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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 93<br />

2.3.2 INDIVIDUELLE HANDLUNGSKOMPETENZ ALS<br />

KOMPETENZZIEL<br />

Hinsichtlich der Fragestellung, welcher Kompetenzen es bedarf, um sich<br />

selbstbestimmt in der Netzwerkgesellschaft bewegen und entsprechend weiterbilden<br />

zu können, soll nun auf die einzelne Person fokussiert werden und die benötigten<br />

Voraussetzungen, um individuell handlungskompetent agieren zu können.<br />

Nach dem Innovationsforscher Erich Staudt (1997) setzt sich eine abstrakte<br />

Kompetenz zur Handlung aus der individuellen Handlungskompetenz und der<br />

Zuständigkeit im institutionellen Geflecht zusammen. Die individuelle<br />

Handlungskompetenz wiederum konfiguriert sich aus einem Zusammenspiel von<br />

wissensgetränkter Handlungsfähigkeit, die sich aus Wissen und Können resp.<br />

Fertigkeiten ableitet, mit der motivationalen Handlungsbereitschaft. Für beide<br />

Facetten relevant sind die je spezifischen Persönlichkeitseigenschaften (Veith 2003,<br />

32f.). In dieser handlungspraktischen Perspektive werden die individuellen<br />

Kompetenzen unter einem funktionalen Aspekt einer konkreten Handlung im Rahmen<br />

einer äußeren Ordnung analysiert und in Bezug gesetzt zur organisatorischen<br />

Kompetenz zur Handlung (vgl. dazu Staudt u. a. 2002, 220f.). Wie aber könnte ein<br />

Wechsel des Blickwinkels aussehen, um aus Sicht der Individuen auf die Welt zu<br />

blicken und damit einen direkt an die Person gehefteten Kompetenzen-Bund zu<br />

erlangen?<br />

Ein möglicher Ansatz stellt das Konzept der Schlüsselkompetenzen dar, das 2001 in<br />

dem von der OECD angestoßenen Projekt „Defining and Selection of Competencies.<br />

Theoretical and Conceptual Foundations (DeSeCo)“ entwickelt wurde. Demnach lassen<br />

sich drei Kategorien an Schlüsselkompetenzen definieren, die für die persönliche und<br />

soziale Entwicklung von Menschen in komplexen, modernen Gesellschaften wesentlich<br />

sind (vgl. OECD 2005; und darauf aufbauend The World Bank 2003, 22):<br />

• Autonomes Handeln zugunsten persönlicher Projekte in einer sozialen Umgebung<br />

• Interaktive Nutzung von Tools zur Zielerreichung<br />

• Funktionieren in sozial heterogenen Gruppen<br />

Unterschiedliche Konstellationen in der konkreten Zusammenstellung dieser drei<br />

Kategorien lassen einen Dimensionsraum entstehen, der je nach persönlicher oder<br />

politischer Zielsetzung bespielt werden kann (Michelsen und Overwien 2008, 304f.).<br />

Mit dieser qualitativen Erweiterung des Kompetenzbegriffes durch die Einführung<br />

differenzierter persönlicher Schlüsselkompetenzen lassen sich nunmehr die<br />

verschiedenen Kategorien mit Fähigkeiten kreuzen, in deren Koordinatensystem je<br />

spezifische Fähigkeiten ausgebildet werden können (The World Bank 2003, 22):<br />

• technische Fähigkeiten (von Literatur über Sprachen, Naturwissenschaften bis hin

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