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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Ap p e n d i x 517<br />

der Aktivität als kreativen Akt, die Selbsterkenntnis der verschiedenen sozialen Rollen<br />

und deren Erfordernisse, die regelmäßige Reorganisation der Umgebung und die<br />

Reflexion des individuellen Schaffens umfassen.<br />

Um diese Fähigkeiten optimal im Sinne des eigenen Flows ausspielen zu können,<br />

bedarf es entsprechend leichtgewichtiger Systeme, die sich modular an die<br />

persönlichen Bedürfnisse anpassen lassen. Systemisch inhärente Ansätze, den User<br />

möglichst umfassend und autark zu betreuen, ihn möglichst nicht als Nutzer/in an<br />

andere Teilsysteme zu verlieren, machen es dem Einzelnen schwer, sich individuell zu<br />

organisieren. Hier ein Umdenken zu bewirken, wird nach Ansicht der<br />

Wissenschaftlerinnen der Zivilgesellschaft und dem öffentlichen Diskurs geschuldet<br />

sein.<br />

Zudem ist eine Unterstützung alternativer Angebote wünschenswert. Um diese<br />

allerdings nutzen zu können, braucht es des gleichberechtigten technologischen und<br />

sozialen Zugangs und entsprechender individueller Fähigkeiten, die man sich über<br />

soziales Lernen in einem restrukturierten Bildungssystem aufbauen liessen. Ob hier<br />

höhere Bildungsausgaben zielführend sind, wird seitens der pragmatischen<br />

Grenzgängerinnen und den institutionellen Vertreterinnen bezweifelt. Auch den<br />

globalen Netzwerken billigen sowohl die Wissenschaftlerinnen als auch die<br />

Grenzgängerinnen wenig bildungspolitisches Potenzial zu. Von einer Intensivierung<br />

der Forschung und der Neuordnung der Regulationsinstanzen erwartet sich fast keine<br />

Expertin einen bildungspolitischen Impuls.<br />

11. Culturability<br />

Es besteht die Gefahr, die nicht am Netzwerk beteiligten Personen aufgrund des<br />

Digital Divide abzukoppeln von der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Hier kann<br />

ein guter Resonanzboden für tradierte Werte und Codes entstehen, die von<br />

Machtbeziehungen am space of places definiert werden. Wie nimmt man möglichst<br />

alle Menschen mit auf den digitalen Weg?<br />

Je nach sozio-kultureller Tradition treten die Menschen innovativen Produkten oder<br />

neuen Umgebungen eher zurückhaltend oder eher forsch entgegen. Das kommt<br />

vielerorts der herrschenden Machtpolitik entgegen, so dass der Zugang zu neuen<br />

Angeboten eher erschwert und mit negativen Konnotationen bzw. Konsequenzen<br />

belegt wird. Hier eine Sehnsucht nach neuen Organisationsformen zu entwickeln, um<br />

die persönliche Kreativität und individuellen Interessen mit einbringen zu können,<br />

bedarf zunächst eines Zugangs. Sowohl physikalisch, aber auch individuell auf der<br />

Basis von persönlichen Fähigkeiten. Wie könnten möglichst viele Menschen infiziert<br />

werden mit diesem digitalen Vernetzungsvirus? Wo könnten internationale<br />

Maßnahmen wirken?<br />

Auch hier ist zunächst der technologische Zugang entscheidend. Insofern sich mobile

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