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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ap p e n d i x 518<br />

Endgeräte als äußerst kostengünstige und gebrauchstaugliche Technologie erwiesen<br />

haben, sind hier Anstrengungen zu vollziehen, einen maximal breiten Zugang zu<br />

ermöglichen. So bedarf es u.a. der Unterstützung zivilgesellschaftlicher Aktivitäten, die<br />

technologischen Grenzen zu unterlaufen, als auch des Ausbaus von breitbandigen<br />

Netzabdeckungen. Ist es dann einer breiteren Bevölkerungsschicht möglich, auf die<br />

Vernetzungspotenziale gleichberechtigt zuzugreifen, liessen sich alternative<br />

Bildungsmodelle entwickeln, die über die nationalen Grenzen hinausgehen. Soziales<br />

Lernen ist hier sehr hilfreich, muss aber sowohl seitens des bildungspolitischen<br />

Systems als auch auf der individuellen Seite gelernt werden. Hier können ggf. höhere<br />

Bildungsausgaben helfen, sofern sie den digital Abgehängten zugute kommen.<br />

Bildungsausgaben als Standortpolitik wird hier wenig hilfreich sein. Hier bedarf es<br />

eines breiten öffentlichen Diskurses ob der Zielsetzungen.<br />

12. Personability<br />

Welcher Rahmenbedingungen bedarf es, um Menschen die Sicherheit zu geben, sich<br />

beständig neu zu orientieren? Welche Arbeitsorganisationsformen existieren, um<br />

diesen LLL-Prozess qualitativ zu unterstützen?<br />

An den technologischen Schnittstellen erweist sich, ob die persönlich definierte,<br />

kontinuierlich erweiterte oder modifizierte, mediale Umgebung dem eigenen Flow<br />

entspricht, ob die Herausforderungen neue Fähigkeiten hervorlocken und ob das<br />

System lernfähig angepasst werden kann. Technologien sind insofern so zu gestalten,<br />

dass sie eine Vielzahl an conceptual maps seitens der Nutzerinnen generieren helfen -<br />

je nach persönlicher, kreativer Notwendigkeit. Ist es dem Individuum möglich, sich je<br />

nach sozialer Rolle und frei gewählter technologischer Schnittstellen möglichst ohne<br />

Medienbruch zu orientieren, die Informations- und Kommunikationskanäle jederzeit<br />

an jedem Ort verfügbar sind, dann kann Flow entstehen.<br />

Allerdings wechseln die attraktiven Geräte als Zugangsform, die medialen<br />

Aggregatszustände der Artefakte und die interpersonalen Konstellationen beständig.<br />

Hier Schritt zu halten und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, braucht nicht nur<br />

einer regelmäßigen Anpassung des weltweiten sozialen Warenkorbs, sondern auch ein<br />

Arbeitszeitmodell, das eine Weiterbildung entsprechend der persönlichen Interessen<br />

ermöglicht - als integraler Bestandteil der Arbeit, nicht als individuelles Add-on, um<br />

die eigene Weiterbeschäftigung zu sichern. LLL ist kein individueller Faktor, sondern<br />

ein gesellschaftlicher und betrieblicher Faktor - für dieses Verständnis bedarf es eines<br />

öffentlichen Diskurses und positiver Exempel durch die Zivilgesellschaft. Über soziales<br />

Lernen in einem restrukturierten Bildungssektor liesse sich dieses Verständnis dann<br />

umsetzen, sofern Chancengleichheit gegeben ist.

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