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Jurybericht The Circle""

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<strong>Jurybericht</strong><br />

Mehrstufiger WettbeWerb<br />

iM selektiven verfahren<br />

nach sia 142<br />

februar 2010


Direkt zum siegerprojekt<br />

Titelbild:<br />

Aussenansicht Siegerprojekt Divers(c)ity


InhaltsverzeIchnIs<br />

1. Ausgangslage und Zielsetzungen 5<br />

2. Aufgabenstellung 7<br />

2.1 Wesen der Aufgabe 7<br />

2.2 Allgemeine Rahmenbedingungen 7<br />

2.3 Nutzung und Raumprogramm 10<br />

2.4 Technische Rahmenbedingungen 13<br />

3. Informationen zum Wettbewerbsverfahren 14<br />

3.1 Wettbewerbsart und Verfahren 14<br />

3.2 Veranstalterin und Verfahrensbegleitung 14<br />

3.3 Preisgericht 14<br />

3.4 Experten 14<br />

3.5 Beurteilungskriterien Präselektion (Stufe 01) 15<br />

3.6 Beurteilungskriterien Projektwettbewerb/Workshopverfahren (Stufen 02 und 03) 15<br />

4. Ablauf Präselektion (Stufe 01) 16<br />

4.1 Allgemein 16<br />

4.2 Vorprüfung 16<br />

4.3 Ausschlüsse 16<br />

4.4 Beurteilung und Selektionsentscheid 16<br />

5. Ablauf anonymer Projektwettbewerb (Stufe 02) 17<br />

5.1 Fragenbeantwortung 17<br />

5.2 Vorprüfung 17<br />

5.3 Beschlussfähigkeit 17<br />

5.4 Ausschlüsse 17<br />

5.5 Beurteilung und Selektionsentscheid 18<br />

5.6 Kuvertöffnung 18<br />

6. Ablauf Workshopverfahren (Stufe 03) 19<br />

6.1 Auftaktveranstaltung und Workshops 19<br />

6.2 Vorprüfung 19<br />

6.3 Beschlussfähigkeit 19<br />

6.4 Ausschlüsse 19<br />

6.5 Beurteilung, Rangierung und Preiszuteilung 20<br />

7. Empfehlung und Würdigung des Preisgerichtes 22<br />

7.1 Empfehlung des Preisgerichtes 22<br />

7.2 Würdigung des Preisgerichtes 23<br />

8. Genehmigung <strong>Jurybericht</strong> 25<br />

9. Projekte<br />

9.1 Siegerprojekt 27<br />

9.2 Projekte Workshopverfahren Stufe 03 37<br />

9.3 Projekte Wettbewerb Stufe 02, selektioniert für Stufe 03 63<br />

9.4 Projekte Wettbewerb Stufe 02, 2. Rundgang 85<br />

9.5 Projekte Wettbewerb Stufe 02, 1. Rundgang 95


1. ausgangslage<br />

und zIelsetzungen<br />

Ausgangslage – In einer globalisierten Welt spielen<br />

Flughäfen eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer ganzen Region. In ihrem Umfeld siedeln sich global<br />

tätige Unternehmen an, die zunehmend auf Standorte<br />

in unmittelbarer Flughafennähe angewiesen sind und die<br />

kurzen Wege zum Flugzeug schätzen und suchen. Mit der<br />

Konzentration wertschöpfungsstarker Branchen auf die<br />

«Global Cities» verschärft sich der internationale Standortwettbewerb<br />

zwischen den Metropolitanregionen und damit<br />

auch zwischen den Flughäfen. Diese Entwicklung macht<br />

auch vor der Region und dem Flughafen Zürich nicht halt.<br />

Der Flughafen Zürich ist in der globalisierten Wirtschaft<br />

nicht nur wegen der hervorragenden Erreichbarkeit für die<br />

Standortgunst und Wettbewerbsfähigkeit der Stadt- und<br />

Metropolitanregion Zürich wichtig. Immer mehr spielt er<br />

auch eine bedeutende Rolle als eigenständiger und dynamischer<br />

Wirtschaftsstandort mit einem vielfältigen Angebot<br />

an Dienstleistungen und Arbeitsplätzen.<br />

Um im internationalen Wettbewerb der flughafenverbundenen<br />

Standorte und als regionaler Wirtschaftsstandort auch<br />

künftig erfolgreich zu sein, plant die Flughafen Zürich AG<br />

auf 37 000 m2 Grundfläche im Gebiet Butzenbüel ein ausserordentliches<br />

Entwicklungsprojekt unter dem Namen «<strong>The</strong><br />

Circle at Zürich Airport», das die besonderen Potenziale<br />

des Flughafenstandortes Zürich in wirtschaftlichen Nutzen<br />

für den Flughafen und die Region Zürich übersetzt. Es ergänzt<br />

die bestehenden Nutzungen mit einem hochwertigen<br />

und innovativen Dienstleistungsangebot und verschafft dem<br />

Flughafen Zürich ein zukunftsweisendes Profil im internationalen<br />

Wettbewerb.<br />

Der Flughafen Zürich als besterschlossener Standort der<br />

Schweiz und qualitativ bester Flughafen Europas (u.a.<br />

Business Traveller Award, World Travel Award, World<br />

Airport Award) ist die ideale Basis für das Grossprojekt<br />

«<strong>The</strong> Circle» und leistet einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Metropolitanregion Zürich.<br />

Vision<br />

«Überraschendes Zusammenbringen von Angeboten<br />

an einem einmaligen Ort mit Anschluss an die Welt,<br />

die Schweiz, den Alpenraum und an Zürich.»<br />

Mit «<strong>The</strong> Circle» entsteht eine neuartige Premiumadresse für<br />

eine international wegweisende Art von Dienstleistungsangeboten<br />

an Flughäfen. In einer attraktiven, von Swissness<br />

geprägten Atmosphäre entsteht eine Plattform für anspruchsvolle<br />

Kunden aus aller Welt und für aussergewöhnliche<br />

Dienstleister aus interessanten Wachstumsfeldern.<br />

Am Schnittpunkt internationaler und regionaler Verkehrs-<br />

träger wird mit einem kompakt angeordneten, erlesenen<br />

Dienstleistungsangebot eine Destination von hoher Aufenthaltsqualität<br />

geschaffen: Hier können die Besucher auf<br />

etwa 200 000 m2 Nutzfläche effizient Leistungen abrufen,<br />

Sicherheit und Diskretion einfordern, ihre Zeit geniessen<br />

und sich begeistern lassen; die Mieter sehen neben der<br />

optimalen Erreichbarkeit einen klaren Mehrwert durch das<br />

Zusammenspiel der Nutzungen.<br />

Wertigkeiten – «<strong>The</strong> Circle» wird zu einer Destination<br />

und zu einer Marke entwickelt, die auf drei Wertigkeiten<br />

abgestützt ist, denen auch die Architektur Rechnung zu<br />

tragen hat.<br />

Schweizerisch: «<strong>The</strong> Circle» interpretiert die hohe Lebensqualität,<br />

aber auch die Modernität und Schönheit der<br />

Schweiz auf kompaktem Raum. «<strong>The</strong> Circle» macht das<br />

Schweizerische erstklassig erlebbar und unvergesslich.<br />

Überraschend: «<strong>The</strong> Circle» ist überraschend und inspiriert<br />

Besucher und Nutzer. Das erfordert unkonventionelle<br />

Angebote, aussergewöhnliche Kombinationen und viele<br />

Perspektivenwechsel.<br />

Weltgewandt: In «<strong>The</strong> Circle» fühlt sich der Kosmopolit zu<br />

Hause. Weltgewandt bedeutet, dass sich hier Menschen<br />

aus aller Welt begegnen und entsprechende Angebote bereitstehen.<br />

«<strong>The</strong> Circle» hält sich offen für zukunftsorientierte<br />

Märkte und gesellschaftliche Entwicklungen.<br />

Zielpublikum – «<strong>The</strong> Circle» spricht gezielt anspruchsvolle<br />

und wählerische Besucher an. Sie sind weltgewandt,<br />

mit gutem Geschmack und hoher Kaufkraft – ob international<br />

von allen Kontinenten, regional aus der Schweiz,<br />

aus Süddeutschland und Norditalien oder lokal aus dem<br />

Grossraum Zürich. Es sind Besucher, die viel unterwegs<br />

sind, das Erlesene suchen und ihre Zeit optimal nutzen<br />

wollen. Sie sind bestens über das Angebot informiert und<br />

rufen dieses gezielt ab.<br />

«<strong>The</strong> Circle» richtet sich an Leistungspartner (Mieter) mit<br />

hochwertigen Dienstleistungen und Angeboten, die dem<br />

Premiumanspruch der Marke «<strong>The</strong> Circle» gerecht werden.<br />

Darunter versteht sich eine erstklassige Qualität, Best in<br />

Class, Exklusivität oder limitierte Verfügbarkeit. Neben<br />

dem Business-to-Consumer-Markt geniesst der Business-to-<br />

Business-Markt gleiches Gewicht.<br />

Das Angebot an Flächen soll ausserdem einerseits inund<br />

ausländische Unternehmungen ansprechen, die ihren<br />

Hauptsitz an «<strong>The</strong> Circle» verlegen möchten, und andererseits<br />

Firmen, die normale Büroflächen in der Nähe des<br />

Flughafens suchen.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – AUSGANGSLAGE – SEITE 5


Inhalte und Aufbau<br />

«‹<strong>The</strong> Circle› ist ein am Flughafen Zürich gelegenes Dienstleistungs-<br />

und Begegnungszentrum, das attraktive <strong>The</strong>men<br />

wie Medical Services, Education, Culture und andere<br />

interessant zusammenbringt und mittels einer frischen Interpretation<br />

von Swissness zu einer Premiumadresse erhöht.<br />

Damit wird sie eine Destination für den Flughafen, die<br />

Region Zürich, die Schweiz und den Alpenraum.»<br />

«<strong>The</strong> Circle» weist sieben inhaltliche Module auf. Das<br />

Wertschöpfungsmodell basiert auf dem Grundgedanken,<br />

dass sich verschiedene erlesene Angebote mit Alleinstellungsmerkmalen<br />

an der bevorzugten Adresse «Flughafen»<br />

gegenseitig ergänzen und in ihrer Kombination und damit<br />

in der Form einer Mischnutzung eine Destination und<br />

Marke ausmachen.<br />

Dabei prägen fünf Module das Image von «<strong>The</strong> Circle»:<br />

«Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture &<br />

Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services».<br />

Die weiteren, ergänzenden Module sind «Hotels & Serviced<br />

Apartments» sowie «Headquarters & Offices».<br />

Zwischen den Modulen gibt es vielfache Wechselwirkungen,<br />

wobei manche Module in erster Linie als Attraktoren<br />

für die Treiber des wirtschaftlichen Nutzens fungieren.<br />

Während beispielsweise ein Bereich «Kultur» als Attraktor<br />

für die Destination und Marke sinnvoll ist, aber einzeln ge-<br />

sehen weniger Ertrag erwirtschaftet, verschafft er anderen<br />

Angeboten wie «Brands & Dialogue» oder «Headquarters<br />

& Offices» eindeutigen Mehrwert und stärkt damit die<br />

Wirtschaftlichkeit des Gesamtvorhabens.<br />

Jedes der Module hat eine in sich geschlossene Angebotslogik<br />

und repräsentiert ein Cluster von Aktivitäten. Diese<br />

weisen unterschiedliche Adresstypen wie «Key Location»,<br />

«Vanity», «Discreet» oder «Standard» auf, müssen in der<br />

räumlichen Überlegung jedoch nicht isoliert sein. Der Besucher<br />

nimmt die Module als inhaltlich, aber nicht räumlich<br />

getrennt wahr.<br />

Insgesamt wird durch konsequente Sorgfalt in der Gestaltung,<br />

durch Aktualität und Vielseitigkeit der Angebote,<br />

durch die Ausprägung als interessante Kommunikationsplattform<br />

und als Ereignisraum eine hohe Verweilqualität<br />

geschaffen.


2. aufgabenstellung<br />

2.1 WESEn dEr AufGAbE<br />

Das Wesen der Wettbewerbsaufgabe besteht darin, der<br />

Vision, den Inhalten und den Wertigkeiten des Projektes<br />

Gestalt zu verleihen. Nachfolgende Beschreibung legt die<br />

Erwartungshaltung und die Anforderungen an die Wettbewerbsbeiträge<br />

dar.<br />

Die Gestalt von «<strong>The</strong> Circle» manifestiert sich als dichte<br />

Bauweise, die neben den Bauten des Flughafens als eigenständige<br />

und starke Identität wahrgenommen wird. Besonderes<br />

Augenmerk liegt auf der optimalen Einbindung in das<br />

System Flughafen mit der internationalen wie regionalen<br />

Verkehrsdrehscheibe und auf der An- und Einbindung an<br />

das Flughafenumfeld. Die architektonische Ausformulierung<br />

orientiert sich einerseits an einer rationellen Tragwerk- und<br />

Installationsstruktur, die höchste Flexibilität für die Nutzungsanordnung<br />

erlaubt, und andererseits an der besonderen Atmosphäre,<br />

die aus der Bildung verschiedener Adresstypen<br />

für den aussergewöhnlichen Nutzungsmix hervorgeht. Das<br />

Wegnetz weist eine hohe, den erwarteten unterschiedlichen<br />

Frequenzen entsprechende Aufenthaltsqualität auf.<br />

Die Anordnung und Ausformulierung der Nutzungsmodule<br />

lässt eine Zuweisung zu verschiedenen Kategorien von<br />

Preissegmenten zu. Die geforderte hohe Dichte steht nicht<br />

im Widerspruch zum Premiumcharakter der Anlage und<br />

zum Ziel des überraschenden Zusammenbringens der Angebote.<br />

Die besonderen Adressen belegen ausgezeichnete<br />

Orte innerhalb der Anlage. Die Disposition erlaubt eine<br />

Ausführung in Etappen, wobei bereits die erste Etappe eine<br />

überzeugende Kombination der Nutzungen enthält. Die Anbindungen<br />

an den Flughafen sowie die Umgebung sind für<br />

die jeweiligen Zielgruppen attraktiv. Die einzigartige Lage<br />

am Naturraum Butzenbüel wird als Chance genutzt. Das<br />

Projekt ist eine beispielhafte Umsetzung einer nachhaltigen<br />

baulichen Entwicklung.<br />

Der Flughafen Zürich AG ist es ein Anliegen, für das<br />

Wettbewerbsverfahren das Feld der Kreativität möglichst<br />

weit offenzuhalten. Gleichzeitig bildet jedoch eine Testplanung<br />

die Grundlage für das Wettbewerbsverfahren,<br />

die von der Flughafen Zürich AG in Zusammenarbeit mit<br />

einem interdisziplinären Team erarbeitet wurde. Im Rahmen<br />

der Testplanung wurde eine Vielzahl von Lösungsansätzen<br />

detailliert untersucht. Im Weiteren wurde dabei die<br />

Geschäftsidee in zahlreichen Varianten konkretisiert, die<br />

städtebauliche, nutzungs- und verkehrsmässige Machbarkeit<br />

nachgewiesen sowie die Wirtschaftlichkeit in Erstellung<br />

und Betrieb geprüft. Darauf aufbauend wurde bei der Stadt<br />

Kloten ein baurechtlicher Vorentscheid ohne Drittwirkung<br />

eingeholt, um in baurechtlicher Hinsicht mehr Sicherheit für<br />

das Wettbewerbsverfahren zu gewinnen.<br />

Diese umfassenden Vorarbeiten ermöglichen es, das<br />

Wettbewerbsverfahren in einem klar abgesteckten Rahmen<br />

durchzuführen: Dort, wo aus der Faktenlage heraus bereits<br />

Eckwerte gesetzt wurden, sind die Lösungsmöglichkeiten im<br />

weiteren Planungsverlauf eingeschränkt, wo dies nicht der<br />

Fall ist, öffnet sich jedoch ein weites Feld an Kreativität und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

In den nachfolgenden Kapiteln wird dieser Planungsrahmen<br />

näher ausgeführt.<br />

2.2 AllGEmEInE rAhmEnbEdInGunGEn<br />

Im Folgenden werden die zum Verständnis der Wettbewerbsarbeiten<br />

wichtigsten Vorgaben des Wettbewerbsprogramms<br />

dargestellt.<br />

Perimeter – Der unmittelbar östlich des Flughafenkopfes<br />

liegende Butzenbüel besteht aus dem eingezonten Areal<br />

Butzenbüel, das in der Industriezone Flughafen IF liegt, und<br />

der Freihaltezone auf dem Butzenbüelhügel. Das Gebiet befindet<br />

sich vollständig im Eigentum der Flughafen Zürich AG.<br />

Die heutigen Nutzungen (Parkhäuser P5 und P40, Nachtclub<br />

Alpenrock, Kinderkrippe, SBB-Bahntunnel inklusive<br />

Entspannungsschacht) werden bis auf die Anlagen der SBB<br />

aufgehoben.<br />

Der Planungsperimeter umfasst das Areal Butzenbüel und<br />

die definierten Achsen für die Verbindung von «<strong>The</strong> Circle»<br />

zum Flughafen. Das Areal mit einer Fläche von rund<br />

37 000 m2 wird einerseits von der Butzenbüelringstrasse<br />

und andererseits von der Zonengrenze zur Freihaltezone<br />

Butzenbüel begrenzt. Der Planungsperimeter ist strikt<br />

einzuhalten.<br />

Der Betrachtungsraum umfasst den Flughafenkopf inklusive<br />

Bushof, den Hügel Butzenbüel, den Hohlberg sowie die<br />

daran angrenzenden Stadtquartiere von Kloten. Der gesamte<br />

Bereich ist in die Überlegungen für «<strong>The</strong> Circle» mit<br />

einzubeziehen. Innerhalb des Betrachtungsraumes ist nur<br />

der Vorschlag für die langfristige Entwicklung des Butzenbüelhügels<br />

Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe.<br />

bau- und zonenrechtliche bestimmungen –<br />

Für das Wettbewerbsverfahren sind weder der SIL (Sachplan<br />

Infrastruktur der Luftfahrt) noch der kantonale Richtplan<br />

oder der regionale Richtplan Siedlung und Landschaft<br />

(Region Glattal) zu konsultieren.<br />

Als Grundlage für den Wettbewerb dienen die Bau- und<br />

Zonenordnung der Stadt Kloten, Gesetze und Verordnungen<br />

des Kantons Zürich sowie der baurechtliche Vorentscheid<br />

ohne Drittwirkung. Diese Grundlagen definieren<br />

abschliessend Nutzungsart und -mass, Bauweise, Gebäudehöhen,<br />

Einbautiefe bezüglich Grundwasser und<br />

Gebäude-, Wald-, Grenz- und Strassenabstände.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – AUFGABENSTELLUNG – SEITE 7


Öffentlicher Verkehr – Das Areal Butzenbüel liegt in<br />

Fussdistanz zu den Flughafenterminals und zum unterirdischen<br />

SBB-Bahnhof sowie direkt am Bushof und der Glattalbahnhaltestelle.<br />

Untergeordnete Haltepunkte des öffentlichen<br />

Verkehrs sind die Haltestelle OPC (heute Bushaltestelle,<br />

optional auch Glattalbahn) und die Haltestelle Werft.<br />

Das Areal ist somit einzigartig gut mit dem öffentlichen<br />

Verkehr erschlossen. Diese Verkehrsgunst gilt es optimal zu<br />

nutzen, um einen möglichst hohen öV-Anteil zu erreichen.<br />

Individualverkehr – Die Erhaltung der Leistungsfähig-<br />

keit der Butzenbüelringstrasse, welche die Haupterschliessung<br />

für den gesamten Flughafenkopf bildet und gleichzeitig<br />

Bestandteil des regionalen Hauptverkehrsstrassennetzes ist,<br />

und die Vermeidung von Rückstaus auf der Autobahn haben<br />

oberste Priorität. Aus diesem Grund darf das bewährte<br />

Verkehrskonzept (Arealeinfahrten rechtsabbiegend auf der<br />

Aussenseite, Arealausfahrten auf der Innenseite des Rings)<br />

keinesfalls durchbrochen werden. Zur Sicherstellung dieses<br />

Grundsatzes und der Funktionsfähigkeit der Erschliessung<br />

sind klare, strikt einzuhaltende Vorgaben mit wenig Spielraum<br />

bezüglich der Ein- und Ausfahrten definiert.<br />

Für die interne Erschliessung des Areals sind diverse<br />

Anforderungen bezüglich Durchfahrtshöhen, Rettung und<br />

Sicherheit sowie Ver- und Entsorgung definiert.<br />

Parkierung – Die Nutzungsmodule gemäss Raumprogramm<br />

erfordern nach dem derzeit gültigen Parkplatzreglement<br />

der Stadt Kloten zwischen 1512 und 2268<br />

Parkplätze. Im Rahmen des Wettbewerbs haben die<br />

Teilnehmenden 1530 bis 1700 Parkfelder für den motorisierten<br />

Individualverkehr nachzuweisen.<br />

Für den motorisierten Zweiradverkehr sind 100 und für<br />

den Veloverkehr 400 Abstellplätze einzuplanen.<br />

langsamverkehr – «<strong>The</strong> Circle» muss für die Öffentlichkeit<br />

durchgängig sein, das heisst für die Fussgänger<br />

und Radfahrer sind attraktive und direkte Langsamverkehrsverbindungen<br />

zwischen den übergeordneten öV-Haltestellen,<br />

«<strong>The</strong> Circle» und dem Hügel Butzenbüel sowie auch<br />

innerhalb des Areals einzurichten. Dabei ist nicht nur dem<br />

Zielverkehr zu «<strong>The</strong> Circle», sondern auch dem Ausflugsverkehr<br />

zum Butzenbüelhügel gebührend Rechnung zu tragen.<br />

Bei sämtlichen Bauten und Anlagen mit öffentlichem Zugang<br />

müssen die Anliegen für behindertengerechtes Bauen<br />

berücksichtigt werden.<br />

2.3 nutZunG und rAumProGrAmm<br />

Auf etwa 200 000 m2 Fläche entsteht eine Plattform<br />

vor allem für Dienstleistungen aus global interessanten<br />

Wachstumsfeldern, die Kunden aus aller Welt anziehen.<br />

Es entsteht eine Premiumadresse, die Swissness modern<br />

und frisch interpretiert und eine Destination für modernes<br />

Lebensgefühl schafft.<br />

Wertigkeiten – Unsere Zeit wird heute immer kostbarer.<br />

Die wenige Zeit, die uns zur Verfügung steht, möchten wir<br />

an Orten verbringen, die uns inspirieren und bereichern,<br />

an denen wir uns überraschen lassen. «<strong>The</strong> Circle» ist ein<br />

solcher Ort. Er stützt sich ab auf die Wertigkeiten «schweizerisch»,<br />

«überraschend» und «weltgewandt», verbindet<br />

dabei die exzellente Infrastruktur und das positive Image<br />

der Schweiz mit einem täglich gelebten Premiumansatz.<br />

Premium in der Schweiz bedeutet aber auch, dass jedermann<br />

dorthin gehen und Leistungen abrufen kann. Es ist<br />

nicht zu verwechseln mit einer reinen Luxusausrichtung; es<br />

geht also nicht allein um das Mehr an materiellem Reichtum,<br />

sondern auch um Lebensgefühl, Lebenserfahrung und<br />

Erweiterung des persönlichen Horizonts.<br />

Wachstumsfelder – Die heutige Zeit ist geprägt von<br />

einem wachsenden Interesse an Gesundheit, Wissen und<br />

kulturellen Aktivitäten; hier entstehen zunehmend neue<br />

Dienstleistungen:<br />

– Der Gesundheitsmarkt verzeichnet schon heute hohe<br />

Wachstumsraten und der Medizinaltourismus gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

– Das Gleiche gilt für Bildung und Wissensvermittlung:<br />

hohe Wachstumsraten, starke Kommerzialisierung und<br />

Internationalisierung von Angebot und Nachfrage.<br />

– Kultur und Kunst entwickeln sich zu einem starken Imageträger<br />

und eröffnen damit eine neue Wertschöpfungsdimension.<br />

In allen drei Dienstleistungsbereichen haben die Schweiz<br />

und die Region Zürich bereits eine sehr hohe Reputation.<br />

Die Premiumausrichtung und Swissness bieten Wettbewerbsvorteile,<br />

auf denen die Entwicklung von «<strong>The</strong> Circle»<br />

aufbaut. Sie bilden zusammen mit Lifestyle-Angeboten, den<br />

Markenwelten und attraktiven Übernachtungs- und Arbeitsformen<br />

die Inhalte des Projektes.<br />

Inhalte der nutzungsmodule – Das Projekt lässt sich<br />

in sieben, einander inhaltlich ergänzenden Modulen darstellen.<br />

Gewissermassen an der Basis sind die wirtschaftlich<br />

erprobten Nutzungen von «Headquarters & Offices»,<br />

mit kleineren bis sehr grossen Büroflächen, «Hotels & Serviced<br />

Apartments», teilweise mit Servicedienstleistungen,<br />

und zwei Hotels verbunden mit Serviced Apartments.<br />

Darüber ein Kranz von fünf Nutzungen, die das Image und<br />

die Marke von «<strong>The</strong> Circle» prägen: «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services».


Health & Beauty<br />

Prävention, Check-up,<br />

Alternativ<br />

Education &<br />

Knowledge<br />

Executive Education,<br />

Thinktanks, Research<br />

Headquarters &<br />

Offices<br />

Culture & Event<br />

Ausstellung,<br />

Sammlung, Forum<br />

«<strong>The</strong> Circle at<br />

Zürich Airport»<br />

Abb. 3. Schema Nutzungsmodule<br />

Brands & Dialogue<br />

Brand Showrooms,<br />

Corporate Embassies<br />

Hotels & Serviced<br />

Apartments<br />

Counsel & Services<br />

Art, Collector, Sport<br />

Das Wertschöpfungsmodell und damit der Erfolg des<br />

Projektes basieren auf dem Grundgedanken, dass sich verschiedene<br />

Angebote mit Alleinstellungsmerkmalen an der<br />

bevorzugten Adresse «Flughafen» gegenseitig ergänzen<br />

und in ihrer Kombination eine Destination, eine Marke und<br />

einen klaren Mehrwert schaffen.<br />

Nachfolgend sind die grundlegenden Inhalte und Angebote<br />

der einzelnen Module kurz aufgeführt:<br />

modul «health & beauty» – Das Modul «Health &<br />

Beauty» möchte mit vielfältigen medizinischen Dienstleistungen<br />

am weltweiten Boom des Medizinaltourismus<br />

teilhaben. So werden zusätzliche Benefits in einer engen<br />

Vernetzung mit Angeboten der bekannten und bewährten<br />

Alpenresorts und der Gesundheitsmarken des Alpenraums<br />

erwartet.<br />

Gefragt sind hochwertige Leistungen, auch der Spitzenmedizin,<br />

und Praxen, die nicht der Spitalgesetzgebung unterstellt<br />

sind. Die Patienten werden selten stationär behandelt;<br />

komplizierte Langzeitaufenthalte werden nicht erwartet.<br />

Die geplanten Inhalte und Angebote sind:<br />

– Moderne Vorsorge, Beratung (z.B. Gesundheit, Ernährung,<br />

Psyche, Arbeit)<br />

– Medizinische Tests (z.B. Beruf, Spitzensport, Versicherungen)<br />

– Schönheitsbehandlungen (z.B. chirurgische Eingriffe,<br />

alternative Methoden)<br />

– Alternative Heilungsmethoden; Homöopathie<br />

– Zahnärztliche Behandlungen<br />

– Wellnessangebote, Spa, Relax<br />

modul «Education & Knowledge» – Bildung reicht<br />

heute von der Aus- über Weiterbildung bis hin zur Imageund<br />

Statuspflege; renommierte, internationale Anbieter<br />

suchen nach Nähe zum Absatzmarkt und erschliessen<br />

neue, für sie strategisch wertvolle Standorte.<br />

In diesem Kontext setzt das Projekt den Schwerpunkt<br />

auf Bildungsangebote, die exzellente Erreichbarkeit, ein<br />

Premiumumfeld (Adresse) sowie Infrastruktur und Flexibilität<br />

suchen. Es handelt sich bei der ganzen Anlage um<br />

eine Art «spezielles Schulhaus», das von verschiedenen<br />

Leistungserbringern genutzt wird und eine hohe Flexibilität<br />

aufzuweisen hat.<br />

– MBA und ähnliche Executive-Education-Produkte,<br />

die auf den Zeitplan von Executives abgestimmt sind<br />

– Bildungsinfrastruktur von Unternehmen<br />

– Hauptsitze und Aussenstellen von ThinkTanks<br />

– Seminarräume für unterschiedliche Anbieter<br />

modul «Culture & Event» – Kultur ist allgemein ein<br />

grosser Imageträger und bietet in einer Premiumpositionierung<br />

die Fähigkeit, ausgabenfreudige Personen mit<br />

höheren Einkommen zu binden und die Aufenthaltsdauer<br />

zu erhöhen. In «<strong>The</strong> Circle» spielt Kultur als Inhalts- und<br />

Imageträger eine zentrale Rolle und soll auch in der räumlichen<br />

Ausprägung (Städtebau, Architektur) zum Ausdruck<br />

kommen.<br />

Das Modul «Culture & Events» wird grundsätzlich zwei<br />

grosse Elemente umfassen, die zusammen eine starke Kulturdestination<br />

an einem ungewöhnlichen Ort ausmachen:<br />

– Global ausstrahlende Sammlung (bzw. ein Programm<br />

von unterschiedlichen Sammlungen) in einem flexibel<br />

nutzbaren Raum<br />

– Forum als Veranstaltungsfläche für Events, Konzerte,<br />

Bankette, Generalversammlungen usw.<br />

modul «brands & dialogue» – Unternehmen und<br />

Marken treten immer stärker in einen Dialog mit ihren wichtigsten<br />

Stakeholdern, denn Reputation und Image eines<br />

Unternehmens oder einer Marke werden immer wichtiger.<br />

Das Projekt «<strong>The</strong> Circle» wird sich in diesem Bereich vor<br />

allem im neu entstehenden und stark wachsenden Bereich<br />

von Business-to-Business-Kommunikation und Brand Showrooms<br />

positionieren.<br />

Firmen suchen an dieser Stelle Zugang zu einer kaufkräftigen<br />

Kundengruppe, aber auch zu Medien, Business-to-<br />

Business und zur interessierten Öffentlichkeit. Hier liegt die<br />

Zukunft der physischen Orte zur Markenkommunikation und<br />

zum Marketing.<br />

«<strong>The</strong> Circle» schafft diese Flächen mit folgendem Angebot:<br />

– Brand Showrooms (Produktpräsentationen, Testlab,<br />

Markenwelten)<br />

– Corporate Embassies (Info-, Hospitality- und Meetingflächen<br />

von Unternehmen)<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» –AUFGABENSTELLUNG – SEITE 11


– Wealth Management (Private Banking, Zentren von<br />

Banken)<br />

– Brand Shopping (Produktverkauf, Markenerlebnis, Shopping,<br />

PopUp-Spaces)<br />

modul «Counsel & Services» – Dienstleistungen im<br />

Kunst-, Sammler- und Sportbereich werden in der Öffentlichkeit<br />

nur wenig wahrgenommen, werden aber in einer<br />

globalisierten Welt immer wichtiger. «<strong>The</strong> Circle» mit seiner<br />

Premiuminterpretation von Swissness ist dazu prädestiniert,<br />

hier eine bedeutende Rolle zu spielen: Die Schweiz ist<br />

traditionellerweise ein Ort der «guten Dienste». Das Modul<br />

«Counsel & Services» bietet den Kunden massgeschneiderte,<br />

hochpreisige Beratungsleistungen an einer perfekt<br />

geeigneten Adresse:<br />

– Dienstleistungen für den Kunstmarkt (z.B. Auktionen,<br />

Schätzungen, Handel, Transport, Einlagerungen)<br />

– Dienstleistungen für Sammler (z.B. Oldtimer, Antiquitäten,<br />

Uhren, Einlagerungen)<br />

– Dienstleistungen für den Sportmarkt (z.B. Rechteverwertung,<br />

Spielertransfer, Verbände)<br />

modul «hotels & Serviced Apartments» – Übernachtungsmöglichkeiten<br />

sind ein unerlässliches Element<br />

der Premiumadresse und der Aufenthaltsqualität von «<strong>The</strong><br />

Circle». Besonderes Augenmerk wird auf Business Suites<br />

und damit den Bereich Services Apartments gelegt. Dieser<br />

ist speziell in der Schweiz ein grosser Wachstumsmarkt.<br />

Grundlage für das Wettbewerbsverfahren waren folgende<br />

Angebote:<br />

– Ein Hotel als 5-Sterne-Betrieb (Konzept und teils auch die<br />

Gestaltung abhängig vom künftigen Betreiber), das mit<br />

der Ausrichtung «Contemporary Premium» mit interessantem<br />

Design eine bewusste Alternative zum bestehenden<br />

Flughafen-Hotel darstellt.<br />

– Ein 3-Sterne-Hotel mit der Ausrichtung «Smart & Chic»<br />

als Angebot im tieferen Preissegment mit coolem, weltgewandtem<br />

Design und wettbewerbsfähigen Zimmerpreisen.<br />

– Mit dem Hotel direkt verbundene Serviced Apartments,<br />

vorstellbar in beiden oben definierten Qualitätslevels.<br />

modul «headquarters & offices» – «<strong>The</strong> Circle»<br />

schafft attraktive und wenn möglich innovative Arbeitsflächen,<br />

die den Bedürfnissen des zukünftigen Arbeitnehmers<br />

in jeder Weise gerecht werden, dabei in vielfältigen Arten<br />

und Grössen angeboten werden. Sie werden gezielt<br />

bei ausländischen Firmen als Standort ihrer Welt- oder<br />

Europa-Zentralen vermarktet. Gerade für diese Mieter ist<br />

ein Fullservice-Angebot von grosser Bedeutung. Gesamthaft<br />

wird die durch attraktive Module positionierte Destination<br />

auch zu einem stark nachgefragten Bürostandort mit<br />

exzellenter Adresse:<br />

– Büroflächen mit Fullservice-Angebot (z.B. Sekretariat,<br />

Technik und alle erdenklichen Servicedienstleistungen)<br />

– Konventionelle Büroflächen<br />

– Konferenz- und Seminarräume<br />

Neben den qualitativen Anforderungen sind im Wettbewerbsprogramm<br />

konkrete quantitative Vorgaben zu den<br />

räumlichen und betrieblichen Anforderungen der sieben<br />

Nutzungsmodule im Raumprogramm definiert, die es von<br />

den Teilnehmenden umzusetzen gilt.<br />

disposition der nutzungsmodule – Mit den etwa<br />

200 000 m2 Nettogeschossfläche wird das Grundstück<br />

maximal ausgenützt. Die Wettbewerbsbeiträge müssen<br />

einen interessanten, flexiblen und damit auch nachhaltigen<br />

Mix kreieren, der dem Ausbilden der Destination und der<br />

Marke gerecht wird. Der urbane Charakter gerade im Inneren<br />

des Projektes ist zu unterstreichen und in publikumsintensiven<br />

Bereichen entsprechend zu inszenieren.<br />

Bei der räumlichen Anordnung der einzelnen Nutzungsmodule<br />

ist nicht zwingend ein Nebeneinander der Module,<br />

sondern, den Anforderungen entsprechend, eine enge<br />

Verwebung einzelner Teilbereiche der Module, eine klare<br />

Ausnützung von Synergien und, je nach Marktbedürfnissen,<br />

eine spätere Rochade der Teilbereiche möglich zu machen.<br />

Imageträger der Überbauung sind die Nutzungsmodule<br />

«Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture &<br />

Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services»,<br />

was bei der Disposition der Module im Gesamtkomplex<br />

zu berücksichtigen ist. Weiter sind die Anforderungen der<br />

Module bzw. von Teilbereichen bezüglich der geforderten<br />

Sichtbarkeit innerhalb des Komplexes, des Sicherheits- und<br />

Diskretionsbedürfnisses einzelner Funktionen und der geforderten<br />

Exklusivität bestimmter Angebote in eine geeignete<br />

räumliche Anordnung mit verschiedenen Lagequalitäten<br />

umzusetzen.<br />

Neben der Zuordnung der Nutzungsmodule untereinander<br />

ist auch die Adressbildung der einzelnen und innerhalb der<br />

Module von grosser Bedeutung. Die Wettbewerbsbeiträge<br />

haben verschiedene Adresstypen zu generieren, die den<br />

unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Nutzungs-


module sowie den darin enthaltenen Funktionen gerecht<br />

werden: «Key Location» bietet beste Sicht- und Erreichbarkeit<br />

(z.B. an zentralen Bereichen gelegen), ist höher<br />

frequentiert und publikumsintensiv; «Vanity» als exklusive<br />

und beste Lage bezieht sich auf Teilbereiche der Module,<br />

soll nur punktuelle Gewichtung erfahren und so der Inszenierung<br />

des urbanen Charakters dienen (z.B. spektakuläres<br />

Architekturdetail, ikonenhafte Symbolik, interessante Ausblicke);<br />

«Discreet» erlaubt hohe Diskretion und Sicherheit,<br />

hat z.B. schwer einsehbare Eingänge oder bietet einen<br />

direkten Zugang vom Parking; «Standard» befindet sich in<br />

peripher gelegenen Bereichen mit im Vergleich attraktiven<br />

Mietpreisen.<br />

Wirtschaftlichkeit – Die Wirtschaftlichkeit spielt im<br />

gesamten Entwicklungsprozess von «<strong>The</strong> Circle» eine<br />

bedeutende Rolle, um von Beginn an tragfähige Ergebnisse<br />

zu erzielen. Der Auftraggeberin ist es ein Anliegen, die<br />

Wettbewerbsteilnehmer frühzeitig für diese <strong>The</strong>matik zu<br />

sensibilisieren.<br />

Die Grundlage für die Wirtschaftlichkeit liegt im Verhältnis<br />

der Investitionskosten zu den Erträgen: effiziente Erstellungs-,<br />

Betriebs- und Unterhaltskosten (z.B. Volumetrie,<br />

Fassade, Statik und Flexibilität) im Verhältnis zu möglichst<br />

hohen Ertragsaussichten (z.B. optimales Verhältnis von Geschossfläche<br />

zu vermietbarer Fläche, geeignete Zuordnung<br />

und Hochwertigkeit der Nutzflächen).<br />

Die Teilnehmenden haben zweckmässig aufzuzeigen,<br />

wie sie mit der Frage der Wirtschaftlichkeit umgehen bzw.<br />

diese sicherstellen.<br />

Weitere Anforderungen – Im Weiteren präzisieren<br />

Vorgaben bezüglich des Schrumpfens und Wachsens der<br />

Module bei Erstellung und Betrieb, der Realisierbarkeit in<br />

mindestens zwei Etappen, der Bedürfnisse des jeweiligen<br />

Zielpublikums (international/überregional/regional), des<br />

geforderten «24 Stunden/7 Tage»-Gefühls in einzelnen<br />

Bereichen sowie bezüglich der Betriebsgrundsätze an<br />

Freshness und Programming (Bespielen) des Gebäudekomplexes<br />

den Rahmen für die Entwürfe.<br />

2.4 tEChnISChE rAhmEnbEdInGunGEn<br />

Die folgenden Angaben entsprechen den Resultaten der<br />

Testplanung und stellen die Grundlagen für das gesamte<br />

Verfahren dar. In der weiteren Projektentwicklung werden<br />

die Einzelthemen konkretisiert und der Ressourcenverbrauch<br />

nach Möglichkeit optimiert.<br />

baugrund und Grundwasser – Die Wettbewerbsbeiträge<br />

haben zweckmässig aufzuzeigen, wie sie<br />

konzeptionell und konstruktiv auf die bestehende Baugrundund<br />

Grundwassersituation reagieren. Die bestehenden<br />

Vorgaben (z.B. Einbautiefe bezüglich Grundwasserspiegel)<br />

sind einzuhalten.<br />

umweltverträglichkeit – Der Energiestandard für das<br />

Wettbewerbsverfahren wird auf den Minergie-Standard<br />

festgelegt. Weiter ist geplant, «<strong>The</strong> Circle» zu einem<br />

späteren Zeitpunkt nach einem internationalen Standard,<br />

voraussichtlich nach LEEDS, zertifizieren zu lassen.<br />

Dies gilt es bei der Projektierung zu berücksichtigen.<br />

Neben der Erfüllung der Voraussetzungen bzw. Berücksichtigung<br />

der Primäranforderungen für den Minergie-<br />

Standard werden im Erläuterungsbericht konzeptionelle und<br />

technische Überlegungen und Aussagen zum <strong>The</strong>ma Graue<br />

Energie und zum langfristigen Gebrauchswert der Anlage<br />

erwartet.<br />

Abfallkonzept, Wasser und Abwasser, Elektro,<br />

Wärme und Kälte – Im Rahmen der Testplanung<br />

wurden – basierend auf den Nutzungsarten und -flächen<br />

– das spezifische Abfallaufkommen (15 t/Tag), der<br />

Gesamtwasserbedarf (1350 m3 Trink- und Brauchwasser/<br />

Tag), der Abwasseranfall (54 l/s), ein spezifischer Meteorwasseranfall<br />

(900 l/s), der Energiebedarf (11 Megawatt<br />

elektrische Leistung), die Heizleistung (7.6 Megawatt) und<br />

die Kühlleistung (5.8 Megawatt) geschätzt. Die Wettbewerbsteilnehmer<br />

haben aufzuzeigen, wie sie die Ver- und<br />

Entsorgung effizient sicherstellen und den Ressourcenbedarf<br />

und -verbrauch minimieren.<br />

brandschutz und rettung – Bei Gebäuden mit<br />

grossem Personenaufkommen kommt dem Brandschutz<br />

bzw. dem Personenschutz besondere Bedeutung zu. Dies<br />

wird bei «<strong>The</strong> Circle» wegen des unterirdisch durch das<br />

Areal verlaufenden SBB-Tunnels inklusive Entspannungsschacht<br />

zusätzlich verschärft.<br />

Der bauliche und der technische Brandschutz sowie die<br />

Vorgaben bezüglich Feuerwehr- und Notzufahrten können<br />

massgeblichen Einfluss auf die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

haben. Deshalb sind die Fragen bezüglich Rettung und<br />

Brandschutz sowie der Anlagen der SBB bereits in den<br />

Wettbewerbsbeiträgen stufengerecht zu behandeln.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – AUFGABENSTELLUNG – SEITE 13


3. InformatIonen zum<br />

WettbeWerbsverfahren<br />

3.1 WEttbEWErbSArt und VErfAhrEn<br />

Der Wettbewerb wurde als selektives, mehrstufiges Verfahren<br />

mit Präselektion ausgeschrieben. Er untersteht dem<br />

öffentlichen Beschaffungsrecht. Grundlage für das Wettbewerbsverfahren<br />

sind die interkantonale Vereinbarung<br />

über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) des Kantons<br />

Zürich und die zugehörige Submissionsverordnung (SVO).<br />

Ergänzend kam die SIA-Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe<br />

142 (Ausgabe 1999) zur Anwendung.<br />

Aus einem offenen Präselektionsverfahren (Stufe 01) werden<br />

12 bis 15 Teams (Architektur und Bauingenieurwesen)<br />

selektioniert, die der Komplexität der Aufgabe gerecht<br />

werden und über die nötige Leistungsfähigkeit, Erfahrung<br />

und Vertrautheit mit grossen, komplexen und publikumsorientierten<br />

Bauvorhaben inklusive Projekt- und Kostenmanagement<br />

verfügen.<br />

Die ausgewählten Teams haben im Rahmen eines anonymen<br />

Projektwettbewerbs (Stufe 02) Vorschläge für ein Gesamtkonzept<br />

sowie einzelne ausgewählte Detailstudien entwickelt.<br />

Ziel ist es, 3 bis 5 Wettbewerbsbeiträge für die nachfolgende<br />

Stufe des Verfahrens zu selektionieren, die bezüglich<br />

Realisierbarkeit und Marktkonformität gute Voraussetzungen<br />

haben und grosses Potenzial für die Weiterbearbeitung<br />

aufweisen. Die eingereichten Wettbewerbsresultate wurden<br />

durch das Preisgericht gemäss den aufgeführten Beurteilungskriterien<br />

anonym beurteilt.<br />

Die vom Preisgericht selektionierten 3 bis 5 Teams haben, in<br />

einem nicht anonymen und durch das Preisgericht begleiteten<br />

Workshopverfahren (Stufe 03) aufgrund der individuellen<br />

Beurteilung ihres Projektes sowie allgemein verbindlicher Erkenntnisse<br />

des Preisgerichtes, ihre Projekte weiterbearbeitet.<br />

Es wurden eine Auftaktveranstaltung sowie zwei Workshops<br />

zur Zwischenkritik durchgeführt. Nach Abgabe der Projekte<br />

erfolgte die abschliessende Beurteilung des Preisgerichtes.<br />

Aus dem Wettbewerb sollte ein qualitativ hochstehendes,<br />

wirtschaftliches Projekt resultieren, das den heutigen und<br />

zukünftigen Anforderungen an «<strong>The</strong> Circle» gerecht wird.<br />

3.2 Veranstalterin und Verfahrensbegleitung<br />

Veranstalterin war die Flughafen Zürich AG, vertreten durch<br />

den Bereich Corporate Development. Die Gesamtprojektleitung<br />

liegt beim Projektteam von «<strong>The</strong> Circle».<br />

Das interne Projektteam der Flughafen Zürich AG wurde<br />

in der Verfahrensbegleitung und dem Projektmanagement<br />

des gesamten Wettbewerbsverfahrens durch die Firma<br />

Kontur Projektmanagement AG, Bern, unterstützt. Inhaltliche<br />

Unterstützung wurde durch die Firma Arthesia AG, Zürich,<br />

gewährleistet.<br />

3.3 PrEISGErICht<br />

Das Preisgericht des Wettbewerbs setzte sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter:<br />

Andreas Schmid – Flughafen Zürich AG,<br />

Präsident des Verwaltungsrats<br />

Thomas E. Kern – Flughafen Zürich AG,<br />

Chief Executive Officer (CEO)<br />

Stephan Widrig – Flughafen Zürich AG,<br />

Chief Development Officer (CDO)<br />

Peter Eriksson – Flughafen Zürich AG,<br />

Chief Commercial Officer (CCO)<br />

Arthur Tobler – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Constructional Facility Management<br />

René Huber – Stadt Kloten, Stadtpräsident<br />

fachpreisrichterinnen und fachpreisrichter:<br />

Carl Fingerhuth – Jurypräsident<br />

Stefan Bitterli – Kanton Zürich, Kantonsbaumeister<br />

Regine Leibinger – Barkow Leibinger Architekten<br />

Jürgen Mayer H. – J. Mayer H. Architekten<br />

Werner Sobek – Werner Sobek Engineering & Design<br />

Wiel Arets – Wiel Arets Architects<br />

Kees Christiaanse – KCAP Architects and Planners<br />

Ersatzpreisrichterinnen und Ersatzpreisrichter wurden durch<br />

das Preisgericht bei Bedarf aus dem Kreis der Expertinnen<br />

und Experten bestimmt.<br />

3.4 ExPErtEn<br />

Für die Vorprüfung und die Jurierung standen dem Preisgericht<br />

folgende Experten zu Verfügung:<br />

Expertinnen und Experten:<br />

Daniel Schmucki – Flughafen Zürich AG,<br />

Chief Financial Officer (CFO)<br />

Birgit Werner – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Development «<strong>The</strong> Circle»<br />

Thomas Müller – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Masterplanning<br />

Christof Diener – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Commercial Real Estate Management<br />

Emanuel Fleuti – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Environmental Services<br />

Thomas Calame – Flughafen Zürich AG,<br />

Head Technical Facility Management<br />

Brigit Wehrli-Schindler – Stadt Zürich,<br />

Direktorin Stadtentwicklung<br />

Jörg Stollmann – TU Berlin<br />

Klauspeter Nüesch – Nüesch Development AG<br />

Thomas Sevcik – arthesia<br />

Andreas Wirth – Kontur Projektmanagement AG<br />

Mark Schürmann – Büro für Bauökonomie AG


3.5 bEurtEIlunGSKrItErIEn PräSElEKtIon<br />

(StufE 01)<br />

Von den sich bewerbenden Teams (Fachgebiete Architektur<br />

und Bauingenieurwesen vorgeschrieben) wurden als<br />

Bewerbungsunterlagen eine Selbstdeklaration sowie eine<br />

Übersicht über Referenzprojekte verlangt. Über die Zulassung<br />

zur Präselektion entschieden die Muss-Kriterien:<br />

– Referenzen und Leistungsausweis bezüglich Grossprojekte<br />

– Referenzen und Leistungsausweis bezüglich publikumsorientierter<br />

Vorhaben<br />

Zudem wurden folgende Eignungskriterien bewertet:<br />

– Qualifikation und Erfahrung der Schlüsselpersonen<br />

– Referenzobjekte Architektur<br />

– Referenzobjekte Bauingenieur<br />

Die Referenzobjekte Architektur wurden dabei mit 50% gewichtet,<br />

die beiden anderen Eignungskriterien mit je 25%.<br />

3.6 bEurtEIlunGSKrItErIEn ProJEKt-<br />

WEttbEWErb/WorKShoPVErfAhrEn<br />

(StufEn 02 und 03)<br />

Die Beurteilung der Projekte in den Stufen 02 und 03<br />

erfolgte aus einer Gesamtsicht heraus unter dem übergeordneten<br />

Aspekt der nachhaltigen Entwicklung und richtete<br />

sich nach deren drei Pfeilern Ökologie, Ökonomie und<br />

Gesellschaft.<br />

Das Preisgericht hat eine Gesamtwertung vorgenommen.<br />

Die Reihenfolge der Kriterien unterlag keiner Wertung.<br />

A Gesellschaft<br />

Architektur und Städtebau<br />

– Qualität des Gesamtkonzeptes (Klarheit der Idee; Innovationsstärke<br />

und Zukunftsorientierung; Umsetzung der<br />

Wertigkeiten und Zielsetzungen)<br />

– Architektonische und gestalterische Qualität (gestalterischer<br />

und architektonischer Ausdruck; Massstäblichkeit,<br />

Identität und volumetrische Qualität; Raumqualität und<br />

Atmosphäre; Beziehung zur baulichen und landschaftlichen<br />

Umgebung; Aussenraum- und Freiraumqualität;<br />

konstruktiv-strukturelle Umsetzung und Materialisierung der<br />

Projektidee)<br />

Nutzungen<br />

– Erfüllung des Raumprogramms<br />

– Anordnung, Zusammenspiel und Umsetzung der<br />

Nutzungsmodule<br />

– Betriebliche und funktionelle Eignung der Zuordnungen<br />

der Module<br />

– Flexibilität der Nutzungsmöglichkeiten<br />

– Eignung der öffentlichen Räume<br />

Erschliessung<br />

– Verkehrstechnische Funktionsfähigkeit (Verkehrsregime;<br />

Ver- und Entsorgung; Parkierung)<br />

– Ein- und Anbindung an den Flughafen (Wegführung,<br />

Zugänge, Gestaltung)<br />

– Ein- und Anbindung von Kloten (Wegführung, Zugänge,<br />

Gestaltung)<br />

– Gewährleistung und Führung der Personenströme<br />

Gemeinschaft<br />

– Soziale Kontakte (Belebung im Tagesverlauf; 24/7-Feeling;<br />

Interaktions- und Kommunikationsflächen; Sicherheitsempfinden<br />

und Sicherheitsrisiken, Gefahrenpotenziale)<br />

– Zugänglichkeit (Barrierefreiheit; Abgrenzung öffentliche<br />

und private Bereiche)<br />

– Identitätsstiftung (Eigenständigkeit, lokale Verankerung,<br />

Symbolhaftigkeit)<br />

– Komfort (Tageslichtverhältnisse, Beleuchtung, Belüftung,<br />

Immissionen durch Lärm und Erschütterungen)<br />

b Wirtschaft<br />

Kosten<br />

– Erstellungskosten<br />

– Betriebs- und Unterhaltskosten<br />

– Ertragsaussichten<br />

Erstellung und Werterhaltung<br />

– Gestaltung der Etappierung des Areals/der Baukörper<br />

– Flexibilität und langfristiger Gebrauchswert<br />

– Statisches Konzept und Funktionstüchtigkeit der Gebäudehülle<br />

C umwelt<br />

Ressourcen<br />

– Erfüllung der Primäranforderungen an die Gebäudehülle<br />

(Minergie)<br />

– Zusammenspiel Volumetrie/Gebäudehülle/Materialisierung<br />

– Geringer Wärme- und Energiebedarf durch konzeptionelle<br />

und bauliche Vorkehrungen<br />

– Geringer Elektrizitätsbedarf durch konzeptionelle und<br />

bauliche Massnahmen<br />

– Ökologische Nachhaltigkeit von Materialien und Konstruktionen<br />

– Optimierte Ver- und Entsorgung<br />

– Reduktion des Wasserverbrauchs und Abwassers<br />

Mobilität<br />

– Optimale Anbindung bzw. Zugang zum öV<br />

– Optimale Einbindung in das Langsamverkehrsnetz<br />

Bodenschutz<br />

– Bodennutzung (haushälterischer Umgang mit dem Boden,<br />

Entwicklungsreserven)<br />

– Ökosysteme (Erhalt/Aufwertung der bestehenden Naturflächen<br />

bzw. Biotope im Park, naturnahe Grünraumgestaltung)<br />

– Wasserhaushalt (keine Beeinträchtigung von Grund- und<br />

Oberflächenwasser)<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – WETTBEWERBSVERFAHREN – SEITE 15


4. ablauf präselektIon<br />

(stufe 01)<br />

4.1 AllGEmEIn<br />

Das Preisgericht zeigt sich sehr zufrieden mit der hohen<br />

Qualität der eingegangenen Anmeldungen für die Präselektion.<br />

Die 93 angemeldeten Büros stammen zu einem<br />

guten Drittel aus der Schweiz, einem Drittel aus Deutschland<br />

und einem Drittel aus dem Rest der Welt.<br />

4.2 VorPrüfunG<br />

Die Vorprüfung fand im Zeitraum vom 25. März bis<br />

5. April 2009 statt. Sie umfasste die formellen Rahmenbedingungen<br />

(fristgerechte Einreichung, Vollständigkeit)<br />

sowie die Einhaltung der Muss-Kriterien aus dem Wettbewerbsprogramm<br />

und wurde von der Verfahrensbegleitung<br />

durchgeführt.<br />

4.3 AuSSChlüSSE<br />

Das Preisgericht nimmt die Feststellungen der Vorprüfung<br />

zur Kenntnis und diskutiert in der Folge die festgestellten<br />

Verstösse. Einstimmig werden 5 Projekte aufgrund von<br />

Verstössen bezüglich des Eingabetermins, der Zusammensetzung<br />

des Teams sowie fehlenden Leistungsausweises<br />

von der Präselektion ausgeschlossen.<br />

4.4 bEurtEIlunG und SElEKtIonSEntSChEId<br />

Die Präselektion findet am Montag, 6. April 2009, statt.<br />

Die Beurteilung bzw. Bewertung der zugelassenen Bewerbungen<br />

durch das Preisgericht erfolgt ausschliesslich gemäss<br />

den im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien<br />

und Gewichtungen.<br />

Aufgrund der vorgegebenen Kriterien selektioniert das Preisgericht<br />

einstimmig 15 Teams für die Stufe 02 des Wettbewerbsverfahrens<br />

(angegeben ist jeweils nur das federführende<br />

Architekturbüro; alphabetische Reihenfolge):<br />

Asymptote Architecture – New york, USA<br />

Cruz y Ortiz SLP – Sevilla, Spanien<br />

David Chipperfield Architects – Berlin, Deutschland<br />

Dominique Perrault Architecture SARL – Paris, Frankreich<br />

Dürig AG – Zürich, Schweiz<br />

EM2N Architekten AG – Zürich, Schweiz<br />

Foreign Office Architects (FOA) Ltd. – London, GB<br />

GIGON/GUYER Architekten – Zürich, Schweiz<br />

Neutelings Riedijk Architects – Rotterdam, Holland<br />

Riken Yamamoto – yokohama, Japan<br />

SANAA Ltd. – Tokyo, Japan<br />

sauerbruch hutton generalplanungsgesellschaft mbH –<br />

Berlin, Deutschland<br />

UNStudio – Amsterdam, Holland<br />

Xaveer De Geyter Architecten – Brüssel, Belgien<br />

Zaha Hadid Architects – London, GB


5. ablauf anonymer<br />

projektWettbeWerb<br />

(stufe 02)<br />

5.1 frAGEnbEAntWortunG<br />

Die Teilnehmenden konnten bis zum Freitag, 22. Mai<br />

2009 Fragen an das Wettbewerbssekretariat zum Wettbewerbsprogramm<br />

und zu den abgegebenen Unterlagen<br />

stellen. Die Fragenbeantwortung erfolgte bis Freitag,<br />

12. Juni 2009 durch das Preisgericht und wurde sämtlichen<br />

Teilnehmenden zugänglich gemacht.<br />

5.2 VorPrüfunG<br />

Die Vorprüfung fand im Zeitraum vom 3. August bis<br />

27. August 2009 statt. Sie umfasste die formellen Rahmenbedingungen<br />

(fristgerechte Einreichung, Vollständigkeit,<br />

Anonymität, Sprache) sowie die Einhaltung der Kriterien<br />

aus dem Wettbewerbsprogramm (Erfüllung der Wettbewerbsaufgabe<br />

und des Raumprogramms, Einhaltung der<br />

materiellen Randbedingungen) und wurde von der Verfahrensbegleitung<br />

durchgeführt.<br />

Sämtliche Projekte wurden zudem in Zusammenarbeit mit<br />

Experten des Preisgerichtes sowie internen Fachdiensten<br />

der Flughafen Zürich AG einer stufengerechten Vorprüfung<br />

zur Wirtschaftlichkeit (Ermittlung der voraussichtlichen Baukosten<br />

und Erträge), zu Flächen, zur Verkehrserschliessung<br />

und Nachhaltigkeit unterzogen.<br />

5.3 bESChluSSfähIGKEIt<br />

Die Beurteilung der zugelassenen Projekte erfolgt am<br />

31. August und 1. September 2009. Infolge der krankheitsbedingten<br />

Abwesenheit von Regine Leibinger wird<br />

Birgit Werner vom Preisgericht einstimmig als Ersatzfachpreisrichterin<br />

aus dem Kreis der Expertinnen und Experten<br />

bestimmt. Die Beschlussfähigkeit des Gremiums ist damit<br />

an beiden Tagen permanent gegeben.<br />

5.4 AuSSChlüSSE<br />

Ein Teilnehmer (Sauerbruch Hutton Generalplanungsgesellschaft<br />

mbH) hat auf eine Eingabe verzichtet.<br />

Das Preisgericht nimmt zur Kenntnis, dass gemäss Eingangskontrolle<br />

sämtliche weiteren Projektunterlagen rechtzeitig<br />

eingereicht wurden. Die Modelle gingen ebenfalls<br />

alle fristgerecht ein.<br />

Sämtliche Projekte weisen leichte Abweichungen bei den<br />

verlangten Unterlagen, der geforderten Darstellung oder<br />

der Sprache auf. Diese sind aber keine Ausschlussgründe.<br />

Das Projekt 01_Panorama liegt vollständig ausserhalb<br />

des Planungsperimeters, der strikt einzuhalten ist. Das<br />

Preisgericht beschliesst, das Projekt von der Beurteilung<br />

auszuschliessen.<br />

Die nachfolgenden Verstösse gegen die materiellen Randbedingungen<br />

werden vom Preisgericht nicht als Ausschlussgründe<br />

betrachtet. Das Preisgericht beschliesst, die Projekte<br />

zur Beurteilung zuzulassen. Die Verstösse fliessen jedoch in<br />

die Beurteilung ein.<br />

Bei den Projekten 06_Iskayska und 11_Diopsid liegen<br />

einzelne Bauteile ausserhalb des Perimeters.<br />

Sechs Projekte (02_Kristall, 05_Soglio, 11_Diopsid, 12_<br />

Allalin, 13_Elizabeth, 14_AirSpace) weisen Verstösse bezüglich<br />

der Vorgaben zur maximalen Einbautiefe (mittlerer<br />

Grundwasserspiegel) auf, das heisst, sie liegen mit einem<br />

oder mehreren Vollgeschossen im Grundwasser.<br />

Das Projekt 04_Zurich Top Room verstösst gegen die Vorgabe,<br />

dass der Bushof baulich nicht zu stark tangiert bzw.<br />

beeinträchtigt werden darf.<br />

Bei den drei Projekten 05_Soglio, 06_Iskayska und<br />

07_Halbmond liegen die Ein- und/oder Ausfahrten nicht in<br />

den vorgegebenen Bereichen. Bei der Umsetzung können<br />

die Projekte nach Meinung des Preisgerichtes angepasst<br />

werden.<br />

Drei Projekte (05_Soglio, 08_FJGRTKL, 12_Allalin)<br />

weisen infolge einer grossen Reduzierung der Anzahl von<br />

Parkfeldern (


5.5 bEurtEIlunG und<br />

SElEKtIonSEntSChEId<br />

Die Beurteilung der zugelassenen Projekte erfolgt gemäss<br />

den im Wettbewerbsprogramm beschriebenen Kriterien.<br />

Das Preisgericht nimmt aufgrund der aufgeführten Kriterien<br />

im Rahmen seines Ermessens eine Gesamtwertung vor.<br />

Erster rundgang – Nach einer ersten Begutachtung<br />

und Besprechung der Projekte im Plenum wird jedes Projekt<br />

von vier Gruppen eingehend begutachtet und beschrieben.<br />

Die Gruppen sind analog den Beurteilungskriterien<br />

gegliedert:<br />

– Städtebau und Architektur<br />

– Nutzung und Gemeinschaft<br />

– Erschliessung, Ressourcen, Mobilität und Bodenschutz<br />

– Kosten, Erstellung und Werterhalt<br />

Im Plenum werden alle Projekte von den einzelnen thematischen<br />

Gruppen vorgestellt, anschliessend besprochen<br />

und anhand der im Wettbewerbsprogramm vorgegebenen<br />

Kriterien aus einer ganzheitlichen Sicht beurteilt.<br />

Das Preisgericht beschliesst, die folgenden sieben Projekte<br />

im ersten Rundgang ausscheiden zu lassen:<br />

– 02_Kristall<br />

– 04_Zurich Top Room<br />

– 05_Soglio<br />

– 08_FJGRTKL<br />

– 09_Z0252<br />

– 13_Elizabeth<br />

Die im ersten Rundgang ausgeschiedenen Projekte vermögen<br />

in der gesamtheitlichen Betrachtung trotz teilweise<br />

interessanter Ansätze nicht zu überzeugen. Die Projekte<br />

weisen Mängel auf in der städtebaulichen und architektonischen<br />

Ausformulierung, in der Erfüllung der Anforderungen<br />

der einzelnen Nutzungsmodule und der Vorgaben aus dem<br />

Raumprogramm sowie teils in der Wirtschaftlichkeit.<br />

Zweiter rundgang – Vor dem zweiten Rundgang<br />

findet eine individuelle, vertiefte Auseinandersetzung der<br />

Mitglieder des Preisgerichtes mit den (verbliebenen) Projekten<br />

statt. Rückkommensanträge auf das Resultat des ersten<br />

Rundgangs werden keine gestellt.<br />

Im anschliessenden zweiten Rundgang werden die Projekte<br />

erneut gegeneinander abgewogen. Das Preisgericht<br />

beschliesst, folgende zwei Projekte im zweiten Rundgang<br />

ausscheiden zu lassen:<br />

– 11_Diopsid<br />

– 12_Allalin<br />

Die im zweiten Rundgang ausgeschiedenen Projekte<br />

werden der Aufgabenstellung in den wesentlichen Punkten<br />

gerecht und zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung<br />

der Verfasserinnen und Verfasser mit der gestellten<br />

Aufgabe. Jedoch werden Mängel in der Umsetzung der<br />

architektonischen Grundidee und des Ausdruckes, in der<br />

Funktionalität und teilweise auch in der Wirtschaftlichkeit<br />

festgestellt. Die Projekte weisen in verschiedenen Aspekten<br />

gute Lösungsansätze auf, genügen jedoch in der gesamtheitlichen<br />

Betrachtung den gestellten Anforderungen nicht.<br />

Selektion für die Stufe 03 – Folgende fünf Projekte<br />

werden infolge der eingehenden Diskussion und Abwägung<br />

aller Kriterien in den zwei Rundgängen durch das<br />

Preisgericht für die Stufe 03 des Wettbewerbsverfahrens<br />

(Workshopverfahren) selektioniert:<br />

– 03_Freitag<br />

– 06_Iskayska<br />

– 07_Halbmond<br />

– 10_Divers(c)ity<br />

– 14_AirSpace<br />

Kontrolldurchgang – Alle 13 zur Beurteilung zugelassenen<br />

Projekte werden im Zuge eines Kontrolldurchganges<br />

einer nochmaligen Durchsicht unterzogen. Dabei<br />

beschliesst das Preisgericht keine Änderungen bei den<br />

Ausscheidungen in den Rundgängen.<br />

5.6 KuVErtÖffnunG<br />

Mit der Kuvertöffnung ermittelt das Preisgericht folgende<br />

Projektverfasser (Federführung) der Projekte:<br />

01_Panorama – Neutelings Riedijk Architecten<br />

02_Kristall – Dominique Perrault Architecture SARL<br />

03_Freitag – Zaha Hadid Architects<br />

04_Top Room – Cruz y Ortiz SLP<br />

05_Soglio – David Chipperfield Architects<br />

06_Iskayska – Xaveer De Geyter architectenbureau<br />

07_Halbmond – Dürig AG<br />

08_FJGRTKL – Foreign Office Architects (FOA) Ltd<br />

09_Z0252 – UNStudio<br />

10_Divers(c)ity – Riken yamamoto<br />

11_Diopsid – GIGON/GUyER Architekten<br />

12_Allalin – EM2N<br />

13_Elizabeth – Kazuyo Sejima Ryue Nishizawa (SAANA)<br />

14_AirSpace – Asymptote Architecture


6. ablauf Workshop-<br />

verfahren (stufe 03)<br />

6.1 AuftAKtVErAnStAltunG und<br />

WorKShoPS<br />

Die Komplexität der Aufgabe und des Umfeldes sowie<br />

die Neuartigkeit des Vorhabens machten in dieser Stufe<br />

des Verfahrens einen direkten Dialog zwischen dem<br />

Beurteilungsgremium und den Teilnehmenden notwendig.<br />

Die dritte Stufe des Wettbewerbs, das sogenannte Workshopverfahren,<br />

wurde deshalb nicht anonym durchgeführt.<br />

Ziel war es, die «Idee» eines Workshops – einer Werkstatt<br />

– zu leben, d.h., die Teilnehmenden und das Preisgericht<br />

sollten gemeinsam die für die weitere Bearbeitung<br />

und Realisierung des Projektes massgebenden Erkenntnisse<br />

gewinnen und Anregungen austauschen.<br />

Die Projekte wurden individuell weiterbearbeitet, d.h., es<br />

fand kein Austausch von Informationen zu den einzelnen<br />

Projekten von Team zu Team statt. Zum Start des Workshopverfahrens<br />

und im Anschluss an die beiden Workshops<br />

stellte das Preisgericht jedem Team einen individuellen<br />

Kommentar sowie ein Resümee über allgemein verbindliche<br />

Erkenntnisse und Antworten auf für alle Teams relevante<br />

Fragen zu. Damit konnte die Gleichbehandlung der Teilnehmenden<br />

gewährleistet werden.<br />

Am Montag, 14. September 2009 fand eine Auftaktveranstaltung<br />

mit allen fünf Teams statt. Dabei wurden den<br />

selektionierten Teams gemeinsam die allgemeingültigen<br />

Erkenntnisse des Preisgerichtes aus der 2. Stufe (Projektwettbewerb)<br />

vorgestellt und anschliessend einzeln die<br />

individuellen Aufträge für die 3. Stufe erläutert. Der erste<br />

Teil der Auftaktveranstaltung war der einzige gemeinsame<br />

Anlass der Teams im laufenden Verfahren.<br />

Vom Mittwoch, 7. Oktober, bis Donnerstag, 8. Oktober<br />

2009 und vom Montag, 9. November, bis Dienstag,<br />

10. November fanden die beiden Workshops mit den Teams<br />

(bilateral) und einer Delegation des Preisgerichtes statt.<br />

Zeit optimal zu nutzen und das Schwergewicht auf den<br />

Dialog setzen zu können, wurde die Dauer der Präsentation<br />

der Resultate der Weiterbearbeitung durch die Teams<br />

auf maximal 30 Minuten beschränkt.<br />

6.2 VorPrüfunG<br />

Die Vorprüfung fand im Zeitraum vom 14. Dezember<br />

2009 bis 12. Januar 2010 statt. Sie umfasste die<br />

formellen Rahmenbedingungen (fristgerechte Einreichung,<br />

Vollständigkeit, Sprache) sowie die Einhaltung der Kriterien<br />

aus dem Wettbewerbsprogramm (Erfüllung der Wettbewerbsaufgabe<br />

und des Raumprogramms, Einhaltung der<br />

materiellen Randbedingungen) und wurde von der Verfahrensbegleitung<br />

durchgeführt.<br />

Sämtliche Projekte wurden wiederum in Zusammenarbeit<br />

mit Experten des Preisgerichtes und internen Fachdiensten<br />

der Flughafen Zürich AG einer stufengerechten Vorprüfung<br />

zu Wirtschaftlichkeit (Ermittlung der voraussichtlichen<br />

Baukosten und Erträge), Flächen, Verkehrserschliessung<br />

und Nachhaltigkeit unterzogen.<br />

6.3 bESChluSSfähIGKEIt<br />

Die Beurteilung der zugelassenen Projekte erfolgte am<br />

13. und 14. Januar 2010. Infolge einer halbtägigen<br />

Abwesenheit von Andreas Schmid wurde Birgit Werner<br />

vom Preisgericht für diese Zeit einstimmig als Ersatzsachpreisrichterin<br />

aus dem Kreis der Expertinnen und Experten<br />

bestimmt. Die Beschlussfähigkeit des Gremiums war<br />

damit an beiden Tagen permanent gegeben.<br />

6.4 AuSSChlüSSE<br />

Das Preisgericht nimmt zur Kenntnis, dass gemäss<br />

Eingangskontrolle sämtliche Projektunterlagen rechtzeitig<br />

eingereicht wurden. Die Modelle gingen ebenfalls alle<br />

fristgerecht ein.<br />

Sämtliche Projekte weisen Abweichungen bei den<br />

verlangten Unterlagen, der geforderten Darstellung oder<br />

der Sprache auf. Die festgestellten Verstösse werden vom<br />

Preisgericht nicht als Ausschlussgründe betrachtet.<br />

Die nachfolgenden Verstösse gegen die materiellen Randbedingungen<br />

werden vom Preisgericht nicht als Ausschlussgründe<br />

betrachtet. Das Preisgericht beschliesst, sämtliche<br />

Projekte zur Beurteilung zuzulassen. Die Verstösse fliessen<br />

jedoch in die Beurteilung ein.<br />

Das Projekt 06_Iskayska weist einen Verstoss bezüglich<br />

der Vorgaben zur maximalen Einbautiefe (mittlerer Grundwasserspiegel)<br />

auf, d.h., es liegt mit einem Bauteil im<br />

Grundwasser.<br />

Bei drei Projekten (03_Freitag/06_Iskayska/07_Halbmond)<br />

wurden Verstösse gegenüber den Grenz-, Strassenund/oder<br />

Waldabständen festgestellt.<br />

Das Projekt 07_Halbmond weist einen Verstoss auf, weil<br />

die vorgesehene Brücke und die Rampe zwischen Parking<br />

P1 und P2 die bestehenden Funktionen stark beeinträchtigen.<br />

Aufgrund der tiefgreifenden Transformation des Hügels<br />

weist das Projekt 07_Halbmond Verstösse gegen die<br />

Randbedingungen bezüglich der Verzahnung mit der<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – ABLAUF STUFE 03 – SEITE 19


langfristigen Entwicklung des Butzenbüelhügels, der späteren<br />

Zertifizierung und der Nachhaltigkeit auf.<br />

Das Projekt 06_Iskayska weist wegen einer zu geringen<br />

Anzahl von Parkfeldern und der Unterschreitung der geforderten<br />

Minimalmasse bei 60% der Parkfelder Verstösse<br />

gegen die Vorgaben auf.<br />

Das Projekt 07_Halbmond weist einen Verstoss bezüglich<br />

der Inhalte der Nutzungsmodule auf (M3-Anordnung bzw.<br />

Fehlen der geforderten zwei grossen Hallen).<br />

Bis auf das Projekt 10_Divers(c)ity weisen die übrigen vier<br />

Projekte infolge einer grossen Reduzierung der Flächen des<br />

Raumprogramms (


Das Preisgericht legt damit folgende Preiszuteilung fest:<br />

Rangierung: Projektname: Preiszuteilung: Fixe Entschädigung:<br />

1. Rang 10_Divers(c)ity CHF 88 000.– CHF 20 000.–<br />

2. Rang 03_Freitag CHF 88 000.– CHF 20 000.–<br />

3. Rang 06_Iskayska CHF 88 000.– CHF 20 000.–<br />

4. Rang 14_AirSpace CHF 88 000.– CHF 20 000.–<br />

5. Rang 07_Halbmond CHF 88 000.– CHF 20 000.–<br />

Folgende, in der 2. Stufe ausgeschiedenen Projekte erhalten die fixe Entschädigung:<br />

2. Rundgang 11_Diopsid CHF 20 000.–<br />

2. Rundgang 12_Allalin CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 02_Kristall CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 04_Zurich Top Room CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 05_Soglio CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 08_FJGRTKL CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 09_Z0252 CHF 20 000.–<br />

1. Rundgang 13_Elizabeth CHF 20 000.–<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – ABLAUF STUFE 02 – SEITE 21


7. empfehlung und<br />

WürdIgung des preIs-<br />

gerIchtes<br />

7.1 EmPfEhlunG dES PrEISGErIChtES<br />

Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin einstimmig,<br />

die Verfasser des erstrangierten Projektes<br />

– 10_Divers(c)ity<br />

mit der Weiterbearbeitung zu beauftragen.<br />

Bei der Weiterbearbeitung müssen die im Projektbeschrieb<br />

des Preisgerichtes enthaltenen sowie insbesondere die<br />

nachfolgend aufgeführten Punkte – die in einem intensiven<br />

Dialog zwischen Preisgericht, Bauherrschaft und den<br />

Verfassern zu diskutieren und präzisieren sind – beachtet<br />

bzw. bearbeitet werden:<br />

– Das Preisgericht ist nicht überzeugt von der Funktionalität<br />

und Machbarkeit des Glasdaches. Zu prüfen ist, ob<br />

ein einziges Verteilerniveau für alle Nutzungen in der Passage<br />

für eine urbane Aktivierung des Projektes erfolgreicher<br />

wäre. Für das Glasdach sind Alternativen für eine<br />

weitere Differenzierung von darunterliegenden Räumen<br />

mit oder ohne Atriumdach, für die Verbindung einzelner<br />

Baukörper in den Obergeschossen (z.B. über Brücken),<br />

für die Höhenlage des Daches und dessen Anschluss an<br />

die Baukörper zu suchen.<br />

– Das Erdgeschoss befindet sich zurzeit überwiegend auf<br />

einer Ebene auf dem Niveau des Bushofs. Dies hat zur<br />

Folge, dass ein beachtlicher Höhenunterschied zum<br />

Geländeniveau auf der Hügelseite entsteht. Es soll daher<br />

untersucht werden, inwiefern das Hauptverteilerniveau<br />

den Höhenunterschied z.B. durch harmonische Abstufungen<br />

besser überbrücken kann bzw. wie die Haupt- und<br />

Mezzaninebene stärker miteinander verwoben werden<br />

können.<br />

– Die Körnigkeit der kleinteiligen Bauteile und Grundrisse<br />

soll hinsichtlich Vermietbarkeit, Funktionalität und<br />

Effizienz überprüft werden. Die vorhandenen hohen<br />

innenräumlichen Qualitäten des Projekts sind bei der<br />

Überarbeitung jedoch zu erhalten, d.h., es gilt das Spiel<br />

zwischen Grossmassstäblichkeit und Kleinteiligkeit zu<br />

optimieren.<br />

– Es soll untersucht werden, inwiefern eine grössere Varietät<br />

der Fassadengestaltung und -materialisierung – auch<br />

mit besseren Sicht- und Lichtkonditionen für die dahinterliegenden<br />

Arbeitsplätze – das Projekt weiter differenzieren<br />

kann.<br />

– In der Weiterbearbeitung sollen der Park und dessen<br />

Verwebung mit «<strong>The</strong> Circle» vertieft bearbeitet werden.<br />

– Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen «<strong>The</strong> Circle» und<br />

dem Terminal weist noch einen tiefen Bearbeitungsstand<br />

auf und soll daher weiter ausformuliert werden (evtl. in<br />

Varianten).<br />

– Bei der äusseren Verkehrserschliessung für den motorisierten<br />

Verkehr bestehen Schwachstellen. Weiter ist die<br />

Gebrauchstauglichkeit der Parkierungsanlagen in den<br />

Untergeschossen wegen schlechter Orientierbarkeit, vieler<br />

gefangener Bereiche und fehlender Zirkulationswege<br />

für den Suchverkehr eingeschränkt. Neben der Behebung<br />

der Schwachstellen der äusseren Erschliessung soll daher<br />

zwingend die Organisation der Parkierungsanlagen<br />

überdacht werden.<br />

– Das Verhältnis von Fassaden- zu Nutzfläche ist ungünstig,<br />

was zu einer Verteuerung des Projektes führt, einen<br />

höheren Energiebedarf sowie hohe Betriebs- und Unterhaltskosten<br />

zur Folge hat. Neben der Optimierung des<br />

Verhältnisses von Fassaden- zu Nutzfläche soll daher in<br />

der weiteren Bearbeitung ein Energie- und Betriebskonzept<br />

vorgelegt werden.<br />

– Die Fragmentierung des Komplexes hat eine grosse Zahl<br />

vertikaler Erschliessungen und Steigzonen zur Folge, was<br />

sich negativ auf die Baukosten wie auch auf die Betriebsund<br />

Unterhaltskosten auswirkt. In der Weiterbearbeitung<br />

soll daher die Lage und Funktion der Vertikalerschliessungen<br />

optimiert werden.<br />

– Das Projekt ist in der Weiterbearbeitung flächenmässig<br />

zu optimieren; die Flächenausbeute soll verbessert<br />

werden.


7.2 WürdIGunG dES PrEISGErIChtES<br />

Das Preisgericht und die Ausloberin sind überzeugt, dass<br />

sich die Durchführung des mehrstufigen Verfahrens in dieser<br />

Form gelohnt hat. Sie sind sich jedoch auch bewusst, dass<br />

die Aufgabenstellung sehr anspruchsvoll ist. Die bestehende<br />

städtebauliche Situation am Flughafenkopf, die Lage<br />

und Form des Grundstücks, die engen Vorgaben bezüglich<br />

Baurecht und Erschliessung sowie die programmatische<br />

und funktionale Komplexität des Nutzungs- und Raumprogramms<br />

stellen hohe Anforderungen an die Projektierenden.<br />

Das Preisgericht und die Ausloberin sind erfreut über die<br />

Vielfalt der eingereichten Projekte in der 2. Stufe (Projektwettbewerb).<br />

Viele der Projekte zeichnen sich durch eine<br />

intensive und innovative Auseinandersetzung mit dem nicht<br />

alltäglichen Nutzungs- und Raumprogramm sowie den spezifischen<br />

Anforderungen des Flughafens aus. Es zeigt sich<br />

jedoch auch, dass nicht alle eingereichten Konzepte die<br />

vorgegebenen Wertigkeiten, die programmatischen und<br />

funktionalen Anforderungen der einzelnen Nutzungsmodule<br />

und die Vorgaben aus dem Raumprogramm erfüllen bzw.<br />

umsetzen konnten. In der Wirtschaftlichkeit der Projekte<br />

stellt das Preisgericht allgemein beträchtliche Unterschiede<br />

fest.<br />

Der direkte Dialog zwischen Preisgericht und den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern der 3. Stufe (Workshopverfahren)<br />

war offen und konstruktiv. Er trug aus Sicht des Preisgerichtes<br />

dazu bei, die für die weitere Bearbeitung und<br />

Realisierung des Projektes massgebenden Erkenntnisse und<br />

Anregungen zu gewinnen. Die fünf Projekte erfuhren in der<br />

3. Stufe eine wesentliche Weiterbearbeitung und Verbesserung.<br />

Die fünf Teams haben sich mit grossem Engagement<br />

den Herausforderungen des Workshopverfahrens gestellt<br />

und eine sehr beeindruckende Bearbeitungstiefe erreicht.<br />

Es zeigt sich jedoch, dass die Aufgabe, die architektonischen,<br />

nutzungsmässigen, betrieblichen und nicht zuletzt<br />

die wirtschaftlichen Zielsetzungen gesamthaft zu erfüllen,<br />

von keinem der fünf Projekte in allen Punkten vollumfänglich<br />

erfüllt bzw. umgesetzt werden konnte. Das Preisgericht<br />

kommt dennoch zum Schluss, dass die Projektbeiträge<br />

insgesamt ein sehr hohes Niveau aufweisen.<br />

Das Preisgericht und die Ausloberin sind davon überzeugt,<br />

dass ein hervorragendes Projekt mit einer adäquaten städtebaulichen<br />

Positionierung und eigener Identität gefunden<br />

wurde, das eine erfolgreiche Weiterbearbeitung verspricht.<br />

Sämtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des mehrstufigen<br />

Wettbewerbsverfahrens gebührt ein grosser Dank für<br />

ihre interessanten Beiträge und die intensive Auseinandersetzung<br />

mit der Aufgabe. Sie haben dem Preisgericht und<br />

der Bauherrschaft eine intensive Diskussion und Auseinandersetzung<br />

mit der Aufgabenstellung ermöglicht und<br />

damit massgebend zum zufriedenstellenden Ergebnis des<br />

Wettbewerbs beigetragen.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – ABLAUF STUFE 02 – SEITE 23


Kees Christiaanse, Thomas Müller, Arthur Tobler, Andreas Wirth, Regine Leibinger, Andreas Schmid, Wiel Arets (von links)<br />

Kees Christiaanse, Regine Leibinger, Thomas E. Kern, Klauspeter Nüesch, Thomas<br />

Müller, Werner Sobek, Wiel Arets (von links)<br />

Thomas E. Kern Birgit Werner, Carl Fingerhuth<br />

Andreas Wirth, Manuel Hutter, Jörg Stollmann, Thomas Müller, Arthur Tobler (von links)


9.1 projektbeschrIeb<br />

SIEGER-<br />

PROJEKT


projekt-n°<br />

10<br />

projektname<br />

DIVERS(C)ITy<br />

archItektur<br />

RIKEN yAMAMOTO<br />

& FIELD SHOP<br />

(Federführung)<br />

Riken yamamoto & Field Shop,<br />

4-24 Kaigan-Dori, Nakan-Ku, yokohama<br />

231-0002, Japan<br />

Riken yamamoto & Beda Fässler,<br />

Architects, Zugerbergstrasse 43,<br />

6300 Zug, Schweiz<br />

CH-Architekten, Architects, Geissbüel-<br />

strasse 15, 8604 Volketswil, Schweiz<br />

BAUINGENIEUR<br />

Arup Japan, Tabu Fuji Bldg., 24-4<br />

Sakuragaoka-cho, Shibuya-Ku,<br />

Tokyo 150-0031, Japan<br />

FACHPLANER<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure<br />

und Planer AG, Forchstrasse 395,<br />

8032 Zürich, Schweiz<br />

MARKTORIENTIERTE<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Intosens AG, Waffenplatzstrasse 54,<br />

8002 Zürich, Schweiz<br />

FASSADENBAU<br />

Feroplan Engineering AG,<br />

Badenerstrasse 450, 8048 Zürich,<br />

Schweiz<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – SIEGERPROJEKT – SEITE 29


projektbeschrIeb<br />

Das Projekt bildet entlang dem Butzenbüelring eine durchgehende,<br />

teils überhängende, den restlichen Perimeter<br />

schützende Fassade, hinter der es sich in Richtung Hügel<br />

allmählich in kleinmassstäblichen kubischen Bauteilen auflöst.<br />

Vom Flughafen her vermittelt es das Bild eines<br />

einheitlichen und grossmassstäblichen Gebäudes und<br />

von der Hügelseite das einer kleinen Stadt. Durch die<br />

Weiterbearbeitung konnte die Klarheit dieser Idee weiter<br />

gestärkt werden. Das grosse Potenzial zeigt sich vor allem<br />

in der adäquaten städtebaulichen Positionierung und der<br />

Gleichzeitigkeit von einheitlichem Charakter und Raum<br />

zur Ansiedlung unterschiedlicher Nutzungen mit eigenen<br />

Identitäten. Bisweilen besteht gegen den Park hin noch<br />

ein Übermass an Kleinteiligkeit, was sich negativ auf die<br />

Baukosten und teils auch auf die Funktionalität und die<br />

Vermietbarkeit auswirken kann. Die Bebauung ist überwiegend<br />

in einer einfachen Fassadengrammatik gestaltet, die<br />

zusammen mit den kubischen Bauformen dem Ganzen<br />

eine eher strukturalistische Prägung verleiht.<br />

Im Erdgeschoss mäandert über die gesamte Länge des<br />

Komplexes eine abwechslungsreiche Sequenz von Strassen,<br />

Plätzen und Gassen, die das Hauptniveau mittels Hauseingängen,<br />

Läden, Gastronomie und Hotellobbys aktiviert.<br />

Diese Nutzungen werden auf zwei Ebenen organisiert,<br />

was der Passage einen besonderen Charakter verleiht. Der<br />

Zugang zu dieser Hauptpassage erfolgt über mehrere Eingänge<br />

vom Flughafen her, die auch einen Durchblick zum<br />

Park bieten. Ab dem 4. Stockwerk schliesst ein sich neigendes,<br />

begehbares Glasdach an, von wo aus unterschiedliche<br />

Bauteile erschlossen werden und wo die Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

vom Terminal ankommt. Die jetzige Ausformung des<br />

Glasdaches wird kritisch beurteilt. Insbesondere die Begehbarkeit,<br />

damit verbunden die Zweckmässigkeit der Nutzung<br />

des Daches als zweite Erschliessungsebene und die darunter<br />

vorherrschenden Lichtverhältnisse werden angezweifelt. Die<br />

zurückhaltende Gestaltung des Parks und dessen Verwebung<br />

mit dem Gebäudekomplex vermögen noch nicht restlos zu<br />

überzeugen.<br />

Die Module «Education & Knowledge», «Culture & Events»,<br />

«Brands & Dialogue» bis «Counsel & Services» werden in<br />

den drei unteren Geschossen auf der gesamten Arealfläche<br />

organisiert. Das Modul «Health & Beauty» liegt im östlichen<br />

Teil der Bebauung und entwickelt sich vom 2. bis ins<br />

6. Obergeschoss. Das 5-Sterne-Hotel orientiert sich im östlichen<br />

Bereich des Areals zum Park hin, das 3-Sterne-Hotel<br />

bildet den Abschluss der Bebauung im Norden. Die Büroangebote<br />

des Moduls «Headquarters & Offices» sind über das<br />

ganze Areal verteilt und formieren sich vom 1. Obergeschoss<br />

vertikal bis unters Dach. Die Hauptgasse markiert<br />

den Übergang einerseits zwischen den Grossraumbüros<br />

und anderen Bauteilen mit grösseren Flächen und andererseits<br />

den kleinteiligen Bauten; dadurch sind Kombinationen<br />

zwischen grösseren und kleineren Einheiten möglich.<br />

Die Module sind teils noch zu stark vertikal organisiert.<br />

Das Projekt beeindruckt durch seine interessanten Räume<br />

und Flächen – vor allem wird das <strong>The</strong>ma Privatheit/Halböffentlichkeit/Öffentlichkeit<br />

gewinnbringend gelöst. Es folgt<br />

dem Motto «Von der Hektik zur Ruhe». Der Entwurf ermöglicht<br />

gute Adressbildungen und Eigenidentitäten – nicht zuletzt<br />

auf der Parkseite. Das Angebot an kleineren Flächeneinheiten<br />

könnte auf dem Zürcher Markt (viele Spezialisten und<br />

hochqualifizierte Services) sehr gut ankommen. Eine gewisse<br />

«Swissness» lässt sich in der gewählten Entwurfsstrategie<br />

durchaus ablesen. Die Idee einer Innenstadt mit Strassen,<br />

Gassen und Plätzen entspricht der urbanen Philosophie von<br />

«<strong>The</strong> Circle». Das Projekt macht den Besucher neugierig.<br />

Das Areal wird wie in der 2. Stufe des Verfahrens über drei<br />

Verbindungen zweckmässig an den Flughafen angebunden.<br />

Das Erdgeschoss ist über den Bushof und drei zusätzliche<br />

Durchdringungen des Butzenbüelrings erreichbar; weiter<br />

stehen die Unterführung und eine noch wenig ausgeformte<br />

Passerelle zum Terminal zur Verfügung. Die Verflechtung mit<br />

dem übergeordneten Langsamverkehrsnetz und die Durchlässigkeit<br />

für Fussgänger sind gut gelöst.<br />

Das interne und externe Erschliessungssystem für den motorisierten<br />

Verkehr ist noch nicht ausgereift. Im Besonderen<br />

ist die Funktionsfähigkeit der beiden Parkgeschosse für den<br />

Suchverkehr noch eingeschränkt. Die Haupteinfahrt, für<br />

Personenwagen und Kleinbusse, erfolgt ab der Brücke über<br />

eine südlich des Areals gelegene Wendelrampe ins<br />

2. Untergeschoss. Die Nebeneinfahrt für LKW, die Angestellten<br />

und die Vorfahrten führt links ab dem Butzenbüelring.<br />

Die Hauptausfahrt für Personenwagen aus dem 1. Untergeschoss<br />

erfolgt im Südosten. Die weitere Ausfahrt für LKW<br />

und Personenwagen aus dem 2. und teilweise aus dem<br />

1. Untergeschoss erfolgt im Norden. Es besteht eine durchgehende<br />

Erschliessungsachse im 2. Untergeschoss, entlang<br />

welcher auch die Anlieferungsstellen angeordnet sind. Es<br />

sind vier Vorfahrten im 2. Untergeschoss vorgesehen, die<br />

durch eine VIP-Vorfahrt im Erdgeschoss ergänzt werden.


Innenansicht<br />

Die Parkierung ist in den beiden untersten Geschossen angeordnet.<br />

Die Wechselmöglichkeit zwischen den Parkgeschossen<br />

ist nur über eine Rampe im Gegenverkehr möglich.<br />

Das Projekt zeigt bezüglich der Nachhaltigkeitsthemen eine<br />

durchschnittliche Bearbeitungstiefe. Die Auflagen Minergie<br />

und Nachhaltigkeitslabel sollten mit den beschriebenen<br />

Projektelementen jedoch erfüllbar sein. Die Korrektur der in<br />

der 2. Stufe aufgezeigten technischen und baurechtlichen<br />

Mängel ist grösstenteils gelungen.<br />

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes kann trotz überdurchschnittlicher<br />

Investitionskosten und unterdurchschnittlicher<br />

Flächenausbeute als solide bezeichnet werden. Obwohl<br />

das Projekt bautechnisch komplex erscheint, sind die<br />

meisten Teile einfach herstellbar. Die Kosten dürften zu<br />

beherrschen sein. Die grosse Zahl vertikaler Erschliessungen<br />

verursacht Mehrkosten. Andere Gebäudeteile wie das<br />

Glasdach und die überhängende Fassade bieten Einsparpotenzial<br />

bezüglich der Erstellungskosten. Gelingt es, den<br />

innenliegenden Nutzungsangeboten eine starke Identität<br />

mit eigener Adresse zu geben, sind höhere Mieterträge<br />

erzielbar. Die Flexibilität der inneren Organisation ist während<br />

der Projektentwicklung hoch; nach der Fertigstellung<br />

sind Nutzungsverschiebungen nur noch in eingeschränktem<br />

Mass möglich. Allgemein ist aber das Projekt wegen seiner<br />

Etappierbarkeit als markttauglich zu bezeichnen. Seine<br />

Eigenständigkeit lässt erwarten, dass es die Zeit überdauern<br />

wird und wertbeständig bleibt. Die hohen Betriebs- und<br />

Unterhaltskosten können optimiert werden.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – SIEGERPROJEKT – SEITE 31


Innenansicht<br />

Aussenansicht


Seitenansichten West/Ost<br />

Ansicht Süd<br />

Ansicht Süd-West<br />

Ansicht Nord<br />

Vogelperspektive<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – SIEGERPROJEKT – SEITE 33


Situationsplan<br />

Bauphasen<br />

Projektphase I<br />

Projektphase II


Querschnitt<br />

Grundriss OG 01<br />

Situationsmodell<br />

Detail Grundriss EG<br />

Modell Detail<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – SIEGERPROJEKT – SEITE 35


9.2 projekte Workshopverfahren<br />

STUFE<br />

03


projekt-n°<br />

03<br />

rang<br />

2<br />

projektname<br />

FREITAG<br />

archItektur<br />

ZAHA HADID<br />

ARCHITECTS<br />

(Federführung)<br />

Zaha Hadid Architects,<br />

10 Bowling Green Lane, Studio 2,<br />

London EC1 R 0BQ,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Burckhardt+Partner AG, Architekten<br />

Generalplaner, Neumarkt 28,<br />

8022 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

Adams Kara Taylor [AKT],<br />

100 St John Street, London EC1M 4EH,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG,<br />

Güterstrasse 144, Postfach, 4002 Basel,<br />

Schweiz<br />

landschaftsarchItektur<br />

Gross Max, 6 Waterloo Place,<br />

Edinburgh EH1 3EG,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

hlk/fassaden/feuerschutz<br />

ARUP Deutschland, Uhlandstrasse<br />

20–25, 10623 Berlin, Deutschland<br />

brandschutz<br />

Amstein+Walthert AG,<br />

Andreasstrasse 11,<br />

8050 Zürich, Schweiz<br />

InnenarchItektur<br />

Woods Bagot, Oxford House,<br />

Oxford Street 76, London W1D 1BS,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

lIcht<br />

Office for Visual Interaction, Inc., 207<br />

West 25th Street, Suite 505 New york,<br />

Ny 10001, USA<br />

lIftplanung<br />

Dunbar Boardman,<br />

91– 93 Great Eastern Street,<br />

London EC2A 3HZ, Vereinigtes Königreich<br />

baukosten<br />

Ernst AG, Picassoplatz 8, 4052 Basel,<br />

Schweiz<br />

beratung «health & beauty»<br />

Day England Stevensen Marsh [DESM],<br />

St Saviour’s House, 39– 41 Union Street,<br />

London SE1 1SD, Vereinigtes Königreich<br />

beratung «headquarters<br />

& offIces»<br />

DEGW, MidCity Place,<br />

71 High Holborn, London WC1V 6QS,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

modellbau fassade<br />

B & T Bau & Technologie GmbH,<br />

Am Holzplatz 12–14, 83064 Raubling,<br />

Deutschland<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 39


Vogelperspektive<br />

Ansicht Ost<br />

Ansicht West


projektbeschrIeb<br />

Die Verfasser setzten bewusst einen Solitär, der durch<br />

die Weiterbearbeitung an Kraft gewonnen hat, als<br />

Fremdkörper an den Flughafen. In dieser Fremdheit liegt<br />

grosses Potenzial; das Gebäude entwickelt eine eigene,<br />

unabhängige Logik und Stärke. Trotz der Gefahr, dass die<br />

benachbarten Gebäude dadurch abgewertet werden und<br />

die «Swissness» von «<strong>The</strong> Circle» durch die futuristische<br />

Haltung des Entwurfes in Frage gestellt wird, bewertet das<br />

Preisgericht die Qualität der Eigenständigkeit als besonderes<br />

Herausstellungsmerkmal. Die Bearbeitungstiefe des<br />

Projektes ist beeindruckend.<br />

In der vorliegenden Version weisen die inneren und äusseren<br />

Fassaden eine grössere Ruhe als noch in der 2. Stufe<br />

auf. Durch die Weiterbearbeitung gewann die äussere und<br />

innere Erschliessung für den Fussgänger an Klarheit und<br />

generiert beeindruckende Rauminszenierungen, besonders<br />

im Eingangsfoyer, in den zwei Hallen und den öffentlichen<br />

und halböffentlichen Bereichen, welche die seltenen<br />

Ausblicke in Richtung Butzenbüel öffnen. Auch die präzisen<br />

Anbindungen an den Butzenbüelhügel erfuhren eine überzeugende<br />

Bearbeitung. Die Grosszügigkeit der öffentlichen<br />

Räume steht jedoch teils im Widerspruch zu den eher<br />

geringen Personenfrequenzen. Damit besteht die Gefahr<br />

des Eindrucks einer grossen Leere. Weiter ist das Gebäude<br />

stark introvertiert und erinnert teilweise an – qualitativ<br />

hochwertige – Shoppingmalls. Dies ruft Assoziationen zu<br />

globalen Megastrukturen in anderen Städten hervor. Damit<br />

wird Intimität und Privatheit weniger betont, was zu einem<br />

Konflikt mit den strategischen Zielen und der «Narration»<br />

von «<strong>The</strong> Circle» führt. Die Gestaltung des Butzenbüelhügels<br />

hält sich bezüglich der topografischen Eingriffe und<br />

Landschaftsbilder zurück, was in Bezug auf die Dominanz<br />

des Gebäudes angemessen erscheint.<br />

Die Aufteilung der Funktionsbereiche ist durchdacht und<br />

weist eine hohe Flexibilität in der Entwicklungsphase als<br />

auch während des Betriebs auf. Die publikumsintensiveren<br />

Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge»,<br />

«Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel &<br />

Services» sind über sämtliche Geschosse im Zentrum des<br />

Areals organisiert. Durch das vertikale Auseinanderziehen<br />

der Module werden verschiedene Lagequalitäten und Adressen<br />

geschaffen. Die Module «Hotels & Serviced Apartments»<br />

und «Headquarters & Offices» sind über das ganze<br />

Areal in den oberen Geschossen insbesondere zur Strasse<br />

und im östlichen Gebäude verteilt. In diesem Projekt ist die<br />

Architektur ein wichtiger Teil der Marke und ihrer Aussage.<br />

Der kraftvolle architektonische Ausdruck und die hochwertige<br />

Ausführung platzieren das Gebäude im Premiumbereich<br />

und bewirken ein hohes Alleinstellungsmerkmal. Das kräftige<br />

«Icon» birgt jedoch Vor- und Nachteile. Unter Umständen<br />

könnten höhere Mieterträge durch die «Icon»-Wirkung<br />

erzielt werden; jedoch ist die Gestaltungsfreiheit der Mieter<br />

dadurch eher begrenzt. Dies könnte sehr starke Marken<br />

davon abhalten, sich in «<strong>The</strong> Circle» zu präsentieren.<br />

Das Areal wird im Vergleich zur 2. Stufe nur noch über<br />

zwei Verbindungen an den Flughafen angebunden.<br />

Als Hauptverbindung dient der Weg über den Bushof,<br />

die Verbindung zum Terminal wird über eine Passerelle<br />

sichergestellt. Auf die Nutzung der Unterführung wird neu<br />

verzichtet. Während das Konzept für die Anlieferung und<br />

die Vorfahrten sehr gut funktioniert, sind bezüglich der<br />

Erschliessung für den Individualverkehr in den Parkgeschossen<br />

und bei der Ausfahrt noch Schwachstellen zu finden.<br />

Die Haupteinfahrt erfolgt ab der Brücke über eine Rampe<br />

ins Untergeschoss. Die Nebeneinfahrt für Anlieferung und<br />

Vorfahrt im Erdgeschoss führt links ab dem Ring. Die Hauptausfahrt<br />

für Personenwagen aus dem Untergeschoss erfolgt<br />

über eine Rampe auf den Butzenbüelring im Südwesten.<br />

Eine weitere Ausfahrt ist im Norden für Anlieferung und<br />

Vorfahrt eingeplant. Die Durchfahrtsachse ist nur für Anlieferung/Entsorgung<br />

vorgesehen. Die Vorfahrten verteilen sich<br />

auf fünf Stellen im Erdgeschoss entlang dem Butzenbüelhügel<br />

und eine VIP-Vorfahrt im Untergeschoss. Die Parkierung<br />

ist im Untergeschoss und teilweise in den Geschossen 00<br />

und 0M angeordnet.<br />

Im Quervergleich zeigt dieses Projekt den höchsten<br />

Bearbeitungsstand und die intensivste Auseinandersetzung<br />

bezüglich Minergie und des angestrebten Nachhaltigkeitslabels.<br />

Sämtliche Auflagen können mit den beschriebenen<br />

Projektelementen erfüllt werden. Die Korrektur der in der<br />

2. Stufe festgestellten baurechtlichen Mängel bezüglich des<br />

Wald- und Strassenabstands ist nicht gelungen.<br />

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes kann trotz den im<br />

Vergleich höchsten Investitionskosten als solide bezeichnet<br />

werden. Das Projekt ist als Gesamtkunstwerk bautechnisch<br />

komplex und ohne wesentliche Einbussen am architektonischen<br />

Wert schwerlich zu vereinfachen. Eine Optimierung<br />

bei den Investitionen sowie am bautechnischen<br />

und organisatorischen Konzept ist dadurch limitiert. Der<br />

sehr flexible Grundriss erlaubt Nutzungsverschiebungen<br />

in der Planungs- und in der Betriebsphase ohne grösseren<br />

Aufwand. Der Handlungsspielraum bezüglich einer<br />

etappierten Vorgehensweise ist jedoch eingeschränkt.<br />

Bei Betriebs- und Unterhaltskosten sind Verbesserungen<br />

möglich. Dieses Projekt kann langfristig einen Mehrwert bei<br />

den Mieterträgen generieren, wenn es als architektonische<br />

Ikone nachhaltig bestehen kann.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 41


Innenansicht Innenansicht<br />

Innenansicht


Module<br />

Modul «Health & Beauty»<br />

Modul «Education & Knowledge»<br />

Modul «Culture & Events»<br />

Modul «Brands & Dialogue»<br />

Modul «Counsel & Services»<br />

Situationsmodell<br />

Situationsplan Querschnitt<br />

Modul «Hotels & Serviced Apartments»<br />

Grundriss EG Grundriss OG 03<br />

Modul «Headquarters & Offices (Phase1)»<br />

Modul «Headquarters & Offices (Phase2)»<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 43


projekt-n°<br />

06<br />

rang<br />

3<br />

projektname<br />

ISKAySKA<br />

archItektur<br />

XAVEER DE GEyTER<br />

ARCHITECTEN<br />

(Federführung)<br />

Xaveer De Geyter Architecten, Sainctelettesquare<br />

12, 1000 Brüssel, Belgien<br />

Büro Dan Budik, Zweierstrasse 106,<br />

8003 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

Ney & Partners,<br />

Chaussee de la Hulpe 181, 1170<br />

Brüssel, Belgien<br />

verkehr<br />

Ernst Basler+Partner AG,<br />

Mühlebachstrasse 11, 8032 Zürich,<br />

Schweiz<br />

hlk<br />

Ernst Basler+Partner AG,<br />

Mühlebachstrasse 11, 8032 Zürich,<br />

Schweiz<br />

bauphysIk/akustIk<br />

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH,<br />

Grubenstrasse 12, 8045 Zürich, Schweiz<br />

fassaden<br />

FRONT INC, 185 Varick Street,<br />

300 New york, Ny 10014, USA<br />

baumanagement<br />

B+P Baurealisation AG,<br />

Eggbühlstrasse 28, 8050 Zürich, Schweiz<br />

vIsualIsIerung<br />

IMAGES LUXIGON,<br />

11 bis rue Bachaumont, 75002 Paris,<br />

Frankreich<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 45


Vogelperspektive<br />

Innenansicht


projektbeschrIeb<br />

Die Neuinterpretation der Chiffre «Circle» aus der 2. Stufe<br />

ist den Verfassern gelungen. Das Projekt präsentiert sich<br />

nun als Zwitter: dynamisch auf der Flughafenseite, elegant<br />

auf der Seite des Butzenbüelhügels. Es lässt eine grosse<br />

Diversifizierung der architektonischen Signatur zu, was sich<br />

vorteilhaft auf die Adressbildung auswirkt. Man kann von<br />

einem Collagen-Prinzip sprechen, das eine fast postmoderne<br />

Dynamik zum Flughafen hin zeigt. Die neuausgebildete<br />

Hauptzirkulation – die «Spine» – im 4. Obergeschoss<br />

entlang der Parkseite lässt eine fast ländliche Atmosphäre<br />

entstehen. Das Projekt spielt gekonnt mit den öffentlichen,<br />

halböffentlichen und privaten Räumen. Sein hybrider Charakter<br />

äussert sich auch im Innern, in dem es die Gestaltung<br />

unterschiedlichster Raumwelten zulässt. Eine zentrale<br />

Frage ist jedoch, ob die Gebäudetiefen und Hofsituationen<br />

tatsächlich die suggerierten Lichtverhältnisse entstehen<br />

lassen. Die Möglichkeit, das Projekt in mehrere Etappen zu<br />

unterteilen, stellt eine grosse Qualität dar.<br />

Die Nutzungen sind intelligent angeordnet und ermöglichen<br />

die Ausbildung spezieller Adressen. Die publikumsintensiveren<br />

Module «Health & Beauty», «Education<br />

& Knowledge», «Culture & Events», «Brands & Dialogue»<br />

und «Consel & Services» werden in und um einen zentralen<br />

Komplex mit einer grossen Eingangshalle organisiert,<br />

welche die Niveauunterschiede zwischen Bushof und<br />

Hügel überbrückt. Das Modul «Hotels & Serviced Apartments»<br />

formiert sich neu am nördlichen Rand sowie östlich<br />

anschliessend an den zentralen Komplex. Die Büroflächen<br />

des Moduls «Headquarters & Offices» liegen über alle<br />

Geschosse in den östlich und nördlich angrenzenden<br />

Baukörpern verteilt. Die Idee einer Stadtcollage ist für «<strong>The</strong><br />

Circle» bezüglich Identität und Nutzungen sehr interessant,<br />

weil auf diese Weise unverwechselbare Identitäten<br />

geschaffen werden. Individuelle Charakterisierungen durch<br />

Key-Mieter werden ebenfalls ermöglicht. Die Idee, den<br />

Park als «Imageträger» zu nutzen, ist bestechend. Den<br />

Verfassern gelang es, den gewünschten Spannungsbogen<br />

«Privatheit vs. Öffentlichkeit» sehr überzeugend zu<br />

bearbeiten. Nach wie vor eher unklar ist der Premium-Charakter<br />

des Projektes. Die Vermietbarkeit und Funktionalität<br />

einzelner Grundrisse insbesondere in den Modulen «Health<br />

& Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Event»,<br />

«Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» muss als<br />

kritisch beurteilt werden. Die ausgewiesene Dichte bringt<br />

teilweise gravierende Belichtungsprobleme mit sich.<br />

Das Areal wird wie in der Stufe 2 über die drei im Programm<br />

definierten Verbindungen an den Flughafen angebunden.<br />

Als Hauptverbindung dient der Weg über den<br />

Bushof, der den zentralen Komplex der Überbauung optimal<br />

erschliesst. Als untergeordnete Verbindungen dienen<br />

eine Seilbahn vom Terminal und die ausgebaute<br />

bestehende Unterführung. Die externen Langsamverkehrsströme<br />

werden um die Überbauung und entlang dem<br />

Butzenbüel geführt.<br />

Das gesamte Erschliessungssystem ist vor allem wegen der<br />

Dualität der beiden durchgehenden Erschliessungsstrassen<br />

sehr aufwendig und flächenintensiv. Aufgrund der verringerten<br />

Anzahl von Parkfeldern weist das Projekt nach wie vor<br />

eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit auf. Die Haupteinfahrt<br />

erfolgt ab der Brücke über eine Rampe ins dreigeschossige<br />

Parking. Die Nebeneinfahrt erfolgt links ab dem<br />

Ring und ist für die Anlieferung und die Vorfahrt für Busse<br />

vorgesehen. Die Hauptausfahrt erfolgt im Norden gestaffelt<br />

aus den drei Ebenen. Die interne Erschliessung wird mit<br />

zwei getrennten durchgängigen Erschliessungsachsen für<br />

LKW und Personenwagen gelöst. Die drei Parkierungsebenen<br />

sind mit Rampen redundant verbunden. Die Vorfahrten<br />

liegen zentral im 1. Untergeschoss für Personenwagen<br />

und im 3. Untergeschoss für Busse. Die Anlieferung erfolgt<br />

im 2. Untergeschoss und über eine vergrösserte Plaza-<br />

Anlieferung.<br />

Im Projekt werden die Energieaspekte nachvollziehbar<br />

dargestellt. Bezüglich der Nachhaltigkeitsthemen weist es<br />

jedoch Lücken auf. Die Erfüllung der Auflagen bezüglich<br />

Minergie und Nachhaltigkeitszertifizierung scheint jedoch<br />

möglich. Besonders hervorzuheben sind die im Vergleich<br />

intensivste Auseinandersetzung mit den Naturelementen auf<br />

dem Butzenbüelhügel und deren gelungene Integration in<br />

das Konzept für den Park. Die Korrektur der in der 2. Stufe<br />

aufgezeigten technischen und baurechtlichen Mängel ist<br />

nicht in allen Teilen gelungen.<br />

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes kann aufgrund<br />

durchschnittlicher Erstellungskosten als solide bezeichnet<br />

werden. Das Projekt ist eine Addition von Teilprojekten und<br />

damit bezüglich der Bautechnik konzeptionell komplexer<br />

als andere. Die Kompaktheit der Gebäude dagegen führt<br />

zu relativ tiefen Baukosten. Die emotionale Wertigkeit der<br />

Mietflächen hat Aufwertungschancen, wenn es gelingt, die<br />

Adressen mit unterschiedlichen Graden von Öffentlichkeit<br />

und Privatheit optimal zu vermieten. Bis zum Baubeginn<br />

erlaubt das Konzept, den Nutzungsmix massgeschneidert<br />

anzupassen. Nach der Realisierung ist das Projekt nur beschränkt<br />

nutzungsflexibel. Die Architektur muss so stark sein,<br />

dass eine nachhaltige Identität entsteht. Gelingt dies, steht<br />

einer starken Positionierung und höheren Mieteinnahmen<br />

nichts im Wege. Die bauliche Vielfalt verursacht höhere<br />

Betriebs- und Unterhaltskosten, die jedoch optimiert werden<br />

könnten.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 47


Ansicht West<br />

Ansicht Ost<br />

Innenansicht


Situationsplan Situationsmodell<br />

Idee/Konzept<br />

Grundriss EG Grundriss 446 m ü. M.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 49


projekt-n°<br />

14<br />

rang<br />

4<br />

projektname<br />

AIRSPACE<br />

archItektur<br />

ASyMPTOTE<br />

ARCHITECTURE<br />

(Federführung)<br />

Asymptote Architecture, 11–45 46th Ave-<br />

nue, Long Island City, Ny 11101, USA<br />

Itten & Brechbühl, Technoparkstrasse 1,<br />

8005 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

Thornton Tomasetti, 51 Madison Avenue,<br />

New york, Ny 10010, USA<br />

Emch und Berger, Gartenstrasse 1,<br />

Postfach 6025, 3001 Bern, Schweiz<br />

verkehr<br />

Emch und Berger, Gartenstrasse 1,<br />

Postfach 6025, 3001 Bern, Schweiz<br />

hlk<br />

3-Plan Haustechnik AG, Fröschenweid-<br />

strasse 10, 8404 Winterthur, Schweiz<br />

bauphysIk/akustIk<br />

Kopitsis Bauphysik AG,<br />

Zentralstrasse 52a, 5610 Wohlen,<br />

Schweiz<br />

elektro<br />

HEFTI. HESS. MARTIGNONI, Eggbühlstrasse<br />

36, Postfach, 8050 Zürich,<br />

Schweiz<br />

fassaden<br />

Billings Design Associates, Unit 9, <strong>The</strong><br />

Hyde Building, <strong>The</strong> Park, Carrickmines,<br />

Dublin 18, Irland<br />

lIcht<br />

Bartenbach LichtLabor GmbH, Rinner<br />

Strasse 14, 6071 Aldrans/Innsbruck,<br />

Österreich<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 51


Vogelperspektive<br />

Innenansicht


projektbeschrIeb<br />

Das städtebauliche Konzept, die Grossform in vier auf<br />

einem Sockel ruhende Baukörper zu gliedern, ist überzeugend.<br />

Die innere Erschliessung verspricht im Zusammenhang<br />

mit den die Aufbauten und den Sockel verbindenden<br />

Innenhöfen und Atrien ein attraktives Raumkontinuum, das<br />

mit der Weiterbearbeitung in der 3. Stufe weiter an Qualität<br />

gewonnen hat. Allerdings generieren die Bilder, wie<br />

bereits in der 2. Stufe bemerkt, teils eine an Shoppingmalls<br />

erinnernde Atmosphäre, weshalb das räumliche Potenzial<br />

leider nicht ausgeschöpft wird. In ähnlichem Sinne wird die<br />

Fassadengestaltung betrachtet – das teilweise Verschleifen<br />

von Sockel und Überbauten schwächt das Gesamtkonzept<br />

und ruft Assoziationen zu globalen Prestigeprojekten<br />

(«Global Architecture») hervor, deren Haltung der Einmaligkeit<br />

des Standortes Flughafen Zürich nicht gerecht<br />

wird. Die rückwärtige Raumgestaltung profitiert, obwohl<br />

in der 2. Stufe grosses Potenzial für eine starke Integration<br />

des Hügels erkennbar war, leider nur noch wenig von den<br />

einmaligen Chancen des Grünraums Butzenbüel.<br />

Die Aufteilung der Funktionsbereiche ist sehr funktional<br />

und in gewisser Weise auch konservativ. Die publikumsintensiveren<br />

Module «Health & Beauty», «Education &<br />

Knowledge», «Culture & Event», «Brands & Dialogue» und<br />

«Counsel & Services» werden mehrheitlich in den drei unteren<br />

Geschossen, die zusammen mit dem darüber liegenden<br />

Geschoss den Sockel für die Aufbauten bilden, auf der<br />

gesamten Arealfläche organisiert. In den sechs Geschossen<br />

der vier Aufbauten befinden sich die Module «Hotels<br />

& Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices»<br />

und in einzelnen Eckbereichen Flächen für Modul «Brands<br />

& Dialogue». Die Hotels befinden sich in den beiden<br />

Aufbauten im Zentrum der Anlage. Das weiterentwickelte<br />

Konzept zeichnet sich durch eine sehr gute Flexibilität und<br />

Besucherführung sowie durch eine klare Charakterisierung<br />

der Innenhöfe und Atrien aus. Verschiedene Identitäten für<br />

wichtige Mieter können so auf ideale Weise geschaffen<br />

werden. Die Architektur hat durchaus «Icon»-Charakter;<br />

jedoch ist die Verbindung zur geforderten «Swissness» nur<br />

schwierig herzustellen. Die Hauptschwäche des Projektes<br />

besteht bezüglich Identität und Nutzungen vor allem im<br />

mangelnden Überraschungseffekt. Das Areal wird wie in<br />

der 2.Stufe des Verfahrens über die drei im Programm<br />

definierten Verbindungen zweckmässig an den Flughafen<br />

angebunden. Als Hauptverbindung dient der Weg über<br />

den Bushof. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung via Passerelle<br />

zum Terminal und die bestehende Unterführung stehen als<br />

untergeordnete Verbindung zu Verfügung.<br />

Die interne und externe Verkehrserschliessung des Projektes<br />

funktioniert im Vergleich zu den anderen Projekten am besten<br />

und weist den höchsten Konkretisierungsgrad auf. Die<br />

Haupteinfahrt für den motorisierten Verkehr erfolgt mit einer<br />

langen Vorsortierung ab der Brücke über eine Rampe ins<br />

Erdgeschoss. Die Nebeneinfahrt für LKW und Busse führt<br />

links ab dem Ring ins 2. Untergeschoss. Die Hauptausfahrt<br />

erfolgt im Norden über je einen Streifen für Personenwagen<br />

und LKW. Weiter steht eine separate Vorfahrt mit<br />

Haltepunkten bei jedem der vier Baukörper zur Verfügung.<br />

Die Anlieferung erfolgt via Airportshopping/Plaza und<br />

zusätzlich noch entlang der internen Erschliessungsachse.<br />

Die gut organisierten Parkgaragen liegen im 1. und<br />

2. Untergeschoss und sind miteinander verbunden.<br />

Das Projekt zeigt bezüglich der geforderten Nachhaltigkeitsthemen<br />

eine gute Bearbeitungstiefe. Die Auflagen<br />

Minergie und Nachhaltigkeitslabel können mit den beschriebenen<br />

Projektelementen erfüllt werden. Die Korrektur<br />

der in der 2. Stufe aufgezeigten technischen und baurechtlichen<br />

Mängel ist grösstenteils gelungen.<br />

Aufgrund der tiefsten Investitionskosten im Vergleich zu den<br />

anderen Projekten und nachfolgender Erwägungen kann<br />

die Wirtschaftlichkeit des Projektes als gut bezeichnet werden.<br />

Das kompakte Projekt mit rationalen und effizienten<br />

bautechnischen Lösungen dürfte wenige Risiken hinsichtlich<br />

unerwarteter Kostenüberschreitungen bergen. Es kann allerdings<br />

auch nicht mit hohen bautechnischen und organisatorischen<br />

Einsparpotenzialen gerechnet werden. Die offene<br />

innere Organisation der Räume und Erschliessungszonen<br />

erlaubt wie bereits in der 2. Stufe erkennbar Mietertragssteigerungen.<br />

Denkbar sind auch emotionale Aufwertungen<br />

durch wertigere Raumstimmungen und eine differenziertere<br />

Privatheit, die wiederum zu Mehrmieten führen können.<br />

Dieselbe Offenheit bleibt über die Lebensdauer des<br />

Gebäudes hinweg gültig. Spätere Umnutzungen und<br />

Nutzungsverschiebungen sind mit begrenztem Aufwand<br />

machbar. Offen ist das Risiko einer «Demodierung» der<br />

Formensprache auf der Zeitachse. Betrieb und Unterhalt<br />

sind wirtschaftlich. Das klar gegliederte Projekt erlaubt eine<br />

etappierte Vorgehensweise je nach Marktanforderung.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 53


Idee/Konzept<br />

Vogelperspektive<br />

Innenansicht


Situationsmodell<br />

Situationsplan Bauphase 1<br />

Grundriss OG 03<br />

Grundriss OG 09<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 55


projekt-n°<br />

07<br />

rang<br />

5<br />

projektname<br />

HALBMOND<br />

archItektur<br />

DÜRIG AG<br />

(Federführung)<br />

Dürig AG, Feldstrasse 133,<br />

8004 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

dsp Ingenieure & Planer AG,<br />

Stationsstrasse 20, 8606 Greifensee,<br />

Schweiz<br />

landschaftsarchItektur<br />

Topotek1 Gesellschaft von Landschafts-<br />

architekten mbH, Sophienstr. 18,<br />

10178 Berlin, Deutschland<br />

verkehr<br />

Klaus Zweibrücken Büro für Verkehrs- und<br />

Raumplanung, Laufferweg 7,<br />

8006 Zürich, Schweiz<br />

hlk<br />

Todt Gmür+Partner AG Klima- und<br />

Energietechnik, Binzmühlestrasse 15,<br />

8050 Zürich, Schweiz<br />

msrl<br />

Todt Gmür+Partner AG Klima- und<br />

Energietechnik, Binzmühlestrasse 15,<br />

8050 Zürich, Schweiz<br />

Bühler GLT – Engineering, Birkenweg 20,<br />

8472 Seuzach, Schweiz<br />

bauphysIk/akustIk<br />

BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH,<br />

Grubenstrasse 12, 8045 Zürich, Schweiz<br />

brandschutz<br />

Hautle Anderegg+Partner AG,<br />

Eigerplatz 5, Postfach 353, 3014 Bern,<br />

Schweiz<br />

elektro<br />

Thomas Lüem Partner AG,<br />

Bernstrasse 390, 8953 Dietikon,<br />

Schweiz<br />

elektro (tages-/kunstlIcht-<br />

planung)<br />

Amstein+Walthert AG, Andreasstrasse 11,<br />

8050 Zürich, Schweiz<br />

fassaden<br />

feroplan engineering AG,<br />

Badenerstrasse 450, 8004 Zürich,<br />

Schweiz<br />

baumanagement<br />

Caretta+Weidmann<br />

Baumanagement AG,<br />

Langgrütstrasse 112, 8047 Zürich,<br />

Schweiz<br />

beratung umWelt-/naturschutz<br />

CSD Ingenieure und Geologen AG,<br />

Hardturmstrasse 135, 8005 Zürich,<br />

Schweiz<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 57


Aussenansicht<br />

Modelle


projektbeschrIeb<br />

Das Projekt nimmt die gesamte von den Baulinien abgeleitete<br />

Grundfläche auf und übersetzt sie in einen monolithischen<br />

Baukörper. Er kontrastiert gegenüber den Parkhäusern<br />

als durchgehende Gebäudewand, die mit einzelnen<br />

Einschnitten gegliedert ist. Die den Baukörper strukturierenden<br />

Durchdringungen mittels Höfen und Hallen bieten,<br />

wie bereits in der 2. Stufe festgestellt, das Potenzial für<br />

spannungsvolle und abwechslungsreiche Atmosphären und<br />

Raumfolgen. Den Verfassern ist es jedoch nicht gelungen,<br />

dieses überzeugend umzusetzen. Die Orientierung im Inneren<br />

scheint schwierig, da die Räume sehr gleichmässig und<br />

wenig hierarchisch gestaltet sind. In ähnlichem Sinne wird<br />

die Wirkung nach aussen beurteilt. Das Gebäude weckt<br />

Assoziationen zu einem Corporate Headquarter oder einer<br />

Messehalle. Es ist nicht gelungen, eine unverwechselbare<br />

Identität zu schaffen. Die monotone Schichtung der Geschosse<br />

wirkt wenig abwechslungsreich und verhindert die<br />

Ablesbarkeit der Präsenz einzelner Mieter oder verschiedener<br />

Nutzungen.<br />

Der Hügel erfährt eine grossangelegte topografische<br />

Transformation (500 000 m³ Bodenaushub und -auftrag,<br />

20 000 m² gerodete Waldfläche, 25 000 m² Aufforstung)<br />

mit dem Ziel, die ursprüngliche Form wiederherzustellen<br />

und einen Landschaftspark zu schaffen. Aus Sicht des<br />

Preisgerichtes ist dies ein unverhältnismässiger Eingriff, der<br />

in keiner Weise im Verhältnis zum gewonnenen Gestaltungsspielraum<br />

steht. Die publikumsintensiveren Module<br />

«Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture<br />

& Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services»<br />

werden zentral in den vier unteren Geschossen organisiert.<br />

Die Module «Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters<br />

& Offices» liegen in den unteren Geschossen<br />

im nördlichen und östlichen Bereich und vom 5. bis zum<br />

9. Geschoss über das ganze Areal verteilt. Die Hotels<br />

sind im Zentrum und an der nördlichen Ecke des Areals<br />

angeordnet. Das Projekt hat an innerer Logik gewonnen<br />

und die vorhandene Flexibilität ist durchaus interessant,<br />

jedoch wird der Premium-Charakter ernsthaft bezweifelt.<br />

Die mangelnde Strukturierung und Orientierung innerhalb<br />

des Baukörpers erschafft keine besonderen Adressen. Die<br />

Positionierung entspricht nicht der «Swissness», die für «<strong>The</strong><br />

Circle» gesucht wird. Weiter werden im Inneren nur wenig<br />

interessante Situationen kreiert, das heisst, es entsteht zu<br />

wenig Faszination, um dem Anspruch von «<strong>The</strong> Circle»<br />

gerecht zu werden.<br />

Das Areal wird über drei Verbindungen an den Flughafen<br />

angebunden. Der Weg über den Bushof und eine ebenerdige<br />

Verbindung vom Terminal erschliessen das Erdge-<br />

schoss. Das Projekt sieht drei zusätzliche Durchdringungen<br />

des Butzenbüelrings vor. Die Unterführung dient als untergeordnete<br />

Verbindung. Der Platz zwischen den Parkhäusern<br />

und «<strong>The</strong> Circle» wird als städtischer Platz beschrieben und<br />

dementsprechend gestaltet, was aufgrund der aktuellen<br />

Nutzungen und der langfristigen Nutzungsabsichten seitens<br />

der Bauherrschaft nur schwer nachvollzogen werden kann.<br />

Die Verkehrserschliessung ist kompliziert und wird als<br />

schwierig empfunden. Die Haupteinfahrt erfolgt ab der<br />

Brücke über eine Rampe ins 2. Untergeschoss. Die Nebeneinfahrt<br />

erfolgt links ab dem Ring und ist für die Anlieferung<br />

und als Taxi-Vorfahrt vorgesehen. Die Hauptausfahrt für<br />

Personenwagen und Anlieferungsverkehr führt aus dem<br />

2. Untergeschoss (auch aus dem 1. Untergeschoss möglich)<br />

im Norden in einer grossen Schlaufe nach Nordosten<br />

zurück auf den Ring. Im Südwesten besteht eine weitere<br />

Ausfahrt für Personenwagen im 1. Untergeschoss. Auf Seite<br />

des Butzenbüelhügels sind fünf Vorfahrten auf EG-Niveau<br />

angeordnet. Es besteht weiter eine VIP-Vorfahrt vom Terminal<br />

zu «<strong>The</strong> Circle». Die Anlieferung erfolgt mittels einer<br />

internen Durchfahrt im 2. Untergeschoss. Die Parkierung ist<br />

in den beiden untersten Geschossen und teilweise in den<br />

ersten zwei Obergeschossen angeordnet.<br />

Dieses Projekt zeigt im Quervergleich die geringste Bearbeitungstiefe<br />

bei den Vorgaben bezüglich Minergie und<br />

den Nachhaltigkeitsthemen. Während Minergie durch die<br />

kompakte Bauweise erreichbar ist, werden die Vorgaben<br />

bezüglich Nachhaltigkeit und einer künftigen Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

durch die tiefgreifende Transformation<br />

des Hügels als nicht erfüllt beurteilt. Die Korrektur der in<br />

der 2. Stufe aufgezeigten technischen und baurechtlichen<br />

Mängel ist gelungen. Jedoch widerspricht die Transformation<br />

des Hügels den baurechtlichen Vorgaben.<br />

Trotz der zweittiefsten Investitionskosten kann die Wirtschaftlichkeit<br />

des Projektes nur als mässig bezeichnet werden.<br />

Die einfache Konstruktionsstruktur des Projektes bietet<br />

unterdurchschnittliche Risiken bei den Investitionskosten. Sie<br />

bietet allerdings auch wenig bautechnischen Spielraum für<br />

weitere Einsparungen, da die wenigen identitätsrelevanten<br />

Elemente wegfallen würden. Weiter ist wenig Aufwertungspotenzial<br />

zur Steigerung der erwarteten Mieteinnahmen ersichtlich.<br />

Das Gesamtgebäude ist in seiner gestalterischen<br />

Einzigartigkeit relativ schwach und hat wohl nicht die Kraft,<br />

die Jahrzehnte zu überdauern und die Mieteinnahmen zu<br />

sichern. Seine Nutzung ist flexibel organisiert. Dies erlaubt<br />

spätere Anpassungen mit wenig Aufwand. Betrieb und<br />

Unterhalt sind wirtschaftlich. Eine Etappierung ist möglich,<br />

wenn auch unter speziellem Aufwand für temporäre<br />

Zwischenwände.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 59


Innenansicht<br />

Innenansicht


Situationsplan<br />

Idee/Konzept<br />

Situationsmodell<br />

Raster Höfe Treppen Schächte Form/Grundstück Projekt Phasen<br />

Grundriss EG Grundriss 445.7 m ü. M.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 03 – SEITE 61


9.3 projekte WettbeWerb<br />

STUFE<br />

02<br />

SELEKTIONIERT FÜR STUFE 03


projekt-n°<br />

03<br />

projektname<br />

FREITAG<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Gebäude hat starken Zeichencharakter, wirkt eigenständig<br />

und identitätstiftend. Der gesamte Baukörper ist<br />

als grossmassstäbliche Skulptur definiert. Diese wird von<br />

fliessenden Freiräumen durchzogen, die eine selbstverständliche<br />

Durchwegung und Orientierung ermöglichen.<br />

Die etwas monotone Aussengestaltung wird zwar durch<br />

Mutationen der Fassadenelemente differenziert, eine<br />

Abwechslung über die gesamte Länge wird allerdings nicht<br />

erreicht. Die Anbindungen an den Flughafen scheinen gut<br />

zu funktionieren und erzeugen auf verschiedenen Ebenen<br />

eine räumliche Spannung im Inneren.<br />

Die Aufteilung der Funktionsbereiche wirkt überzeugend.<br />

Dies drückt sich auch in einer gut durchdachten Etappierung<br />

aus. Der Erlebnischarakter der Innenräume und der<br />

Foyerzonen verspricht hohen Raumwert und überzeugt im<br />

Sinne der Orientierung und als Attraktion. Die Atriumzone<br />

wirkt beliebig. Die öffentlichen Zonen scheinen etwas<br />

leblos und verlangen nach aktiver Nutzung. Der jetzige<br />

Charakter müsste spezifiziert werden, um Einzigartigkeit<br />

zu erlangen. Der Bezug zum Aussenraum, speziell an<br />

der Schnittstelle zwischen Gebäude und Grünanlage,<br />

wirkt nicht ausgereift. Der Sockelbereich des Baukörpers<br />

zum Flughafen hin wirkt im Verhältnis zum oberen Teil<br />

des Gebäudekomplexes eher spannungslos. Hier wäre<br />

eine offenere, skulpturalere und kleinteiligere Gestaltung<br />

wünschenswert.<br />

Die Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge»,<br />

«Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel &<br />

Services» werden über sämtliche Geschosse im Zentrum<br />

des Areals organisiert. Durch das vertikale Auseinanderziehen<br />

der Module werden verschiedene Lagequalitäten<br />

archItektur<br />

Zaha Hadid Architects,<br />

10 Bowling Green Lane, Studio 2,<br />

London EC1 R 0BQ,<br />

Vereinigtes Königreich (Federführung)<br />

Zaha Hadid, Patrik Schumacher,<br />

Manuela Gatto, Dillon Lin, Hannes<br />

Schaefelner, Lisamarie Villegas Ambia,<br />

Amit Gupta, Teoman Ayas, Seda Zirek<br />

Burckhardt+Partner AG, Architekten<br />

Generalplaner, Neumarkt 28,<br />

8022 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

AKT, 100 St John Street,<br />

London EC1M 4EH,<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Albert Williamson Taylor, Steve Toon,<br />

Christopher Blust, Marco Vannucci<br />

WGG Schnetzer Puskas Ingenieure AG,<br />

Güterstrasse 144, Postfach,<br />

4002 Basel, Schweiz<br />

hlk/fassade/feuerschutz<br />

ARUP Deutschland, Uhlandstrasse 20–25,<br />

10623 Berlin, Deutschland<br />

baukosten<br />

Ernst AG, Picassoplatz 8, 4052 Basel,<br />

Schweiz<br />

lIchtplanung<br />

Office for Visual Interaction, Inc. (OVI),<br />

207 West 25th Street,<br />

Suite 505 New york, Ny 10001, USA<br />

und Adressen geschaffen. Die Module «Hotels & Serviced<br />

Apartments» und «Headquarters & Offices» sind über das<br />

ganze Areal in den obersten acht Geschossen, insbesondere<br />

zur Strasse und im östlichen Gebäude, verteilt. Das<br />

Raumkonzept ist ausgearbeitet und in sich schlüssig. Die<br />

vertikale Anordnung der Module ist überzeugend. Ebenso<br />

ist das Zentrum interessant ausgebildet. Für die Nutzungen<br />

sollte eine höhere Flexibilität der Struktur erreicht werden.<br />

Das eingeschobene Gebäudevolumen lässt für eine<br />

effektive Nutzung der aneinanderstossenden Bereiche nicht<br />

genügend Gebäudeabstand; die formale Ausgestaltung<br />

müsste stärker auf die Funktionen eingehen.<br />

Das Areal wird über drei Achsen an den Flughafen<br />

angebunden. Die Langsamverkehrsverbindungen liegen<br />

vor dem Gebäude und entlang des Butzenbüelhügels. Die<br />

Haupteinfahrt für den motorisierten Verkehr erfolgt ab einer<br />

Brücke im Süden des Areals, die Ausfahrt im Norden<br />

und im Süden. Die Vorfahrten sind im Aussenbereich entlang<br />

des Gebäudes vorgesehen. Die Anlieferung erfolgt im<br />

1. Untergeschoss über die Plaza und im Erdgeschoss.<br />

Die Parkierung ist im Untergeschoss und am östlichen Ende<br />

angeordnet. Erschliessung und Parking sind gut gelöst.<br />

Die Erschliessung des Butzenbüelhügels und die Verbindung<br />

nach Kloten müssen überarbeitet werden, ebenso die<br />

Verknüpfung mit dem Flughafen und dem Aussenraum. Die<br />

Zahl der Parkfelder ist zu gering.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins<br />

Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. Es leidet an einer<br />

unterdurchschnittlichen Ausbeute der Nutzfläche in den Bereichen<br />

Hotel und Büro. Die Betriebskosten bedürfen einer<br />

genaueren Untersuchung. Das Gebäude hat ein hohes<br />

Vermarktungspotenzial. Der starke Charakter der Architektur<br />

birgt Chancen für höhere Mieteinnahmen.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 65


Vogelperspektive<br />

Innenansicht


Ansicht West<br />

Querschnitte<br />

Situationsplan<br />

Etappierungsdiagramm<br />

Etappe 2<br />

Etappe 1+2<br />

Etappe 1<br />

Axonometrie<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 67


projekt-n°<br />

06<br />

projektname<br />

ISKAySKA<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Projekt entwickelt als formales Strukturelement einen<br />

Kreis («Circle») um den Butzenbüel. An diesem sind<br />

unterschiedliche Baukörper als Perlen einer Kette collagiert.<br />

Sie unterteilen das Projekt in einen urbanen, vielfältigen,<br />

auf den Flughafenkopf orientierten und in einen «arkadischen»,<br />

formalen, auf den Park orientierten Teil. Obwohl<br />

die Verwendung des Kreises möglicherweise zu plakativ<br />

erscheint und die extreme Heterogenität der Gebäude<br />

zuweilen einen unbeholfenen Eindruck vermittelt, bietet das<br />

Konzept interessantes Potenzial für die Weiterentwicklung.<br />

Das Jonglieren zwischen «Contrôle und Laisser-faire» ist<br />

möglicherweise ein sehr geeignetes Entwicklungskonzept,<br />

wobei die bauliche Ausformung des «Circle» als Kolonnade<br />

gegen die geltenden Vorgaben verstösst.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden in und um<br />

einen zentralen Komplex mit einer grossen Eingangshalle<br />

organisiert, welche die Niveauunterschiede zwischen<br />

Bushof und Hügel überbrückt. Das Modul «Hotels & Serviced<br />

Apartments» formiert sich in den oberen vier Etagen<br />

entlang der Kolonnade und im nördlichen Baukörper. Die<br />

Büroflächen liegen über alle Geschosse im östlichen und<br />

nördlichen Baukörper verteilt. Die Nutzungen sind in eigenständigen<br />

Konzepten angeordnet. Es bilden sich konkrete<br />

Adressen, die sich bisweilen ikonenhaft auf das Gebäude<br />

übertragen. Der Gedanke einer gebauten City passt gut<br />

zum Flughafen. Das Projekt kann gut individualisiert und<br />

somit etappiert und erweitert werden. In den Grundrissen<br />

liegen noch etliche Unstimmigkeiten, z.B. bei der Hotelnutzung;<br />

das Raumprogramm müsste überarbeitet werden.<br />

archItektur<br />

Xaveer De Geyter Architecten, Sainctelettesquare<br />

12, 1000 Brüssel, Belgien<br />

(Federführung)<br />

Xaveer De Geyter, Michael Smith, Eunkyung<br />

Lee, Sara Noel Costa de Araujo,<br />

Pieter Coelis<br />

Büro Dan Budik, Zweierstrasse 106,<br />

8003 Zürich, Schweiz<br />

Dan Budik, Michael Buschor, Daniel Klos<br />

bauIngenIeur<br />

Ney & Partners, Chaussee de la Hulpe<br />

181, 1170 Brüssel, Belgien<br />

Laurent Ney, Mathieu Jacques da<br />

Dixmuide<br />

hlk-IngenIeur<br />

Ernst Basler + Partner AG,<br />

Mühlebachstrasse 11,<br />

8032 Zürich, Schweiz<br />

Heinz Richter<br />

verkehr<br />

Ernst Basler + Partner AG,<br />

Mühlebachstrasse 11,<br />

8032 Zürich, Schweiz<br />

Matthias Sieber<br />

Der Premiumgedanke und die Wertigkeiten des Projektes<br />

scheinen noch wenig umgesetzt.<br />

Das Areal wird über drei Achsen an den Flughafen<br />

angebunden: Als Hauptverbindung dient der Weg über<br />

den Bushof. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung zum Terminal<br />

wird mittels einer Gondel sichergestellt. Die externen<br />

Langsamverkehrsströme werden um die Überbauung und<br />

am Butzenbüelhügel entlang geführt und queren auf einer<br />

Fussgängerbrücke die A51. Die Haupteinfahrt für den motorisierten<br />

Verkehr erfolgt direkt vom Butzenbüelring im Südosten.<br />

Die Ausfahrt des Parkings mündet im Nordwesten in<br />

den Butzenbüelring. VIP-Einfahrt und Vorfahrten erfolgen im<br />

Süden über die Brücke, die Anlieferung von der Plaza aus<br />

über eine Erschliessungsachse ins 3. Untergeschoss. Im<br />

2. und 3. Untergeschoss sind zwei Parkebenen vorgesehen.<br />

Die Bearbeitung der Verkehrserschliessung und der<br />

Parkinganlagen ist noch unzureichend, vor allem im Drop-<br />

Off, im Bereich Premium, bei den Taxiständen und auch<br />

bei den Ein- und Ausfahrten. Die Logistik der Ver- und Entsorgung<br />

ist noch nicht ausreichend bearbeitet. Das Projekt<br />

ist wegen der verringerten Parkfeldzahl nur eingeschränkt<br />

funktionsfähig.<br />

Die geforderten vermietbaren Flächen werden massiv<br />

unterschritten; die Effizienz im Verhältnis zu den Geschossflächen<br />

ist unterdurchschnittlich. Die Vielfalt der Gebäudetypologie<br />

lässt hohe Betriebskosten vermuten. Positiv<br />

vermerkt, bietet das Konzept die Möglichkeit vielfältiger<br />

Adressbildungen und dadurch die Chance einer starken<br />

Identifizierung der Mieter und vergleichsweise höhere<br />

Mieteinnahmen.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 69


Vogelperspektive<br />

Innenansicht


Längs- und Querschnitt<br />

Seitenansicht Ost/West<br />

Situationsplan<br />

Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 71


projekt-n°<br />

07<br />

projektname<br />

HALB-<br />

MOND<br />

projektbeschrIeb<br />

Einer von den Baulinien abgeleiteten und daher freien<br />

Grundrisskonfiguration wird ein orthogonales Konstruktionsraster<br />

überlagert. Dieses Prinzip erlaubt einerseits<br />

eine rhythmisierte und somit übersichtliche Strukturierung<br />

der Vertikalerschliessung und anderseits eine sowohl in<br />

der Vertikalen als auch Horizontalen angeordnete Durchdringung<br />

des Baukörpers mittels Höfen und Hallen.<br />

Dadurch erfährt das grossmassstäbliche, gut etappierbare<br />

Gebäude – ungeachtet der etwas knapp dimensionierten<br />

Negativräume – eine spannungsvolle und wohltuende<br />

Gliederung.<br />

Die Anbindung an den Flughafen und die innere Horizontalerschliessung<br />

sind nur schematisch ausgeformt und<br />

erlangen noch keine der städtebaulich überzeugenden<br />

Grundidee adäquate Stimmung. Insbesondere erscheinen<br />

die lediglich geschossweise konzipierten und nicht über<br />

mehrere Geschosse verknüpften Verkehrsflächen teils wenig<br />

inspirierend. Analoges kann zu den Renderings gesagt<br />

werden; ihre Unverbindlichkeit lässt mit Bezug auf die<br />

Aufgabenstellung und den spezifischen Ort eine sinnliche<br />

Atmosphäre noch vermissen. In diesem Sinne fehlt auch<br />

den einzelnen Nutzungsmodulen ein differenziertes Ambiente<br />

bzw. eine Marken- und Adressbildung.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Events», «Brands<br />

& Dialogue» und «Counsel & Services» werden zentral<br />

in den vier unteren Geschossen organisiert. Die Module<br />

«Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters &<br />

Offices» liegen in den unteren Geschossen im nördlichen<br />

und östlichen Bereich und vom 5. bis zum 9. Geschoss<br />

über das ganze Areal verteilt. Die Hotels befinden sich<br />

archItektur<br />

Dürig AG, Feldstrasse 133,<br />

8004 Zürich, Schweiz (Federführung)<br />

Jean-Pierre Dürig, Gian Paolo Ermolli,<br />

Claudia Lehmann, Joana Pereira Santos,<br />

Oliver Vogler<br />

bauIngenIeur<br />

dsp Ingenieure & Planer AG,<br />

Stationsstrasse 20,<br />

8606 Greifensee, Schweiz<br />

Bruno Patt<br />

im Zentrum und an der nördlichen Ecke des Areals. Es<br />

sind ausreichend Freiflächen und eine hohe Flexibilität für<br />

die Nutzungen erkennbar. Allerdings ist das Projekt auch<br />

diesbezüglich noch wenig ausgearbeitet.<br />

Das Areal wird über die drei vorgegebenen Achsen an<br />

den Flughafen angebunden. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

erfolgt ebenerdig zwischen den bestehenden Gebäuden<br />

und führt unter dem Butzenbüelring hindurch. Der Weg zwischen<br />

Gebäude und Ring ist als Fussgängerzone gedacht,<br />

wird jedoch auch als VIP-Zufahrt, Vorfahrt und Rettungsweg<br />

gebraucht, die zudem auch entlang des Butzenbüelhügels<br />

auf der anderen Gebäudeseite vorgesehen sind. Die<br />

Haupteinfahrt für das Parking erfolgt direkt vom Butzenbüelring<br />

im Norden und zusätzlich über Nebeneinfahrten im<br />

Süden. Die Ausfahrten münden im Süden und Südosten in<br />

den Butzenbüelring. Die Anlieferung erfolgt von der Plaza<br />

aus und beim SBB-Schacht. Es stehen zwei Parkgeschosse<br />

sowie ein 14-stöckiges Parkhaus im Osten des Areals<br />

zu Verfügung. Die Funktionsfähigkeit der Erschliessung<br />

für den motorisierten Verkehr ist nicht gewährleistet. Die<br />

Haupteinfahrt sowie die kurz hintereinander und teilweise<br />

ausserhalb des definierten Bereiches liegenden Ausfahrten<br />

verstossen klar gegen die Vorgaben. Ein Ver- und Entsorgungskonzept<br />

ist nicht ersichtlich. Insbesondere das Parken<br />

im 14-stöckigen Parkhaus ist nicht sehr benutzerfreundlich.<br />

Die Anbindung für den Langsamverkehr erreicht erst eine<br />

rudimentäre Tiefe.<br />

Wirtschaftlich bewegt sich der Entwurf in einem interessanten<br />

Bereich. Eine Gefahr besteht jedoch bei der weiteren<br />

Detaillierung, die zu einer Verkleinerung der Nutzflächen<br />

führen kann. Die architektonisch sehr vage Ausformulierung<br />

lässt noch kein Premium im Mietertrag erkennen.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 73


Aussenansicht<br />

Innenansicht


Raster Höfe Form/Grundstück Öffentlicher Raum Projekt<br />

Idee/Konzept<br />

Situationsplan Längs- und Querschnitt<br />

Grundriss EG Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 75


projekt-n°<br />

10<br />

projektname<br />

DIVERS-<br />

(C)ITy<br />

projektbeschrIeb<br />

Die Unterteilung des Baukörpers in eine grossmassstäbliche,<br />

dynamisch gekurvte Seite zum Flughafen hin und<br />

eine kleinmassstäbliche, pixelartige Auflösung zum Park<br />

wird als spannender ortspezifischer Vorschlag empfunden.<br />

Allerdings wirkt der Gebäudeüberhang entlang der Strasse<br />

gerade aus der Sicht des Autofahrers als zu massiv. Die<br />

räumlichen Qualitäten der Auflösung zum Park sind teils<br />

nicht erkennbar und die zusätzlichen, ikonografischen<br />

Kerngebäude nicht zwingend notwendig. Der städtebauliche<br />

Vorschlag wird als Diagramm verstanden.<br />

Die Massstäblichkeit der Pixel/Quadrate wird als viel zu<br />

kleinteilig eingeschätzt. Sie generieren im jetzigen Vorschlag<br />

viele Probleme (Belichtung, grosse Gebäudeoberfläche,<br />

fehlende Abstandsflächen usw.). Die Orientierung<br />

und Führung durch das Gebäude ist nicht optimal. Die<br />

Abstufung und Terrassierung zum Park hin wirkt interessant<br />

und vielversprechend. Die Anzahl und Ausgestaltung der<br />

Glasböden müsste überdacht werden.<br />

Die Module «Education & Knowledge», «Culture & Event»,<br />

«Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» werden in<br />

den drei unteren Geschossen auf der gesamten Arealfläche<br />

organisiert. In den oberen sieben Geschossen befinden<br />

sich die Module «Hotels & Serviced Apartments» und<br />

«Headquarters & Offices». Die Verfasser haben fünf Hotels<br />

unterschiedlicher Kategorien über das gesamte Areal verteilt.<br />

Das Modul «Health & Beauty» formiert sich vom<br />

3. Obergeschoss vertikal bis unters Dach. Durch fünf<br />

Vanity-Standorte – speziell in die Rasterstruktur eingefügte<br />

Elemente – entlang der Haupterschliessung soll die<br />

Orientierung erhöht und besondere Adressen geschaffen<br />

werden. Für die Nutzungen bietet die Öffnung gegen den<br />

ARCHITEKTUR<br />

Riken yamamoto & Field Shop,<br />

4-24 Kaigan-Dori, Nakan-Ku, yokohama<br />

231-0002, Japan (Federführung)<br />

Riken yamamoto, Beda Faessler, Seda<br />

Faessler, Shingo Senoo, Thomas Volstorf,<br />

yuka Räuber, Taku Saji, CIarence Chia,<br />

Shayda Alsharif, yuji Ozawa,. Shunta<br />

Fujiki, Sata Matsuura<br />

Riken yamamoto & Beda Fässler,<br />

Architects, Zugerbergstrasse 43,<br />

6300 Zug, Schweiz<br />

CH-Architekten, Architects, Geissbüel-<br />

strasse 15, 8604 Volketswil, Schweiz<br />

BAUINGENIEUR<br />

Arup Japan, Tabu Fuji Bldg., 24-4<br />

Sakuragaoka-cho, Shibuya-Ku,<br />

Tokyo 150-0031, Japan<br />

Shigeru Hikone, Hirotaka Ogihara,<br />

Ryota Kidokoro<br />

FACHPLANER<br />

Basler & Hofmann, Ingenieure<br />

und Planer AG, Forchstrasse 395,<br />

8032 Zürich, Schweiz<br />

MARKTORIENTIERTE<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Intosens AG, Waffenplatzstrasse 54,<br />

8002 Zürich, Schweiz<br />

FASSADENBAU<br />

Feroplan Engineering AG,<br />

Badenerstrasse 450, 8048 Zürich,<br />

Schweiz<br />

Butzenbüel ein gutes Vanity- und Adresspotenzial. Die Flächen<br />

haben zwar den erwünschten «City»-Charakter, sind<br />

jedoch zu kleinteilig. Die Anordnung der Nutzungsmodule<br />

und ihrer Nachbarschaften sind zu wenig ausgearbeitet;<br />

die Funktionalität der Flächen ist ungenügend. Die Belichtung<br />

gestaltet sich teilweise problematisch.<br />

Das Areal wird über drei Achsen an den Flughafen<br />

angebunden. Als Hauptverbindung dient der Weg über<br />

den Bushof. Eine Hochbahn stellt die Punkt-zu-Punkt-<br />

Verbindung sicher. Die externen Langsamverkehrsströme<br />

werden entlang des Butzenbüels geführt. Die Durchlässigkeit<br />

der Bebauung ist durch eine zentrale Wegverbindung<br />

gewährleistet. Die Hauptzufahrt des motorisierten Verkehrs<br />

erfolgt vom Butzenbüelring über eine Brücke und eine<br />

Rampe im Süden und eine Nebeneinfahrt im Osten direkt<br />

vom Butzenbüelring. Die Ausfahrten des Parkings liegen<br />

im Norden (Hauptausfahrt) und Süden, die Vorfahrten und<br />

VIP-Zufahrten in den Untergeschossen sowie im Erdgeschoss.<br />

Die Anlieferung erfolgt über die Nebeneinfahrt<br />

und über einen Tunnel, der an die Plaza angeschlossen<br />

ist. Parkplätze werden auf zwei Untergeschossen und 84<br />

Aussenfeldern angeboten. Die Funktion der Haupteinfahrt<br />

ist nicht gewährleistet, die Anbindung an den Butzenbüel<br />

und an Kloten nicht nachgewiesen. Das Verkehrskonzept,<br />

die Anbindung des Hügels und die Organisation der<br />

Parkflächen müssen überarbeitet werden.<br />

Das Projekt generiert viele Nutzflächen, die jedoch viel zu<br />

hohe Erstellungskosten nach sich ziehen. Diese Ineffizienz<br />

resultiert aus der sehr grossen Fassadenabwicklung und<br />

den komplexen Bauformen. Das Projekt hat das Potenzial,<br />

dem Mieter individuelle Baukörper anzubieten und dadurch<br />

vergleichsweise höhere Mieten zu generieren.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 77


Aussen-/Innenansicht<br />

Innenansicht


Idee/Konzept<br />

Seitenansichten West/Ost<br />

Situationsplan<br />

Grundriss EG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 79


projekt-n°<br />

14<br />

projektname<br />

AIRSPACE<br />

projektbeschrIeb<br />

Die Verfasser organisieren das Raumprogramm in drei<br />

Schichten. Zentrales Element ist die 3. Etage mit einem<br />

kraftvollen urbanen Korridor. Von diesem wird der Sockel<br />

auf sehr attraktive Weise nach unten erschlossen und auch<br />

die darüber liegende Ebene erreicht. So wird die grosse<br />

Höhe des Gebäudes gegliedert und überblickbar. Vom<br />

urbanen Korridor aus erreicht man niveaugleich den Grünraum<br />

des Butzenbüels. Nicht überzeugend sind Zugang<br />

und Organisation des Erdgeschosses. Unbefriedigend ist<br />

die architektonische Ausgestaltung der Fassade. Sie zeigt<br />

sich etwas modisch und verspielt. Fraglich ist zudem, ob<br />

die Architektur die nötige «Swissness» vermittelt.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden in den drei<br />

unteren Geschossen, die zusammen mit dem darüber<br />

liegenden Geschoss den Sockel für die Aufbauten bilden,<br />

auf der gesamten Arealfläche organisiert. In den sechs<br />

Geschossen der vier Aufbauten sind die Module «Hotels<br />

& Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices»<br />

angesiedelt. Die Hotels befinden sich im Zentrum der<br />

Anlage. Die zentrale Erschliessung durch den urbanen<br />

Korridor stellt einen interessanten Ansatz dar. Durch<br />

die Konzeption werden hochwertige öffentliche Räume<br />

geschaffen. Der Bezug zum Aussenraum und zum Freiraum<br />

Butzenbüel ist im Grundsatz gut gelöst. Die Gestaltung des<br />

Butzenbüels über die tiefgreifende Geländetransformation<br />

wird jedoch kritisch beurteilt und sollte vor dem Hintergrund<br />

der geltenden Vorschriften nochmals hinterfragt werden.<br />

Das Vanity-Potenzial ist gegeben. Die Nutzungsstruktur ermöglicht<br />

die nötige Flexibilität. Verbessert werden kann die<br />

Ausgestaltung des Moduls «Brands & Dialogue», die noch<br />

archItektur<br />

Asymptote Architecture, 11-45 46th<br />

Avenue, Long Island City, Ny 11101,<br />

USA (Federführung)<br />

Hani Rashid, Lisa Anne Couture,<br />

Constantin Doehler, Sebastian, Andia,<br />

Keehyun Ahn, Armand Graham, Tyson<br />

Hosmer, Reed Finley, William Garcia,<br />

Danny Albalos, Si young Kim, Ji-young<br />

Kim, Du Ho Choi, Francisco Waltersdorfer,<br />

Andrew Teng, Andy Zheng, Jeen<br />

Seo, Jeffrey Johnson, Lisa Hedstrom,<br />

Kiran Abid, Francisco Lopez Martinez<br />

Itten & Brechbuehl, Technoparkstrasse 1,<br />

8005 Zürich, Schweiz<br />

bauIngenIeur<br />

Thornton Tomasetti, 51 Madison Avenue,<br />

New york, Ny 10010, USA<br />

Thornton Tomasetti, Tom Scarangello, PE,<br />

Chairman, Managing Principal,<br />

Will Laufs, Dr.-Ing., P.E., LEAD,<br />

Vice President, Gregor Vilkner, Ph.D.,<br />

Director of Automation<br />

Atelier Ten, New york, USA<br />

zu sehr an eine Einkaufszentrums-Architektur angelehnt ist.<br />

Ebenfalls detaillierter herauszuarbeiten sind die weiteren<br />

Nachbarschaften.<br />

Das Areal wird über die drei im Programm definierten<br />

Achsen an den Flughafen angebunden. Als Hauptverbindung<br />

dient der Weg über den Bushof. Die Punkt-zu-Punkt-<br />

Verbindung zum Terminal erfolgt via eine Passerelle. Die<br />

Hauptzufahrt für den motorisierten Verkehr führt über eine<br />

Brücke im Süden ins 1. Obergeschoss. Eine LKW-taugliche<br />

Nebeneinfahrt, die ins 1. Untergeschoss führt, ist im Osten<br />

vorgesehen. Die Ausfahrten liegen im Südwesten und<br />

im Norden, die Vorfahrten im 1. Untergeschoss sowie<br />

an der Ostecke des Komplexes. Die Anlieferung erfolgt<br />

über die Plaza und die interne Erschliessungsachse in<br />

den Untergeschossen. Die Parkplätze liegen im 1. und<br />

2. Untergeschoss. Das Erschliessungskonzept präsentiert<br />

sich durchdacht und funktioniert im Grossen und Ganzen<br />

gut. Einzelne Mängel zeigen sich bei der Hauptzufahrt<br />

über die Brücke und bei der internen Erschliessung. Durch<br />

die beiden Parkgeschosse im Untergrund wird zudem der<br />

Grundwasserspiegel um mehr als zwei Meter unterschritten,<br />

was im weiteren Verfahren korrigiert werden muss. Die<br />

Anbindung an den Flughafen, den Aussenraum und die<br />

weitere Umgebung funktioniert. Die Parkgestaltung stellt<br />

jedoch einen massiven Eingriff dar. Die Integration des<br />

Aussenraums ins Gesamtkonzept ist verbesserungswürdig.<br />

Die starke Architektursprache bietet hohes Identifikationspotenzial<br />

für Mieter und führt dadurch möglicherweise zu höheren<br />

Mieterträgen. Die Wirtschaftlichkeit wird vermindert<br />

durch die Unterschreitung der geforderten vermietbaren<br />

Flächen in den einträglichen Nutzungen Hotel und Büro.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 81


Vogelperspektive<br />

Innenansicht<br />

Innenansicht


Seitenansichten West/Süd<br />

Situationsplan<br />

Baukörper<br />

Grundriss EG Grundriss OG 03<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 83


9.4 projekte WettbeWerb<br />

STUFE<br />

02<br />

2. RUNDGANG


projekt-n°<br />

11<br />

projektname<br />

DIOPSID<br />

projektbeschrIeb<br />

Das elfgeschossige Gebäude entwickelt sich in Form eines<br />

gefalteten Bandes und lässt ein bestimmtes Mass an Ikonenhaftigkeit<br />

als möglich erscheinen. Durch die Faltungen<br />

entstehen vielfältige Blickbeziehungen und Innenhöfe zur<br />

Flughafenseite wie auch zum Butzenbüel hin. Flughafenseitig<br />

werden mehrere Innenhöfe durch Verglasungen<br />

eingefasst.<br />

Durch die unterschiedlichen Innenhöfe lassen sich vielfältige<br />

individuelle Adressen, Eingänge und Situationen schaffen,<br />

wobei die vorgeschlagene durchgehende und vollverglaste<br />

Fassade in ihrer Monotonie und ihrer geringen Ausdifferenzierung<br />

dem Gedanken spezifischer Lokalitäten jedoch<br />

nicht zu entsprechen vermag. Aus den eingereichten<br />

Visualisierungen ist leider nicht erkennbar, wie die facettenartig<br />

gestalteten Dächer der Atrien sich mit den Fassaden<br />

verschneiden und wie der gegebenenfalls erforderliche<br />

Sonnen- und Blendschutz aussieht. Darüber hinaus müssten<br />

Lage und Ausformulierung der Atriumüberdachungen<br />

nochmals prinzipiell überprüft werden. Die Grundrissgeometrie<br />

des Gebäudes ermöglicht eine sehr gute natürliche<br />

Belichtung, hohe Flexibilität in der Nutzung und eine gute<br />

individuelle Erschliessung. Das Projekt schafft zudem einen<br />

interessanten Bezug zwischen innen und aussen.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden mehrheitlich<br />

in den drei unteren Geschossen, von denen zwei als<br />

Sockel ausgebildet sind, auf der gesamten Arealfläche<br />

organisiert. In den darüber liegenden acht Geschossen<br />

befinden sich die Module «Hotels & Serviced Apart-<br />

archItektur<br />

GIGON/GUyER, Annette Gigon I Mike<br />

Guyer, Dipl. Architekten ETH I BSA I SIA AG<br />

Carmenstrasse 28, 8008 Zürich,<br />

Schweiz (Federführung)<br />

Nicolai Rünzi, Daniel Friedmann, Thomas<br />

Möckel, Hauke Jungjohann, Björn Dittrich<br />

(P), Arend Kölsch (P), Felix Heisel (P)<br />

bauIngenIeur<br />

Aerni + Aerni Ingenieure AG I Bänziger<br />

Partner AG, c/o Aerni + Aerni<br />

Ingenieure AG, Rotbuchstrasse 32<br />

8037 Zürich, Schweiz<br />

Markus Aerni<br />

Waldhauser Haustechnik AG, Ingenieurbüro<br />

USIC I SIA, Teufenerstrasse 25,<br />

9000 St. Gallen, Schweiz<br />

Marco Waldhauser<br />

landschaftsarchItektur<br />

Rotzler Krebs Partner GmbH, Landschaftsarchitekten<br />

BSLA, Meisenrain 77,<br />

8044 Gockhausen, Schweiz<br />

Stefan Rotzler, Eva Podoll<br />

Ghisleni Planen Bauen GmbH,<br />

Gutenbergstrasse 14, 8640 Rapperswil,<br />

Schweiz<br />

Stefano Ghisleni, Martin Brunschwiler<br />

integral ruedi baur zürich, Wasserwerk-<br />

strasse 129, 8037 Zürich, Schweiz<br />

Ruedi Baur<br />

ments» und «Headquarters & Offices» sowie Flächen des<br />

Moduls «Health & Beauty». Beide Hotels befinden sich im<br />

nördlichen Bereich des Areals. Das Gebäude bildet eine<br />

Gesamtadresse, ermöglicht aber auch die Bildung von<br />

Einzeladressen. Die Räume weisen Flexibilität bezüglich<br />

der Nutzungen auf und es entstehen wertige Büroflächen.<br />

Nichtsdestotrotz erscheinen die Einzelgrundrisse auf den<br />

Plänen eher ungünstig, was die Suche nach Mietern<br />

spürbar erschweren dürfte. Die Wegführung zwischen den<br />

einzelnen Modulen und Räumen hingegen zeigt sich als<br />

spannende Lösung.<br />

Das Areal wird über die drei im Programm vorgegebenen<br />

Achsen an den Flughafen angebunden. Die Punkt-zu-Punkt-<br />

Verbindung erfolgt über eine Passerelle mit Laufbändern<br />

bzw. Rolltreppen direkt ab dem Terminal. Die Aussagen<br />

zu den internen Langsamverkehrsströmen beschränken sich<br />

auf die horizontale Erschliessung. Die Hauptzufahrt für den<br />

motorisierten Individualverkehr erfolgt über eine Brücke und<br />

Unterführung direkt ins 1. Untergeschoss. Eine Nebeneinfahrt<br />

ist im Süden für die Anlieferung im 2. Untergeschoss<br />

vorgesehen. Die Wegfahrt vom Parking und von der Anlieferung<br />

liegt im Norden. Die Vorfahrten und VIP-Zufahrten<br />

liegen ebenfalls auf den Parkgeschossen. Erschliessung und<br />

Parking sind im Grundsatz gut gelöst. Die Haupteinfahrt sowie<br />

die Ver- und Entsorgungssituation sind zu knapp dimensioniert.<br />

Sehr gut gelöst ist die Anbindung des Butzenbüels,<br />

während die Anbindung an Kloten komplett fehlt.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins Mittelfeld<br />

der eingereichten Arbeiten. In Kombination mit einer<br />

hohen Ausnutzung entsteht eine solide Wirtschaftlichkeit.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 87


Aussenansicht<br />

Innenansicht


Längsschnitt<br />

Situationsplan<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss EG Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 89


projekt-n°<br />

12<br />

projektname<br />

ALLALIN<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Gebäude versucht einerseits als Ikone zum Flughafen<br />

zu wirken und andererseits einen romantischen<br />

Ansatz in Richtung Butzenbüel zu schaffen. Die zentrale<br />

Eingangshalle wirkt sehr räumlich, die Gänge erscheinen<br />

dagegen eher klaustrophobisch. Positiv sticht der gegen<br />

den Butzenbüelhügel orientierte, öffentliche Raum heraus.<br />

Problematisch sind die monotonen Fassaden, die das<br />

Projekt dominieren und damit wenig Möglichkeiten zur<br />

Identifikation bieten.<br />

Die Etappierbarkeit des Projekts ist gut durchdacht. Die<br />

gestalterische Anbindung an das Grün des Butzenbüels<br />

besitzt Potenzial, das aber noch nicht ausgeschöpft ist.<br />

Allgemein wird dem Projekt fehlende Spannung attestiert.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands<br />

& Dialogue» und «Counsel & Services» sind in den drei<br />

unteren Geschossen organisiert. In den darüber liegenden<br />

Geschossen liegen die Module «Hotels & Serviced<br />

Apartments» und «Headquarters & Offices». Die beiden<br />

Hotels befinden sich im Zentrum des Areals. Das Projekt<br />

ermöglicht klare Adressen, was der Vermietbarkeit der Flächen<br />

zuträglich ist. Negativ ins Gewicht fallen die geringe<br />

Zahl an Nutzflächen und die langen Wege. Zudem ist die<br />

vorgesehene Platzierung des Moduls «Brands & Dialogue»<br />

im Erdgeschoss eher unattraktiv.<br />

archItektur<br />

EM2N Architekten AG, ETH I SIA I BSA,<br />

Josefstrasse 92, 8005 Zürich, Schweiz<br />

(Federführung)<br />

Duarte Brito, David Brodbeck, Takumi<br />

Iyoda, Fabian Hörmann, Mathias<br />

Kampmann, Tim Klauser, Mathias Müller,<br />

yoshi Nagamine, Daniel Niggli, yurika<br />

Orita, Indra Santosa, Martin Schriener,<br />

Jorrit Verduin<br />

bauIngenIeur<br />

weber + brönnimann ag Ingenieure<br />

und Planer USIC, Munzingerstrasse 15,<br />

3007 Bern, Schweiz<br />

Dominique Weber, Franz Meyer<br />

landschaftsarchItektur<br />

Schweingruber Zulauf Landschafts-<br />

architekten GmbH, Vulkanstrasse 120,<br />

8048 Zürich, Schweiz<br />

Lukas Schweingruber, Dominik Bückers,<br />

Sandra Schlosser<br />

brandschutz<br />

Gruner AG Ingenieure und Planer,<br />

GelIertstrasse 55, 4020 Basel, Schweiz<br />

Lars Mülli<br />

hlk-IngenIeur<br />

Gruenberg + Partner AG,<br />

Nordstrasse 31, 8021 Zürich, Schweiz<br />

Werner Stiner<br />

verkehrsplanung<br />

weber + brönnimann ag Ingenieure<br />

und Planer USIC, Munzingerstrasse 15,<br />

3007 Bern, Schweiz<br />

Franz Meyer<br />

Das Areal wird über den Bushof und die bestehende Unterführung<br />

an den Flughafen angebunden. Auf eine Punktzu-Punkt-Verbindung<br />

wird verzichtet. Die Verbindung vom<br />

Bushof zum Park erfolgt indirekt über ein mehrstöckiges Foyer.<br />

Der externe Langsamverkehr wird auf Seite Butzenbüel<br />

entlang des Gebäudes geführt. Für den Veloverkehr ist eine<br />

Brücke über die A51 vorgesehen. Die Hauptzufahrt für den<br />

motorisierten Individualverkehr führt über die zweispurige<br />

Brücke im Süden ins 1. Obergeschoss. Eine separate Nebeneinfahrt<br />

für die Anlieferung ist im Südosten vorgesehen.<br />

Die Wegfahrt vom Parking und von der Anlieferung liegt<br />

im Norden. Eine Nebenausfahrt für das Parking besteht<br />

zusätzlich im Südwesten. Die Vorfahrten und VIP-Zufahrten<br />

liegen auf den Parkgeschossen und dem Bushof. Das<br />

Parking ist auf zwei Untergeschossen untergebracht. Das<br />

Verkehrskonzept sowie die Ver- und Entsorgungssituation<br />

sind sorgfältig ausgearbeitet. Das Projekt weist jedoch eine<br />

zu geringe Anzahl Parkfelder auf. Die Anbindungen an<br />

den Butzenbüel und an Kloten sind gut und funktionieren.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins<br />

Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. Aufgrund einer unterdurchschnittlichen<br />

Flächenausnutzung entsteht aber eine<br />

ungenügende Wirtschaftlichkeit.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 91


Aussenansicht<br />

Innenansicht


Situationsplan<br />

Querschnitt<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss OG 02 Grundriss OG 09<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 93


9.5 projekte WettbeWerb<br />

STUFE<br />

02<br />

1. RUNDGANG


projekt-n°<br />

02<br />

projektname<br />

KRISTALL<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Projekt steht unter dem Konzept «ergänzendes<br />

Landschaftsstück» und orientiert sich formal an Bildern von<br />

Bergkristallen und Eisblöcken. Daraus entsteht zwar ein<br />

einzigartiges Gepräge, die Umsetzung in ein einladend<br />

wirkendes Gebäude gelingt jedoch nicht. Die Gebäudeform<br />

hat das Potenzial, zur Ikone zu werden.<br />

Die Strukturen im Innern laufen Gefahr, monoton zu wirken<br />

und eine starke Bürohausatmosphäre zu erzeugen.<br />

Schmale, lange Gänge und wenig flexible Räume lassen<br />

die Struktur kleinteilig wirken. Eine benutzerfreundliche<br />

Orientierung wird somit erschwert. Die angestrebte<br />

Etappierbarkeit erscheint unklar. Die Bearbeitungstiefe der<br />

öffentlichen Bereiche ist nicht ausreichend. Die Bereiche<br />

wirken nicht stimmig.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden in den drei<br />

unteren Geschossen, die als Sockel ausgebildet sind,<br />

auf der gesamten Arealfläche organisiert. In den oberen<br />

neun Geschossen liegen die Module «Hotels & Serviced<br />

Apartments» und «Headquarters & Offices». Die Hotels<br />

befinden sich im Zentrum und an der nördlichen Ecke des<br />

Areals. Die spitzwinkligen, dreieckigen Gebäudemodule<br />

schaffen keine guten Voraussetzungen für die Organisation<br />

im Inneren. Das Konzept unterstützt jedoch die Ausbildung<br />

einzelner Adressen.<br />

archItektur<br />

Dominique Perrault Architecture SARL,<br />

6 Rue Bouvier, F-75011 Paris,<br />

Frankreich (Federführung)<br />

Dominique Perrault, Richard Nguyen,<br />

Daniela Busch, Raphael Arlot,<br />

Francesco Vinci<br />

bauIngenIeur<br />

Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

Hanauer Landstrasse 135–137,<br />

60314 Frankfurt am Main, Deutschland<br />

Manfred Breidert<br />

hlk-IngenIeur<br />

Prof. Dr. Klaus Daniels, Aidenbachstr. 52,<br />

81379 München, Deutschland<br />

Klaus Daniels<br />

Das Areal wird über die drei vorgegebenen Achsen an<br />

den Flughafen angebunden. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

erfolgt ebenerdig und mit einer Gondel. Die Langsamverkehrsverbindungen<br />

inkl. Veloweg liegen vor dem Gebäude<br />

und entlang des Butzenbüelhügels. Die Haupteinfahrt für<br />

den motorisierten Individualverkehr erfolgt ab einer Brücke<br />

im Süden des Areals, die Ausfahrt im Norden und im<br />

Süden. Die Vorfahrten sind im Aussenbereich entlang<br />

des Gebäudes vorgesehen. Die Anlieferung erfolgt im<br />

1. Untergeschoss über die Plaza und im Erdgeschoss. Die<br />

Parkierung ist im Untergeschoss und am östlichen Ende angeordnet.<br />

Erschliessung und Parking sind grundsätzlich gut<br />

gelöst. Allerdings sind die Verkehrswege in ihren Dimensionen<br />

vielerorts zu knapp bemessen – in der Fahrbahnbreite,<br />

ebenso in der lichten Höhe und in den zum Teil zu engen<br />

Kurvenradien. Die Zahl der Motorrad- und Veloabstellplätze<br />

ist zu gering.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten liegt das Projekt, vor allem<br />

wegen seiner grossen Fassadenabwicklung, im oberen<br />

Bereich der eingereichten Arbeiten. Die geforderten<br />

Nutzflächen werden übertroffen. Zusammen mit dem<br />

Mehr an vermietbarer Fläche entsteht trotz allem ein relativ<br />

wirtschaftliches Projekt.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 97


Aussenansicht<br />

Innenansicht<br />

Innenansicht


Situationsplan<br />

Längsschnitt<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss EG Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 99


projekt-n°<br />

04<br />

projektname<br />

TOP<br />

ROOM<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Gebäude nimmt die ganze Fläche des zur Verfügung<br />

stehenden Baufelds ein. Die Fassade hüllt das Gebäude<br />

ein und verläuft in ihrer Struktur geschlossen und nahezu<br />

monoton über die gesamte Höhe und Länge des Gebäudes.<br />

Die Fassade ist als Antwort auf die Flughafen- wie<br />

Butzenbüel-seitige Situation konzipiert und formuliert eine<br />

einheitliche und auch einzigartige Adresse. Die kaum<br />

ausdifferenzierte Fassadenstruktur verhindert jedoch von<br />

aussen das Ablesen von Einzeladressen und unterschiedlichen<br />

Nutzungen.<br />

Atrien strukturieren die zehn Geschossebenen des Gebäudes<br />

und verbinden diese vertikal. Die Atrien sind teilweise<br />

mit Glas überdacht und bilden zusammen mit der schemenartig<br />

strukturierten obersten Decke eine sehr bewegte<br />

Dachfläche. Dem 10. Geschoss wird damit als einzigem<br />

Geschoss eine nicht konventionelle Raumstruktur zuteil. Die<br />

architektonische Gesamtlösung ist eher spannungslos. Der<br />

Bezug zum Aussenraum fehlt.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden über sämtliche<br />

Geschosse im zentralen Gebäudeteil, teils in eigenen<br />

vertikalen Abschnitten, organisiert. Das Modul «Hotels &<br />

Serviced Apartments» ist im nördlichen, das Modul «Headquarters<br />

& Offices» im östlichen Bereich an den zentralen<br />

Gebäudeteil angegliedert. Die Anordnung der Module ist<br />

gut. Die grossen, durchgehenden Geschossplatten ermöglichen<br />

prinzipiell eine vielfältige Nutzungsaufteilung, die<br />

jedoch im Beitrag wenig überzeugend ausgearbeitet ist.<br />

archItektur<br />

Cruz y Ortiz Arquitectos,<br />

Santas Patronas 36, 41001 Sevilla,<br />

Spanien (Federführung)<br />

Antonio Ortiz, Antonio Cruz, José Ortiz,<br />

Marije ter Steege, Alejandro Alvarez,<br />

Daniel Rodriquez, Joaquin Hurtado,<br />

Francisco Perez, Juan Carlos Mulero,<br />

Miguel Velasco<br />

Giraudi Wettstein Architekten, Via Besso<br />

59, 6900 Lugano, Schweiz<br />

Felix Weftstein, Monica Delmenico,<br />

Andrea Sbernini, Olivia Pelli<br />

bauIngenIeur<br />

Balmelli & Partner lng., Via Besso 41,<br />

6900 Lugano, Schweiz<br />

Giovanni Balmelli, Eugenio Pedrazzini,<br />

Patrik Belloni, Egon Schneebeli,<br />

Guido Faggi<br />

H. Rigendinger mit W. Maag Ing.,<br />

Hartbertstrasse 11, 7000 Chur, Schweiz<br />

Hans Rigendinger, Walter Maag,<br />

Karin Lehmann<br />

Der molekulare Ansatz der Nutzung des 10. Geschosses<br />

ist eine interessante Idee, die aber durch nicht funktionale<br />

Grundrisse getrübt wird.<br />

Das Areal wird über vier Achsen an den Flughafen angebunden.<br />

Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung erfolgt mit einer<br />

Gondel. Fussgänger können vom Flughafen kommend<br />

über eine «Rolltreppe» in den Dachbereich des Gebäudes<br />

oder über die bestehende Unterführung ins Erdgeschoss gelangen.<br />

Eine Brücke bildet den Übergang zum Butzenbüel.<br />

Die externen Langsamverkehrsverbindungen sind entlang<br />

des Hügels geführt. Die Hauptzufahrt und die Wegfahrt<br />

für den motorisierten Individualverkehr liegen im Süden.<br />

Im Norden besteht eine Ausfahrt für die Anlieferung. Das<br />

Parking ist in den beiden Untergeschossen angeordnet.<br />

Problematisch ist, dass das Projekt die Funktionsfähigkeit<br />

des Busbahnhofs in Frage stellt. Knapp ausreichend ist die<br />

Anzahl Parkfelder. Nicht bearbeitet wurde die <strong>The</strong>matik<br />

Ver- und Entsorgung.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins<br />

Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. Das Bauvolumen<br />

orientiert sich an den vorgegebenen Zahlen. Damit zeigt<br />

sich das Projekt als wirtschaftlich solide.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 101


Vogelperspektive<br />

Vogelperspektive<br />

Innenansicht


Längsschnitt<br />

Axonometrie<br />

Grundriss EG<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 103


projekt-n°<br />

05<br />

projektname<br />

SOGLIO<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Gebäude erinnert mit seiner Silhouette an ein modernes<br />

Stadtviertel. Trotzdem wird weder versucht, architektonische<br />

Typologien wie Häuserblock, Strasse und Platz zu<br />

imitieren noch ein Surrogat von Stadt zu erzeugen. Vielmehr<br />

ist die Absicht ablesbar, eine zusammenhängende,<br />

dichte Struktur als markante Einheit, ähnlich einem grossen<br />

Haus, entstehen zu lassen. Schwierigkeiten generiert dieses<br />

Konzept jedoch zwischen Parzellengrenze und Haus sowie<br />

im mäandrierenden Innenraum, wo undefinierte Räume<br />

zurückbleiben.<br />

Die monotone und geschlossene Architektur wirkt auf den<br />

Besucher nicht einladend. Sie reagiert auch nicht auf das<br />

hybride Raumprogramm. Auf den Plänen sind kaum interessante<br />

Räumlichkeiten auszumachen. Die Gebäudekerne<br />

dominieren, wodurch dem übrigen Raum wenig Potenzial<br />

verbleibt.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands<br />

& Dialogue» und «Counsel & Services» werden in zwei<br />

Sockelgeschossen und im ersten Geschoss der Türme auf<br />

der gesamten Arealfläche organisiert. In den oberen neun<br />

Geschossen der Türme liegen die Flächen der Module<br />

«Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters &<br />

Offices». Die Hotels befinden sich im Zentrum und an der<br />

östlichen Ecke des Areals. Das konsequent und hochwertig<br />

wirkende Projekt mit seinem interessanten Innen-Aussen-Bezug<br />

würde eine gute Adress- und Markenbildung zulassen.<br />

Dem gegenüber stehen zu knapp bemessene Nutzflächen<br />

und lange Wege. Das Modul «Brands & Dialogue» ist an<br />

seinem jetzigen Platz zudem ungeschickt angeordnet. Der<br />

archItektur<br />

David Chipperfield Architects, Gesellschaft<br />

von Architekten mbH, Joachim-<br />

strasse 11, 10119 Berlin, Deutschland<br />

(Federführung)<br />

David Chipperfield, Christoph Felger<br />

(Design Director), Hans Krause (Projektleiter),<br />

Ivan Dimitrov, Kristen Finke, Pavel<br />

Frank, Paul HilIerkus, Guido, Kappius.<br />

Jens Lorbeer, Sebastian von Oppen,<br />

Lilli Scherner, Thomas Schöpf, Lukas<br />

Schwind, Daniel Wendler, Matthias<br />

Wünsche, Ute Zscharnt<br />

bauIngenIeur<br />

Walt + Galmarini AG, Englischviertel-<br />

strasse 24, 8032 Zürich, Schweiz<br />

Carlo Galmarini, Stéphan Braune<br />

hlk-IngenIeur<br />

Polke Ziege von Moos AG – Ingenieure<br />

für Gebäudetechnik, Zollikerstrasse 6,<br />

8032 Zürich, Schweiz<br />

Christian Polke<br />

landschaftsplanung<br />

Wirtz International N.V., Bottermelkdijk<br />

464, 2900 Schoten, Belgien<br />

Peter Wirtz<br />

brandschutz<br />

Gruner AG Ingenieure und Planer,<br />

GelIertstrasse 55, 4020 Basel, Schweiz<br />

Lars Mülli<br />

kostenplanung<br />

Freiraum Baumanagement AG, Giesshübelstrasse<br />

62b, 8045 Zürich, Schweiz<br />

Elisabeth Frei<br />

fassadenbearbeItung<br />

gkp fassadentechnik ag, Morgentalstrasse<br />

30, 8355 Aadorf, Schweiz<br />

Reto Gloor<br />

gewählte Premiumansatz scheint zu klassisch und ist daher<br />

nicht mit dem Ansatz vereinbar, der dem Projekt zugrunde<br />

liegt.<br />

Das Areal wird über zwei Achsen an den Flughafen angebunden.<br />

Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung erfolgt über eine Unterführung.<br />

Als Hauptverbindung dient der Weg über den<br />

Bushof. Nebst dem Haupteingang sorgt eine Vielzahl von<br />

Gebäudeeingängen zum Strassenraum hin und in Richtung<br />

Park für eine grosse Durchlässigkeit des Foyers. Die internen<br />

Langsamverkehrsströme verlaufen teilweise zwischen<br />

den Kuben. Die externen Langsamverkehrsströme werden<br />

um die Überbauung und am Fusse des Butzenbüelrings geführt<br />

und queren auf einer Fussgängerbrücke die A51. Die<br />

Haupteinfahrt für den motorisierten Individualverkehr erfolgt<br />

vom Butzenbüelring im Südosten über eine Brücke und einen<br />

Tunnel, der den Butzenbüelring unterquert. Die Ausfahrt<br />

des Parkings mündet im Nordwesten in den Butzenbüelring.<br />

Die Einfahrt für die VIP-Zufahrt und Vorfahrten erfolgt<br />

im Norden, die Ausfahrt ganz im Osten. Die Vorfahrt führt<br />

entlang des Rings vor dem Gebäude. Ein Parkgeschoss ist<br />

im 2. Untergeschoss vorgesehen mit Option auf drei weitere<br />

Tiefgaragengeschosse. Abgesehen davon, dass die<br />

optionalen Tiefgeschosse den Grundwasserspiegel massiv<br />

unterschreiten würden, ergibt sich auch mit diesen ein viel<br />

zu geringes Parkplatzangebot. Im Übrigen ist die Einfahrt<br />

von Norden her weder zulässig noch funktionsfähig.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins<br />

Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. In Kombination mit<br />

massiven Unterschreitungen bei den geforderten vermietbaren<br />

Flächen zeigt das Projekt eine sehr schlechte Wirtschaftlichkeit.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 105


Aussenansicht<br />

Innenansicht


Querschnitt<br />

Längsschnitt<br />

Situationsplan<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss EG Innenansicht<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 107


projekt-n°<br />

08<br />

projektname<br />

FJGRTKL<br />

projektbeschrIeb<br />

Der Baukörper kann im Wesentlichen als viergeschossiges<br />

Sockelbauwerk mit einer aufgeständerten, expressionistisch<br />

gegliederten Gebäudestruktur interpretiert werden. Er zeigt<br />

eine Monumentalität, die der Aufgabenstellung nur bedingt<br />

gerecht zu werden vermag. Zudem entsteht eine willkürlich<br />

zergliederte Baumasse, die kaum in einen differenzierten<br />

Dialog mit den spezifischen Gegebenheiten des Ortes wie<br />

Grünraum und Erschliessungsfläche tritt. Das Projekt als<br />

Ganzes zeigt sich als spannungslose Lösung. Die grosse<br />

Idee dahinter scheint zu fehlen. Ähnlich wenig inspirierend<br />

erweist sich das innere, kaum über mehrere Geschosse verknüpfte<br />

Erschliessungssystem. Das Gebäude zeichnet sich<br />

aber durch gelungene Belichtungssituationen und einfache<br />

Etappierbarkeit aus.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden mehrheitlich<br />

zentral in den vier ersten Geschossen organisiert. Dieser<br />

zentrale Bereich wird im Norden und Osten von achtgeschossigen<br />

Baukörpern flankiert, die mehrheitlich die<br />

Flächen des Moduls «Headquarters & Offices» aufnehmen.<br />

Das Modul «Hotels & Serviced Apartments» liegt in den<br />

oberen vier Geschossen des zentralen Komplexes. Das<br />

5-Sterne-Hotel ist zum Park orientiert, das 3-Sterne-Hotel zur<br />

Strasse. Das dargestellte Konzept ermöglicht es, unterschiedliche<br />

Adresstypen effizient auszubilden. Die Form<br />

des Gebäudes vermittelt jedoch keinen Premiumansatz.<br />

archItektur<br />

FOA, 55 Curtain Road, London EC2A<br />

3PT, United Kingdom (Federführung)<br />

Alejandro Zaera-Polo, Philippe Dufour<br />

Feronce, Tommaso Franzolini, Brigitta<br />

Lenz, Emory Smith, Elliott Hodges,<br />

yukinobu Toyama, John Mclean, Robert<br />

Johnson, Chikako Kitamura<br />

bauIngenIeur<br />

C/Alcala, 54, 1d, 28014 Madrid,<br />

Spanien<br />

Flavio Tejada, Javier de Ia Pena,<br />

Patricio Garcia, Jan-Peter Koppitz, Luis<br />

Molinelli, Raquel Goyanes, Julio Sola,<br />

Adrian Bravo<br />

Das Areal wird über die drei definierten Achsen an den<br />

Flughafen angebunden. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

erfolgt via eine Passerelle. Die Personenverkehrsströme für<br />

den Atriumbereich und die Vertikalerschliessung sind dargestellt.<br />

Die externe Langsamverkehrsverbindung wird entlang<br />

des Hügels geführt. Die Haupteinfahrt für den motorisierten<br />

Individualverkehr erfolgt vom Butzenbüelring im Süden<br />

und Südosten über eine Brücke, die den Butzenbüelring<br />

überquert. Die Ausfahrten des Parkings liegen im Nordwesten<br />

und Süden. Die Vorfahrt erfolgt von Norden und<br />

führt entlang des Rings vor dem Gebäude. Die Anlieferung<br />

erfolgt von Südosten; der Weg führt unterirdisch durch den<br />

Komplex und verlässt das Gebäude wieder im Norden.<br />

Das Projekt hat drei Parkgeschosse, die jedoch zu wenig<br />

Abstellplätze zur Verfügung stellen. Im Weiteren verletzt<br />

das beschriebene Erschliessungskonzept die Vorgaben und<br />

ist nicht funktionsfähig. Die Langsamverkehrsverbindungen<br />

zum Butzenbüel und nach Kloten fehlen gänzlich.<br />

Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins<br />

Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. Die geforderten<br />

Nutzflächen werden klar unterschritten, womit das Projekt<br />

eine schlechte Wirtschaftlichkeit aufweist.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 109


Aussenansicht<br />

Innenansicht<br />

Innenansicht


Situationsplan<br />

Situationsmodell<br />

Querschnitt<br />

Axonometrie Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 111


projekt-n°<br />

09<br />

projektname<br />

Z0252<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Gebäude versucht, mit einem am Butzenbüelring<br />

«durchlaufenden Rückgrat» und sich überlagernden,<br />

dreieckigen Innenhöfen zum Park hin eine «Schnittstelle<br />

zwischen urbanen Welten» entstehen zu lassen. Mit Auskragungen<br />

und Höhensprüngen wird nach einer Differenzierung<br />

des grossen Volumens gesucht. Es gelingt jedoch<br />

nicht, dieses so zu differenzieren, dass die Idee der Vielfalt<br />

der Nutzungen lesbar wird. Die innere Struktur der radialen<br />

Netzstruktur schafft jedoch attraktive Arbeitswelten.<br />

Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty»,<br />

«Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands &<br />

Dialogue» und «Counsel & Services» werden in den drei<br />

unteren Geschossen, von denen zwei als Sockel ausgebildet<br />

sind, organisiert. In den oberen sechs Geschossen<br />

sowie teilweise im 3. Geschoss befinden sich die Module<br />

«Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices».<br />

Das 5-Sterne-Hotel liegt an der nördlichen Ecke des<br />

Areals, das 3-Sterne-Hotel im östlichen Teil. Die Anordnung<br />

der Module funktioniert gut. Es findet eine gezielte, feine<br />

Ausbildung verschiedener Lagequalitäten und Adressen<br />

statt. Die mit dem Projekt verfolgte Hofstrategie erscheint<br />

interessant. Mit den geringen Gebäudetiefen läuft man<br />

aber Gefahr, eine Flächenproblematik zu schaffen.<br />

Das Areal wird über zwei Achsen an den Flughafen angebunden.<br />

Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung erfolgt mit einer<br />

ARCHITEKTUR<br />

UNStudio, Postbus 75381, 1070 AJ<br />

Amsterdam, Niederlande (Federführung)<br />

Ben van Barkel, Astrid Piber mit Nuno<br />

Almeida, Rene Wysk, Mirko Bergmann,<br />

Jörg Lonkwitz, Claudio Meletta, Sander<br />

Versluis, Tade Godbersen, Maud van<br />

Hees, Nanang Santoso, Kristina Madsen,<br />

Leon Bloemendaal<br />

BAUINGENIEUR<br />

Arup bv., Postbus 57145, 1040 CA<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Christian Dercks, Teun van den Ories,<br />

Mitsuhiro Kanada, Rudi Scheuermann,<br />

Martin Unger, Christa de Vaan,<br />

Jaap Wiedenhoff<br />

PROGRAMMIERUNG<br />

DCU - Design Convergence Urbanism,<br />

Palacio de Miraflores, Carrera de san<br />

Jeronimo,15 2nd floor, Madrid, Spanien<br />

INFRASTRUKTUR<br />

Mobility in Chain, Via Ercole Ferrario 4,<br />

20144 Milano, Italien<br />

Monorail. Auf eine Nutzung der bestehenden Unterführung<br />

wird verzichtet. Vom Bushof ist der Haupteingang zu Fuss<br />

erreichbar. Die Personenverkehrsströme werden aufgezeigt.<br />

Die externe Langsamverkehrsverbindung inklusive Veloweg<br />

wird entlang des Hügels geführt. Für den motorisierten<br />

Individualverkehr erfolgt die Einfahrt in das Areal für<br />

Parking und Vorfahrt ausschliesslich über eine zweispurige<br />

Brücke. Die Hauptausfahrt des Parkings liegt im Norden,<br />

eine Nebenausfahrt im Süden. Die Vorfahrten sind im<br />

Aussenbereich entlang des Gebäudes angeordnet. Die<br />

Anlieferung erfolgt über die Plaza. Die Parkfelder sind auf<br />

zwei unterirdischen Parkebenen angeordnet. Die Erschliessung<br />

ist im Grundsatz gut gelöst. Das Parking hingegen<br />

scheint ineffizient und ein wenig knapp bemessen zu sein.<br />

Aufgrund seiner im Vergleich überdurchschnittlichen<br />

Nutzfläche erreicht das Projekt trotz hoher Erstellungskosten<br />

infolge der grossen Fassadenabwicklung eine ordentliche<br />

Wirtschaftlichkeit.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 113


Aussenansicht<br />

Innenansicht


Seitenansichten West/Ost<br />

Situationsplan<br />

Situationsmodell<br />

Grundriss EG Grundriss OG<br />

Grundriss OG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 115


projekt-n°<br />

13<br />

projektname<br />

ELIZABETH<br />

projektbeschrIeb<br />

Das Projekt bildet eine sehr schöne, ästhetisch-skulpturale<br />

Form. Die Fassade/Signatur des Baus reiht sich jedoch<br />

nahe an einem für Apartmentgebäude typischen Stil ein,<br />

das heisst, es entsteht ein einheitliches Gebäude für eine<br />

Art von Nutzung, aber nicht für die gefragte, diversifizierte<br />

Programmierung. Die Notwendigkeit zur Flexibilität hinsichtlich<br />

Nutzung, Identität und Etappierung ist mit diesem<br />

Gebäudekonzept nicht zu vereinen.<br />

Das Gebäude weist im Innern eine zu starke Rechts-Links-<br />

Orientierung auf. Zudem erscheinen die Höfe wenig ausgestaltet<br />

und unklar definiert. Die geforderte Etappierbarkeit<br />

dürfte sich in der Umsetzung als schwierig erweisen.<br />

Die Module «Education & Knowledge», «Culture & Event»,<br />

«Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» sind in<br />

zwei Geschossen über die gesamte Arealfläche organisiert.<br />

In den oberen neun Geschossen befinden sich die<br />

Module «Health & Beauty», «Hotels & Serviced Apartments»<br />

und «Headquarters & Offices». Die Hotels liegen<br />

in den obersten vier Geschossen beidseits des Hofes,<br />

das 5-Sterne-Hotel an der östlichen Ecke des Areals, das<br />

3-Sterne-Hotel zentral im Gebäudekomplex. Die vom<br />

Gebäude ausgestrahlte Eleganz ermöglicht die Schaffung<br />

einer Adresse für den Gesamtkomplex. Die wenig ausformulierte<br />

Architektur führt zu offenen Fragen hinsichtlich des<br />

Premiumgedankens.<br />

ARCHITEKTUR<br />

SANAA Ltd., 1-5-27, Tatsumi, Koto-ku,<br />

135-0053 Tokyo, Japan (Federführung)<br />

Kazuyo Sejima and Ryue Nishizawa<br />

(principat in charge), Sam Chermayeff,<br />

Johanna Meyer-Grohbrügge, Soma<br />

yokoi, Hoey yip, Elizabeth Anna Lee<br />

Proplaning AG, Usteristrasse 14,<br />

Postfach, 8001 Zürich, Schweiz<br />

BAUINGENIEUR<br />

SAPS Co.,Ltd., 2-11-202 Motoyoyogi-cho,<br />

Shibuya-ku, 151-0062, Tokyo, Japan<br />

Mutsuro Sasaki, Hideaki Hamada,<br />

Hirotoshi Komatsu<br />

ENERGIE<br />

ARUP London, 13 Fitzroy Street,<br />

London WH 4BQ, Vereinigtes Königreich<br />

Das Areal wird über den Bushof und die bestehende Unterführung<br />

an den Flughafen angebunden. Auf eine Punktzu-Punkt-Verbindung<br />

wird verzichtet. Infolge mangelnder<br />

Angaben können keine Aussagen zur internen und externen<br />

Anbindung des Langsamverkehrs gemacht werden. Die<br />

Hauptzufahrt für den motorisierten Individualverkehr erfolgt<br />

über eine lange Brücke in der östlichen Ecke des Komplexes<br />

und erschliesst die Parkgeschosse. Die Ausfahrt liegt im<br />

Norden. Für Notfalldienste, Taxis und Busse besteht eine<br />

Nebenzufahrt direkt vom Butzenbüelring her. Die Vorfahrten<br />

liegen parkseitig entlang der Aussenseite des Gebäudes.<br />

Die Anlieferung erfolgt über die Plaza. Die Parkplätze<br />

liegen auf zwei unterirdischen Parkdecks, die über Rampen<br />

miteinander verbunden sind. Zu Erschliessung und Parking<br />

werden nur wenige Angaben gemacht. Kritik weckt die<br />

Planung mit nur einer Ausfahrt. Die Ver- und Entsorgungssituation<br />

wurde nicht bearbeitet.<br />

Das Verhältnis von Nutzfläche zu Erstellungskosten verhilft<br />

dem Projekt zu einer soliden Wirtschaftlichkeit.<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 117


Aussenansicht<br />

Innenansicht<br />

Innenansicht


Seitenansicht West<br />

Situationsplan<br />

Situationsmodell<br />

Querschnitte Grundriss EG<br />

JURyBERICHT «THE CIRCLE» – PROJEKTE STUFE 02 – SEITE 119


Unique (Flughafen Zürich AG)<br />

Corporate Development<br />

«<strong>The</strong> Circle»<br />

Postfach, 8058 Zürich-Flughafen<br />

Telefon +41 (0)43 816 22 11<br />

Fax +41 (0)43 816 47 80<br />

www.thecircle.ch<br />

www.unique.ch<br />

© Unique (Flughafen Zürich AG) 2010

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