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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 96<br />

Bedingungen, die sich in dieser Argumentation „nicht allein durch Sozialisation in<br />

einer digitalen Medienwelt entwickeln“ (ebd., 6). An personalen Voraussetzungen<br />

bedarf es hier der Kompetenz, seine Ziele wahrnehmen und artikulieren, daraus<br />

Lernziele ableiten oder Lehrziele verstehen und diese Ziele als sinnvoll bewerten zu<br />

können. Zudem bedarf es modifizierter situationaler Voraussetzungen, um z.B. Macht<br />

und Kontrolle über den Lernprozess seitens der Bildungsinstitutionen oder<br />

Unternehmen abzugeben. Unter den gegenwärtigen Bedingungen kämen Forderungen<br />

nach selbstorganisiertem Lernen im und durch das Web 2.0 einem Elitekonzept gleich,<br />

die außer Acht lassen, dass nicht jede/r die dafür erforderlichen personalen<br />

Voraussetzungen mitbringt (ebd., 8).<br />

Die Frage ist also, wie die personalen und situationalen Voraussetzungen entwickelt<br />

werden können, um eine individuelle Gestaltungskompetenz auszubilden und fortan<br />

maximal selbstorganisiert die persönliche (Um-)Welt nach eigenen Vorstellungen mitgestalten<br />

zu können. Eine Möglichkeit wird derzeit unter dem ePortfolio-Ansatz mit<br />

Blick auf selbst-regulatorische Lernansätze diskutiert. 42 Demnach kann<br />

Selbstregulation entlang eines Vierstufen-Planes entwickelt werden (Blackburn und<br />

Hakel 2006, 84ff.):<br />

1. Zielsetzungskompetenz steigern<br />

2. Selbst-Monitoring mit gezielten Feedbacks forcieren<br />

3. Ziele mit strategischer Handlungsorientierung regulieren<br />

4. Ziele in Form eines Selbst-Assessments mit dem Feedback reflektieren .<br />

Dieses, begleitend zum Bildungsprozess entwickelte, ePortfolio kann dann ggf. in ein<br />

ePortfolio für die professionelle Kompetenzdarstellung münden, in der ein komplexes<br />

Kompetenzprofil abgebildet werden kann.<br />

In dieser Argumentationslogik basiert individuelle Handlungskompetenz auf der<br />

subjektiven Mischung an Teilkompetenzen und der darauf aufbauenden Bereitschaft<br />

zur Gestaltung, also der persönlichen Motivation zum Handeln - kombiniert mit den<br />

auf den durch die Teilkompetenzen initiierten Wissensbausteinen und angeeigneten<br />

Fertigkeiten, die selbstorganisiert stetig weiter entwickelt und an die Bedürfnisse<br />

angepasst werden. Die Problematik, die hier durchschimmert, ist ein an ein konkretes<br />

Lernergebnis als Ergebnis eines Lernprozesses geknüpftes Kompetenzverständnis -<br />

Kompetenz im pluralen Sinne. Erst wenn eine spezifische Kompetenz reflektierbar,<br />

also greifbar wird, kann sie als solche konstatiert werden.<br />

Allerdings sind die in der Persönlichkeitsstruktur verankerten Kompetenzen weniger<br />

leicht zu greifen und entsprechend schlecht mit edukativen Maßnahmen zu<br />

beeinflussen. Lediglich flankierend können diese subjektiven Kompetenzen unterstützt<br />

werden (Overwien 2007). Overwien unterscheidet sieben persönlichkeitsbezogene<br />

42 Vgl. Kap. 2.2.5.3.2

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