07/09 - Evangelische Kirchen in Erfurt

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THEMA: GEBEN FÜR KIRCHE 8 tizipative Mitentscheidung“. Ehrenamtliche bereichern, korrigieren und ergänzen die Arbeit der Beruflichen. Sie helfen, Profiwissen vor Erstarrung und Kälte zu schützen und eine Verbindung herzustellen zwischen Fachlichkeit und Menschlichkeit, Spezialwissen und Alltagserfahrung. Die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen hat einmal behauptet, 85 % der kirchlichen Arbeit würden von Ehrenamtlichen erbracht. Das Bundesministerium für Familie, Frauen und Jugend berichtete im Jahr 2000, dass 5 % der Bürger ehrenamtlich im kirchlich-religiösen Bereich tätig seien. Auf 25.000 Pastorinnen und Pastoren in der Evangelischen Kirche in Deutschland kommen rund 900.000 Ehrenamtliche. Zum Beispiel stehen in der Hannoverschen Landeskirche 104.000 ehrenamtli- Sonntags-Kollekte für Arbeitslose (pm) Seit elf Jahren gibt es den Arbeitslosen-Fonds „einspluseins“ als gemeinsame Initiative der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und des Diakonischen Werkes. Am 24. Februar 2008 wurde die Kollekte in den Gottesdiensten der Kirchgemeinden der Landeskirche für die Initiative mit dem Motto „Arbeitslosen Mut machen“ gesammelt. 255.000 Euro wurden seit 1997 an Arbeitslosenprojekte ausgezahlt, davon stammen 127.500 Euro aus dem Haushalt der Landeskirche, die jeden gespendeten Euro verdoppelt hat. „Wir knüpfen an die biblische Tradition an, nach der Solidarität die konsequente Antwort der Menschen auf die Liebe Gottes ist“, sagt der Finanzdezernent der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland che MitarbeiterInnen 2100 PfarrerInnen und 800 DiakonInnen gegenüber. In einer vorsichtigen Schätzung kann man sagen, dass die Zahl der von Freiwilligen geleisteten Arbeitsstunden im Bereich dieser Landeskirche vermutlich deutlich höher ist, als die Zahl der Arbeitsstunden der beruflich Mitarbeitenden. Im Klartext heißt das für diese Landeskirche: Das Finanzvolumen, das Ehrenamtliche jährlich erbringen, beläuft sich auf ca. 1/2 Milliarde Euro. Wissen wir diesen Schatz zu würdigen? Wenn wir ständig über Geldmangel in unserer Kirche klagen und resigniert in die finanzielle Zukunft schauen, kann uns dann dieser Schatz nicht Mut machen und neue Hoffnung geben, dass es anderes gibt als Geldwerte, auf dem Kirche aufbauen kann? (EKM), Stefan Große. Die Spenden gehen an kirchliche und diakonische Projekte, die Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Mit den Initiativen werden zum Beispiel Kirchen, Schulen und Kindergärten saniert. „Das hat gleich mehrere positive Effekte“, sagt Ines Nößler, Geschäftsführerin der „Neuen Arbeit Neustadt (Orla)“. Die Beschäftigten haben unter anderem zahlreiche Kirchen in Thüringen restauriert. „Die arbeitslosen Menschen sind sinnstiftend beschäftigt und sehen die Erfolge ihrer Arbeit. Zudem steigen ihre Chancen für Angebote auf dem ersten Arbeitsmarkt. Gleichzeitig sind die Gemeindeglieder dankbar dafür, dass sie ihre Gottesdienste in einer erneuerten Kirche feiern können.“ Die Arbeitslosenprojekte sind auf die Spenden dringend angewiesen, da die Zuschüsse seit Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 stetig sinken.

9 THEMA: GEBEN FÜR KIRCHE Wissenswertes vom Geben Fundraising ist ... ... die systematische Suche nach und Identifikation von Menschen, die Interesse daran haben könnten, ein Projekt einer gemeinnützigen Organisation mit Zeit, ehrenamtlichem Engagement und/oder Spenden zu unterstützen; ... der Beziehungsaufbau zu, die Kommunikation mit und die Betreuung von diesen Menschen, um ihnen zielgerichtet zum optimalen Zeitpunkt über den ihnen angemessenen Kommunikationskanal auf ihre Interessen angepasste Vorschläge für ihr Engagement unterbreiten zu können. Daher braucht Fundraising Zeit, Planung, Systematik, Phantasie und Kreativität, um nachhaltig erfolgreich sein zu können. Der Beauftragte für Fundraising der EKM betreut das operative Fundraising auf Ebene der Landeskirche, wie die Spenden- Aktion zum Elisabethjahr oder das Bußgeldmarketing für Notfallseelsorge, Jugendarbeit u.a. Daneben berät und begleitet er Fundraising-Aktivitäten von Gemeinden, Werken und Einrichtungen. Dazu werden Schulungen durchgeführt, in denen die Teilnehmenden die Grundlagen des Fundraising sowie eine mögliche Systematik für die Erarbeitung einer Fundraising-Konzeption kennen lernen. Spendenaktionen in der Kirchenprovinz Sachsen Spenden sind eine wichtige Hilfe zur Erfüllung der vielfältigen kirchlichen Aufgaben. Anders als bei Kirchensteuer oder Gemeindebeitrag können Spenden nicht nur allgemein für den betreffenden kirchlichen Haushalt sondern auch für einen bestimmten Zweck gegeben werden. Der Spender oder die Spenderin hat also die Möglichkeit, gerade das zu unterstützen, was ihm oder ihr besonders wichtig und unterstützenswert erscheint. Spenden sind gemäß § 10 b EStG als Sonderausgabe vom zu versteuernden Einkommen abzugsfähig. Bei Spenden bis zu einer Höhe von 100 Euro bedarf es keiner gesonderten Zuwendungsbestätigung, sofern es sich bei dem Empfänger um eine zuwendungsberechtigte Körperschaft des öffentlichen Rechts handelt. Dies trifft auf alle Kirchengemeinden unserer Kirchenprovinz zu. Sie können Ihre allgemeine Spende der evangelischen Kirche direkt per Bank- Überweisung zukommen lassen: Kirchenamt der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland Konto-Nr. 155 190 0025 BLZ 350 601 90 Bank für Kirche und Diakonie (BKD) Sie können Ihre Spende natürlich auch Ihrer Kirchengemeinde vor Ort geben. Spenden-Vorschläge Hilfen für Osteuropa Für die protestantischen Minderheitskirchen in Osteuropa ist es sehr kompliziert, wieder „auf die Fuße“ zu kommen. Die teilweise zerstörte Infrastruktur macht ihnen sehr zu schaffen. Trotzdem und gerade deshalb engagieren sie sich für die Menschen in ihren Ländern und versuchen, soziale Projekte zielgerichtet zu entwickeln. Hilfe in sozialer Not Immer wieder geraten Menschen unverschuldet in finanzielle Not. Staat und Gesellschaft tun einiges, um diesen Menschen zu helfen – die Sozialhilfe ist sicher die wichtigste und bekannteste Hilfe. Dennoch ergeben sich akute Notlagen, bei denen die kirchlichen Beratungsstellen den Betroffenen mit zumeist kleinen Beträgen rasch und unbürokratisch weiterhelfen können.

THEMA: GEBEN FÜR KIRCHE 8<br />

tizipative Mitentscheidung“. Ehrenamtliche<br />

bereichern, korrigieren und ergänzen<br />

die Arbeit der Beruflichen. Sie helfen, Profiwissen<br />

vor Erstarrung und Kälte zu schützen<br />

und e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung herzustellen<br />

zwischen Fachlichkeit und Menschlichkeit,<br />

Spezialwissen und Alltagserfahrung.<br />

Die Hamburger Bischöf<strong>in</strong> Maria Jepsen<br />

hat e<strong>in</strong>mal behauptet, 85 % der kirchlichen<br />

Arbeit würden von Ehrenamtlichen<br />

erbracht.<br />

Das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Frauen<br />

und Jugend berichtete im Jahr 2000,<br />

dass 5 % der Bürger ehrenamtlich im<br />

kirchlich-religiösen Bereich tätig seien.<br />

Auf 25.000 Pastor<strong>in</strong>nen und Pastoren <strong>in</strong><br />

der <strong>Evangelische</strong>n Kirche <strong>in</strong> Deutschland<br />

kommen rund 900.000 Ehrenamtliche.<br />

Zum Beispiel stehen <strong>in</strong> der Hannoverschen<br />

Landeskirche 104.000 ehrenamtli-<br />

Sonntags-Kollekte<br />

für Arbeitslose<br />

(pm) Seit elf Jahren gibt es den Arbeitslosen-Fonds<br />

„e<strong>in</strong>spluse<strong>in</strong>s“ als geme<strong>in</strong>same<br />

Initiative der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und des Diakonischen<br />

Werkes. Am 24. Februar 2008 wurde die<br />

Kollekte <strong>in</strong> den Gottesdiensten der Kirchgeme<strong>in</strong>den<br />

der Landeskirche für die Initiative<br />

mit dem Motto „Arbeitslosen Mut<br />

machen“ gesammelt.<br />

255.000 Euro wurden seit 1997 an Arbeitslosenprojekte<br />

ausgezahlt, davon<br />

stammen 127.500 Euro aus dem Haushalt<br />

der Landeskirche, die jeden gespendeten<br />

Euro verdoppelt hat. „Wir knüpfen an die<br />

biblische Tradition an, nach der Solidarität<br />

die konsequente Antwort der Menschen<br />

auf die Liebe Gottes ist“, sagt der<br />

F<strong>in</strong>anzdezernent der Föderation <strong>Evangelische</strong>r<br />

<strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />

che MitarbeiterInnen 2100 PfarrerInnen<br />

und 800 DiakonInnen gegenüber. In e<strong>in</strong>er<br />

vorsichtigen Schätzung kann man sagen,<br />

dass die Zahl der von Freiwilligen<br />

geleisteten Arbeitsstunden im Bereich dieser<br />

Landeskirche vermutlich deutlich höher<br />

ist, als die Zahl der Arbeitsstunden der<br />

beruflich Mitarbeitenden.<br />

Im Klartext heißt das für diese Landeskirche:<br />

Das F<strong>in</strong>anzvolumen, das Ehrenamtliche<br />

jährlich erbr<strong>in</strong>gen, beläuft sich auf<br />

ca. 1/2 Milliarde Euro. Wissen wir diesen<br />

Schatz zu würdigen?<br />

Wenn wir ständig über Geldmangel <strong>in</strong><br />

unserer Kirche klagen und resigniert <strong>in</strong> die<br />

f<strong>in</strong>anzielle Zukunft schauen, kann uns<br />

dann dieser Schatz nicht Mut machen und<br />

neue Hoffnung geben, dass es anderes gibt<br />

als Geldwerte, auf dem Kirche aufbauen<br />

kann?<br />

(EKM), Stefan Große.<br />

Die Spenden gehen an kirchliche und<br />

diakonische Projekte, die Arbeitsplätze<br />

schaffen und erhalten. Mit den Initiativen<br />

werden zum Beispiel <strong>Kirchen</strong>, Schulen<br />

und K<strong>in</strong>dergärten saniert.<br />

„Das hat gleich mehrere positive Effekte“,<br />

sagt Ines Nößler, Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

der „Neuen Arbeit Neustadt (Orla)“.<br />

Die Beschäftigten haben unter anderem<br />

zahlreiche <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen restauriert.<br />

„Die arbeitslosen Menschen s<strong>in</strong>d<br />

s<strong>in</strong>nstiftend beschäftigt und sehen die Erfolge<br />

ihrer Arbeit. Zudem steigen ihre<br />

Chancen für Angebote auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />

Gleichzeitig s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>deglieder<br />

dankbar dafür, dass sie ihre Gottesdienste<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erneuerten Kirche feiern können.“<br />

Die Arbeitslosenprojekte s<strong>in</strong>d auf die<br />

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Zuschüsse seit E<strong>in</strong>führung von Hartz IV<br />

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