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Anja Christine Wagner | UEBERflow

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© a c w Bi ld u n g s p o l it i s c h e r R a h m e n fü r d i e RT D - E rg e b n i s s e 333<br />

solchermaßen konstruktive internationale Bildungspolitik könnte zur Herausbildung<br />

transparenter Strukturen beitragen und damit Vertrauen aufbauen helfen, um sich<br />

individuell in die Netzwerkgesellschaft aktiv einzubringen.<br />

Von den seitens der Expertinnen angeführten Akteuren sind in diesem<br />

bildungspolitischen Feld die UNO, die staatlichen Souveräne und Open-Data-<br />

Initiativen gefordert. Welche Schritte könnten diese Akteure unternehmen, um den<br />

Prozess in halbwegs geordneten Bahnen zu gestalten?<br />

• Eine Öffnung aller politischen wie rechtlichen Instanzen hin zu vielfältigen NoPs<br />

und die Einberufung temporärer CoPs, die sich zu aktuellen Themenstellungen für<br />

alle Interessierten öffnen, wäre eine Zielvorstellung, die einer Netzwerkgesellschaft<br />

entspräche. Um einen geordneten Prozess zu initiieren, liesse sich im ersten Schritt<br />

die Integration diverser zivilgesellschaftlicher Kräfte in die IO-<br />

Entscheidungsprozesse empfehlen - zunehmend nicht nur mit Stimmrecht, sondern<br />

auch mit Wahlrecht ausgestattet. Sofern diese Kräfte sich demokratisch aus dem<br />

Netz generieren, wäre hier eine aktive Einbindung aller interessierten Personen<br />

möglich. In einem zweiten Schritt wäre die humane wie algorithmische<br />

Netzintelligenz zu nutzen, um eine direkte eDemokratie aufzubauen, in der die<br />

Vorstellungen der Basis nicht durch Repräsentanten mit eigenen Interessen<br />

verformt würden.<br />

• Hinsichtlich der Ausgestaltung einer international gültigen, rechtlichen<br />

Absicherung des Netzes als Medium, Werkzeug und Kulturraum sollten die<br />

Interessen der Netzwerkgesellschaft breit einfliessen können und nicht in<br />

Geheimverhandlungen entsprechend kommerzieller Interessen austariert werden.<br />

Hier gilt es seitens der internationalen Gemeinschaft den internationalen<br />

Gerichtshof zu ermächtigen, auf die Interessen der Zivilgesellschaft und der<br />

Exkludierten zu achten.<br />

• Seitens des staatlichen Souveräns könnte darauf hingewirkt werden, dem derzeit<br />

herrschenden formalen Bildungssystem eine informelle Begleitspur an die Seite zu<br />

stellen, die sich im ersten Schritt z.B. über Prinzipien der Netzwerkgesellschaft<br />

(Peer-to-peer-Review, PageRank, Bewertungssystem mit Sternen, Like-Button o.ä.)<br />

als Lernerfolg formalisieren liesse.<br />

• Seitens aller Akteure muss darauf hingewirkt werden, den persönlichen<br />

Datenschutz in maximaler Ausprägung zu gewährleisten, um Vertrauen entstehen<br />

zu lassen. Dazu ist es erforderlich, dieses Schutzrecht nicht nur juristisch<br />

zuzubilligen, sondern persönliche Daten individuell vernichten zu können.<br />

Angesichts der Global Governance ist es wenig förderlich, hier in engen<br />

nationalstaatlichen Kontexten zu denken. Der Kampf um Identität, Datenschutz und<br />

Urheberrecht ist in Zeiten der Netzwerkgesellschaft zur zentralen Herausforderung<br />

herangewachsen. Hier werden die aktuellen Kämpfe geführt zwischen den

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