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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ap p e n d i x 526<br />

Unter optimal modifizierten Bedingungen wird die Durchdringung in allen<br />

Kontinenten fortschreiten. Teilweise werden einzelne Bevölkerungsschichten in den<br />

fortgeschrittenen Gesellschaften bereits über 80 Prozent aufweisen. Und selbst in<br />

Afrika werden große Bevölkerungsanteile mit einer 50%igen Durchdringung<br />

hinsichtlich der für den space of flows erforderlichen Fähigkeiten aufwarten können.<br />

In einer interpretativen Auslegung der befragten Expertinnen vor dem theoretisch<br />

erarbeiteten Hintergrund in den Kapiteln 2 und 3 sollen nunmehr Ansätze für<br />

mögliche bildungspolitische Maßnahmen zur Beantwortung der offenen Fragen<br />

angeführt werden.<br />

16. Alles im Fluss<br />

Wie lassen sich Netzwerk-Inseln vermeiden, die den space of flows in ihre Richtung<br />

lenken und wenige Anknüpfungspunkte suchen?<br />

Auf individueller Ebene lässt sich der space of flows von autotelischen<br />

Persönlichkeiten mitgestalten, wenn diese über individuell angepasste Workflows<br />

sinnvolle Identitäten generieren, die über eine flexible, usable Medienumgebung sich<br />

in den zirkulären Medienfluss einbringen und soziales Eigentum mit kreiern. Glücken<br />

einer Person all diese Detail-Flows, schwimmt sie in dem sich dynamisch wandelnden<br />

Informations- und Kommunikationsdelta mit, formt den Verlauf der Ströme im<br />

Austausch mit anderen Netzwerkknoten und befindet sich im Flow.<br />

Wie oben beschrieben, sehen die Expertinnen vor allem soziale und politische,<br />

ökonomische und technologische Faktoren am Werk, eine weitere Durchdringung der<br />

Bevölkerung mit den erforderlichen Fähigkeiten zu verhindern. Unter anderem<br />

aufgrund eines Generationenproblems und herrschender Machtinteressen existieren<br />

weiterhin Inseln, die hinter hohen Mauern verteidigt werden und sich einer<br />

transparenten, vernetzten Digitalisierung entgegen stellen. Wie können diese Mauern<br />

eingerissen werden? Je nachdem, welche ExpertInnen-Meinung präferiert wird,<br />

kommt es hier zu komplett unterschiedlichen bildungspolitischen Strategien:<br />

• Die Bildungsexpertinnen sehen v.a. die Zivilgesellschaft gefordert, die von allen<br />

anderen vorgeschlagenen Maßnahmen gleichermaßen unterstützt werden sollten.<br />

Allerdings kommt den globalen Netzwerken und einer intensivierten Forschung<br />

hier wenig Bedeutung zu.<br />

• Die Medientechnologinnen sehen neben der Chancengleichheit und dem<br />

technologischen Zugang vor allem das restrukturierte Bildungssystem und dann die<br />

globalen Netzwerke am Zuge. Alle anderen Maßnahmen folgen nachrangig. Der<br />

Förderung sozialen Lernens und der Neuordnung der Regulationsinstanzen fällt<br />

sehr wenig Gewicht zu, der intensivierten Forschung überhaupt keines.<br />

• Die Sozialtheoretikerinnen präferieren die globalen Netzwerke vor dem<br />

gleichberechtigten Zugang und weiteren Bildungsausgaben. Alle anderen

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