Ausgabe Februar 2013 - Der Vorstädter
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Gesunde Ecke<br />
<strong>Der</strong> Tee<br />
Teil 1: Schwarzer Tee<br />
Nachdem ich im letzten Monat über den • Darjeeling, ein zarter Tee aus den<br />
Kaffee geschrieben und versucht habe, Höhen des Himalaja, gilt als der<br />
Ihnen diesen schmackhaft zu machen, geht Champagner unter den Tees.<br />
es im <strong>Februar</strong> und März um den Tee, von • Aus dem ostindischen Assam stammt<br />
dem es hunderte, wenn nicht gar tausende der Assam-Tee mit sehr kräftigem Aroma.<br />
Sorten gibt. Alle hier vorzustellen und ihre • Ceylon-Tee zeichnet ein herbkräftiger<br />
vielfältigen Zubereitungsvarianten vorzu- Geschmack aus.<br />
stellen, würde den Platz sprengen. Ein<br />
Büchlein würde daraus werden. Wenn man<br />
von Tee spricht oder schreibt, denkt man<br />
meist an schwarzen Tee. Diesen möchte<br />
ich Ihnen heute etwas näher bringen.<br />
Die Teepflanze ist ein immergrüner Strauch/<br />
Busch der Familie Camellia sinensis, auch<br />
Chinasaatpflanze genannt, stammt ursprünglich<br />
aus dem Südchinesischen Hoch- Eine Tasse schwarzer Tee wirkt oft sehr<br />
land, etwa aus dem Länderdreieck Burma, belebend, obwohl er keine Energie enthält.<br />
Bangladesch und Assam. Die Pflanze kann Selbst mit Milch und Zucker liefert eine<br />
ungefähr acht Meter hoch und bis zu 120 Tasse Tee nur ca. 40 kcal. Es sind die<br />
Jahre alt werden. Ihre Blätter sind glatt, anregenden Substanzen, wie das Tein (bitte<br />
glänzend und oval. Je kleiner diese Blätter Te-in aussprechen) das, ähnlich dem<br />
sind, desto höher wird der Preis. Koffein, den Herzschlag beschleunigt, wach<br />
Als Getränk wurde der schwarze Tee vor macht und die Atmung erleichtert. Weiterhin<br />
mehr als 5000 Jahren vom chinesischen enthält schwarzer Tee Quercetin, ein soge-<br />
Kaiser Shen Nung entdeckt. Nach Europa nanntes Bioflavonoid, das als starkes Antikam<br />
der Tee im 16. Jahrhundert. Anfang oxidans das Risiko von Herzerkrankungen<br />
des 19. Jahrhunderts führte Anna, die 7. und sogar Krebs erheblich senken kann<br />
Herzogin von Bedford, den „Nachmittags- sowie verschiedene Spurenelemente, unter<br />
tee“ ein. Die Aromatisierung des Tees mit anderem Fluor (hemmt Karies) und Man-<br />
Zitrone war einst ein russischer Brauch, der gan (Skelettbau).<br />
von der ältesten Tochter Königin Victorias Schwarzer Tee enthält Gerbstoffe. Das sind<br />
eingeführt wurde. <strong>Der</strong> New Yorker Kauf- die Stoffe, die den typischen Geschmack<br />
mann T. Sullivan erfand, ohne es zu be- bringen, jedoch unter Umständen den Eisenzwecken,<br />
den Teebeutel, als er Teeproben stoffwechsel im Körper stören können. Dies<br />
in Seidensäckchen verschickte. Auch Aber- ist ein Grund, weshalb Kleinkinder keinen<br />
glaube rankt sich um den Tee: So sollen auf schwarzen Tee bekommen sollen. Auch<br />
die Türschwelle gestreute Teeblätter Geis- Menschen, die unter Magenschleimhautreiter<br />
und Armut fern halten. zungen oder gar Magengeschwüren leiden,<br />
Heute produzieren China und Indien knapp wird geraten, keinen schwarzen Tee zu sich<br />
die Hälfte der gesamten Weltproduktion, die zu nehmen, da er, wie Kaffee, die Produktion<br />
ca. 4,5 Millionen Tonnen beträgt. Die wich- der Magensäure anregt.<br />
tigsten Sorten sind Grüner Tee, Pu-Erh- Nächsten Monat wird es um Grünen Tee<br />
Cha, Gelber Tee, Weißer Tee und Oolong. und über Trink-Zeremonien gehen.<br />
Die wichtigsten, berühmtesten, bekanntes- Bleiben Sie schön gesund.<br />
ten Sorten nach den Anbaugebieten sind: Ihr Heilpraktiker Dieter Schneider