgeführt. (60Hz ist hierbei die Netzfrequenz).<br />

Da die Phase und der Nullleiter zusammengeschaltet<br />

sind, ist das zu prüfende Gerät (DuT) nicht direkt <strong>an</strong> die Netzsp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>an</strong>geschlossen. Die Phasenumkehr braucht nicht betrachtet<br />

zu werden und das zu prüfende Gerät braucht nicht von der Erde<br />

getrennt zu werden. Alle „Applied Parts“ und geerdeten (z.B.<br />

Gehäuse der Geräteklasse 1) und nicht geerdeten berührbaren<br />

leitenden Teile (Gehäuse der Geräteklasse 2) sind zusammengeschaltet<br />

und zu den Teilen der Netzstromversorgung und der<br />

Sp<strong>an</strong>nungsquelle hin über ein 1 kΩ Messgerät (Körpermodell) verbunden.<br />

Das 1 kΩ Messgerät (entspricht dem St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601<br />

– siehe Anlage B) wird direkt hinter der Sp<strong>an</strong>nungsquelle positioniert.<br />

Die Prüfung wird zum besseren Schutz des Prüfers mit<br />

verbundener Schutzerde durchgeführt.<br />

Strom in μA (RMS)<br />

Gerätefehlerstrom –<br />

Alternative Methode<br />

Geräte der Klasse 1<br />

Geräte der Klasse 2<br />

MP AP<br />

MP AP<br />

APPLIED PART<br />

B BF CF<br />

1000μA<br />

500μA<br />

Autor:<br />

John Backes<br />

Poduktm<strong>an</strong>ager Rigel Medical,<br />

Engl<strong>an</strong>d-Repräsent<strong>an</strong>t der<br />

Arbeitsgruppe 14 / <strong>IEC</strong>-Unterausschuss 62A<br />

E-Mail: sales@seaward.co.uk<br />

„Allgemeine Aspekte zur elektrischen Ausrüstung<br />

in der medizintechnischen Praxis“<br />

1000μA<br />

500μA<br />

1000μA<br />

500μA


4 | Beitrag<br />

<strong>IEC</strong> <strong>62353</strong><br />

Von John Backes<br />

8.4. „APPLIED PART“- FEHLERSTROM<br />

Die „Applied Part“ – Fehlerstromprüfung misst den Fehlerstrom<br />

von der Gesamtheit der Teile eines „Applied Parts“, die mit dem<br />

Patienten in Berührung kommen zur Erde und jedem Strom führenden<br />

oder nicht Strom führenden Teil des Gehäuses (geerdete und<br />

nicht geerdete Teile). Die „Applied Part“ – Fehlerstromprüfung ist<br />

nur für die „Applied Parts“ von ortsveränderlichen Gerätetypen<br />

(BF & CF) der Klasse 1 oder 2 <strong>an</strong>zuwenden. Alle Patientenverbindungen<br />

eines „Applied Parts“ mit Einzelfunktionen werden<br />

zusammen geschaltet (BF & CF) und einmal gemessen. „Applied<br />

Parts“ (und Patientenverbindungen), die nicht Teil der Messung<br />

sind, sollen elektrisch offen gelassen werden (z.B. nicht zur Erde<br />

hin verbunden).<br />

Die Prüfung wird zwischen dem „Applied Part“ und dem Gehäuse<br />

und der Erdungsverbindung des zu prüfenden Gerätes mit Strombegrenzung<br />

(3.5 mA) und Netzpotential und 50 Hz Sinussignal<br />

durchgeführt. (60 Hz ist hierbei die Netzfrequenz). Fehlerstrommessungen<br />

gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> werden mittels des RMS<br />

– Wertes durchgeführt, <strong>an</strong>statt den separaten Gleich- und Wechselstromwerten<br />

gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601-1. Die „Applied Part“<br />

– Fehlerstromprüfung gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> k<strong>an</strong>n nach zwei<br />

Methoden durchgeführt werden:<br />

• Direkte Methode<br />

• Alternative Methode<br />

8.4.1. „Applied Part“- Fehlerstromprüfung<br />

- Direkte Methode<br />

Die Bilder 8A und 8B ver<strong>an</strong>schaulichen die direkte Methode.<br />

L<br />

N<br />

PE<br />

L(N)<br />

N(L)<br />

MP AP AP1<br />

M0<br />

AP2<br />

Bild 8A: „Applied Part“- Fehlerstromprüfung-<br />

Klasse 1<br />

L<br />

N<br />

PE<br />

L(N)<br />

N(L)<br />

MP AP AP1<br />

Bild 8B: „Applied Part“- Fehlerstromprüfung-<br />

Klasse 2<br />

AP2<br />

Das zu prüfende Gerät (DuT) muss unabhängig aufgebaut werden,<br />

um Zweiterdungsverbindungen zu vermeiden, die die Messungen<br />

beeinflussen könnten.<br />

Alle Patientenverbindungen jedes „Applied Parts“ (BF & CF) sind<br />

zusammen geschaltet. Die einzelnen „Applied Parts“ werden<br />

gemessen und alle geerdeten (z.B. Gehäuse der Geräteklasse 1)<br />

und nicht geerdeten berührbaren Strom führenden und nicht<br />

Strom führenden Teile (Gehäuse der Geräteklasse 2) werden zusammen<br />

geschaltet und über das 1 kΩ Messgerät (Körpermodell)<br />

zur Erde verbunden.<br />

„Applied Parts“ und Patientenverbindungen, die nicht Teil der<br />

Messung sind, sollen elektrisch offen gelassen werden.<br />

Das 1 kΩ – Messgerät (Körpermodell – gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601<br />

- siehe Anlage B) wird zwischen den „Applied Part“ und die Sp<strong>an</strong>ungsquelle<br />

geschaltet.<br />

Die Prüfung wird zum besseren Schutz des Prüfers mit verbundener<br />

Schutzerde durchgeführt.<br />

Die Messungen werden in beiden Polaritätsrichtungen der Netzstromversorgung<br />

durchgeführt. Die Schutzerdeverbindung ist dabei<br />

unterbrochen.<br />

! Hinweis Diese „Applied Part“- Fehlerstromprüfung<br />

gleicht dem F-Typ- Fehlerstromprüfung gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601,<br />

in dem eine äquivalente strombegrenzte Sp<strong>an</strong>nungsquelle verwendet<br />

wird, um die Netzsp<strong>an</strong>nung zu simulieren. Beide Quellen<br />

basieren auf einem Strombegrenzungswiderst<strong>an</strong>d, der einen erheblichen<br />

Sp<strong>an</strong>nungsabfall verursachen k<strong>an</strong>n.<br />

M0<br />

Im Gegensatz zum St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601-1 wird der Sp<strong>an</strong>nungsabfall,<br />

der durch den Strombegrenzungswiderst<strong>an</strong>d verursacht wird,<br />

in <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> kompensiert. Das hat höhere Ablesewerte zur Folge,<br />

als bei der Prüfung gem. <strong>IEC</strong> 60601-1, FTyp. Bitte lesen Sie auch<br />

die Herstellerempfehlungen.<br />

Strom in μA (RMS)<br />

APPLIED PART<br />

B BF CF<br />

Patientenfehlerstrom-<br />

Direkt Methode (a.c.)<br />

Klassen 1 und 2 5000μA 50μA<br />

8.4.2. “Applied Part” - Fehlerstromprüfung<br />

- Alternative Methode<br />

Diese Methode gleicht der Dielektrikumprüfung zwischen dem<br />

„Applied Part“ und allen Teilen der Netzstromversorgung, wenn<br />

die Erdung und die Gehäuseteile des zu prüfenden Gerätes mitein<strong>an</strong>der<br />

verbunden sind. Die Bilder 9A und 9B ver<strong>an</strong>schaulichen die<br />

alternative Methode.<br />

MP AP AP1<br />

Bild 9A: „Applied Part“- Fehlerstromprüfung-<br />

Alternative Methode- Klasse 1<br />

Bild 9B: „Applied Part“- Fehlerstromprüfung-<br />

Alternative Methode- Klasse 2<br />

Da die Phase und der Nullleiter zusammen geschaltet sind, ist<br />

das zu prüfende Gerät (DuT) nicht direkt zum Netz verbunden.<br />

Die Phasenumkehr braucht nicht betrachtet zu werden und das zu<br />

prüfende Gerät braucht nicht von der Erde getrennt zu werden.<br />

Alle Patientenverbindungen jedes „Applied Parts“ (BF & CF)<br />

sind zusammen geschaltet. Die einzelnen „Applied Parts“ werden<br />

gemessen und alle geerdeten (z.B. Gehäuse der Geräteklasse 1)<br />

und nicht geerdeten berührbaren Strom führenden und nicht<br />

M0<br />

AP2<br />

MP AP AP1<br />

M0<br />

AP2<br />

Beitrag | 5<br />

Strom führenden Teile (Gehäuse der Geräteklasse 2) werden zusammen<br />

geschaltet und über das 1 kΩ Messgerät (Körpermodell)<br />

zur Erde verbunden.<br />

„Applied Parts“ und Patientenverbindungen, die nicht Teil der<br />

Messung sind, sollen elektrisch offen gelassen werden. Das 1 kΩ –<br />

Messgerät (Körpermodell – gem. St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> 60601 – siehe Anlage<br />

B) wird zwischen den „Applied Part“ und die Sp<strong>an</strong>ungsquelle<br />

geschaltet. Die Prüfung wird zum besseren Schutz des Prüfers mit<br />

verbundener Schutzerde durchgeführt.<br />

Strom in μA (RMS)<br />

9. AUFBEWAHRUNG VON AUFZEICHNUNGEN<br />

Im Allgemeinen ist das Gebiet der Risikoberwertung und die Erstellung<br />

von Risiko- M<strong>an</strong>agementaufzeichnungen ein ständig wachsender<br />

Zweig bezüglich der Entscheidungsfindung im Rahmen von<br />

Sicherheitsprüfungen. Dabei sind unterschiedliche org<strong>an</strong>isationen<br />

und Abteilungen involviert, die individuelle Pläne zur Vermeidung<br />

von Gefahren ausarbeiten und diesen folgen. Die Möglichkeit des<br />

Vergleichs zu vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gnen Prüfergebnissen versetzt Sie daher<br />

in die lage, den fortschreitenden Geräteverschleiß zu überwachen.<br />

Dadurch erkennen Sie potentielle Gefahren rechtzeitig und können<br />

so präventiv eingreifen, bevor es zu einem Fehler kommt.<br />

Elektrische Sicherheitsprüfungen sind Teil des Geräteservice, der<br />

<strong>an</strong> medizinischer Ausrüstung durchgeführt wird. Nach der Sicherheitsprüfung<br />

wird die ordnungsgemäße Funktion geprüft und dokumentiert,<br />

bevor die Ausrüstung wieder zur Benutzung <strong>an</strong> Patienten<br />

freigegeben wird.<br />

Diese funktionalen Prüfungen können eine Kombination aus Simulationen<br />

und funktionalen Messungen sein, wie z.B. die Messung<br />

der Ausg<strong>an</strong>gsenergie von Defibrillatoren, die Infusionsrate<br />

von Infusionspumpen, die Tr<strong>an</strong>sport und die umdrehungszahl von<br />

Ventilatoren und die Ausg<strong>an</strong>gsleistung von chirurgischen Instrumenten.<br />

Patientenmess<strong>an</strong>zeigen wurden dafür konstruiert, viele<br />

verschiedene physiologische Werte eines Patienten <strong>an</strong>zuzeigen.<br />

Zur Sicherstellung, dass alle Werte korrekt <strong>an</strong>gezeigt werden, ist<br />

die Verifikation dieser individuellen Werte notwendig.<br />

<strong>Der</strong>artige Verifikationen werden normalerweise mittels Spezialgeräten,<br />

wie z.B. Sauerstoffsättigungssimulator (SPo2), Nicht invasiver<br />

Blutdrucksimulator (NIBP), Temperatursimulator, ECG Simulator,<br />

Ventilatortester, Infusionspumpentester usw. durchgeführt.<br />

Bei der Sicherstellung von korrekten Aufzeichnungen ist es wichtig,<br />

gewisse Regeln zur<br />

Datensammlung einzuhalten bezüglich:<br />

• überprüfungsdatum<br />

• Sichtkontrolle<br />

• Elektrische Sicherheit<br />

• Funktionsprüfung<br />

• Nächstes überprüfungsdatum<br />

APPLIED PART<br />

B BF CF<br />

Patientenfehlerstrom-<br />

Alternative Methode (a.c.)<br />

Klassen 1 und 2 5000μA 50μA


6 | Beitrag<br />

<strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> bietet einen leitfaden bei der Sammlung<br />

derartiger Informationen mit dem Ziel, Konsistenz bei der Datenerfassung<br />

und Datenm<strong>an</strong>agement zu schaffen. Dadurch können<br />

Trends mit folgendem Nutzen aufgezeichnet werden:<br />

• Identifikation allgemeiner Fehler<br />

• Erkennung von Geräte- bzw. Bauteileverschleiß<br />

(vorbeugender Service)<br />

• Entwicklung effizienter Folgeprüfungszyklen Daher ist künftig<br />

die Festlegung von Ebenen geeigneter elektrischer und funktionaler<br />

Prüfungen ein zentrales Kriterium bei der Einführung<br />

kosteneffektiver und damit zuverlässiger Servicemaßnahmen.<br />

10. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die elektrische Sicherheitsprüfung medizinischer elektronischer<br />

Geräte ist und bleibt ein entscheidender Teil der Sicherheitsbewertung<br />

medizinischer Geräte und erfordert spezielle Prüfausrüstung.<br />

Die St<strong>an</strong>dard <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> bietet;<br />

• Eine globale Prüfreferenz für die Durchführung<br />

einheitlicher Prüfungen<br />

• Entwicklungstools für sichere und geeignete Prüfabläufe<br />

• Eine Methode zur Datenerfassung und- Verwaltung<br />

bei Serviceabläufen<br />

Wenn Sie sich für einen künftigen Elektrischen Sicherheits<strong>an</strong>alysator<br />

entscheiden, d<strong>an</strong>n gehen Sie sicher, dass dieser für Prüfungen<br />

gem. der Anforderungen des St<strong>an</strong>dards <strong>IEC</strong> <strong>62353</strong> verwendet werden<br />

k<strong>an</strong>n und zweitens, dass dieser in der lage ist, die Resultate<br />

in der von Ihnen gewünschten Genauigkeit liefert und die Messergebnisse<br />

reproduzierbar sind.<br />

10.1. SCHLUSSBETRACHTUNGEN UND<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

1. Stellen Sie sicher, dass der Bediener der Sicherheitsprüfaus-<br />

rüstung am Sicherheits<strong>an</strong>alysator und dem zu prüfenden<br />

Gerät gut eingewiesen ist, um unnötige Gefahren während<br />

der Sicherheitsprüfung zu vermeiden.<br />

2. Stellen Sie sicher, dass das zu prüfende Gerät keine<br />

Gefahrenquelle für den Netzer darstellt und/oder für<br />

Personen in unmittelbarer Nähe zum Prüfgeschehen<br />

(z.B. bewegliche Teile, offene Verbindungen,<br />

sp<strong>an</strong>nungsführende Komponenten, Hitze usw.).<br />

3. Stellen Sie sicher, dass Fehlerstrommessungen so ausge-<br />

führt werden, dass das zu prüfende Gerät im Betriebs-<br />

modus ist, auch die Sub- Systeme oder Komponenten.<br />

4. Stellen Sie eine hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit<br />

der Fehlerstrommessungen sicher (einige Hersteller<br />

bescheinigen ihren Geräten die höchste Genauigkeit nur<br />

bei vollem Zeigerausschlag auf der Skala, dies beeinflusst<br />

die Genauigkeit von Fehlerstrommessungen)<br />

5. Stellen Sie Betrachtungen zum Kontaktwiderst<strong>an</strong>d <strong>an</strong>,<br />

wenn Sie die Massekontiniutät bei geringen Strömen<br />

messen (

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