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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 90<br />

Eigeninitiative, variablen Fähigkeiten und meta-fachlichen Schlüsselqualifikationen<br />

für die Erwerbsarbeit. In der Konsequenz kommt den individuellen Kompetenzen als<br />

innovative Ressource eine grosse Bedeutung für die gesellschaftliche wie<br />

organisatorische Ebene zu. Der Logik folgend stellen heute Kompetenzentwicklung<br />

und Selbstorganisation als erwachsenenpädagogische Leitkonzepte und<br />

organisationssoziologische Zielbestimmungen ein normatives Bildungsziel dar (Veith<br />

2003, 434).<br />

Diesem neoliberalen Verständnis stellt die emanzipatorische Pädagogik einen<br />

erweiterten Kompetenzbegriff gegenüber, in der Hoffnung, damit anschlussfähig das<br />

Grunddilemma zwischen Bildung und Qualifikation auflösen zu können (Müller-<br />

Ruckwitt 2008). „Kompetenz“ ermöglicht es in dieser Interpretation, der funktional<br />

ausgerichteten Sicht auf die Qualifikationen eine Subjektorientierung<br />

entgegenzustellen. So könne der Kompetenzbegriff das sachlich Richtige mit dem<br />

sittlich Gültigen vereinen. In diesem bildungstheoretischen Verständnis wäre<br />

„Kompetenz“ dann nur im Singular denkbar, da sie an die einzelne Person gebunden<br />

ist. Und die Kompetenz des Einzelnen leitet sich von der anwendungs- und<br />

bereichsspezfischen Tauglichkeit ab (ebd., 257ff.).<br />

2.3.1 DER KOMPETENZBEGRIFF - EIN KLÄRUNGSVERSUCH<br />

Der gesamte Kompetenzdiskurs äußert sich im Rahmen bildungspolitischer<br />

Diskussionen als vielschichtiger Kampf um die richtigen Perspektiven und damit<br />

Begriffe bzw. Definitionen. Im bundesdeutschen Kontext provozierten spätestens die<br />

PISA-Studien mit ihrem Kompetenzverständnis eine Reflektion des tradierten<br />

Bildungsverständnisses (Müller-Ruckwitt 2008). Während einerseits klassische<br />

bereichsspezifische Kompetenzen abgeprüft wurden (Lesekompetenz, mathematische<br />

und naturwissenschaftliche Grundbildung), legte PISA auch großen Wert auf<br />

bereichsübergreifende Kompetenzen wie „selbstreguliertes Lernen“ (als zielgerichtete<br />

aktive und konstruktive Eigenleistung), „soziale Kompetenzen“ (Kommunikation und<br />

Kooperation) oder das „Problemlösen“ (ebd., 50f.).<br />

„Cheetham & Chivers (2005) diskutieren diverse Perspektiven auf<br />

Kompetenz, welche sich sowohl aus verschiedenen Anwendungsgebieten<br />

wie auch unterschiedlichen Forschungsperspektiven entwickelt haben.<br />

Hierbei unterscheiden sie:<br />

• Kognitive-Wissensorientierte Ansätze, die Kompetenzen im<br />

Wesentlichen als notwen7diges und vorhandenes Wissen betrachten<br />

und die Fähigkeit betonen, dieses Wissen in einem<br />

Anwendungskontext umzusetzen.<br />

• Funktionale Kompetenzdefinitionen, die oft von einer Aufgaben-

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