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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ko mp e t e n t e s L e r n e n i n d e r N e t zw e r k g e s e l l sc h a f t 64<br />

Sahrai und Diana Sahrai 2006) analytisch zu hinterfragen. Der Bildungsbegriff in der<br />

bildungspolitischen Diskussion sollte nicht mit der veräußerlichten<br />

Wissensproduktion gleichgesetzt werden, der vor allem einen größeren Markt für<br />

westliche Bildungsprodukte und -dienstleistungen zur Zweitverwertung aufbaut<br />

(Attwell 2006a). Vielmehr ist es an der Zeit, persönliche Möglichkeiten zu eruieren, die<br />

Potenziale der globalen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext<br />

der Netzwerkgesellschaft zu heben, will man einen Weg hin zu einer offeneren,<br />

gerechteren Weltordnung finden.<br />

Um die enge Bindung von globaler Wissensökonomie und nationalen (non-)formalen<br />

Bildungssystemen zu unterlaufen, soll nunmehr untersucht werden, welchen Einfluss<br />

digitale Lernumgebungen auf formale und informelle Lernsysteme ausüben und<br />

welchen Beitrag sie für modernes Lernen in der globalen Netzwerkgesellschaft leisten<br />

können.<br />

2.2.5 LEARNING 2.0 ALS NETZWERKAKTIVITÄT<br />

Die Firma Fronter 32 wartete auf der Online Educa Berlin 2006 mit folgender digitalen<br />

Lernplattform-Geschichtsschreibung auf: die Zeit der Learning Management Systeme<br />

(LMS) und der Personal Learning Environments (PLE) sei bereits überschritten, statt<br />

dessen käme jetzt die Zeit der Collaborative Working Environments (CWE) - und<br />

natürlich: Fronter verstehe sich als CWE 33 . Diese Marktstrategie spiegelt nicht nur den<br />

Kampf der Begriffe wieder, sondern auch den Versuch seitens der Bildungsindustrie,<br />

Systeme bereitzustellen, die als zentrale Anlauf- und Organisationsplattform einen<br />

geschützten Raum zur Verfügung stellen. Allerdings setzen solche Systeme eine<br />

formale Institution voraus, in deren Rahmen die Lernenden agieren. Doch wie verhält<br />

es sich bspw. mit der Vielzahl an Communities of Practice (CoP) oder anderen<br />

informellen Netzwerken, in denen sich Menschen ohne Lehrperson oder Learning<br />

Objects selbst organisieren? Wie sind diese Systeme verbunden mit informellen<br />

Informations- und Kommunikationskanälen?<br />

Seit dem Aufkommen digitaler Welten hat sich für alle Netzaktiven das Verhältnis von<br />

formaler zu informeller Bildung zugunsten letzterer entwickelt.<br />

„Learners increasingly acquire not only ‘street’ knowledge but also<br />

‘academic’ knowledge from outside of the classroom. In particular<br />

their technological world is likely to be richer outside the school<br />

than it is inside the school.“ (Banyard und Underwood 2008, 2)<br />

Aus dieser Entwicklung ziehen die Autoren die Folgerung, dass nicht mehr die<br />

32 Fronter (siehe http://fronter.info/ - 05.03.2011) versteht sich als offenes Betriebssystem für<br />

Bildungseinrichtungen mit extrem hoher Marktdurchdringung in Skandinavien und teilweise in UK<br />

33 Siehe dazu die Fronter-Broschüre: http://fronter.info/downloads/Fronter_Brochure_UK_lowres.pdf, S.3<br />

(05.03.2011)

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