28.09.2012 Aufrufe

Häuser et al. (2011) Gesamt Häuser et al. (2011 ... - Klinik im Hasel

Häuser et al. (2011) Gesamt Häuser et al. (2011 ... - Klinik im Hasel

Häuser et al. (2011) Gesamt Häuser et al. (2011 ... - Klinik im Hasel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sucht und Trauma<br />

17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

Dr. Thomas Lüddeckens & Dr. Hans Menning


Einleitung<br />

Trauma und Traumafolgestörungen<br />

Substanzen und Substanzstörungen<br />

Assessment<br />

Therapie<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 2


Trauma und Traumafolgestörungen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 3


Was ist ein Trauma?<br />

„…kurz- oder lang anh<strong>al</strong>tende Ereignisse oder<br />

Geschehen von aussergewöhnlicher Bedrohung mit<br />

katastroph<strong>al</strong>em Ausmass, die nahezu bei jedem tief<br />

greifende Verzweiflung auslösen würde“ (WHO, 1994)<br />

�Emotion<strong>al</strong>er Missbrauch?<br />

�Sozi<strong>al</strong>e Ausgrenzung?<br />

�Life Events? Komplizierte Trauer (Prigerson <strong>et</strong> <strong>al</strong> 1999)<br />

�Block building effect<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

4


Traumakriterium<br />

DSM IV-R (309.81) / ICD-10 (F43.1)<br />

A. Die Person war mit einem traumatischen Ereignis<br />

konfrontiert, bei dem die beiden folgenden Kriterien erfüllt sind:<br />

(1) die Person erlebte, beobacht<strong>et</strong>e oder war mit einem oder<br />

mehreren Ereignissen konfrontiert, die tatsächlichen oder<br />

drohenden Tod oder ernsthafte Verl<strong>et</strong>zung oder eine Gefahr<br />

der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder<br />

anderer Personen beinh<strong>al</strong>t<strong>et</strong>en.<br />

(2) Die Reaktion der Person umfasste intensive Furcht,<br />

Hilflosigkeit oder Ents<strong>et</strong>zen.<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

5


Diagnostische Kriterien der<br />

Posttraumatischen Belastungsstörung<br />

A. „Traumakriterium“<br />

B. Wiedererleben des Traumas in sich aufdrängenden<br />

Erinnerungen (Nachh<strong>al</strong>lerinnerungen, Flashbacks) oder<br />

Albträumen<br />

C. Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die<br />

Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten, Gefühl<br />

von B<strong>et</strong>äubtsein und emotion<strong>al</strong>er Stumpfheit (Numbing)<br />

D. Veg<strong>et</strong>ative Übererregtheit mit übermäßiger<br />

Schreckhaftigkeit und Schlafstörungen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 6


Körperliche<br />

Gew<strong>al</strong>t*:<br />

Emotion<strong>al</strong>er<br />

Missbrauch<br />

Sexueller<br />

Missbrauch vor<br />

16. LJ**<br />

Emotion<strong>al</strong>e<br />

Vernachlässigung<br />

Körperliche<br />

Vernachlässigung<br />

Präv<strong>al</strong>enzen von Misshandlungen in<br />

der Kindheit<br />

W<strong>et</strong>zels<br />

(1998)<br />

<strong>Häuser</strong> <strong>et</strong><br />

<strong>al</strong>. (<strong>2011</strong>)<br />

<strong>Gesamt</strong><br />

* Häufiger bei Jungen (Lampe, 2002)<br />

** Häufiger bei Mädchen (Lampe, 2002)<br />

<strong>Häuser</strong> <strong>et</strong><br />

<strong>al</strong>. (<strong>2011</strong>)<br />

Schwer<br />

Thombs <strong>et</strong><br />

<strong>al</strong>. (2006)<br />

US: w<br />

Thombs <strong>et</strong><br />

<strong>al</strong>. (2006)<br />

US: m<br />

75% 12% 2.8% 13.8% 17.1%<br />

15% 1.6%<br />

6% 12.6 % 1.9 % 10.4% 6.7%<br />

49.5% 6.6% 25.7% 31.3%<br />

48.4% 10.8%


Häufigkeit der PTBS in der<br />

Bevölkerung<br />

Nation<strong>al</strong> Comorbidity Study (Kessler <strong>et</strong> <strong>al</strong>.,<br />

1995, USA): 7,8 %, f: 10,4; m: 5,0%<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

(Perkonigg <strong>et</strong> <strong>al</strong>., 2000, Dt.): f: 2,2%; m:<br />

0,4%<br />

Junge Frauen (Maercker <strong>et</strong> <strong>al</strong>., 2003, Dt.):<br />

3,2%<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

8


Substanzstörungen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 9


Diagnostische Kriterien der<br />

Substanzabhängigkeit n. ICD 10<br />

Starker Wunsch oder Zwang…<br />

Verminderte Kontrollfähigkeit<br />

Körperliches Entzugssyndrom<br />

Toleranznachweis<br />

Vernachlässigung<br />

Anh<strong>al</strong>tender Konsum trotz schädlicher Folgen<br />

Diagnosestellung wenn innerh<strong>al</strong>b des l<strong>et</strong>zten Jahres >3<br />

Kriterien erfüllt waren<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 10


Folgen der Substanzstörungen<br />

Schwierigkeiten am Arbeitsplatz<br />

Interpersonelle Probleme (Gew<strong>al</strong>t, Einsamkeit,<br />

Misstrauen)<br />

Juristische Schwierigkeiten (FiaZ, Delinquenz)<br />

Alltagsbewältigung (Tagesstruktur, Wohnsituation,<br />

Schule und Weiterbildung)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 11


Alkohol/Drogen in der Schweiz<br />

Schätzung EDI, 2005<br />

Alkohol: In der Schweiz leben mindestens 300 000 <strong>al</strong>koholabhängige<br />

Menschen und ca. 1.1 Mio. mit einem schädlichen/ riskanten Alkoholkonsum<br />

3,4% <strong>al</strong>ler Todesfälle (ca. 2000/Jahr) sind <strong>al</strong>koholbedingt<br />

6,7 Mrd. Franken/Jahr Alkoholfolgekosten<br />

Nikotin/Rauchen: ca 25% <strong>al</strong>ler Erwachsenen; > 9000 Tote pro Jahr!<br />

30’000 Personen sind von illeg<strong>al</strong>en B<strong>et</strong>äubungsmitteln (Heroin und Kokain)<br />

abhängig; 20’000 Personen in Substitutionsprogrammen < 180<br />

Drogentote/Jahr<br />

Ca. 600’000 konsumieren mehr oder weniger regelmässig Cannabis<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 12


Komorbidität<br />

PTBS und Substanzstörungen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 13


Komorbidität der PTBS<br />

Substanzstörungen<br />

Depressionen, Suizid<strong>al</strong>ität<br />

Angststörungen<br />

Essstörungen<br />

Persönlichkeitsstörungen<br />

Somatisierungsstörungen<br />

Herz-/Kreislauferkrankungen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

14


PTBS und Substanzstörungen<br />

PTBS und komorbider Alkoholmissbrauch 51.9%<br />

der Männer und 27.9% der Frauen Kessler <strong>et</strong> <strong>al</strong>. (1995)<br />

Drogenpatienten und PTBS 29.1%-42.5% Chilcoat und<br />

Breslau (1998); Dansky <strong>et</strong> <strong>al</strong>. (1995)<br />

Suchtpatienten in Behandlung und komorbide<br />

PTBS 25%-58% Brady (1997)<br />

PTBS und Alkoholmissbrauch15%; PTBS und<br />

Drogenabhängigkeit 30% Driessen <strong>et</strong> <strong>al</strong> (2008)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

15


Wie Substanzen helfen mit<br />

Traumasymptomen umzugehen<br />

Depression, Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung<br />

(Kokain)<br />

Angst und Panik (Benzodiazepine, Alkohol)<br />

Innere Unruhe, G<strong>et</strong>riebensein (Opiate, Alkohol, Benzodiazepine)<br />

Fehlen jeglicher Gefühle/Gefühlsleere (Amph<strong>et</strong>amine, Kokain,<br />

H<strong>al</strong>luzinogene, Poppers)<br />

Passivität/stark submissives Verh<strong>al</strong>ten (Alkohol, PCP)<br />

Exzessive Wut (Cannabis, Alkohol, Opiate)<br />

Gefühl von Anderen abgeschnitten zu sein (EXT)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 16


»Ich brauchte Heroin,<br />

um die Gefühle und<br />

Erinnerungen auszu-<br />

sch<strong>al</strong>ten (…) Ich habe<br />

großes Glück, dass ich<br />

noch am Leben bin«<br />

Edward St-Aubyn<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 17


Erklärungsmodell<br />

Wiederholt<br />

hoher Stress<br />

Chron.<br />

Demor<strong>al</strong>isierg.<br />

Entwertung<br />

Überforderung<br />

Vernachlässig.<br />

Alleingelassen<br />

Missbrauch<br />

Misshandlung<br />

Ereignis<br />

Instab. neg.<br />

Selbstbild<br />

Sprachlosigkeit<br />

«Erlernte<br />

Hilflosigkeit»<br />

Chron.<br />

Hyperarous<strong>al</strong><br />

Vermind.<br />

Stress-<br />

Coping<br />

Vermind.<br />

Vertrauen<br />

SoC<br />

Subj.<br />

Reaktion<br />

Veränd.<br />

Verh<strong>al</strong>ten<br />

verminderte<br />

Fähigkeit,<br />

Impulse zu<br />

kontrollieren<br />

...intensive<br />

Affekte zu<br />

kontrollieren<br />

...mor<strong>al</strong>ische<br />

Entscheidung<br />

en zu treffen<br />

…unterstützen<br />

de Bindungen<br />

einzugehen<br />

Veränd.<br />

Persönlichkeit<br />

Re<strong>al</strong>itäts<br />

flucht<br />

Psychische<br />

Störungen<br />

Persönlich<br />

keitsverän<br />

derungen


Hypothesen<br />

Verminderte Selbst-/Emotionsregulation (S<strong>im</strong>pson&Miller,<br />

2002; Aldao <strong>et</strong> <strong>al</strong>, 2010; Che<strong>et</strong>ha, <strong>et</strong> <strong>al</strong>, 2010)<br />

Selbstmedikation (Khantzian, 1985; Breslau, 2001; Ou<strong>im</strong><strong>et</strong>te<br />

<strong>et</strong> <strong>al</strong>. 2007, 2010)<br />

Traumabezogenen Auslösereize erhöhen das<br />

Suchtverlangen (Coffey <strong>et</strong> <strong>al</strong>. 2002)<br />

Veränderungen <strong>im</strong> HPA-System und <strong>im</strong> noradenergen<br />

Stoffwechsel (Übersicht bei Jacobsen, Southwick, Kosten,<br />

2001)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 19


Psychodiagnostik<br />

Assessment<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 20


Traumaspezifisches Assessment<br />

Childhood Trauma Questionnaire, CTQ<br />

Posttraumatic Diagnostic Sc<strong>al</strong>e, PDS<br />

Impact of Event Sc<strong>al</strong>e (revisited), IES-R<br />

Clinician Administered PTSD Sc<strong>al</strong>e, CAPS<br />

Fragebogen zu Dissoziativen Störungen, FDS<br />

http://www.psychologie.uzh.ch/fachrichtungen/psypath/ForschungTools/Fragebogen.html<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 21


Sucht und PTBS<br />

Höhere Raten von Achse I und Achse II Störungen<br />

Mehr psychosozi<strong>al</strong>e und medizinische Probleme<br />

Mehr stationäre Aufenth<strong>al</strong>te wegen<br />

Substanzstörungen (Breslau, Davis, P<strong>et</strong>erson,<br />

Schultz, 1997; Najavits <strong>et</strong> <strong>al</strong>. 1998)<br />

Schwerere PTBS Symptome, besonders<br />

Hyperarous<strong>al</strong> und Vermeidung (Ou<strong>im</strong><strong>et</strong>te, Brown,<br />

Najavits, 1998)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 22


Hyperarous<strong>al</strong> bei PTBS<br />

Schlafstörungen<br />

Irritierbarkeit und Wut<br />

Konzentrationsschwierigkeiten<br />

Hypervigilanz<br />

Gesteigerter Blinkreflex<br />

Entzugssypmtome<br />

Alkohol/Sedativa<br />

Insomnie<br />

Psychomotorische<br />

Agitation<br />

Angst<br />

Autonome Hyperaktivität<br />

Handtremor,<br />

H<strong>al</strong>luzinationen, Übelkeit,<br />

Erbrechen, Krampfanfälle<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 23


Sucht und PTBS<br />

Verlauf und Therapie<br />

PTBS beeinflusst den Verlauf der Substanzstörung<br />

negativ (Back <strong>et</strong> <strong>al</strong>., 2006)<br />

Prädiktor für frühere Rückfälle (Brown <strong>et</strong> <strong>al</strong>.,1996)<br />

Verbesserung der PTSD Symptomatik verringert<br />

signifikant den Substanzkonsum (Brown u. Stout, 1997)<br />

Traumafokussierte Behandlung verbessert die<br />

Symptomatik der PTBS und der Substanzstörung (Hien<br />

<strong>et</strong> <strong>al</strong>., 2010)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 24


<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong>: Sucht und PTBS<br />

(2010)<br />

N= 140 (26 Frauen und 114 Männer), Alter: Ø 39.9 J.<br />

43 (31%) erfüllen die Kriterien für eine PTBS; 9 (35%)<br />

Frauen und 37 (32%) Männer<br />

Davon hatten 39 (75%) mindestens eine traumatische<br />

Erfahrung vor dem 15 Lebensjahr<br />

Im Schnitt erlitten die Patienten 2.66 traumatisierende<br />

Ereignisse<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 25


Frühe traumatische Belastung<br />

n=140<br />

MW<br />

14.00<br />

13.00<br />

12.00<br />

11.00<br />

10.00<br />

9.00<br />

8.00<br />

7.00<br />

6.00<br />

5.00<br />

4.00<br />

Emot.<br />

Missbrauch<br />

Phys.<br />

Missbrauch<br />

CTQ<br />

Sex.<br />

Missbrauch<br />

Emot.Vernachl<br />

ässigung<br />

Phys.Vernachl<br />

ässigung<br />

Bagatellisierun<br />

g<br />

Frauen: 12.15 8.04 8.54 13.54 9.08 6.27<br />

Männer: 10.23 8.12 6.51 11.86 7.82 5.73<br />

<strong>Gesamt</strong>: 10.59 8.11 6.89 12.17 8.05 5.83<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 26


Psychische Belastung<br />

T-Werte<br />

64.00<br />

62.00<br />

60.00<br />

58.00<br />

56.00<br />

54.00<br />

52.00<br />

50.00<br />

SCL-<br />

90R,G<br />

SI<br />

Somati<br />

sierung<br />

Zwang<br />

haftigke<br />

it<br />

Unsich<br />

erheit<br />

<strong>im</strong> S.<br />

Depres<br />

sivität<br />

SCL-90<br />

Ängstlic<br />

hkeit<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 27<br />

Aggres<br />

sivität<br />

Phobis<br />

che<br />

Angst<br />

Paranoi<br />

des<br />

Denken<br />

Psycho<br />

tizismu<br />

s<br />

Frauen: 56.58 51.15 57.15 56.19 58.50 55.88 51.92 52.58 54.54 54.23<br />

Männer: 58.92 53.79 59.55 58.15 59.99 57.25 52.74 54.77 55.02 58.77<br />

<strong>Gesamt</strong>: 58.49 53.30 59.11 57.79 59.71 57.00 52.59 54.36 54.93 57.93<br />

Frauen:<br />

Männer:<br />

<strong>Gesamt</strong>:


Therapeutische Ansätze<br />

Traumasensibel<br />

Traumaspezifisch<br />

Integrativ<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 28


Leitwerte<br />

Respekt<br />

Engagement<br />

Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

Sicherheit<br />

Toleranz<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 29


»Unsere Einrichtung geht<br />

sensibel mit Ihrer oftm<strong>al</strong>s<br />

von Opfer- und<br />

Gew<strong>al</strong>terfahrung geprägten<br />

Lebensgeschichte um und<br />

hilft Ihnen dabei neue<br />

sichere Wege zu gehen«<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 30


Integrativer Behandlungsansatz<br />

Gleichzeitige, Behandlung der Substanzstörung- und<br />

Traumafolgestörung innerh<strong>al</strong>b eines Systems<br />

Diagnostik und Therapiemonitoring<br />

Traumaspezifische Module<br />

Ressourcenaktivierung<br />

Stabilisierungstechniken<br />

Spezifische Sucht- & Traumaverfahren mit und ohne Exposition<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 31


Ressourcenaktivierend<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 32


Ressourcenaktivierend<br />

Achtsamkeit<br />

Charakterstärken und Tugenden<br />

Körperliches Wohlbefinden<br />

Wohlbefinden durch<br />

Sinnesgenüsse<br />

Sinnvolle Werte und Lebensziele<br />

entwickeln<br />

Selbstakzeptanz fördern<br />

Suche nach Geborgenheit<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 33


Körpertherapie<br />

Somatic Experiencing<br />

Qi Gong<br />

Pilates<br />

Yoga<br />

Einzelkörpertherapie<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>im</strong> <strong>Hasel</strong> | 14.März 2012 Zuweisernachmittag 34


Achtsamkeit<br />

... die bewusste<br />

Konzentration auf die<br />

Wahrnehmung<br />

... Akzeptanz von <strong>al</strong>lem,<br />

was ich dabei wahrnehme<br />

... Selbstunterstützung<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 35


Kunsttherapie: Comic Strip<br />

Was passiert? Ich gehe in den Keller um<br />

Pause zu machen und zwei Bier zu trinken<br />

Was denken Sie? Ah endlich 2 Bier, ich<br />

habs mir verdient. Hier unten bin ich sicher,<br />

keiner weiss dass ich hier bin..... Was wird<br />

aus dem Wochenende? Hoffentlich kann ich<br />

am Wochenende weg von zu Hause. Zu<br />

Hause bin ich sowieso nichts Wert, da muss<br />

ich nur still sein.<br />

Was fühlen Sie? Zuerst angenehme<br />

Entspannung ein Moment Zufriedenheit,<br />

dann auch Enttäuschung wegen dem<br />

Bier...schlechtes Gewissen. Wenn ich ans<br />

Wochenende denke kommt sofort innere<br />

Anspannung<br />

Was nehmen Sie körperlich wahr?<br />

Müdigkeit, Spannung in den Schultern<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>im</strong> <strong>Hasel</strong> <strong>Hasel</strong> | Datum 14.März 2012 Zuweisernachmittag 36


Therapeutische Ansätze<br />

Imagination<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 37


Imagination<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 38


Imagination (Sachsse, 2004)<br />

Imagination ist ursprünglich eine schamanische Heilm<strong>et</strong>hode<br />

Der Therapeut ist in uns selbst und in unserer eigenen Natur<br />

liegt <strong>al</strong>les verborgen, was wir benötigen (Paracelsus )<br />

Kinder, die traumatisiert werden, müssen sich eine heile,<br />

sichere innere Welt erschaffen. Je älter sie wurden, desto<br />

mehr haben sie das aufgegeben. Als Erwachsene lernen sie,<br />

sich an die Selbstheilungskräfte zu erinnern<br />

Die Wirkung der Vorstellungskraft auf den Körper wird bereits<br />

in vielen Bereichen einges<strong>et</strong>zt, zur Leistungssteigerung und<br />

<strong>al</strong>s Therapiem<strong>et</strong>hode<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 39


Hilfreiche Übungen ….<br />

Innerer sicherer Ort<br />

Baumübung<br />

Innerer Garten<br />

Tresorübung<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 40


Gruppenangebot Imagination<br />

2-3 m<strong>al</strong> / Woche Übungen in Kleingruppen mit<br />

max. 10 Personen<br />

Dauer 20 Minuten<br />

Innerer sicherer Ort<br />

Tresor für Angenehmes<br />

Tresor für Unangenehmes<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 41


Therapeutische Ansätze<br />

Expositionsverfahren<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 42


Expositionstherapie<br />

Narrative Exposure<br />

Therapy<br />

EMDR<br />

Cognitive Processing<br />

Therapy<br />

Brief Eclectic Therapy<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 43


Cognitive Processing Therapy<br />

Fr. S. 47 J.<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

30<br />

26<br />

17<br />

19<br />

16<br />

13 14<br />

11<br />

9<br />

7<br />

11<br />

8<br />

9 10<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 44<br />

23<br />

18<br />

14<br />

7 8<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />

11<br />

PDS-<br />

<strong>Gesamt</strong>


Therapeutische Ansätze<br />

Pharmakologische Ansätze<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 47


Psychopharmakotherapie<br />

Antidepressiva (SSRI, TAD, rMAO-H)<br />

Mood Stabilizer (VPA, CAR, Li)<br />

Anxiolytika (BZO)<br />

Neuroleptika (atypische NL)<br />

Substitution (Buprenorphin, M<strong>et</strong>hadon)<br />

Keine Benzodiazepine!<br />

Syndromorientiert! Suchtpotenti<strong>al</strong>! Suizid<strong>al</strong>ität!<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 48


Therapeutische Ansätze<br />

Sicherheit Finden<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 49


Sucht und Trauma<br />

Sicherheit Finden<br />

Substanzkonsum einstellen<br />

Bewältigung von<br />

posttraumatischen<br />

Symptomen<br />

Sicherheit erhöhen<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 50


SiFi-Struktur in der <strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong><br />

Frauen und Männer mit Substanzabhängigkeit und mit<br />

komorbider PTBS/Traumafolgestörung<br />

Gruppe mit 6- 8 Teilnehmenden<br />

2 x pro Woche<br />

10 Sitzungen à 90 Min.<br />

Einführung, Psychoedukation und Abschluss in der Einzeltherapie<br />

Gute Durchführbarkeit und Akzeptanz<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 51


Sicherheit bedeut<strong>et</strong> ...<br />

Beendigung des Substanzkonsums<br />

Bewältigung von posttraumatischen Symptomen (z.B. Flashbacks<br />

und Dissoziation)<br />

Beendigung von selbstschädigendem Verh<strong>al</strong>ten (z.B.<br />

Selbstverl<strong>et</strong>zungen, Suizid<strong>al</strong>ität, ungeschützter Geschlechtsverkehr)<br />

Befreiung aus häuslicher Gew<strong>al</strong>t oder Missbrauch<br />

Stärkung von Kontakten zu verlässlichen und unterstützenden<br />

Personen<br />

Bessere Selbstfürsorge (z.B. gesunde Ernährung, regelmäßig zum<br />

Arzt gehen)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 52


Ablauf der Sitzung<br />

Begrüssungsrunde<br />

Zitat und Einführung des Themas<br />

Arbeitsblätter<br />

Diskussion zum Thema<br />

Abschlussrunde mit Selbstverpflichtung<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

53


„Obwohl die Welt voller Leid<br />

ist, ist sie auch voller Sieg<br />

über das Leid“ Helen Keller,<br />

Schriftstellerin<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 54


„Gefährde Dich nicht selbst.<br />

Du bist <strong>al</strong>les was Du hast.“<br />

Janis Joplin, Sängerin<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 55


„Kein Gefühl ist das Fernste“<br />

Rainer Maria Rilke, Dichter<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 56


Arbeitsblätter: Die eigene Stärke<br />

zurückgewinnen<br />

Was ist eine Posttraumatische<br />

Belastungsstörung?<br />

Der Zusammenhang zwischen PTBS und<br />

Sucht<br />

Kontrolle zurückgewinnen durch Mitgefühl<br />

für sich selbst<br />

Langfristige PTBS - Probleme<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung<br />

57


3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

Wirkfaktoren<br />

Resourcenaktivierung Problembewältigung Motivation<strong>al</strong>e Klärung Problemaktu<strong>al</strong>isierung<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 58<br />

T1<br />

T2<br />

T3<br />

T4<br />

T5<br />

T6


Erdung statt „ozeanischer Entgrenzung“!<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 59


Posttraumatische Reifung<br />

L. C<strong>al</strong>houn & R. Tedeschi, 1995<br />

Veränderte Lebensphilosophie - Wertschätzung des Lebens<br />

Ich würdige jeden Tag<br />

Zuwachs an Menschenkenntnis und Verbundenheit<br />

Ich habe mehr Mitgefühl mit Anderen<br />

Zuwachs an Selbstvertrauen- persönliche Stärke<br />

Ich entdeckte, dass ich stärker bin <strong>al</strong>s ich dachte<br />

Neue Möglichkeiten<br />

Ich entwickelte neue Interessen<br />

Religiose und spirituelle Veränderungen<br />

Ich habe j<strong>et</strong>zt ein grösseres Verständnis für religiöse und geistige Dinge<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 60


Zusammenfassung<br />

Nicht jedes Trauma führt zu einer Traumafolgestörung<br />

Traumafolgestörungen bei Substanzstörungen sind häufig<br />

Ein frühzeitiges Assessment ist unabdingbar<br />

Ein integrativer Therapieansatz ist notwendig<br />

Die erfolgreiche Behandlung der Traumafolgestörung<br />

beeinflusst wesentlich den <strong>Gesamt</strong>verlauf. Die <strong>al</strong>leinige<br />

Suchttherapie zeigt hingegen keine nachh<strong>al</strong>tigen Erfolge bei<br />

PTBS-Sucht Patienten<br />

Es gibt sehr gut ev<strong>al</strong>uierte Therapieprogramme für Sucht- und<br />

Traumapatienten (Sicherheit Finden)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 61


Weiterführende Literatur<br />

Trauma and Substance Abuse, O<strong>im</strong><strong>et</strong>te & Brown (Ed.), 2003<br />

Sucht-Bindung-Trauma, Lüddecke, Sachsse, Faure, 2010<br />

Psychoedukation bei posttraumatischen Störungen, Liedl,<br />

Schäfer, Knaevelsrud, 2010<br />

Posttraumatische Belastungsstörung und<br />

Substanzmissbrauch, Najavits, dt. 2009<br />

Using Trauma Theory to Design Service Systems, Harris &<br />

F<strong>al</strong>lot (Ed.), 2001<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 62


Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Workshop: Sucht und Trauma (Dr. T. Lüddeckens Dr. H.<br />

Menning) auf der 17. Zürcher-Psychotraumatologie-<br />

Tagung: 14. April 2012: Trauma in der Lebensspanne<br />

Curriculum Sucht und Trauma in Lenzburg am 7./8.<br />

Sept.; 26./27. Okt.; 7./8. Dez. 2012 (Dr. T. Lüddeckens<br />

Dr. H. Menning <strong>et</strong> <strong>al</strong>.)<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 63


Vielen Dank!<br />

tlueddeckens@klinik<strong>im</strong>hasel.ch<br />

hmenning@klinik<strong>im</strong>hasel.ch<br />

www.klinik<strong>im</strong>hasel.ch<br />

<strong>Klinik</strong> Im <strong>Hasel</strong> | 14.4.2012 17. Zürcher-Psychotraumatologie-Tagung 64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!