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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e rn e n in d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 71<br />

Community-<br />

Struktur von<br />

sozialen<br />

Lernsystemen<br />

... auf gesellschaftlicher Ebene ... zur Identitätsbildung<br />

Bedeutungsökonomie: Eine<br />

soziale Lerntheorie muss eine<br />

Machtdimension beinhalten,<br />

um die Legitimität und soziale<br />

Wirksamkeit der<br />

Lernerfahrung einordnen zu<br />

können (ebd., 18). Dabei trägt<br />

im Kontext spezifischer CoPs<br />

Erfahrung zur<br />

Kompetenzwahrnehmung bei.<br />

Inwiefern diese Kompetenz<br />

auch in einem breiteren<br />

Kontext als Wissen akzeptiert<br />

wird, hängt von anderen<br />

Faktoren ab. Beide Aspekte<br />

zusammen genommen formen<br />

aber den konkreten<br />

Lernprozess.<br />

Identität als gelernte Erfahrung<br />

der Teilhabe setzt die Fähigkeit<br />

voraus, überhaupt als Akteur<br />

handeln zu können. Die<br />

Anerkennung individueller<br />

Kompetenzen setzt die<br />

Identifizierung mit einer CoP<br />

voraus. Ohne die Akzeptanz<br />

derer Werturteile kann eine CoP<br />

keine Macht über ein Individuum<br />

ausüben (ebd., 21).<br />

Die Dimensionen der Herausbildung einer identitätsstiftenden Sozialstruktur wandern<br />

in dieser Sichtweise von klassischen Identitätsmustern (Nation, Klasse o.ä.) hin zu<br />

komplexen, individuellen Konfigurationsmustern im Rahmen kollektiver CoPs. Das<br />

Raumgefühl als nicht abstrakte Verortung des Geschehens kann nur von innen heraus<br />

verstanden werden. Von außen muss die Abgrenzung nicht deutlich sichtbar sein<br />

(Pöysä und Lowyck 2006). Indem Personen zu Mitgliedern einer CoP heranreifen,<br />

entwickeln sie eine soziale Identität, die einen normativen Rahmen für das individuelle<br />

Lernen entwirft (Brown und Duguid 2002, 138). Im Kontext des CoP-strukturierten<br />

Sozialsystems bedingen sich das Lernen der Individuen und das Lernen der<br />

Gesellschaft (und ihrer Institutionen) wechselseitig. Dieser soziologische Blick zeigt die<br />

Dynamik der gesamtgesellschaftlichen Lernentwicklung auf und rückt die Bedeutung<br />

einer identitätsstiftenden Einordnung der Erfahrungen und die Anerkennung erlernter<br />

Kompetenzen und Wissen in den Fokus. Lernen als nachfrageorientierter,<br />

identitätsformender, sozialer Akt verbindet Menschen miteinander (ebd., 140).<br />

Im Zeitalter der Netzwerkgesellschaft mitsamt der Dominanz ihrer „weak ties“

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