ARBEITSKREIS PALÄONTOLOGIE HANNOVER

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HEFT 4<br />

77 - 120<br />

37.<br />

JAHRGANG<br />

2009<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong><br />

<strong>PALÄONTOLOGIE</strong><br />

<strong>HANNOVER</strong>


INHALT:<br />

77 KRAUSE, Karlheinz<br />

Spuren und Marken – fossil und rezent<br />

37. Jahrgang 2009 <strong>ARBEITSKREIS</strong><br />

Heft 4<br />

87 FRERICHS, Udo<br />

Besondere Seeigel aus der Oberkreide von<br />

Hannover, Teil 13: Galerites und Echinocorys<br />

mit 6 Ambulakralfeldern<br />

92 NEUMANN, Christian<br />

Bemerkungen über Sphaeraster, einen Seestern<br />

aus dem Oberen Jura<br />

98 SIMONSEN, Sönke<br />

Funde aus dem Pliensbach der B239 -<br />

Baustelle bei Herford<br />

120 MÜLLER, Werner<br />

Buchbesprechung: „Fossile Korallen aus Jura<br />

und Kreide“ von Hannes Löser<br />

Titelbild:<br />

Rekonstruktion eines<br />

Sphaeraster punctatus<br />

nach SCHÖNDORF,<br />

laterale Ansicht<br />

Foto: Christian Neumann<br />

Umschlagseite 4:<br />

Scaphites gibbus<br />

Mikrokonch (♂), 5 cm<br />

Makrokonch (♀), 6 cm<br />

Untercampan, Misburg<br />

Sammlung: Christian Holschemacher<br />

Foto: Christian Schneider<br />

BILDNACHWEIS:<br />

Soweit nicht anders angegeben: Alle Rechte bei den Autoren<br />

<strong>PALÄONTOLOGIE</strong><br />

<strong>HANNOVER</strong><br />

Zeitschrift für Amateur-Paläontologen<br />

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Arbeitskreis Paläontologie Hannover<br />

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Eckhardt Krause<br />

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Selchowstraße 24A<br />

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Lektorat: Alexandra Jelitte<br />

Alle Autoren sind für ihre Beiträge selbst<br />

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© Arbeitskreis Paläontologie<br />

Hannover 2009<br />

ISSN 0177-2147


KRAUSE, Karlheinz in <strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009), 77 – 86 77<br />

Spuren und Marken – fossil und rezent<br />

Karlheinz KRAUSE<br />

Leicht ist es, sich für vollständig erhaltene und optisch „schöne“ Fossilien<br />

zu begeistern. Je mehr sich der Liebhaber der Fossilien mit seinem Hobby<br />

beschäftigt, desto mehr wird er sich aber auch solchen Versteinerungen<br />

zuwenden, die, ohne „schön“ zu sein, doch interessant sind. Diesen<br />

Bereich der Paläontologie sich zu erschließen, ist ohne ein gewisses Maß<br />

an Wissen allerdings nicht möglich.<br />

Ein hierfür typisches Beispiel sind die Ichnofossilien (griech.: ichnos =<br />

Fußstapfe, Spur). Die Lehre von den Ichnofossilien wird Ichnologie<br />

genannt. Diesen Begriff hat BUCKLAND etwa 1830 in die wissenschaftliche<br />

Literatur eingeführt. Man unterscheidet Paläichnologie und Neoichnologie.<br />

Unter den Begriff der Ichnologie fällt die Gesamtheit der Lebensspuren.<br />

Ichnofossilien sind also immer von Lebewesen durch ihre Bewegung<br />

verursacht worden (Auf die anders gearteten Marken wird weiter unten<br />

eingegangen.).<br />

Lebensspuren können aber sehr unterschiedliche Ursachen haben.<br />

Betrachten wir zunächst die Lebensspuren nach ihrer systematischen<br />

Einordnung (nach MÜLLER 1989):<br />

1. Ruhespuren (Quietichnia)<br />

a) Liegespuren (Cubichnia)<br />

b) Wohnbauten (Domichnia)<br />

2. Fress-Spuren (Cibichnia)<br />

a) Fressbauten und -gänge (Fodinichnia)<br />

b) Weidespuren (Pascichnia)<br />

c) Beiß- und Nagespuren (Mordichnia)<br />

3. Bewegungsspuren (Movichnia)<br />

a) Kriechspuren (Repichnia)<br />

b) Laufspuren (Cursichnia)<br />

c) Schwimmspuren (Natichnia)<br />

d) Flugspuren (Volichnia)<br />

4. Bioreaktionen, wenn die erzeugten Spuren<br />

der Definition für Ichnia entsprechen<br />

Beim Fund von Ichnofossilien ist es also zweckmäßig, zunächst zu<br />

versuchen, eine Einordnung in das obige Schema zu versuchen.


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<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Liegespuren dürften in der Regel am einfachsten zu erkennen sein.<br />

Liegespuren von Schlangen- oder Seesternen sind gute, aber leider fossil<br />

selten vorkommende Beispiele. Der Verfasser fand im Watt der Nordsee<br />

vor Fanø rezente Liegespuren von Schlangensternen (Abbildung 1).<br />

Schlangensterne der Gattung Ophiura graben sich einige Millimeter in das<br />

Sediment, mit dem sie auch ihren Körper bedecken. Sichtbar ist im Watt<br />

eine Vertiefung mit den exakten Konturen des Schlangensterns.<br />

Abb. 1: Lebensspur eines rezenten Schlangensterns im Watt der Nordsee,<br />

Durchmesser der Spur ca. 7 cm; Foto: Karlheinz Krause<br />

Ein sehr gutes Beispiel für einen fossilen Bau im Sediment ist das Fossil<br />

Diplocraterion (TORELL 1870). Es ist im norddeutschen Raum häufig als<br />

Geschiebe zu finden und stammt aus dem Unterkambrium (Abbildung 2).<br />

Diplocraterion (griech.: diplon = Doppelteil, griech.: krater = Kessel) ist in<br />

einer sandigen Fazies entstanden. Die Fundstücke zeigen bei Betrachtung<br />

mit einer 10-fach-Lupe sehr gut die sandige Struktur. Die Lebensspur<br />

erstreckt sich vertikal zur Schichtung des Gesteins. Zwei parallele Röhren<br />

im Abstand von bis zu etwa 4 Zentimetern sind durch eine Spreite<br />

verbunden. Von oben betrachtet ergibt sich ein „hantelförmiges“ Bild.<br />

Natürlich stellt sich die Frage nach dem Verursacher und dessen Verhalten<br />

im Sediment. Als Verursacher wird allgemein ein wurmartiges Tier ange-


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

nommen, das sich im Sediment „nach unten“ bewegt hat, wodurch die<br />

Spreite entstanden ist. Es dürfte jedoch SMED/EHLERS 2002 zuzustimmen<br />

sein, die meinen: „Man kennt den Organismus selbst nicht; deshalb ist es<br />

eine bloße Annahme, wenn man von Wurmröhren spricht.“ Das an sich so<br />

unscheinbare Fossil hat also sein „Geheimnis“ bis heute nicht<br />

preisgegeben.<br />

Abb. 2: Diplocraterion, Geschiebefund, Sammlung Heidi Wagner, Hamburg;<br />

Foto: Karlheinz Krause<br />

Ähnlich dürften die Verhältnisse bei dem weltweit verbreiteten Ichnogenus<br />

Skolithos liegen (Kambrium bis Ordovizium). Skolithos ist ein sehr häufiges<br />

Ichnofossil im quarzitischen Sandstein. Die parallel im Sediment<br />

„stehenden“ Röhren wurden vermutlich aus dem Sediment in das freie<br />

Wasser gebaut, da Störungen der Sedimentschichtung nicht vorliegen.<br />

Das Sediment hat die Röhren „begraben“. Anders ist es bei Monocraterion<br />

sp., wo sich durch die grabende Tätigkeit des Tieres die<br />

Sedimentschichten nach unten abgebogen haben. Zu den<br />

unterkambrischen Spurenfossilien gehört auch die nicht sehr häufige<br />

Syringomorpha nilssoni mit typischen, bis zu 10 nebeneinanderliegenden<br />

Röhren, deren Erzeuger aber unbekannt ist.<br />

Von einem ebenfalls unbekannten Sedimentfresser stammen die als<br />

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80<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Chondrites sp. bezeichneten dendritischen Gänge, die komplizierte Muster<br />

bilden, sich aber nie kreuzen. Die Spuren treten in kambrischen bis<br />

tertiären Sedimenten auf.<br />

Über das Ichnofossil Paleodyction giganteum hat MÜLLER in APH Heft<br />

1/2007 berichtet.<br />

Ein klassisches Beispiel für Spurenfossilien gibt es in Italien. Selbst Goethe<br />

hat sich auf seiner Italienreise hiermit beschäftigt. Am 19. Mai 1787<br />

besuchte er den Tempel des Jupiter Serapis bei Pozzuol (heute Pozzuoli,<br />

westlich von Neapel). Die Überreste des Tempels, der zur Zeit des<br />

römischen Kaisers Diokletian, 284 – 305, am Ufer des Golfs von Neapel<br />

erbaut wurde, bestehen im Wesentlichen aus einigen Säulen (Abbildung<br />

3). In diese Säulen haben Bohrmuscheln in 3-6 Meter Höhe Löcher<br />

eingefressen. Goethe schreibt: „Die Säulen, sagte man, sind von Pholaden<br />

(Bohrmuschel. Der Verfasser) angefressen, diese leben nur im Meere, das<br />

Meer muss also so hoch gestiegen und die Säulen eine Zeitlang von ihm<br />

umgeben worden sein.“<br />

Abb. 3: Der Tempel von Pozzuoli, Neapel. Die Säulen zeigen Lebensspuren<br />

von Pholaden. Foto: Gunnar Ries, Hamburg<br />

Goethe war mit dieser Deutung keineswegs einverstanden. Er meinte,


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

dass die Säulen zeitweise in einem durch einen Fluss gespeisten See<br />

gestanden haben. Nun sind Pholaden Meerestiere und können nicht im<br />

Süßwasser, sondern nur in Salzwasser leben. Hierzu bemerkt Goethe:<br />

„Eben weil man die Wirkung der Pholaden hier mehr als 30 Fuß über dem<br />

Meeresspiegel findet und sich ein zufälliger Teich hier oben nachweisen<br />

lässt, so müssen Pholaden, von welcher Art sie auch seien, im süßen oder<br />

doch durch vulkanische Asche angesalzten Wasser (Nähe des Vesuvs!<br />

Der Verfasser) existieren können.“<br />

Hier irrte Goethe! Die Meerwasserbedeckung der Säulen kam durch eine<br />

Landsenkung zustande, die später durch eine Landhebung kompensiert<br />

wurde. Pozzuoli liegt nämlich auf einem vulkanischen Herd, der seine<br />

Deckenplatte hebt und senkt. Um die Wende von den 60er zu den 70er<br />

Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in Pozzuoli eine Hebung von fast<br />

einem Meter gemessen!<br />

An der Nordsee findet man oft Holzstücke oder Kalke, die große, runde<br />

Löcher (bis zu 1,5 Zentimetern) haben. Es sind Spuren der rezenten<br />

Gemeinen Bohrmuschel (Pholes dactylus), die sich durch<br />

Drehbewegungen mit den Schalenklappen in das Holz oder den Kalk bohrt.<br />

Die bis zu 15 Zentimeter lange Muschel lebt vom Plankton.<br />

Bohrlöcher im Millimeter-Bereich stammen von dem Bohrringelwurm<br />

Polydora ciliata.<br />

Teredo sp., fälschlicherweise Schiffsbohrwurm genannt, ist kein Wurm,<br />

sondern eine Muschel, die ausschließlich Holz anbohrt. Im Gegensatz zu<br />

der Plankton fressenden Gemeinen Bohrmuschel ernährt sich Teredo von<br />

den abgeschürften Holzspänen. Teredo bohrt lange, kreisförmige Tunnel (=<br />

Lebensspuren), die mit einer von der Muschel ausgeschiedenen<br />

Kalkschicht ausgekleidet sind. Über Bohrlöcher von Naticiden und<br />

Muriciden in fossilen Molluskenschalen hat der Verfasser in APH Heft<br />

2/2006 eingehend berichtet.<br />

HELM (1997) beschreibt Bohrschwämme, die in Karbonatsubstraten (z.B.<br />

Belemniten, Austern) Bohrgänge hinterlassen.<br />

Weidespuren sind relativ leicht zu erkennen, und Beiß- und Nagespuren<br />

(z.B. an Seeigeln oder Ammoniten) kennen fast alle, die sich ernsthaft mit<br />

Fossilien befassen.<br />

Kriech- und Laufspuren kennt man zumindest rezent aus dem Wattenmeer,<br />

wo kleine Meeresschnecken Kriechspuren hinterlassen (Abbildung 4) und<br />

Laufspuren von Seevögeln fast allgegenwärtig sind.<br />

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<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

◄Abb. 4: Kriechspur einer<br />

rezenten Meeresschnecke,<br />

Watt vor Utersum, Föhr;<br />

Foto: Karlheinz Krause<br />

Dinosaurier haben auch in<br />

Deutschland Laufspuren<br />

hinterlassen, man denke<br />

nur an den Fundort<br />

Münchehagen, vergl.<br />

FRERICHS 2006. Im<br />

Geomatikum der Hamburger<br />

Universität ist eine 130<br />

Millionen Jahre alte<br />

Oberkirchener Sandsteinplatte<br />

mit Dinosaurier-<br />

Fährten aufgestellt (Abbildung<br />

5). Die Fährten<br />

stammen von Pflanzen fressenden Dinosauriern der Gattung Iguanodon,<br />

die sich mit ihren kräftig entwickelten Hinterbeinen etwa känguruartig<br />

fortbewegten. Die Tiere erreichten eine Höhe von ca. 6 Metern und eine<br />

Länge von etwa 10 Metern. Vollständige Skelette dieser Tiere wurden bei<br />

Bernissart in Belgien gefunden. Die Saurierfährten treten auf dieser Platte<br />

erhaben hervor, da es sich um eine Deckplatte einer Sandsteinschicht<br />

handelt und somit der fossile Ausguss der ursprünglich eingetieften<br />

Fährten erhalten blieb. Die Gesteinsplatte wurde vom Geologisch-<br />

Paläontologischen Institut der Universität auf einer Exkursion entdeckt und<br />

von dem Oberkirchener Steinbruch-Betrieb (ca. 40 Kilometer westlich von<br />

Hannover) erworben. Sie stellt eine paläontologische Seltenheit dar. Einen<br />

guten Überblick über Saurierfährten in Deutschlang geben PROBST / WINDOLF<br />

(1993).


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Abb. 5: Dinosaurier-Fährten auf einer Oberkirchener Sandsteinplatte,<br />

Universität Hamburg; Foto: Karlheinz Krause<br />

Schwimmspuren und Flugspuren (z.B. von einem auf dem Watt startenden<br />

Vogel) sind fossil äußerst selten.<br />

Zu den Lebensspuren, die Tiere hinterlassen haben, gehören auch die<br />

Ausscheidungen, die Koprolithen. Einen hohen Bekanntheitsgrad haben<br />

die Lumbricaria intestinum (wohl Koprolithen dibranchiater Kopffüßer) aus<br />

den Plattenkalken des Jura.<br />

Unter die Bioreaktionen fallen Anzeichen von Krankheit, Todeskampf,<br />

Parasitismus, wenn die Spuren der allgemeinen Definition für<br />

Lebensspuren entsprechen.<br />

Taxonomie der Lebensspuren<br />

Lebensspuren unterliegen grundsätzlich der zoologischen Nomenklatur.<br />

Man spricht von Ichnotaxonomie. Allerdings bereitet die Tatsache<br />

Schwierigkeiten, dass ein Tier verschiedene Spuren verursachen kann und<br />

dass verschiedene Tiere unter Umständen Spuren hinterlassen, die von<br />

der Form nicht unterschieden werden können. Darüber hinaus kann eine<br />

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84<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Spur nur selten wirklich einem bestimmten Tier zugeordnet werden;<br />

deshalb spricht man von einem Parataxon. Als Parataxa gelten<br />

Fundstücke, bei denen nur ein Teil eines Organismus vorliegt (RUDOLPH,<br />

1996).<br />

Marken<br />

Von den Spuren (Ichnia) sind die Marken zu unterscheiden. Marken sind<br />

„Spuren“ in sedimentären Gesteinen, die durch Wasser- oder<br />

Windströmungen oder durch von diesen Strömungen bewegte feste Teile<br />

entstanden sind. Das auf dem Meeresboden durch die Strömung bewegte<br />

Ammonitengehäuse hinterlässt also eine Marke. Dünenpflanzen – vom<br />

Wind bewegt – zeichnen meist kreisrunde Marken in den lockeren<br />

Dünensand. Auch Regentropfen hinterlassen im Sediment Marken. Es gibt<br />

auch Erosionsmarken. Trockenrisse sind durch Austrocknung entstandene<br />

Marken (Abbildung 6).<br />

Abb. 6: Trockenrisse in einem Gesteinsstück (Geschiebefund), Breite 8 cm;<br />

Foto: Karlheinz Krause<br />

Zu den Marken gehören auch Rippeln, die sowohl vom Wind in Wüsten-


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

oder Dünensand geblasen als auch vom Wasser in einen sandigen<br />

Meeresboden geprägt werden können. Für Rippelmarken gibt es im<br />

Mittleren Buntsandstein von Helgoland schöne und vor allem großflächige<br />

Beispiele (Abbildung 7). Diese Rippelmarken deuten auf eine flache<br />

Wasserbedeckung hin.<br />

◄ Abb. 7:<br />

Rippelmarken im<br />

Buntsandstein von<br />

Helgoland, Breite<br />

des Gesteins-<br />

stückes etwa 1 m;<br />

Foto:<br />

Karlheinz Krause<br />

Den Marken werden auch Erscheinungen zugerechnet, die in<br />

Lockersanden durch Übersättigung mit Wasser an Hängen entstehen<br />

können. Eine solche Erscheinung beobachtete der Verfasser rezent an<br />

einer Steilküste der Nordsee (Dänemark). Abbildung 8 zeigt den<br />

„Fließsand“ in seinen merkwürdigen Ausbildungen.<br />

85<br />

◄ Abb. 8:<br />

Spuren an einer<br />

Steilküste durch<br />

Übersättigung des<br />

Sandes mit Wasser<br />

an der Westküste<br />

von Jütland/DK,<br />

Bildbreite ca. 1,2 m;<br />

Foto:<br />

Karlheinz Krause


86<br />

Schluss<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Spuren und Marken lassen vielfach Schlüsse über Sedimentations- und<br />

Lebensbedingungen im jeweiligen Faziesraum zu und sind insofern für die<br />

Paläontologie durchaus bedeutsam.<br />

Der Verfasser bedankt sich bei Frau Heidi Wagner, Hamburg, für die<br />

Erlaubnis, das ihr gehörende Fossil Diplocraterion (Abbildung 2) zu<br />

fotografieren und hier abzubilden. Herrn Gunnar Ries, Hamburg, dankt der<br />

Verfasser für die Überlassung der Abbildung 3.<br />

Literatur<br />

FRERICHS, U. (2006), Auf Dinosaurierspurensuche im Steinbruch Münchehagen, APH 2006,<br />

Heft 1, Seiten 17 – 28, 12 Abbildungen, Hannover<br />

GRIMMBERGER, G. (2004), Beobachtungen an Skolithos isp. aus Geschiebefunden,<br />

Geschiebekunde aktuell 20 (4), Seiten 107 – 116, 2 Tafeln, 1 Abbildung, Hamburg /<br />

Greifswald<br />

GRIMMBERGER, G. (2006), Neue Funde von Syringomorpha nilssoni Geschiebekunde aktuell 22<br />

(1), Seiten 1 – 4, 2 Abbildungen, Hamburg / Greifswald<br />

HÄNTZSCHEL, W. (1964), Die Spuren-Fauna, bioturbate Texturen und Marken in<br />

unterkambrischen Sandsteingeschieben Norddeutschlands und Schwedens. Der Aufschluss,<br />

14. Sonderheft, Heidelberg. Non vidi.<br />

HELM, C. (1997), Bohrschwämme APH 1997, Heft 5, Seiten 142 – 147, 2 Abbildungen,<br />

Hannover<br />

KRAUSE, K. (2006), Bohrlöcher von Naticiden und Muriciden in fossilen Molluskenschalen APH<br />

2006, Heft 2, Seiten 59 – 64, 2 Abbildungen, Hannover<br />

KRAUSE, K. (1997), Goethe als Geologe in Italien, Der Aufschluss 48, Seiten 221 – 226, 3<br />

Abbildungen, Heidelberg<br />

KRUEGER, H-H. (2006), Nachweis von Bohrungen an Brachiopoden aus dem Macrouruskalk,<br />

Geschiebekunde aktuell, 22 (2), Seiten 49 – 52, 1 Tafel, Hamburg / Greifswald<br />

MÜLLER, A.H. (1989), Lehrbuch der Paläozoologie, Band 2, Teil 3, Invertebraten, Seiten 659 –<br />

729, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena<br />

MÜLLER, W. (2007), Das Ichnofossil Paleodyction giganteum, APH 2007, Heft 1, Seite 22, 1<br />

Abbildung, Hannover<br />

PROBST, E., WINDOLF, R. (1993), Dinosaurier in Deutschland, 316 Seiten, zahlreiche<br />

Abbildungen, C. Bertelsmann Verlag, München<br />

SCHALLREUTER, R., HINZ-SCHALLREUTER, I. (2003), Lapis musicalis (Skolithos), Geschiebekunde<br />

aktuell, Seiten 33 – 45, 5 Abbildungen, Hamburg<br />

SCHALLREUTER, R., REICH, M. (2001), Syringomorpha nilssoni (TORELL 1868), Geschiebekunde<br />

aktuell (17) Seiten 1 und 32, 1 Abbildung, Hamburg<br />

SCHÖNING, H. (1997), Bohrgänge holzbohrender Muscheln in drei Feuerstein-Geschieben,<br />

Geschiebekunde aktuell 13 (1), Seiten 1 – 14, 6 Abbildungen, Hamburg<br />

SCHWAGER, A. (1998), Fußspuren aus dem Wealden, APH 1998, Heft 3, Seite 97, Hannover<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Karlheinz Krause, Finkenstraße 6, D – 21614 Buxtehude


FRERICHS, Udo in <strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009), 87 – 91 87<br />

Besondere Seeigel aus der Oberkreide von Hannover<br />

Teil 13: Galerites und Echinocorys mit 6 Ambulakralfeldern<br />

Udo FRERICHS<br />

Seeigel zeichnen sich durch eine ausgeprägte 5er-Teilung des Gehäuses<br />

aus: 5 Ambulakralfelder und dazwischen angeordnet 5 Interambulakralfelder.<br />

Abweichungen von dieser Normausführung scheinen bei den<br />

irregulären Seeigeln aus dem Campan von Hannover – trotz der Häufigkeit<br />

dieser Fossilien – extrem selten vorzukommen. In Heft 2/2006 wurde über<br />

Funde von Galerites und Micraster mit nur 4 Ambulakralfeldern berichtet.<br />

Als extreme Seltenheiten gelten solche mit nur 3 (DESOR, 1842) und mit 7<br />

Ambulakralfeldern (KRÜGER, 1988 und 2002).<br />

Galerites globosus aus dem Campan von Höver<br />

In der Abb. 1 ist ein irregulärer Seeigel Galerites globosus aus der<br />

Sammlung von Eckhardt Krause aus Lehrte zu sehen. Das Gehäuse lässt<br />

keine Anzeichen einer Verletzung erkennen, die als Ursache für die<br />

Abnormität gedient haben könnten.<br />

Abb. 1: Galerites globosus, Durchmesser 14 mm aus dem Untercampan von Höver mit<br />

einer gleichmäßigen Anordnung der Ambulakralfelder und ohne sichtbare Störung an<br />

der Corona. Slg. Eckhardt Krause, Lehrte-Ahlten


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<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Galerites vulgaris aus dem Obercampan der Teutonia Nord (Misburg)<br />

Wie schon in den Beiträgen über die beiden bislang einzigen bekannt<br />

gewordenen 4-strahligen Seeigel aus dieser Grube festgestellt, sind<br />

Abweichungen von der 5er-Symmetrie bei Galerites trotz ihrer großen<br />

Häufigkeit im Gegensatz zu Feuersteinseeigeln von der Ostseeküste<br />

(Geschiebe), bei denen das wohl häufiger vorzukommen scheint (oder liegt<br />

das vielleicht an der Vielzahl der Sammler?), offenbar extrem selten zu<br />

finden. Abb. 2 zeigt ein Exemplar mit 6 Ambulakralfeldern, wobei diese<br />

nahezu vollkommen gleichmäßig ausgebildet sind und keinerlei Hinweis<br />

auf eine verheilte Verletzung erkennen lassen.<br />

Abb. 2: Galerites vulgaris mit 6 Ambulakralfeldern, Durchmesser 30 mm, aus dem<br />

Obercampan der Teutonia Nord (Misburg), vulgaris-Zone. Nahezu gleichmäßige<br />

Aufteilung der Ambulakralfelder. Slg. des Verfassers<br />

Echinocorys scutata forma ovata 1 aus dem Untercampan von Höver<br />

Die Abb. 3 zeigt ein Exemplar, bei dem die Anordnung der Ambulakralfelder<br />

im Grunde der Normal-Anordnung entspricht. Sehr<br />

wahrscheinlich aufgrund einer Verletzung hat sich zwischen den Feldern I<br />

und II ein kurzes weiteres Feld gebildet, an dessen unterem Ende eine<br />

leichte Erhöhung sichtbar ist. Das ganze Gehäuse ist – in Längsrichtung<br />

gesehen – leicht asymmetrisch nach einer Seite hin verschoben.


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Abb. 3: Echinocorys scutata forma ovata 1 , Länge 68 mm, Untercampan Höver. Normale<br />

Anordnung der Ambulakralfelder mit eingeschobenem kurzem 6. Ambulakralfeld<br />

zwischen den Feldern I und II., vermutlich als Folge einer Verletzung. (Ambulakralporen<br />

mit Gips ausgefüllt.) Slg. des Verfassers<br />

Echinocorys scutata forma humilis 1 aus dem Campan von Coesfeld<br />

(Baustelle Parador)<br />

Diese Exemplar wurde zum Vergleich mit abgebildet, da die Seeigel aus<br />

89


90<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

der Umgebung von Coesfeld durch den Eisengehalt im Sediment sehr<br />

schön deutlich die Plattengrenzen erkennen lassen.<br />

Abb. 4: Echinocorys scutata forma humilis 1 , Länge 63 mm, aus dem Campan von<br />

Coesfeld, gefunden von Udo Roch, Waltrop. Normale Anordnung der Ambulakralfelder<br />

mit eingeschobenem 6. Ambulakralfeld zwischen den Feldern III und IV mit leichter<br />

Überlappung, vermutlich als Folge einer Verletzung. Slg. des Verfassers<br />

Der von Udo Roch aus Waltrop gefundene und mir großzügig überlassene<br />

Seeigel weist ebenfalls eine normale Anordnung der 5 Ambulakralfelder<br />

auf, nur dass sich zwischen den Feldern III und IV ein zusätzliches kurzes<br />

Feld gebildet hat, wobei es tiefer ansetzt und das Feld III leicht<br />

überschneidet. Das angrenzende Interambulakralfeld ist entsprechend<br />

schmaler und besteht über eine senkrechte Folge von 4 Plättchen nur aus<br />

einer statt aus 2 Reihen.<br />

Die Exemplare aus Höver und Misburg wurden zwecks besserer<br />

Sichtbarmachung der Details leicht mit Gips eingerieben.<br />

1 Anmerkung zur Taxonomie der Echinocorys-Arten:<br />

Die als E. ovata und E. humilis bekannten Seeigelarten werden als (bloße)<br />

Erscheinungsformen von E. scutata bezeichnet, womit der Sichtweise von<br />

SMITH & WRIGHT (2003) gefolgt wird. SMITH & WRIGHT akzeptieren lediglich die<br />

Nominatform E. scutata Leske mit dem Argument, dass die<br />

morphologischen Unterschiede der verschiedenen Vertreter dieser Gattung<br />

zu gering sind, um unterschiedliche Spezies differenzieren zu können. Den


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Arten wird lediglich der Status von "Formen" oder "Varietäten"<br />

zugestanden: "However, these shape differences do not form an<br />

appropriate basis for species or even subspecific discrimination, since<br />

there is continuous gradation amongst the various types and all the tests<br />

constructed on the same architectural plan.” (SMITH & WRIGHT 2003: 533)<br />

Dieser Sichtweise wird vielfach entgegengehalten, dass sie sich weder mit<br />

dem Merkmalsinventar der Gattung Echinocorys auseinandersetzt, noch<br />

die bislang bloße Behauptung einer „continious gradation“ in irgendeiner<br />

Weise belegt hat.<br />

Die in Bezug genommenen taxonomischen Betrachtungen SMITH & WRIGHTs<br />

sind damit keineswegs zwingend; die bisherige Schreibweise ist nach wie<br />

vor gültig.<br />

Literatur<br />

Der Verfasser<br />

KRÜGER F. J. (1988), Galerites mit sieben Ambulakralfeldern, Fossilien, 5, 223-225, Korb,<br />

Goldschneck-Verlag<br />

KRÜGER F. J. (2002), Zweiter Fund eines Galerites mit sieben Ambulakralfeldern, Der<br />

Geschiebesammler, 4, 173-181, Wankendorf<br />

KAHLKE, J. (2007); Vorstellung weiterer fehlwüchsiger versteinerter Seeigel, Der<br />

Geschiebesammler, 40, 4, 95-100, Wankendorf<br />

Anschrit des Verfassers:<br />

Udo Frerichs, Buchenweg 7, D – 30855 Langenhagen<br />

eMail: udofrerichs@web.de<br />

91


92 NEUMANN, Chr. in <strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009), 92 – 97<br />

Bemerkungen über Sphaeraster, einen Seestern aus dem<br />

Oberen Jura<br />

Christian NEUMANN<br />

Die bisweilen bizarre Gestalt einzelner Vertreter der Stachelhäuter belegt<br />

die enorme morphologische Plastizität des Echinodermenskeletts, welches<br />

es erlaubt, mitunter einzelne hochspezialisierte Arten hervorzubringen.<br />

Man denke dabei nur an die bekannten „Schnorchelseeigel“ der<br />

kreidezeitlichen Gattung Hagenowia oder die rezenten „Flaschenseeigel“<br />

Echinosigra und Pourtalesia. Seesterne sind dagegen morphologisch eher<br />

„konservativ“ und seit ihrem Erscheinen im Ordovizium sind nur wenige<br />

Abweichungen von ihrem Grundbauplan (= Körperscheibe, die in 5 mehr<br />

oder weniger lange Arme übergeht) zu beobachten. Eine Ausnahme bildet<br />

die interessante Gattung Sphaeraster (Valvatida, Sphaerasteridae), die im<br />

Oberen Jura Deutschlands (nebst angrenzender Gebiete der Schweiz und<br />

Frankreichs) und Polens vorkommt (BLAKE, 1985; RADWANSKA 2003). Da von<br />

Sphaeraster meist nur isolierte Platten gefunden werden, soll der Neufund<br />

eines größeren artikulierten Restes (Abb. 1) Anlass sein, diesen Seestern<br />

näher zu betrachten.<br />

◄Abb. 1:<br />

Sphaeraster<br />

punctatus<br />

QUENSTEDT<br />

aus dem<br />

Malm γ von<br />

Geisingen<br />

(Württemberg).<br />

Größe<br />

des Stückes:<br />

47 x 39 mm<br />

(Sammlung<br />

G. Heinssen-<br />

Levens,<br />

Haseldorf)


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Beschrieben wurde die Gattung 1875 von QUENSTEDT, obwohl sich die<br />

Abbildung einer einzelnen Platte bereits bei KNORR (1750) findet. Zwei Arten<br />

sind heute anerkannt, nämlich S. punctatus (QUENSTEDT 1852) mit glatten<br />

Abaktinalplatten und S. scutatus (GOLDFUSS 1826) mit bestachelten<br />

Abaktinalplatten. In der Vergangenheit wurden noch zahlreiche weitere<br />

Arten beschrieben. QUENSTEDTs Art S. juvensis ist wohl zu punctatus zu<br />

stellen. Auch GOLDFUSS stellte noch einige Arten auf, die jedoch später von<br />

QUENSTEDT wieder gestrichen wurden. Ausführlich wurde die Gattung erst<br />

von Friedrich SCHÖNDORF (1906a) revidiert und beschrieben, der für sie auch<br />

die Familie Sphaerasteridae einführte. Schöndorf verfasste mehre weitere<br />

Arbeiten über Sphaeraster (1906b, 1907).<br />

Morphologie<br />

Das Skelett von Sphaeraster ist großwüchsig, oberseits (abaktinal)<br />

domförmig aufgewölbt und wird einheitlich aus großen, polygonalen (meist<br />

sechseckigen) Täfelchen gebildet. Diese sind bei S. punctatus glatt mit<br />

winzigen Grübchen zur Aufnahme von Granulen (Abb. 2), bei S. scutatus<br />

▲Abb. 2: Detailansicht von Abb. 1. Deutlich sind die Grübchen auf den Skelettplatten<br />

und die teilweise noch darin sitzenden Granulen zu erkennen. Die größte<br />

Skelettplatte misst 7,3 x 8,9 mm.<br />

93


94<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

waren die Abaktinalplatten dagegen mit unbeweglichen Stacheln besetzt.<br />

Bei S. punctatus sind zudem die Plattenränder seitlich glatt, während sie<br />

bei S. scutatus stark gezähnelt sind. Im Bereich des Apex befinden sich<br />

auch der Anus und die winzige Madreporenplatte. Die Arme von<br />

Sphaeraster sind bis zur Unkenntlichkeit zurückgebildet, so dass der<br />

Umriss des Seesterns von oben betrachtet kreisrund ist. Am Ambitus<br />

(Rand) befanden sich als Randbegrenzung besonders große Randplatten<br />

(Marginalia). Auf der Unterseite (Aktinalseite) befanden sich fünf radiale<br />

Ambulakralfurchen, die durch die Ambulakral- und Adambulakralplatten<br />

gebildet wurden. Die Zwischenräume waren mit interradialen Füllplatten<br />

besetzt. Insgesamt hatte Sphaeraster eine sehr kompakte halbkugelige<br />

Gestalt mit flacher Basis. Ein nach Schöndorf rekonstruiertes Modell von S.<br />

punctatus zeigt Abbildung 3.<br />

Lebensweise<br />

Nach BLAKE (1985), der sich mit der Funktionsmorphologie von Sphaeraster<br />

beschäftigt hat, zeigt die Gestalt von Sphaeraster als (Halb-) Kugel aus<br />

polygonalen Platten und einer fünfstrahligen Symmetrie auffällige<br />

Parallelen zu den Seeigeln. Man könnte meinen, es handelt sich um einen<br />

Seestern, der gerne ein Seeigel sein wollte! Die Gestalt bildet einen<br />

perfekten Panzer und somit einen guten Schutz vor Fressfeinden. Diese<br />

Schutzfunktion wird durch die bei S. scutatus vorhandenen Stacheln noch<br />

verstärkt. Sphaeraster war ein epifaunaler Seestern, der auf Weichgründen<br />

und in Schwammriffen gelebt hat. Möglicherweise hat er sich von Detritus,<br />

Aas oder kolonialen Organismen (Schwämme, Korallenpolypen) ernährt.<br />

Die schmalen Ambulakralfurchen bieten einerseits einen guten Schutz vor<br />

Feinden, sprechen andererseits dagegen, dass Sphaeraster ein mobiler<br />

Räuber war. Unter den postpaläozoischen Seesternen gehört Sphaeraster<br />

zu den wenigen Konstruktionstypen, die ohne Nachfahren ausgestorben<br />

sind. Warum das so ist, bleibt ein Rätsel.<br />

Podosphaeraster, ein lebendes Fossil?<br />

In den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in<br />

der Tiefsee ein rezenter Seestern entdeckt, der eine auffällige Ähnlichkeit<br />

mit Sphaeraster aufweist Er wurde unter dem Namen Podosphaeraster<br />

polyplax beschrieben und zunächst auch der Familie Sphaerasteridae<br />

zugeordnet (CLARK & WRIGHT 1962). Schon bald wurden immer mehr<br />

Podosphaeraster-Arten entdeckt. Ein lebendes Fossil? Leider nicht, denn<br />

später konnten FUJITA & ROWE (2002) durch direkten Vergleich beider<br />

Gattungen nachweisen, dass keine nähere Verwandtschaft zwischen


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009) 95<br />

Abb. 3 a, b, c:<br />

Rekonstruktion<br />

eines<br />

Sphaeraster<br />

punctatus nach<br />

SCHÖNDORF<br />

◄Abb. 3 a:<br />

S. punctatus,<br />

lateral<br />

◄Abb. 3 b:<br />

S. punctatus,<br />

abaktinal<br />

◄Abb. 3 c:<br />

S. punctatus,<br />

aktinal


96<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Podosphaeraster und Sphaeraster besteht, es sich also um einen<br />

klassischen Fall von Konvergenz handelt. Für Podosphaeraster wurde<br />

daher eine neue Familie, die Podosphaerasteridae eingeführt, während der<br />

fossile Sphaeraster bei den Sphaerasteriden verbleibt (MAH & HANSSON<br />

2009). Die rezenten Vertreter von Podosphaeraster sind meist auch viel<br />

kleinwüchsiger, auf die Tiefsee beschränkt und werden oft auch auf<br />

felsigem Untergrund gefunden (CLARK & DOWNEY 1992). Dennoch sei hier<br />

ein Exemplar von Podosphaeraster polyplax gezeigt (Abb. 4).<br />

Abb. 4 a, b:<br />

Podosphaeraster polyplax<br />

CLARK & WRIGHT, rezent, New<br />

South Wales (Australien),<br />

ca. 500 m Tiefe<br />

◄Abb. 4 a:<br />

P. polyplax, abaktinal. Zu<br />

erkennen sind der Anus (im<br />

Zentrum) und darunter die<br />

Madreporenplatte<br />

◄Abb. 4 b:<br />

P. polyplax, aktinal. Deutlich<br />

zu erkennen sind die schmalen<br />

Ambulakralfurchen, eingefasst<br />

von den Adambulakralplatten


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Danksagung<br />

Mein besonderer Dank gilt Gudrun HEINSSEN-LEVENS (Haseldorf) für die<br />

leihweise Überlassung des Fundstückes.<br />

Literatur<br />

BLAKE, D. B. (1984). Constructional morphology and life habits of the Jurassic sea star<br />

Sphaeraster Quenstedt. Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie. Abhandlungen 169:<br />

74-101.<br />

CLARK, A.M. & DOWNEY, M. E. (1992): Starfishes of the Atlantic. Chapman & Hall Identification<br />

Guides, 3. Chapman & Hall: London, UK.<br />

CLARK, A.M. & WRIGHT, C. W. (1962): A new genus and species of recent starfishes belonging<br />

to the aberrant family Sphaerasteridae, with notes on the possible origin and affinities of the<br />

family. Annals of the Magazine of Natural History 13: 243-251.<br />

FUJITA, T. & ROWE, F.W.E. (2002): Podosphaerasteridae fam. nov. (Echinodermata: Asteroidea:<br />

Valvatida) with a new species, Podosphaeraster toyoshiomaruae from Southern Japan.<br />

Species Diversity 7: 317-332.<br />

GOLDFUSS, (1826): Petrefacta Germaniae. Düsseldorf 1826-1833.<br />

KNORR, G. W. (1750): Sammlung von Merkwürdigkeiten der Natur und Altertümern des<br />

Erdbodens, welcher petrifizierte Körper enthält. I Teil. Nürnberg. Atlas 1750, Text 1755.<br />

MAH, C. & HANSSON, H. (2009). Sphaerasteridae. In: Mah, C.L. (2009). World Asteroidea<br />

database. Accessed through the World Register of Marine Species at<br />

http://www.marinespecies.org/aphia.php?p=taxdetails&id=123139 on 2009-02-12.<br />

QUENSTEDT, F. A. (1876): Petrefaktenkunde Deutschlands. Abt 1 Bd. IV. Die Asteriden und<br />

Encriniden nebst Cysti- und Blastoideen.<br />

RADWANSKA, U. (2003): Aberrant starfish of the genus Sphaeraster QUENSTEDT, 1875, from<br />

the Oxfordian sequence of Wapienno/Bielawy (Couiavia region, Poland). Tomy Jurajskie 1:<br />

63-69.<br />

SCHÖNDORF, F. (1906a): Die Organisation und systematische Stellung der Sphaeriten. - Archiv<br />

für Biontologie, herausgegeben von den naturforschenden Freunden zu Berlin 1: 251-305.<br />

SCHÖNDORF, F. (1906b): Das Genus Sphaeraster und seine Beziehungen zu recenten<br />

Seesternen.- Jahrb. Nassau. Ver. Naturk. 59: 249-256.<br />

SCHÖNDORF, F. (1907): Ueber Sphaeraster molassicus E. SCHÜTZE. Centralblatt für Mineralogie,<br />

Geologie und Paläontologie 1907/10: 313-317.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Christian Neumann, Museum für Naturkunde Berlin, Invalidenstraße 43, D -<br />

10115 Berlin; eMail: christian.neumann@mfn-berlin.de<br />

97


98 SIMONSEN, S. in <strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009), 98 – 119<br />

Funde aus dem Pliensbach der B239-Baustelle bei Herford<br />

Sönke SIMONSEN<br />

Von 2003 bis 2007 existierten im Bereich des Autobahnzubringers zur A2<br />

(B239) temporär unterschiedlich ergiebige Aufschlüsse in zwei Zonen des<br />

Unterpliensbachs. Da im Bereich der „Herforder Liasmulde“, die erstmals<br />

im Jahre 1889 durch MONKE Erwähnung fand, schon seit Jahrzehnten keine<br />

nennenswerten Fundstellen in diesen Schichten existiert hatten, gilt der<br />

Ausbau der B239 unter Lokalsammlern als „Jahrhundertfundstelle“. In diesem<br />

Bericht stelle ich meine hauptsächlich in den Jahren 2005 und 2006<br />

gemachten Funde aus der valdani-Subzone und der jamesoni-Subzone vor<br />

und berichte, unter welchen Umständen sie zustande kamen.<br />

Teil 1: Die valdani-Subzone der ibex-Zone<br />

Über das gesamte Jahr 2005 gab es im Bereich der Kreuzung von B239<br />

und Lockhauser Straße bei Herford einen entlang der provisorischen Fahrbahn<br />

wannenartig eingetieften Bereich von zirka zweihundert Metern Länge.<br />

Hier war die valdani-Subzone, die einen Teil der ibex-Zone bildet, aufgeschlossen<br />

und es konnten bei den Wochenendbesuchen immer wieder<br />

interessante Fundstücke geborgen werden. Dies, obwohl an der Stelle lange<br />

Zeit nicht weiter gearbeitet wurde, weil der größte Einschnitt im Bereich<br />

des Flusses Aa in etwa zwei Kilometer Entfernung Priorität hatte. Dort wurden<br />

ungeheuere Mengen von Material bewegt, doch handelte es sich dabei<br />

nur um eiszeitliche Schwemmsande mit zwischengeschalteten Lagen von<br />

Kies. Auch ein etliche Tonnen schwerer Findling kam dort zum Vorschein.<br />

Es wurden keine durch Fossiliensammler entdeckten Funde aus diesem<br />

Bereich bekannt. Mein Interesse konzentrierte sich daher vornehmlich auf<br />

die Aushubwanne im Bereich der Lockhauser Straße.<br />

Fundspektrum<br />

An der Ecke B239/Lockhauser Straße konnten viele Lesefunde gemacht<br />

werden. Hauptsächlich vertreten waren Muscheln und Belemniten, wohingegen<br />

Ammoniten etwas seltener auftraten. Diese waren meist durch<br />

Wohnkammern von Liparoceras repräsentiert. Ebenfalls zu finden waren<br />

die Gattungen Tragophylloceras und Beaniceras. Durch kleine Probeschurfe<br />

wurde eine Schicht mit zahlreichen Beaniceraten entdeckt. Mehrheitlich<br />

dürfte es sich bei den gefundenen Stücken um die kleinwüchsige Art Beaniceras<br />

centaurus handeln. Die Beaniceraten waren vergesellschaftet mit<br />

pyritisierten Phragmokonen von Tragophylloceraten ähnlicher Größe (selten<br />

mehr als 2 cm messend). Zudem kamen in dieser Schicht vereinzelt,


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

auf jeder Rippe einen Dorn tragende, Ammoniten zutage, die als Metaderoceras<br />

anzusprechen sind. Eine andere Schicht erbrachte eine Vergesellschaftung<br />

der Muschel Modiolus mit zahlreichen Seelilienstielgliedern, deren<br />

Stellung zu Chladocrinus (Isocrinus) basaltiformis nur vermutet werden<br />

kann. Eine Besonderheit stellt der Fund eines anomalen - weil sechsgliedrigen!<br />

- Stielglieds dar (siehe Tafel 5). Die durch ihre zwei Dornenreihen und<br />

ihren gedrungenen Gehäusebau charakteristischen Liparoceraten wurden<br />

in einer Schicht gehäuft lokalisiert. Nachgrabungsaktionen konnten dort<br />

nicht durchgeführt werden, da die provisorische Straße unmittelbar oberhalb<br />

des Hanges mit der Schicht verlief. Liparoceras schien sich annähernd<br />

durch das gesamte Profil zu ziehen, da verstreut immer wieder einzelne<br />

Exemplare aufgelesen werden konnten. Nur selten, nämlich wenn sie im<br />

Bereich des Phragmokons konkretionär umhüllt waren, besaßen sie die gewünschte<br />

Sammlungsqualität. Im Normalfall war die Wohnkammer körperlich<br />

erhalten und der gekammerte Gehäuseteil verdrückt. Die zahlreichen<br />

Geoden enthielten nur selten Fossilien. Einige Lokalsammler konnten gute<br />

Tragophylloceraten daraus gewinnen. Bis auf ein 6,5 cm messendes Tragophylloceras<br />

loscombi ging ich trotz etlicher gespaltener Knollen fast leer<br />

aus. Man musste schon viel Glück haben, um die richtigen Geoden zu erwischen.<br />

Das insgesamt häufigste Makrofossil der Schichten war die Muschel<br />

Inoceramus ventricosus. Von den Dutzenden gefundener Exemplare<br />

waren bedauerlicherweise nur wenige gut erhalten. Weiterhin nachgewiesen<br />

wurden u.a. Nuculana, Cardinia, Pleuromya, Pholadomya, Panopea,<br />

die bereits zuvor erwähnte Modiolus, Gryphaea, Oxytoma und Pseudopecten.<br />

Belemniten konnten durch verschiedene Formen von Hastites und<br />

Passaloteuthis belegt werden, während Schnecken, Nautiliden und Brachiopoden<br />

zu den besonders seltenen Funden zählten.<br />

99<br />

Abb. 1:<br />

Suche in der<br />

valdani-Subzone,<br />

der<br />

Hauptfundstelle<br />

an der<br />

B239


100<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Abb. 2: Bei einem Schurf entdeckte gut erhaltene Liparoceraten<br />

Darüber hinaus waren vereinzelt kleine Gehäuse des regulären Seeigels<br />

Pseudodiadema guestfalica zu entdecken. Aus der Schicht mit dem<br />

Ammoniten Metaderoceras konnten zudem einige zusammenhängende<br />

Gehäuseplatten eines größeren Exemplars sowie mehrere Stacheln<br />

geborgen werden. Hölzer und Serpuliden traten ebenfalls gelegentlich auf,<br />

letztere konnten aufgrund der brüchigen Gesteinsmatrix durch den Autor<br />

nicht vollständig geborgen werden. Insgesamt ergeben die Aufsammlungen<br />

aber einen recht vollständigen Faunenquerschnitt der Makrofauna. Die<br />

Mikrofauna wurde dagegen nicht untersucht.<br />

Abb. 3: Winterliche Suche Abb. 4: Nach einem Regenguss


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Präparation<br />

Die Präparation der Fundstücke wurde überwiegend mit dem Druckluftstichel<br />

durchgeführt. Besonders die geodisierten Fossilien konnten dadurch<br />

erfolgreich freigelegt werden. Da der Autor zum Zeitpunkt der Aufsammlungen<br />

noch nicht über ein Sandstrahlgerät verfügte, wurden viele der lose im<br />

Mergel eingebetteten Stücke nur mit einer Wurzelbürste geschrubbt und<br />

mit einem Skalpell geschabt, was sie immerhin vom gröbsten anhaftenden<br />

Ton befreite. Im Nachhinein betrachtet wäre eine Sandstrahlpräparation bei<br />

vielen dieser Fundstücke praktikabler gewesen. Bei stabilen Stücken wie<br />

Seelilienstielgliedern hat sich die Behandlung mit dem Tensid Rewoquat<br />

ausgezahlt. Ein großer Teil der Fossilien wurde nach dem Präparieren mit<br />

Rember Steinpflegemittel eingelassen, was zu einer Farbvertiefung führte<br />

und für einen angenehmen Glanz sorgt. Dieser ist lediglich beim Fotografieren<br />

wegen der durch ihn hervorgerufenen Lichtreflexe nachteilig. Da die<br />

meisten Fossilien nicht in Schwefelkies überliefert sind, war keine Konservierung<br />

nötig. Die wenigen verkiesten Stücke zeigten bislang keine Ausblühungserscheinungen.<br />

Es steht zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleiben<br />

wird.<br />

Abb. 5: Frisch aufgelesenes Liparoceras<br />

101<br />

Bildtafeln: Alle auf den folgenden Bildtafeln gezeigten Funde befinden sich in<br />

der Sammlung S. Simonsen und sind auf der B239-Baustelle gefunden worden.<br />

Die Abbildungen sind nicht maßstabsgetreu wiedergegeben.


102<br />

Tafel 1<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Liparoceras cf. cheltiense, Ø 68 mm<br />

2 und 3: Liparoceras cheltiense, Ø 79 mm


Tafel 2<br />

1: cf. Metaderoceras, Ø 56 mm<br />

2 und 3: cf. Metaderoceras, Ø 13 mm<br />

4: Liparoceras cf. cheltiense, Ø 48 mm<br />

5: Liparoceras cf. cheltiense, Ø 56 mm<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

103


104<br />

Tafel 3<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Tragophylloceras cf. loscombi, Ø 26 mm<br />

2: Tragophylloceras loscombi, Durchmesser des Ammoniten 70 mm<br />

3: Tragophylloceras loscombi, vollständig verkiest und schalenerhalten; der<br />

Durchmesser beträgt 48 mm.<br />

4: Tragophylloceras sp. aus Geode, Ø 25 mm


Tafel 4<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Schalenerhaltenes Beaniceras cf. centaurus mit typischen Zwischenrippen<br />

im Wohnkammerbereich, Ø 23 mm<br />

2: Beaniceras cf. centaurus, Ø 18 mm<br />

3 u. 4: Beaniceras cf. centaurus (Steinkern, Ø 20 mm) mit vergleichsweise<br />

weitständigen Rippen und weitestgehend erhaltener Wohnkammer<br />

105


106<br />

Tafel 5<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Seelilienstielglied cf. Chladocrinus (Isocrinus) basaltiformis, 36 mm lang<br />

2: Pathologisches (sechsgliedriges) Seelilienstielglied cf. Chladocrinus<br />

(Isocrinus) basaltiformis von 18 mm Länge<br />

3: Pseudodiadema guestfalica, artikulierte Gehäuseplatten, Länge 20 mm<br />

4 und 5: 57 mm langer Stachel des Seeigels Pseudodiadema guestfalica


Tafel 6<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Nuculana sp. mit einer Länge von 26 mm<br />

2: 24 mm große Modiolus hillanus<br />

3: Größtenteils schalenerhaltene Panopea sp., Länge 65 mm<br />

4: Inoceramus ventricosus, 28 mm großer Steinkern mit Schalenresten<br />

107


108<br />

Tafel 7<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Pholadomya sp. mit 32 mm Größe<br />

2: Pleuromya costata von 26 mm Länge<br />

3: Gresslya sp., 52 mm lang<br />

4: Doppelklappige Pseudopecten equivalvis mit 53 mm Größe<br />

5: 26 mm messender Brachiopode (Tetrarhynchia sp.)<br />

6: Homoeorhynchia sp. (12 mm) aufliegend auf einem Beaniceras


Tafel 8<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Diese extrem keulige Variante von Hastites clavatus ist 36 mm lang<br />

2: Lanzettförmiger Hastites cf. Spadixari, 47 mm<br />

3: Passaloteuthis cf. apicicurvata, 66 mm<br />

4: Passaloteuthis cf. apicicurvata, 87 mm<br />

5: 10 mm hoher Gastropode der Art Sisenna canalis<br />

6: cf. Eucycloscala elegans, Höhe 9 mm<br />

7: Anticonulus schuebleri, Höhe 11 mm<br />

109


110<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Teil 2: Die jamesoni-Subzone der jamesoni-Zone<br />

Zu Beginn des Jahres 2006 wurde im Bereich der Lockhauser Straße bedingt<br />

durch den Baufortschritt ein Profil der jamesoni-Subzone aufgeschlossen.<br />

Durch den Verfasser wurde eine lagenweise Anreicherung einer<br />

limonitisierten Ammonitenfauna lokalisiert. Etwa in gleicher Häufigkeit vertreten<br />

waren Polymorphites bronni und Uptonia cf. regnardi, neben denen<br />

Tragophylloceras undulatum auftrat. Die Durchmesser der limonitisierten<br />

Ammoniten beliefen sich auf bis etwa 3 cm. Größere gelegentlich zu findende<br />

Exemplare von 3 bis 5 cm waren meist durch die oberflächennahe<br />

Lagerung so stark angelöst, dass eine Bergung unmöglich war. Im tieferen<br />

Bereich kamen bereits erste verkieste Ammoniten zum Vorschein.<br />

Abb. 6: Suche nach limonitisierten Ammoniten der jamesoni-Subzone<br />

Begleitet wurde die Ammonitenfauna vor allem durch das Auftreten von Belemniten<br />

(Hastites, Passoloteuthis, Coeloteuthis) und Brachiopoden (Cincta,<br />

Lobothyris). Im Frühjahr und Sommer des Jahres 2006 wurde die<br />

jamesoni-Subzone großflächig und tiefgründig erschlossen, so dass zeitweilig<br />

phänomenal gute Bedingungen zum Sammeln bestanden. Zusätzlich


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

zu den ammonitenführenden Horizonten wurde durch die sich mehrenden<br />

Sammler eine Lage aufgetan, in welcher zahlreiche Coronen kleiner Seeigel<br />

der Art Pseudodiadema guestfalica gefunden werden konnten. Daraus<br />

wurde der Fund einer Zusammenschwemmung von knapp dreißig plattgedrückten<br />

Exemplaren auf einem Matrixstück bekannt. Durch die ausgesprochen<br />

guten Fundmöglichkeiten und eine Publikation im Spätstadium der<br />

Baumaßnahme wurden zahlreiche Sammler angelockt. Die B239 als eine<br />

der Hauptverkehrsadern Herfords sorgte zudem dafür, dass Familienväter<br />

mit ihren Kindern auf die rege Sammeltätigkeit aufmerksam wurden und<br />

selbst zu suchen begannen. Obwohl nach wie vor auch die valdani-Subzone<br />

aufgeschlossen war, fokussierte sich das Interesse dieser Sammlerklientel<br />

auf die einfach zu gewinnenden Pyritammoniten der jamesoni-Schichten.<br />

Erfreulicherweise konnten auf diesem Weg unzählige Fossilien in verschiedenste<br />

Sammlungen gelangen. Bedauerlicherweise wurde jedoch<br />

nicht von allen mit Umsicht und Rücksicht gesammelt, weshalb die Baufirma<br />

zwischenzeitlich ein Begehungsverbot erwog, zu welchem es jedoch<br />

letztlich nicht kam, auch weil sich die Baumaßnahme im Bereich der fossilführenden<br />

Schichten bereits gen Ende neigte. Übrigens machte der Lokalsammler<br />

Michael Kaiser den Fund eines Plesiosaurierwirbels. Immerhin<br />

konnte somit für die Herforder jamesoni-Subzone ein Nachweis für das Auftreten<br />

von Vertebraten erbracht werden. Aus der eingangs beschriebenen<br />

valdani-Subzone sind von der B239-Baustelle hingegen keine Wirbeltierfunde<br />

bekannt geworden.<br />

Abb. 7: Fundsituation einer Uptonia cf. regnardi in Schwefelkieserhaltung<br />

111


112<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Das Fundspektrum wurde abgerundet durch vereinzelt auftretende Nautiliden,<br />

kleinwüchsige Muscheln und Schnecken sowie durch Treibhölzer. Des<br />

Weiteren wiesen die Schichten oftmals Spuren von Bioturbation auf, was<br />

das Vorkommen grabender Organismen belegt.<br />

Abb. 8: Haldenfund eines Polymorphites bronni von etwa 2 cm Größe<br />

Bergung und Präparation:<br />

Die anfänglich gefundenen limonitisierten Ammoniten waren innerlich<br />

teilweise hohl. Sie wurden lose ohne den umgebenden, bereits stark<br />

lehmig verwitterten Tonstein geborgen und durch vorsichtiges Bürsten mit<br />

ausgesonderten Zahnbürsten sowie behutsames Schaben mittels Skalpell<br />

vom lehmig-weichen Belag befreit. Die vollends verkiesten Ammoniten und<br />

die anderen stabilen Fossilien aus den tieferen Schichten, die im späteren<br />

Verlauf des B 239-Ausbaus gefunden wurden, konnten dagegen wunderbar<br />

mit Eisenpulver gestrahlt werden. Häufig gelang es, sie auf<br />

Gesteinsmatrix zu bergen. Dies ergab dann besonders attraktive<br />

Sammlungsstücke. Es konnten auch Platten, auf denen mehr als nur ein<br />

Fossil saß, geborgen und die Fossilien darauf als Grabgemeinschaft<br />

erhalten werden. Die im Fundort aufgrund ihrer geringen Größe nur selten<br />

zu entdeckenden Schnecken sorgten für positive Überraschungen bei der<br />

Freilegung mittels Sandstrahltechnik. Zwei auf kleinen Matrixbröckchen<br />

geborgene Turmschnecken erwiesen sich jeweils als Teil einer<br />

beachtlichen Ansammlung solcher Kleinschnecken.


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

113<br />

Abb. 9:<br />

Gute Fundmöglichkeiten<br />

in der<br />

jamesoni-<br />

Subzone<br />

(Sommer<br />

2006)<br />

Abb. 10:<br />

Die losen<br />

Einzelfunde<br />

mehrerer<br />

Besuche im<br />

Rohzustand<br />

Bildtafeln: Alle auf den nachfolgenden Bildtafeln gezeigten Fossilien<br />

befinden sich in der Sammlung S. Simonsen. Sie wurden im Jahr 2006<br />

auf der B239-Baustelle gesammelt. Die Fossilien sind nicht maßstabsgetreu<br />

abgebildet.


114<br />

Tafel 9<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Polymorphites bronni (ob., 26 mm) und Uptonia cf. regnardi (unt., 30 mm)<br />

2: „Doppelstufe“ mit Polymorphites bronni (24 mm) und Tragophylloceras cf. undulatum<br />

(29 mm)<br />

3: Matrixstück mit einem 25 mm durchmessenden Polymorphites bronni


Tafel 10<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Polymorphites bronni (30 mm) auf Gesteinsuntergrund. Der Ammonit weist zwei<br />

pathologische Erscheinungen auf.<br />

2: Tragophylloceras undulatum, Ø 58 mm<br />

115


116<br />

Tafel 11<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1 und 2: Ein mit 30 mm sehr großes verkiestes Exemplar von Polymorphites bronni<br />

mit überlieferter Wohnkammer<br />

3 und 4: Innenwindungen von Uptonia cf. regnardi, limonitisiert, Ø 30 mm<br />

5 und 6: Tragophylloceras cf. undulatum, Limoniterhaltung, Ø 20 mm


Tafel 12<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Spiriferina sp. mit 12 mm Größe<br />

2: Wohlerhaltener Seeigel Pseudodiadema guestfalica, Ø 16 mm<br />

3: 26 mm großer Nautilus Cenoceras intermedium<br />

4: Verkiester 7 mm breiter Steinkern einer unbestimmten Muschel<br />

117


118<br />

Tafel 13<br />

<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

1: Cincta numismalis mit einer Größe von 25 mm<br />

2: 22 mm messender Brachiopode Lobothyris cf. Punctata<br />

3: Belemnit Coeloteuthis calcar von 35 mm Länge<br />

4: Passoloteuthis sp., 60 mm lang<br />

5: 75 mm langes Exemplar des Belemniten Hastites cf. Clavatus<br />

6: cf. Hastites microstylus von 45 mm Länge<br />

7: Verkieste Steinkerne von Turmschnecken, Bildbreite zirka 25 mm


<strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009)<br />

Stratigrafie<br />

Die nachfolgende Tabelle nach R. Schlatter 1977 gibt Aufschluss über die<br />

stratigrafische Einordnung der valdani-Subzone sowie der jamesoni-Subzone<br />

innerhalb des Unterpliensbachs, welches eine Stufe des Lias darstellt.<br />

Die im Bericht vorgestellten Funde stammen aus den gelb markierten Subzonen<br />

(1. Teil = valdani, 2. Teil = jamesoni).<br />

Zeitstufe Zone Subzone<br />

Unterpliensbach<br />

(Carixium)<br />

Tragophylloceras<br />

ibex-Zone<br />

Uptonia<br />

jamesoni-Zone<br />

luridum<br />

valdani<br />

masseanum<br />

jamesoni<br />

brevispina<br />

polymorphus<br />

taylori<br />

Danksagung<br />

Für verschiedentliche Hilfestellungen bedanke ich mich bei Dr. Michael<br />

Rötzer, Dr. Carsten Rohde und Siegfried Schubert. Darüber hinaus bin ich<br />

meinen Eltern für die Mithilfe bei der Durchführung der Aufsammlungen an<br />

der B239-Baustelle zu besonderem Dank verpflichtet.<br />

Literatur<br />

HOFFMANN, K. & JORDAN, R. (1982): Die Stratigraphie, Paläogeographie und Ammonitenführung<br />

des Unter-Pliensbachium (Carixium, Lias gamma) in Nordwestdeutschland - Geologisches<br />

Jahrbuch, Hannover<br />

SCHUBERT, S. (2007): Fossilienfunde im Unter-Pliensbachium (Carixium) am neuen Autobahnzubringer<br />

bei Herford. – Ber. Naturwiss. Verein für Bielefeld u. Umgegend. 47; 77 S., 7 Abb., 1<br />

Tab., 17 Tafeln, Bielefeld<br />

SIMONSEN, S. (2007): Fossilien aus der Herforder Liasmulde, FOSSILIEN (Heft 5/2007, S. 282-<br />

287)<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Sönke Simonsen, Am Jöllesiek 7, 33739 Bielefeld, www.steinkern.de<br />

119


120 MÜLLER, Werner in <strong>ARBEITSKREIS</strong> <strong>PALÄONTOLOGIE</strong> <strong>HANNOVER</strong> 37 (2009), 120<br />

Buchbesprechung<br />

„Fossile Korallen aus Jura und Kreide“<br />

Dieses Buch beschäftigt sich leicht verständlich mit allen Aspekten der<br />

formenreichen Tiergruppe der Korallen. Schrittweise werden der Aufbau<br />

einer Koralle erklärt und notwendige Fachbegriffe anhand von Grafiken und<br />

Dünnschliffaufnahmen erläutert, so dass es dem interessierten Leser leicht<br />

gemacht wird, sich in die Morphologie der Korallen einzuarbeiten.<br />

Hannes Löser<br />

Fossile Korallen aus Jura und Kreide -<br />

Aufbau, Klassifikation, Bestimmung<br />

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kritisch mit der Anzahl der aufgestellten Arten auseinander.<br />

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ausgewählt und hier erstmals abgebildet wurde, ist der Kauf dieses Buches<br />

sehr zu empfehlen und die 32 Euro Kaufpreis sind sicher gut angelegt.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Werner MÜLLER, Senner Hellweg 230, D – 33689 Bielefeld


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