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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 337<br />

5.3.3 REORGANISATION DER INSTITUTIONALISIERUNGEN<br />

Aktuelle Entwicklungen der Global Governance zeichnen eine Tendenz nach, die den<br />

Einflussbereich von Nationalstaaten auf politische Entscheidungen der<br />

Weltgesellschaft in seine Grenzen weist und andere Akteure in den Blick nimmt. Eine<br />

grundlegende Reform bestehender Institutionalisierungen scheint unverzichtbar, um<br />

notwendige Grundlagen für die benötigten Fähigkeiten in sämtlichen Flow-Kategorien<br />

zu schaffen. Ein die Vorschläge summierendes Alternativ-Szenario auf der polity-<br />

Ebene könnte in diesem Bereich wie folgt lauten:<br />

Das Netz wird als wichtigster politischer Entscheidungsträger anerkannt und die<br />

Netzwerkgesellschaft in politische Entscheidungsfindungsprozesse aktiv eingebunden.<br />

Dazu werden in einem ersten Schritt seitens der UNO oder sonstiger<br />

(supra-)nationalen Initiativen zu sämtlichen politischen Themen temporäre CoPs<br />

eingerichtet, um alle Interessierten in den Diskussions- und Entscheidungsprozess zu<br />

integrieren. So helfen z.B. zentrale Kollaborationsangebote die bildungspolitischen<br />

Aktivitäten verschiedener staatlicher wie nicht-staatlicher Organisationen miteinander<br />

und mit interessierten Personen abzustimmen. Zudem werden alle institutionellen<br />

Mitarbeiterinnen aufgefordert, 20% ihrer Arbeitszeit in selbst gewählten, offenen CoPs<br />

und NoPs entsprechend ihrer eigenen beruflichen Interessen zu verbringen. Um einen<br />

weiteren Schritt in diese Richtung zu unternehmen, wird zukünftig die globale<br />

Zivilgesellschaft (ZG) beispielhaft in sämtliche UNO-Prozesse mit vote-Funktion<br />

eingebunden. Der ZG kommt dabei die wesentliche Aufgabe zu, sich über offene,<br />

soziale Netzwerke demokratisch auf globaler Basis zu organisieren als stellvertretende<br />

Übergangsgesellschaft für eine zukünftige globale eDemokratie. In der<br />

Transformationsphase baut sie kollektiv geführte Veto-Player auf, so dass<br />

institutionelle Hebel für den gewünschten Politikwechsel entstehen. Über die<br />

Einbindung der ZG in alle nur denkbaren IOs kann so der notwendige<br />

Paradigmenwechsel zur modernen Ausgestaltung der Netzwerkgesellschaft<br />

demokratisch legitimiert ausgehandelt werden. Dabei dient der internationale<br />

Gerichtshof als Schutzraum der ZG-Interessen, um die Rechtsprechung von den<br />

Lobby-Interessen zu lösen und sukzessive zu modifizieren.<br />

Wie würde sich dieses Handlungsfeld auf die verschiedenen Flow-Kategorien<br />

auswirken?<br />

Im Zeitalter der Netzwerkgesellschaft kann keine zentrale Steuerung top-down auf<br />

Basis (vermeintlich) repräsentativer Legitimation durchregieren. Dynamischere<br />

Zusammenschlüsse und spontane Kooperationen zwischen betroffenen Personen<br />

setzen sich durch. Offene CoPs, in denen interessierte Netzwerk-Menschen und<br />

institutionelle MitarbeiterInnen kollaborieren, ermöglichen neue Perspektiven an den<br />

Schnittstellen der IOs und wären ein Weg, soziales Lernen auf weltgesellschaftlicher<br />

Ebene einzuüben. Auch helfen dynamische Arbeitsorganisationen, flexible

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