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Ausgabe Dezember 2012 - Der Vorstädter

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6<br />

Historie<br />

Jugendstil in der Erweiterten Bahnhofsvorstadt<br />

Gesamtheit von innerer und äußerer Gestaltung<br />

Vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhun- diesem Grund sind in Freiberg besonders in<br />

dert begann in Deutschland eine Entwick- der Erweiterten Bahnhofsvorstadt Gebäude<br />

lung, die in der Kunst, Kultur und Architektur im Jugendstil errichtet worden, so 1900 am<br />

einen Aufbruch und den Übergang zwi- Forstweg 17 und an der Berthelsdorfer<br />

schen Historismus und Moderne darstellt. Straße 10. 1905 wurde der Innenausbau<br />

<strong>Der</strong> hier vorgestellte Jugendstil ist eigent- der Villa Schillerstraße 5 (jetzt AWO-Kinderlich<br />

kein Baustil im herkömmlichen Sinne, garten) im Jugendstil umgestaltet.<br />

sondern eher ein Dekorationsstil und<br />

gekennzeichnet durch ornamentale und<br />

wellenartige Linienzüge, Formen und<br />

Jugendstil in der Erweiterten<br />

Bahnhofsvorstadt<br />

Dekorationen wie stilisierte Pflanzen, Eine typische Bebauung befindet sich in der<br />

Masken und Tiermotive. Ein Merkmal ist die Körnerstraße. Das gesamte Gebiet der<br />

Gesamtheit von äußerer und Innenraum- heutigen Körnerstraße, Turnerstraße und<br />

gestaltung. So bilden Möbel, Leuchten, Dörnerzaunstraße bekam eine große<br />

Türklinken, Treppengeländer, Aufschriften Bedeutung durch den Bau der Schulen.<br />

und die farbliche Gestaltung ein dekorati- Während die genannten Gebäude bis etwa<br />

ves Gesamtbild eines Gebäudes. (Foto Ende des 19. Jahrhunderts noch im Stil des<br />

Körnerstraße 19) Historismus errichtet wurden, begannen<br />

um die Jahrhundertwende Elemente des<br />

Jugendstils Einzug zu halten. Mit repräsentativen<br />

Wohn- und Geschäftshäusern und<br />

den erwähnten Schulen begann hier eine<br />

planmäßige Bebauung. Es entstanden repräsentative<br />

Gebäude wie in der Körnerstraße<br />

15-21, die dem Jugendstil zugeordnet<br />

werden bzw. Elemente davon aufweisen.<br />

Hier ist besonders das 1903 entstandene<br />

viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus<br />

Körnerstraße 17 hervorzuheben.<br />

Auffällig sind hier die Giebelgestaltung<br />

und die Sonnenuhr an der Fassade. Die<br />

Von den Stadtgebieten Freibergs profitierte Freiberger Vorschussbank ließ die Gebäudie<br />

heutige Bahnhofsvorstadt von der ab de Körnerstraße 15 und 19 als Wohn- bzw.<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts beginnenden Bankhaus errichten.<br />

Industrialisierung. Die Anbindung an das Aus architektonischer und städtebaulicher<br />

Eisenbahnnetz gab diesem Stadtteil eine Sicht ist das Eckgebäude Körnerstraße<br />

völlig neue Bedeutung. Es wurden neue 21/Roter Weg ein gestalterischer Höhe-<br />

Straßen benötigt, die alten Wege waren punkt. Es wurde 1903/04 als Konditorei und<br />

nicht mehr in der Lage, die Transporte vom Stadtcafé mit phantasievollen Ornamenten<br />

und zum Bahnhof bzw. zu den neu entstan- errichtet (Foto rechts oben, 1927). Das<br />

denen und weiter entstehenden Betrieben lange Zeit leer stehende Gebäude wird<br />

zu gewährleisten. Da ein alter Stadtteil, die inzwischen saniert und soll seine typische<br />

ehemalige Neue Sorge, eine neue Bedeu- Gestaltung behalten. Die Körnerstraße wird<br />

tung erhielt, wurde auch die Bebauung die- in einer der nächsten <strong>Vorstädter</strong>-<strong>Ausgabe</strong>n<br />

ser Straßen vorangetrieben. Vor allem aus vorgestellt.

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