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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h me n f ü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 338<br />

Netzwerkstrukturen sehr schnell umzusetzen und alle interessierten Personen<br />

einzubinden. Über diesen Weg liessen sich ggf. exkludierte Personen in den space of<br />

flows integrieren.<br />

5.3.4 NEUE LERNORTE FÜR PERSONALISIERTE LERNPFADE<br />

Über alle Flow-Kategorien hinweg sind die persönlichen Fähigkeiten entscheidend<br />

vom sozio-kulturellen wie sozio-technologischen Umfeld abhängig. Eine vom sozialen<br />

Umfeld unabhängige persönliche Weiterentwicklung ist undenkbar in vernetzten<br />

Zeiten. Individuelle Netz-Kompetenz und gesamtgesellschaftliche Netzwerk-<br />

Kompetenz bedingen sich wechselseitig. Ein kontinuierlicher Lernprozess ist<br />

erforderlich, der sich lebenslang fortzusetzen hat - seitens der Personen ebenso wie<br />

seitens der sozialen Strukturen. Diese Herausforderungen in eine dynamische<br />

Bildungsumgebung einzubetten, wird von zentraler Bedeutung für die<br />

Zukunftsfähigkeit der Netzwerkgesellschaft sein. Als Alternativ-Szenario in diesem<br />

politischen Handlungsfeld liesse sich formulieren:<br />

Es erfolgt eine neue örtliche Konfiguration des gesamten vernetzten Bildungssystems.<br />

Dieses orientiert sich zukünftig an individuellen Zeitschienen und weniger an<br />

abgegrenzten Zeitfenstern. Die formale Schulpflicht wird aufgehoben. Stattdessen wird<br />

dem formalen Bildungssystem eine gleichberechtigte informelle Begleitspur an die<br />

Seite gestellt. Lernende entscheiden fortan selbst, wie sie sich persönlich<br />

weiterentwickeln möchten. Für diesen Zweck stehen ihnen lebenslang regelmäßige<br />

Lernzeiten und flexible Lernorte zur Verfügung. Über die Forderung nach<br />

umfassenden Kinderrechten wird seitens der politischen, zivilgesellschaftlich<br />

angebundenen Institutionen gewährleistet, Kindern ein größeres Zeitkontingent zu<br />

sichern, um ihren Entwicklungsprozess zu fördern. Das setzt Chancengleichheit auf<br />

allen Ebenen voraus und ebenso kostenfreie, unabhängige Zertifizierungen informeller<br />

Lernerfolge, die es ermöglichen, autodidaktische Bildungsprozesse als Ausstieg aus<br />

dem Ghetto zu begreifen. In der Übergangsphase würde über eine Umverteilung der<br />

bisherigen Bildungsausgaben eine neue Dynamik angestossen: Informelle Lernpfade<br />

lassen sich aktiv fördern, die auch die mobilen Nutzungsszenarien aus privaten<br />

Kontexten im Blick haben. (Hoch-)Schulen dienen ggf. als (temporäre) technologische<br />

Brückenköpfe, die als Startrampe für selbstbestimmtes Lernen wirken. Dort können<br />

das reflektierte, soziale Lernen mit Technologien erlernt und individuelle<br />

Interventionsformen einstudiert werden, um sich auf die dynamische Netzwelt<br />

einzustimmen. Ein globales Mentoring-Programm wird aufgebaut, um vielfältige<br />

internationale Verflechtungen zu fördern und thematisch Interessierte in geeigneten<br />

CoPs oder NoPs zusammenzubringen. Auch wird die Entstehung einer Vielzahl<br />

begleitender, kreativer, neuer Lernorte gefördert. Über die Entwicklung flexibler<br />

sozialer Lernmodelle mit On-/Offline-Vernetzung können hier erste Wege erprobt

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