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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 91<br />

und Ergebnisorientierung ausgehen. Eine Kompetenz wird also als<br />

Fähigkeit gesehen, ein notwendiges Ergebnis einer Aufgabe auf<br />

einem dedizierten Qualitätsniveau zu generieren.<br />

• Persönliche Kompetenzen, die Fähigkeiten betonen, Verhalten an<br />

situative Gegebenheiten und Anforderungen anzupassen.“ (Kalz u.<br />

a. 2006, 3)<br />

Der Kompetenzbegriff „bündelt auf der Ebene des Subjektes die<br />

Verhaltensmöglichkeiten und das notwendige im Hintergrund stehende Wissen“<br />

(Hungerland und Overwien 2004, 10). Dabei zeichnen sich Kompetenzen durch zwei<br />

Komponenten aus: Zum einen die Befähigung zur Bewältigung von Situationen und<br />

zum anderen die Erzeugung von Situationen. Vor allem letztere, die kritische<br />

Kompetenz, setzt eine -auch betriebswirtschaftlich geforderte- Eigeninitiative voraus,<br />

die allerdings von den Erziehungswissenschaften wenig gefördert wird (Vonken 2005,<br />

32). Denn dort werden Kompetenzen<br />

„(...) als potenzielle Fähigkeiten eines Individuums begriffen, in<br />

Handlungssituationen auftretende Probleme durch die Generierung<br />

zweckgerichteter und erfolgversprechender Aktivitäten zu bearbeiten<br />

und im günstigen Fall auch zu lösen.“ (Veith 2003, 31)<br />

Die Pädagogik konzentriert sich also auf die Befähigung zur Problemlösung und fragt<br />

nach den individuellen wie sozialen Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, um<br />

passende Kompetenz(en) mitzubringen. Neben der Handlungsfähigkeit und<br />

-bereitschaft als individuelle Handlungskompetenz sind demnach formale<br />

Kompetenzbezüge und sozio-kulturelle Gestaltungsfähigkeiten (wie Lesen, Schreiben<br />

und andere Grundtechniken) zentrale individuelle Eigenschaften, die pädagogisch<br />

begleitet werden können, aber nur in einer systemisch integrierten<br />

Handlungsumgebung mit identitätsstiftenden Bezügen zur vollen Geltung kommen.<br />

(ebd., 32ff.).<br />

Die Frage ist aber, ob sich aus einer spezifischen Handlung einer Person auf<br />

entsprechende Kompetenzen schliessen lässt oder ob primär andere Faktoren wirken,<br />

die zu kompetenten Handlungen im Arbeits- und Lernprozess führen. Vor allem die<br />

formalen Kompetenzbezüge, die eine pädagogisch gängige Unterscheidung zwischen<br />

Sach-, Sozial- und Selbstkompetenz vornehmen, unterstellen, diese könnten „in<br />

beteiligungsorientierten Lehr-Lern-Prozessen entwickelt werden“ (Vonken 2005, 66).<br />

Dabei scheint ein Umdenken in der betrieblichen Bildungsarbeit erforderlich: Statt<br />

berufliche Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erzeugen, gelte es, die Entwicklung von<br />

Kompetenz zu ermöglichen (ebd., 71). Denn kompetentes Handeln<br />

„(...) äußert sich darin, selbständig, selbstverantwortlich,<br />

kreativ, selbstorganisierend und flexibel Entscheidungen zur<br />

Reduktion von Komplexität zu treffen.“ (ebd., 127)

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