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Das Berliner Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum - NUSZ

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<strong>Das</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Nachbarschafts</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Selbsthilfezentrum</strong><br />

Miriam Rausch/Renate Wlkening/Sigrid Zwicker<br />

Menschen mit Behinderung möchten am alltäglichen Leben in ihrem Umfeld, ihrer Nachbarschaft<br />

teilnehmen. Sie möchten an Kursen <strong>und</strong> Veranstaltungen teilnehmen, sie möchten andere Menschen<br />

in ihrem Stadtteil kennenlernen. <strong>Das</strong> Beriiner Nachbarschafu- <strong>und</strong> <strong>Selbsthilfezentrum</strong> (<strong>NUSZ</strong>) in der<br />

ufafabrik hat im Rahmen des Inklusionsprojektes ,,Tempelhof Inklusiv" ediche seiner Angebote für<br />

Menschen mit Behinderung geöffnet. Die Autorinnen berichten von ihren Erfahrungen.<br />

ie lokale Teilhabe von Menschen mit Eehinde- Aöeit. Die meisten Projekte für Menschen mit Behinrung<br />

ist innerhalb der Stadt Berlin unterschiedderung werden ausschließlich von Vertretern der Belich<br />

organisiert. Sowohl die bezirkliche Lage als hindertenhilfe organisiert. Trager <strong>und</strong> Firmen aus an-<br />

auch die eigene Struktur der Bezirke spielen hierbei eine deren Bereichen entwickeln selten Projekte. Um auch<br />

große Rolle. lm Bezirk Tempelhof Schöneberg findet re- Wirtschafuunternehmen zu aktivieren, wurde 2012 ein<br />

gelmäßig der R<strong>und</strong>e fisch ,,lnklusion jetzt" statt, der Inklusionsoreis an Unternehmen verliehen, die Vorbild-<br />

auf eine Beteiligung von Menschen mit Behinderungwirkung<br />

bei der Beschäftigung von Menschen mit Be-<br />

ausgerichtet ist. Innerhalb des R<strong>und</strong>en Tisches gibt es hinderung haben. Ein Leitgedanke des <strong>Nachbarschafts</strong>-<br />

weitere Thementische wie Freizeit, Wohnen, Schule, zentrums in der ufafabrik ist es, Akzeptanz <strong>und</strong> Toleranz<br />

!


lm Rahmen des nkluioniproj€kis<br />

,,Tempe hol nklLiiv" hatdas <strong>NUSZ</strong><br />

Berlin veßchiedene seiner Kußange-<br />

bote für Menichen mit Beh nderung<br />

geöjtnet. Mit guter Resonanz. Einige<br />

Kurse werden über das Proiektende<br />

hinaus regu är weitergetührt.<br />

T LEICHTE SPRACHE<br />

Menschen rnit Behinderung möchten am Leben in ihrem Stadt-Teii tei'<br />

neh men. Sie möchten andele Menschen rn ih rem Stadt-Teil ken nenlernen.<br />

Auch Menschen ohne Behinderung. Sie wollen zum Beispielgemeinsam<br />

mit anderen Menschen Sport machen. Oderan Ku6en teilnehmen. Oder<br />

Veranstaltungen besuchen. In Berin tibt es ein Zentrum, in dem sich d e<br />

Menschen aus dern StadfTe I hetfen können. Jeder, der möchte. Dieser<br />

Treffpunkt heißt: Nachbaßchafts-Zentrum. In diesem <strong>Nachbarschafts</strong>'<br />

Zentr!m beteiligen sich Menschen mit unteßchiedlchen Beh nderungen<br />

an den Anteboten. Sie machen dort mit anderen Nachbarn zum Bespiel<br />

einen Yoga-Kufs. Die lv,lenschen mit Behinderung finden d e Angebote<br />

gut. Miram Rausch arbeitet in dem Nachbaßchafts-Zenhum. l\,4 riam<br />

Rausch hat diesen Text teschrieben<br />

I<br />

für unteßchiedliche Lebensweisen zu praktizleren sowie die vielfältigen Angebote des <strong>NUSZ</strong> <strong>und</strong> der ufafabik<br />

Menschen dabei zu unterstützen. ihr Leben selbststän- e.V als auch die Projektidee vorzustellen. Zusätzlich be'<br />

dig <strong>und</strong> eigenverantwortlich zu gestalten. Nachbar suchten d e Projektkoordinatoren vier betreute Wohn'<br />

schaftszentren sind offen für alle Menschen. Darüber gruppen der Lebenshilfe e.V im direkt€n Wohnumfeld<br />

hinaus streben wir an. strukturclle Bedingungen zu der ufafabik. Drei Kurse wurden exemplarisch aus-<br />

schaffen, die eine Teilhabe aller ermöglicht. Seit Begewählt: Aikido, K<strong>und</strong>alini Yoga <strong>und</strong> Free Dance. Wir<br />

stehen der ufafabrik beteiligen sich Menschen mit un- erstelten elnen Einladungsflyer <strong>und</strong> verteilten ihn in<br />

teßchiedlichen Eehinderungen an unsercn Angeboten umliegenden Einichtungen der Behindertenhilfe. Er in'<br />

<strong>und</strong> in unseren Einrichtungen. Ein Beispiel dafür ist da5 formierte in gut lesbarer <strong>und</strong> leicht verständlicher Spra-<br />

internationale Projekt ,,Bewegte Begegnung - Mouche (LL) über die Inhalte der Kuße (2). Unser Anliegen<br />

vement d'approche", ein interkultureller Musik- !nd<br />

Kunstaustausch deutscher <strong>und</strong> französischer Jugendli<br />

cher mit <strong>und</strong> ohne geistiger Eehinderung. <strong>Das</strong> Projekt<br />

wurde anlässlich des 20 Jahrestages des Mauerfalls<br />

durchgeführt <strong>und</strong> findet seitdem jährlich statt.<br />

Bestehende Angebot zugänglich mach€n<br />

Auf sasis der Empfehlungen der ,,K<strong>und</strong>enstudie" von<br />

Prof. Dr. Monika Seifert entstand im <strong>Berliner</strong> Bezi*<br />

.,Tempelhof'schöneberg" ein Protekt zur Öffnung<br />

der Angebote von Stadtteilzentren für Menschen mit<br />

Iernschwierigkeiten: das Projekt,,Tempelhof Inklusiv".<br />

Kooperationspartner sind der Paitätische Wohlfahrtsverband<br />

Be in. das Bezi*samt Tempelhof schöneberg<br />

<strong>und</strong> das Nachbaßchafts'<strong>und</strong> Selbsthiffezenhum in der<br />

ufafabrik e.V (<strong>NUSZ</strong>). Di€ zuständige Sozialstadträtin,<br />

Frau Dr. Sibyll Klotz, <strong>und</strong> die Behindertenbeauftragte<br />

des Bezirks. Frau Franziska Schneider, haben das Vor<br />

haben aktiv unteGtützt (1). Zu Beginn des Projektes erfolgte<br />

eine Bedarfsanalyse. Es wurden Trägerder Behin'<br />

dertenhilfe, betreute Wohngruppen <strong>und</strong> weitere soziale<br />

Einrichtungen zu einem Treffen eingeladen, um sowohl


o<br />

z<br />

o<br />

1,,,,,<br />

de5 Na.hbars.hafts<br />

dig, üirid Raosch<br />

22,<br />

Tel. 030 75 50 31<br />

25<br />

Kuße isi w€iterhin schwierigZusätzlche<br />

Fördermttel<br />

sind wicht I.<br />

Interesse an inkluiiven Anteboten<br />

lm Rahmen des Prolektes wurde nach weteren Voßchlä<br />

gen berüglich ink usiver Kuße gefra8l. Dazu wurden<br />

folgende Wünsche geäußert: Laufgruppe am Kana (2. B.<br />

samstags), Standardtanz, Computerkuß, Fahrradtour,<br />

Party einmal m Monat (z B. Fretagabend), Erettspielabend,<br />

Kreat ve Kurse (Malen/Basteltechn ken; Musk;<br />

Trommelku6), Hobby-Angebote (2.8. Garten; Kochen;<br />

Nähen), Streetdance l]nd Karate (,,lch würde m ch dann<br />

gern richtg anziehen, also mit einem Anzug") (5).<br />

Auch nach Ende des Projektes nehmen Menschen m t<br />

istesauch, mitdiesem Proje kt d e gelebte Inklusion !rd Beh nderung an unseren Kursen tei <strong>und</strong> neu€ lnte<br />

die Möglchkeiten der weteren Entwicklung Ins öttent' ressenten kommer hnzu lm Rahmen des Protektes<br />

liche Eewusstsein 2u rücken <strong>und</strong> bekanntzumachen Es sprachen sch die Teilnehmer mrt Eehinderurg für d e<br />

werder ke ne neuen Angebote für Menschen mit Be' Weiterführung der inklusiven Angebote aus <strong>und</strong> be<br />

h nderung geschaffen, sondern bestehende Angebote tonten, dass sie sich innerhalb der Cruppe wohlfühlten<br />

für ale Menschen zugängl ch <strong>und</strong> offen Sestaltet. <strong>und</strong> gerne zu den Kußen gegangen s nd. Diepoiit'ivel]<br />

Rückmeldungen beziehen sich mehrhet ich aut die Per<br />

sönlchkeit <strong>und</strong> das Vorgehen der KuGleiter n, aul den<br />

Enge zucarnnenaöeit türi Gelingen<br />

Kursinhalt <strong>und</strong> die Crupp€natmosphäre (4):<br />

ertorderli(h<br />

,,Die andern haben oft gestöhnt <strong>und</strong> geneckert,Nicht<br />

Die enge Zusammenarbeit m t Wohngruppenbeireuern. s.hon 6ed dG B1-\he l|bunB de tun ,chon ndt 8?<br />

Eltern <strong>und</strong>/oder Einzelfa lhelfern von Menschen mit Be macht haben.' <strong>Das</strong> hat nich abet gew<strong>und</strong>eft. lch tand<br />

hinderung isi ein wichtiger Aspekt, um die Teilrahrne an es gut, dass wi die Ubungen wiederhalt haben, die<br />

den Angeboter schern zu können Der überwiegendekann<br />

nan gat nichtgleich im Kopf haben. Abet die an-<br />

Telvon Menschen mit Lern schwierigke ten, die unseredeten<br />

waten ta schon langer da <strong>und</strong> haben schan nal<br />

Kuße besuchen wollen, kann uns nicht selbstständig er den Kuß besucht. (4)<br />

reichen. Es bedarfgenauerAbsprachen m tden ieweiligen<br />

Bezugspe6onen. Abhol <strong>und</strong> Brlngedienste müs5en or ,,Wenn alle zusammen mitmachen, dann mach ich<br />

gan siert werden. Die geiastung <strong>und</strong> Motlvation der e n' au(h ntl Dann md,h-n rtt dtlp lu.ammen einen<br />

zelnen Betreuer spielt ebentals eine wchtiSe Rolle. Oft Spoftkanpf ZweiFrauen <strong>und</strong> ein Mann haben dassehl<br />

sind diese durch lhr täg iches Arbeitspensum bereits so gut gemacht, et ßt rcXtein guter Fre<strong>und</strong>."(4)<br />

stark ausgelastet, dass zusätzllche Verpfl chtungen nicht<br />

mehr wahrgenommen werden können. Eesuche unserer<br />

Mitarbeterinnen in den jeweiligen Wohngruppen bieten<br />

hierdie Möglichkeit, das Angebot votz ustelen <strong>und</strong> einen<br />

pcr,onlicl-en konta.t l'e.zJ+ellen. A'lge.iLhts dp ge'rngen<br />

Entlohnung der Arbeit in den Werkstätten ist tür die<br />

nreisten Menschen mit Lernschwierigkeiten eine Ermäßi-<br />

De stod e von Prol Dr Monika Seifed st r! nndei unter<br />

http://www. n ue de/filead min/redakiDn/ Date en/P! blikatigung<br />

der Kursgebühr Vorausseizung tür die Te Inahme<br />

onen/Tempe hof iklusiv 0 8MB.pdf<br />

(3). lm Laufe des Projektes hat sich eine zentrale Anlaufstelle<br />

<strong>und</strong> Koord naton für alle Inklusionsangebote r 5e ren. Monrlä I'oviurpPojp.tTFmperofrrl rsiv.<br />

im <strong>NUSZ</strong> bewährt Interessierte erhalten direkte Inior- Ergebnisse der Begletfoßchung zum Inklus onsprclekt des<br />

mationen zu allen Angeboten des Projekies <strong>und</strong> können Nachbalschafh !nd <strong>Selbsthilfezentrum</strong>s in def ufafabik,<br />

Mai2012 5 9<br />

sich auch sofort anmellen. Die Koordinatorin intormiert<br />

2 ebd,S 9<br />

Lndtnffi dllFAb.prdchemrtde1 \LßletLnger. wdspirp 3 ebd., S 9<br />

schnelle Eearbeitung <strong>und</strong> auch individuelle gehandlung<br />

tür a le Teilnehmer gewährlestet. Die Finanzerung der 5.ehd,5.26

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