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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 95<br />

schlugen die Berufspädagogen Gerald Heidegger und Felix Rauner bereits 1997 vor,<br />

„wandernde“, dynamische Berufsprofile zu etablieren, die z.B. in Deutschland die<br />

Anzahl der Berufsbilder von fast 400 auf 100 „Kernberufe“ reduzieren. Die<br />

Gestaltungskompetenz ermöglicht dann -nach Attwell und Heidegger (2001)- den<br />

Absolvent/innen dieser Ausbildungsgänge, sich entsprechend ihrer biographischen<br />

Kompetenz weiterzuentwickeln und über diesen Weg sich an die Bedürfnisse des<br />

Arbeitsmarktes individuell anzupassen (Attwell 2006a).<br />

Im Unterschied zu anderen Lernresultaten und Konstrukten wie Können, Fertigkeiten,<br />

Fähigkeiten bringt Kompetenz in diesem Verständnis „die als Disposition vorhandenen<br />

Selbstorganisationspotenziale eines Individuums zum Ausdruck“ (Kirchhöfer 2004,<br />

64). Selbstorganisation hier verstanden<br />

„(...) im umfassenden Sinne als Disposition zur Selbstbestimmung der<br />

Lernziele und anzustrebenden Niveaustufen, als Selbststeuerung des<br />

Lernens in und außerhalb des Arbeitsprozesses, als Selbstarrangement<br />

der Lernumgebung und Lernmittel, als Eigenverantwortung und<br />

Selbstkontrolle der Arbeitsergebnisse und auch als Selbststeuerung<br />

der Lernbiographie.“ (Kirchhöfer 2006, 31)<br />

Personen definieren hier selbstständig -im Rahmen ihres je persönlichen Kontextes-<br />

ihre Handlungspotentiale, auf denen dann wiederum die sozio-politische wie<br />

-kulturelle und -ökonomische Ausrichtung aufsetzt.<br />

Allerdings existieren weitere, interdisziplinär verschiedene Definitionen der<br />

Selbstorganisation, die sich auf den gemeinsamen Nenner der „Entstehung bzw.<br />

Herstellung von Ordnung“ (Reinmann 2009, 6) zurückführen lassen. Wie dies konkret<br />

geschieht, ist abhängig von der Ordnungsebene: Auf der Ebene des Organischen<br />

entsteht Ordnung durch Selbsterschaffung bzw. -erhaltung; auf der personalen Ebene<br />

durch Selbstbestimmung und auf der sozialen Ebene durch Selbsterschaffung und ggf.<br />

durch Selbstbestimmung (ebd., 3). Das selbstorganisierte Lernen strukturiert sich<br />

demnach auf der Ebene der Person und kann differenziert werden in selbstreguliertes,<br />

selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen, die sich in ihrer jeweiligen<br />

Strukturierungsform unterscheiden. Selbstbestimmung bedeutet dann in diesem<br />

Kontext,<br />

„(...) dass es der Person gelingt, äußere Anforderungen und<br />

Gegebenheiten (äußere Strukturierung) mit inneren Zielen und Normen<br />

(innere Strukturierung) in Einklang bzw. in eine Passung zu<br />

bringen.“ (ebd., 4)<br />

Für diese Selbstorganisationsfähigkeit bedarf es personaler und situationaler<br />

1995, S. 60). In diesem Konzept wird ebenso auf zentrale Schlüsselkompetenzen, wie Kommunikations-<br />

und Partizipationsfähigkeit, Autonomie, Solidarität, Kreativität, Systemdenken, Abstraktions- und<br />

Erfahrungsfähigkeit verwiesen, wobei von den zentralen „Leitideen Gestaltungs- und Kritikfähigkeit“<br />

ausgegangen wird (Heidegger 1996, S. 104).“ (siehe Fußnote 8: Schüßler 2006, 11)

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