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WILMAR KOENIG<br />

Gotteshäuser


WILMAR KOENIG<br />

Gotteshäuser<br />

Fotografien seit 1990<br />

PHOTO EDITIONBERLIN<br />

Ystaderstr. 14a<br />

D- 10437 Berlin<br />

www.<strong>photo</strong>-<strong>edition</strong>-<strong>berlin</strong>.com<br />

mit freundlicher Unterstützung durch<br />

Fotografisk Center, Kopenhagen, Dänemark


Alle Fotografien aus dem<br />

Zyklus "Gotteshäuser"<br />

120 x 150 cm<br />

Auflage: 1 + 2 AP<br />

C- Print signiert<br />

50 x 60 cm<br />

Auflage: 12 + 3 AP<br />

C- Print signiert


Gotteshäuser<br />

Koenigs fotografische Biographie ist weit gefächert. Er war Mitbegründer der heute legendären<br />

„Werkstatt für Fotografie“ in Berlin Kreuzberg, die zwischen 1975 und 1985 zu recht als ein<br />

zentraler Ort der zeitgenössischen Fotografie galt. Schon in den 1970er Jahren zählte er zu den<br />

Pionieren der künstlerischen Farbfotografie in Deutschland und hat über Jahre immer wieder<br />

gemeinsame Reisen mit dem amerikanischen Fotografen William Eggleston unternommen, auf<br />

denen Bilder gegenseitiger Anregung entstanden.<br />

Neben Porträts und der sozialen Dokumentation von Wohn- und Lebensräumen hat Koenig immer<br />

wieder Kirchenbauten fotografiert. Das begann mit Zeugnissen der nord-ostdeutschen<br />

Backsteingotik, die er als Metaphern einer spezifischen Lebensweise verstand und weitete sich<br />

alsbald auf süddeutsche Barockbauten aus, an denen Wilmar Koenig seine eigene Dramaturgie des<br />

Lichtes entwickelte. Die Auswahl der Fotografien zeigt vor allem Interieurs von Moscheen im Iran,<br />

christlichen Kirchen in Georgien, Synagogen und Kirchen in Mitteleuropa.<br />

Wilmar Koenig hat Architektur studiert, ehe er sich der Fotografie zuwandte. Aber er ist kein<br />

„Architekturfotograf“ im landläufigen Sinne. Seine Bilder dokumentieren nicht nur die physische<br />

Substanz der Bauten, sie zeugen darüber hinaus von einem inneren, tiefen Verständnis für die<br />

eigene räumliche wie die metaphysische Qualität sakraler Bauwerke. Insbesondere ist Koenig an<br />

den Wirkungen des Lichtes interessiert. In zum Teil langen Belichtungszeiten wird die<br />

synästhetische Wirkung von Farbe, Binnenform der Details und der Totale des Raums gleichsam<br />

spektral aufgelöst. Die Heiligkeit der Räume erweist sich als eine großartige Inszenierungsleistung<br />

der zumeist namenlosen Architekten. Frei von mystischen, gar esoterischen Überhöhungen oder<br />

Umdeutungen zeigen Koenigs Bilder der islamischen und christlichen Gotteshäuser die Essenz<br />

einer Architektur, die Spiritualität und Funktion zu vereinen wusste, und die einen letzten<br />

Widerschein in den architektonischen Inkunabeln der klassischen Moderne fand, ehe sie im Primat<br />

von Ideologie und/oder Ökonomie unterging.<br />

Wilmar Koenigs teils großformatige Fotografien sind dabei alles andere als nostalgische<br />

Reminiszenzen unwiederholbarer ästhetischer Raffinesse, sie haben einen unabweisbar<br />

gegenwärtigen Aspekt. In einer Zeit, in der Religionen wieder als politische Kampfstrategien<br />

missbraucht werden, verweisen sie auf die Größe der Demut, des Innehaltens. Man kann auch<br />

sagen: auf die Möglichkeit des Friedens.<br />

Matthias Flügge

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