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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 80<br />

Curriculum hinweg zu dokumentieren. Sie können institutionell angestoßen oder<br />

eigenmotivational initiiert werden, um die entwickelten Kompetenzen<br />

selbstreferentiell zu diskutieren oder sich einer öffentlich gelebten, externen<br />

Evaluation zu unterziehen (Carmean und Christie 2006, 34f.). Damit kann ein<br />

ePortfolio auch als Feedback-Katalysator mit institutionellen Begleitern oder<br />

Gleichgesinnten fungieren, um sich selbst zu hinterfragen und ggf. weiterzuentwickeln<br />

(Greenberg 2004, 28). Von daher weist das ePortfolio-Konzept drei Ebenen auf:<br />

Zunächst die Fokussierung auf studierenden-zentrierte Lern- und Reflexionsprozesse,<br />

dann das institutionelle Monitoring des Lernfortschritts und Endprodukts; schließlich<br />

die Karriereplanung und der Aufbau eines repräsentativen Lebenslaufes (Tosh und<br />

Werdmuller 2004, 1).<br />

Eine Möglichkeit, diesen Prozess technologisch abzubilden, stellen Weblogs als<br />

Aggregator dar, da sie sich als dynamisches Reflexionsinstrument mit<br />

Kommentarfunktion für den Einzelnen und aufgrund ihrer RSS-Fähigkeit für die<br />

Allgemeinheit gut eignen und gleichzeitig außer-institutionelle Aktivitäten abzubilden<br />

vermögen (Tosh und Werdmuller 2004). Doch neben den technologischen<br />

Rahmenbedingungen bedarf es einer gewissen Motivation, sich der Abbildung des<br />

eigenen Entwicklungsprozesses auszusetzen. In der Forschung herrschen<br />

unterschiedliche Ansichten vor, ob ein ePortfolio eine kohärente Präsentation<br />

aussagekräftiger Materialien gegenüber einem Publikum sei oder eher ein System oder<br />

Repository, aus dem sich das Publikum seine Inhalte frei wählen könne (Grant 2005,<br />

1). Und unter Bildungsgesichtspunkten stellt sich die Forschungsfrage entweder aus<br />

Sicht einer Instructional Design-Strategie oder als Reflexionsinstrument für die<br />

Lernenden (Barrett 2005, 2): Je nach Angelpunkt der Perspektive -sei es aus Sicht der<br />

Lehrenden oder der Lernenden- gestaltet sich der Freiraum, der in Bezug auf die<br />

Gestaltung der individuellen Lernumgebung gewährt wird.<br />

Welcher Bedingungen bedarf es, um erfolgreiche Reflexionsprozesse anzustossen?<br />

Grundsätzlich lassen sich die Lerngelegenheiten, die Zeit, die Motivation der<br />

Lernenden und die Unterstützung bei den Reflexionsprozessen als wesentliche<br />

Kriterien identifizieren (Rohs 2008, 178). Entlang des von Kolb entworfenen<br />

erfahrungsgesättigten Lernzyklus (siehe Abbildung 1) kann aufgezeigt werden, wie ein<br />

selbstbestimmter ePortfolio-Prozess mittels Dialog und Kollaboration vonstatten<br />

gehen kann (Gray 2008, 9). Eine konkrete Erfahrung bildet den Ausgangspunkt für<br />

Lernende, die Erfahrung zu beobachten und aktiv zu reflektieren, sie mit abstrakten<br />

Begriffen in den Wissensprozess einzubinden und schließlich das reflektierte Wissen<br />

experimentell im öffentlichen Rahmen zu erproben. Die Interaktion zwischen digitalen<br />

Artefakten, Institutionen, Lehrenden, Mit-Lernenden, ArbeitgeberInnen und<br />

KollegInnen lässt hier eine Lerngemeinschaft entstehen.

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