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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 99<br />

IT-Kompetenz gilt nach der Expertise als ein Kulturwerkzeug unter anderen<br />

(Beherrschung der Verkehrssprache, Mathematisierungskompetenz, fremdsprachliche<br />

Kompetenz, Selbtregulation des Wissenserwerbs), um der Welt auf verschiedenen<br />

kanonischen Ebenen begegnen zu können. Mit IT-Kompetenz ist dabei sowohl der<br />

„Gebrauch der Computer“ als auch der „Umgang mit Medien“ gemeint, die<br />

Voraussetzungen für die „Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation“ sind (ebd.,<br />

67).<br />

Sofern Medien weniger als technische Apparaturen, sondern eher als „Programme zur<br />

Aneignung von Welt“ (Wolf-Rüdiger <strong>Wagner</strong> 2004, 9) betrachtet werden, zeigt sich in<br />

der historischen Betrachtung, dass Medien einerseits materialisierter Ausdruck einer<br />

bestimmten konzeptionellen Aneignung von Wirklichkeit sind - andererseits aber auch<br />

spezifische Weltsichten verstärken. Insofern kann eine Medienanalyse immer nur<br />

relativen Charakter aufweisen.<br />

2.3.3.2 MEDIEN KOMP ETEN Z<br />

Medienkompetenz stellt eine besondere Form der kommunikativen Kompetenz und<br />

Handlungskompetenz dar (Treumann u. a. 2002, 39:20). Sie umfasst nicht nur den<br />

spezifischen Nutzungsumgang mit der Medientechnologie, sondern vermag den<br />

Zusammenhang von sozio-kultureller und sozio-medialer Entwicklung in den Blick<br />

nehmen. Mit der Konsequenz für das Individuum, sich als Teil der entstehenden neuen<br />

Kommunikationskultur zu begreifen und darin agieren zu können. In dieser<br />

Perspektive erlangen Medien- und IT-Kompetenz den Status einer Basiskompetenz,<br />

die als Werkzeuge der Weltaneignung begriffen werden sollten (Wolf-Rüdiger <strong>Wagner</strong><br />

2004, 9f.).<br />

Der Medienbegriff beinhaltet traditionell drei verschiedene Bezugsebenen: Der<br />

technisch-apparative Aspekt ist vom inhaltlichen zu trennen und hinzu kommt die<br />

dem Medium zugeschriebene Funktion im gesellschaftlichen oder kommunikativen<br />

Kontext. Statt aber eine strikte analytische Trennung der drei Ebenen vorzunehmen,<br />

geht man heute beim Medienbegriff von einem engen Zusammenhang zwischen<br />

Technik, Inhalt und Kommunikation aus (Wolf-Rüdiger <strong>Wagner</strong> 2004, 53f.).<br />

Medienkompetenz als Kulturtechnik zielt also auf die Verbindung von technischer<br />

Nutzungskompetenz und methodischer Anwendungskompetenz - dabei ist Ziel der<br />

Medienkompetenzentwicklung eine Erweiterung der Ausdrucks- und Erlebnisfähigkeit<br />

zu erlangen (ebd., 55). Medienkompetenz ist -vergleichbar zur Habermas'schen<br />

kommunikativen Kompetenz- ein zentrales Sozialisationsziel: Sowohl die Teilhabe am<br />

Arbeitsmarkt als auch die Forderungen nach Lebenslangem Lernen entsprechen einer<br />

Zielsetzung (ebd., 179), die an das Individuum herangetragen wird, nicht primär aus<br />

ihm selbst heraus generiert wird.<br />

Dabei kann man mit der Medienpädagogin Ida Pöttinger (1997) die Medienkompetenz

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