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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 94<br />

zu Problemlösung und Mediennutzung)<br />

• interpersonale Fähigkeiten (Teamwork, Führung, Kommuniktion, Kooperation)<br />

• methodologische Fähigkeiten (Selbstlernkompetenz, mit Wandel und Risiken<br />

umzugehen, Selbstorganisation)<br />

Will man nun den primären Fokus von einer an Verwertbarkeit orientierten<br />

Handlungskompetenz in Richtung einer zukunftsfähigen sozialen Kompetenz in<br />

vernetzten Kontexten verlagern, so bietet sich das von dem Zukunftsforscher Gerhard<br />

de Haan entwickelte Konzept der „Gestaltungskompetenz für nachhaltige<br />

Entwicklung“ an. Aus subjektiver Sicht beschreibt diese individuelle<br />

„Gestaltungskompetenz“ das Vermögen,<br />

„(...) die Zukunft von Sozietäten, in denen man lebt, in aktiver<br />

Teilhabe im Sinne nachhaltiger Entwicklung modifizieren und<br />

modellieren zu können.“ (de Haan und Harenberg 1999, 62)<br />

Das Konzept der Gestaltungskompetenz birgt somit die Chance, als zentrales<br />

Bildungs- und Lernziel die Kompetenzen eben nicht aus Sicht externer Anforderungen<br />

oder schulbarer Fertigkeiten zu definieren, sondern den Kompetenzbegriff selbst an<br />

die Person zu heften. An zukunftsweisenden wie eigenverantwortlichen<br />

Teilkompetenzen lassen sich nach de Haan definieren (vgl. ebd & Michelsen und<br />

Overwien 2008, 305):<br />

• Kompetenz zu vorausschauendem Denken und Handeln<br />

• Kompetenz zu interdisziplinärer Arbeit<br />

• Kompetenz zu weltoffener Wahrnehmung<br />

• Kompetenz zur Partizipationsfähigkeit<br />

• Kompetenz weitreichender Planung und Umsetzung<br />

• Kompetenz zur Empathie-Fähigkeit<br />

• Kompetenz zur Eigen- und Fremd-Motivation<br />

• Kompetenz zur kulturellen Reflexion<br />

Im Idealfall bieten Kompetenzen den Subjekten also Handlungsmöglichkeiten, die sie<br />

selbstverantwortlich nutzen können. Vor allem die Entscheidungskompetenz über<br />

Einsatz und Nutzungsszenario der reflektierten Kompetenz geben dem Subjekt einen<br />

Gestaltungsrahmen, der an die aktuellen Bedürfnisse anpassbar ist (Molzberger 2007,<br />

61) - nicht primär die beruflichen als vielmehr die subjektiv als wichtig erachteten. 41 So<br />

41 „Der hier formulierte Ansatz der „Gestaltungskompetenz“ ist nicht neu. Im Zuge der<br />

Schlüsselqualifikationsdebatte und der aufkommenden Informations- und Kommunikationstechniken<br />

forderten z.B. Felix Rauner & Gerald Heidegger Ende der 1980er Jahre „soziale Technikgestaltung als<br />

Bildungsaufgabe“ (Rauner/ Heidegger 1989): „Statt abzuwarten oder bloß zu prognostizieren zu versuchen,<br />

was da auf uns zukommt, gilt es, auf die Zukunft gestaltend einzuwirken“ (ebd., S. 211). Auch wenn sich die<br />

Gestaltungskompetenz vorrangig auf technische Prozesse bezieht, werden ihre jeweiligen<br />

Anwendungsbereiche „Lebenswelt“, „Natur“, „Arbeit“ und „Kultur“ in den Ansatz mit einbezogen (Rauner

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