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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ap p e n d i x 522<br />

Netzwerke sehen die Expertinnen wenig bildungspolitisches Einflusspotenzial.<br />

14. Freie Fahrt für freie BürgerInnen<br />

Am Flow interessierte Personen meiden Institutionen, die ihren Flow unterbinden.<br />

Institutionen, die eher Ordnung im Bewusstsein hervorrufen, bestimmen die<br />

Richtung der sozio-kulturellen Evolution. Welche Institutionen sind dies in der<br />

aktuellen Zeit?<br />

Der persönliche Umgang mit frei rotierenden Daten und Informationen ist soziokulturell<br />

geprägt. Im Machtindex eines Landes spiegelt sich die Unbefangenheit, mit<br />

der die Bevölkerung ihre persönlichen Daten offenlegt und sich am freien<br />

Wissenskarussell beteiligt.<br />

Dabei wird die staatliche Macht repräsentiert von Institutionen, die die Rechtsordnung<br />

als Gewaltmonopol umsetzen. Unterscheidet sich die soziale Kultur des<br />

Gewaltmonopols nicht von der der Bevölkerung, herrscht kein Problem hinsichtlich<br />

des Flow-Empfindens der Einzelnen. Differenziert sich aber z.B. das grundlegende<br />

Verständnis des Eigentums als Grundlage eines Rechtssystems, können Institutionen<br />

den Flow rotierender Netz-Arbeiter/innen behindern.<br />

Denn Ordnung im Bewusstsein rufen vor allem Institutionen hervor, die nicht Partei<br />

ergreifen für alte machtpolitische Herrschaftsinteressen, sondern sich als<br />

überparteiliche Organe eines den staatlichen Wesenskern reflektierenden Weltbildes<br />

verstehen. Zwar sind auch diese Organe Teil der sozio-kulturellen Historie, aber mit<br />

zivilgesellschaftlichen Mitteln lassen sich die Potenziale einer offenen Kultur<br />

demonstrieren, die als Beispiel dienen können auf regionaler und überregionaler Basis<br />

und damit in den sozio-kulturellen Flow Eingang finden. Insofern unterliegen auch die<br />

persönlichen Deutungsmuster der überparteilichen Institutionen dem soziokulturellen<br />

Wandel. Über diesen Weg ändern sich die Verfassungsgrundlagen einer<br />

Gesellschaft.<br />

Sollten diese herrschenden Instanzen sich nicht schnell genug den aktuellen<br />

Entwicklungen anpassen, werden neue Institutionen entstehen, die sich dem sozialen<br />

Lernen verpflichtet fühlen und das gesellschaftliche Leben qualitativ bereichern (z.B.<br />

Creative Commons). Je mehr Personen deren Angebote nutzen, desto weitere Kreise<br />

zieht der transparente Umgang mit Wissen und Daten. Bringen sich hier immer mehr<br />

Menschen ein, wächst die kritische Masse desto schneller, auf die prägenden<br />

Institutionen einzuwirken und eine Veränderung der sozio-kulturellen Werte und<br />

Praktiken zu bewirken. Hier auf Chancengleichheit der beteiligten Interessensgruppen<br />

zu achten, wird wichtig sein, um eine ausgeglichene kulturelle Hegemonie<br />

herzustellen.

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